#SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #MITTELFRIST ausgegeben am Dienstag, den 25.02.2025 um 10.30 UTC
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 25.02.2025 um 10.30 UTC
Ruhige Hochdruckrandlage, dabei häufig trüb. Erst zum Wochenwechsel im Süden
zunehmende Sonnenanteile. Bei Auflockerungen nachts Frostgefahr.
Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 04.03.2025
Am Freitag im Bereich eines umfangreichen Troges, der sich amorph auch noch als
eigenständiges Tief am Boden bemerkbar macht, in der eingeflossenen polaren
Meereskaltluft (T850<-5°C) noch schauerartige Niederschläge. Schneefallgrenze je
nach Tageszeit und Intensität zwischen 400 und 800 m schwankend. Insgesamt aber
nur noch geringe Niederschlagsmengen meist im deutlich einstelligen Bereich
binnen 24h. Dazu nasskalt bei 3 bis 8°C, im Bergland unweit der 0°C-Marke.
Zum Wochenende zieht das Cut-Off Tief südostwärts ab und von Westen macht sich
Potential – respektive Druckanstieg – bemerkbar. Der Schwerpunkt verbleibt aber
westlich von uns über dem Englischen Kanal. Die Keilachse über der Landesmitte
relativ schwach ausgeprägt. Am antizyklonale Rand zur Frontalzone über
Skandinavien schaffen es zwar keine Frontensysteme zu uns, in tieferen Schichten
bleibt aber der Feuchteeintrag hoch, was zu kompakten Wolkenfedern führt. Nebel
und Hochnebel sind zunächst auch noch über der Landesmitte und im Süden zu, erst
zum Wochenwechsel findet südlich der Keilachse eine zunehmende Abtrocknung der
Luftmasse statt. Dort, wo es nachts auflockert, muss mit leichtem Frost
gerechnet werden.
Zum Ende der Mitelfrist wölbt sich über dem nahen Ostatlantik ein flacher Rücken
nordwärts auf, womit die hochreichende Strömung von West auf Nordwest kippt. Das
mach zumindest die Küstenregionen du in der Folge auch den Osten Deutschland
anfälliger für Störungen mit Regenfällen und der Wind legt deutlich zu. An der
See kommt es wahrscheinlich häufiger zu Böen der Stärke 7 Bft, exponiert 8 Bft.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die vergangenen IFS-Läufe zeigen eine hohe Konsistenz untereinander ohne
nennenswerte Unterschiede.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Auch aus der Zusammenschau anderer Globalmodelle lassen sich nur kleinere
Unterschiede ohne nennenswerte Auswirkungen untereinander finden.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
RAUCHFAHNEN:
Die bis Anfang nächster Woche recht gut gebündelten Kurven der 850 hPa
Temperatur gehen nach dem Minimum am Freitag wieder sukzessive nach oben. Wie
schnell und wie weit ist noch unsicher. Angesichts einer deutlichen Mehrheit im
EPS sind Temperaturen in 850 von +5°C und mehr aber wahrscheinlich bei Übergang
in die erweiterte Mittelfrist. In der milden und recht gut durchmischten
Atlantik-/Nordseeluft sind verbreitet wieder zweistellige Höchstwerte
realistisch nach dem kurzen Dämpfer.
Niederschlagssignale tauchen im EPS von Sa-Di so gut wie keine auf. Erst danach
nehmen die Signale im Norden und Osten wieder zu. Am Beispiel Freiburg sieht
man, dass ab Samstag bis Freitag nächster Woche im Südwesten gar nix zu erwarten
ist.
CLUSTER:
Die Cluster zeigen nach kurzem Blocking einen in der kommenden Woche
wiederauflebenden Nordatlantik (NAO+), uns aber vermehrt auf der antizyklonalen
Seite.
FAZIT: wenig Spektakel (siehe Überschrift)
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
WIND:
Die deterministischen Läufe deuten zu Beginn der neuen Woche unmittelbar in
Küstennähe einzelne stürmische Böen an exponierten Abschnitten an. Sonderlich
erwähnenswert ist das zu dieser Jahreszeit aber eigentlich nicht. Der EFI bleibt
ruhig.
Sonst außer der Grenzschichtproblematik mit der Frage nach Nebel/Hochnebel und
als Folge Frost keine signifikanten Wettererscheinungen.
Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, Mos-Mix
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Robert Hausen