#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Montag den 11.11.2024 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 111800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 11.11.2024 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Anfangs Tiefdruckeinfluss mit letzten stürmischen Böen auf den Ostfriesischen
Inseln.
Ab Dienstag wieder Übergang zu ruhiger Hochdruckrandlage (HB). Nur im
Hochschwarzwald am Dienstag vorübergehend Sturmböen möglich.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC
Aktuell … Kommende Nacht zieht das hochreichende Tief vom Raum NRW nach
Lothringen, wobei sich das Bodentief weiter abschwächt. Seine Feuchtefelder bzw.
seine Regenfälle beeinflussen in der ersten Nachthälfte noch Teile Nord- und
Ostdeutschlands, in der 2. Nachthälfte hauptsächlich noch den Westen und Süden
sowie anfangs das mittlere Deutschland. Bei auf 0 bis -2 Grad sinkenden
Temperaturen in 850 hPa fällt nur in den höheren Berglagen auch etwas Schnee
(oberhalb von 1000 bis 1300 m, laufende Warnung für die Allgäuer Alpen).
Frost gibt es meist nur in den Hochlagen, sonst Werte zwischen 8 und 1 Grad.
Eine Ausnahme bildet möglicher Weise die Oberlausitz, wo die Wolkendecke
aufreißen könnte.
Mit Abzug des Tiefs schwächt sich der auf Nordost bis Ost drehende Wind auch an
der Nordsee wieder ab, so dass die Windwarnung dort auslaufen kann.
Dienstag … Mit Auflösung des Bodentiefs am Vormittag kann nun das Höhentief
als Kaltlufttropfen bezeichnet werden, der von Ostfrankreich bis Mittwochfrüh
nach Spanien zieht. Dahinter baut sich zwischen dem Hoch bei den Britischen
Inseln und dem flachen osteuropäischen Hoch eine Hochbrücke über dem
Norddeutschen Tiefland auf. So lassen die Regenfälle im Südwesten alsbald nach
und die hohen und mittelhohen Wolkenfelder lösen sich weitgehend auf. Die
niedrige Schichtbewölkung bleibt aber meist und vor allem im Ostseeküstenbereich
reicht es für leichten Regen oder Sprühregen. Dort liegt die Inversion bei 830
hPa (-4 Grad), im Süden bei 900 hPa. Insofern sind die Höhenlagen mitunter in
Wolken (Sichteinschränkungen), während sonst kaum Warnungen erforderlich sind.
Nur im Hochschwarzwald nimmt der Ostwind zu und sorgt für 8er und 9er Böen
(Gradientzunahme zwischen tiefem Luftdruck über dem Mittelmeer und der
Hochdruckzone).
Tagsüber werden kaum 4 Grad an der Neiße und milde 10 Grad auf den Nordseeinseln
erreicht.
In der Nacht zum Mittwoch weitet sich ein schmale, von Nordosteuropa ausgehender
Trog über der Ostsee süd-südwestwärts aus und tropft als Kaltlufttropfen nach
Westpolen ab. Die leichten Regenfälle aus dem Nordosten breiten sich bis zum
Erzgebirge aus, wo es in den Hochlagen bei etwa -3°C auf 850 hPa sogar etwas
schneien kann. Etwas regnen kann es auch im äußersten Nordwesten, wo sich von
der Nordsee her ein kleiner Bodentrog nähert, in den eine Warmfront eingebettet
ist. Wichtiger ist, dass es in den Mittelgebirgen etwa oberhalb von 600 bis 800
m, vereinzelt auch im Süden örtlich auf unter 0 Grad abkühlt, was das Thema
Glätte auf den Plan ruft. Möglich, dass an der einen oder anderen Stelle
gefrierende Nässe auftritt, was eine kleine Glättewarnung notwendig machen
würde.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
Mittwoch … Das oben erwähnte Höhentief (Kaltlufttropfen) wird immer noch
unterschiedlich simuliuert: ICON lässt es bis 18 UTC bis zum Bayerischen Wald
vorankommen, während die noch weiter westliche Lösung vom 06-UTC-Lauf vom GFS
vom Tisch ist (nunmehr (12 UTC) Lage über Tschechien). UK10 stützt die Variante
von GFS. Bei Temperaturen zwischen -3 und -5 Grad in 850 hPa im Südosten sind
somit oberhalb von 500 bis 800 m im Bayerischen Wald und in den Alpen leichte
Schneefälle bis 5 cm in 6 Stunden (vor allem bis 24 UTC) möglich.
Auf den Norden und Westen greift das in der Nacht zum Donnerstag immer weiter
okkludierende Frontensystem eines Tiefs bei Spitzbergen über und sorgt im
Nordwesten für leichten Regen (12stg. Mengen meist 1 bis 9 l/qm).
IFS lässt die Niederschläge der entstehenden Okklusion in der Nacht zum
Donnerstag in den Südosten vordringen mit Niederschlagsmengen zwischen 2 und 10
l/qm im südlichen Teil Ostdeutschlands und in Bayern. Dies würde besonders für
den Bayerischen Wald weitere meist leichte Schneefälle bedeuten, während die
Schneefallgrenze im Erzgebirge ansteigt. ICON und GFS von 06 UTC belassen den
Niederschlag aber im Westen Deutschlands und er schwächt sich ab. Nach einer
großen Warnlage sieht es aber sowieso nicht aus (lediglich aufkommende
stürmische Böen an der Nordsee in der Nacht zum Donnerstag).
Wegen der genauen Abläufe am Mittwoch wird auf die Frühübersicht vom Dienstag
verwiesen!
Modellvergleich und -einschätzung
Die externen Modelle simulieren bis Mittwochfrüh sehr ähnlich. Anschließend gibt
es die oben beschriebenen Unsicherheiten.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden