S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 03.11.2024 um 10.30 UTC

Anhaltender Hochdruckeinfluss und oftmals dauergrau. Trocken.

Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 10.11.2024

Am Mittwoch, zu Beginn des Mittelfristzeitraumes befindet sich Mitteuropa nach
wie vor im Einflussbereich eines umfangreichen und hochreichenden
Hochdruckkomplexes, der sich von Afrika über dem Mittelmeer, via fast ganz
Europa bis nach Grönland erstreckt. Flankiert wird dieses Hochdruckgebilde von
einem hochreichend kalten Trog über Nordosteuropa bzw. Westasien und einem Trog
über dem Nordatlantik. Weiterhin befindet sich eine schwache Rinne niedrigen
Geopotenzials mit eingelagerten „mini“ Höhentief, das sich von der Nordsee über
die Benelux-Staaten bis nach Nordostfrankreich erstreckt. Wettertechnisch ändert
sich aber nicht viel über Deutschland. Verbreitet wird tiefer Stratus oder Nebel
erwartet, wobei auch etwas Nebelnässen auftreten kann, bzw. beim Anheben der
Stratusdecke mit dem Tagesgang kann es auch etwas nieseln. Im Tagesverlauf kann
der atlantische Trog Raum nach Süden gut machen, somit steilt die Strömung auf
dessen Ostflanke auf und der Höhenkeil kann sich von Nordwestafrika wieder
verstärken und die schwache Rinne füllt sich auf.
In 850 hPa liegen die Temperaturen um +8 Grad. Bei meist bedeckten Verhältnissen
bleiben die Temperaturen am Tage zwischen 7 und 11 Grad. Wenn sich ausgehend von
den Bergregionen doch mal die Sonne länger zeigt, sind auch Werte bis 15 Grad
möglich. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen. Nachts kann es
vor allem nach Nordosten hin und wenn der Himmel klar bleiben sollte auch
Nachtfrost geben. Sonst liegen die Nachttemperaturen zwischen +8 und +2 Grad.

Am Donnerstag und eigentlich auch in der restlichen Mittelfrist ändert sich
nicht viel an dieser Großwetterlage. Die Hochdruckzelle mit Kern über Nord- und
Mitteleuropa blockiert sämtliche Versuche atlantischer Tiefausläufer und deren
Tröge auf Mitteleuropa überzugreifen. Zum nächsten Wochenende hin verlagert sich
aber die Hochdruckzelle langsam Richtung Nordost- bzw. Osteuropa und erste
Tiefausläufer können Raum auf Westeuropa machen. Insgesamt bleibt aber das
Potenzial recht hoch, so dass die zyklonalen Störungen rasch unter Absinken
geraten.

Nach Abzug eines weiteren atlantischen Ausläufers nach Nordskandinavien, soll
sich Anfang übernächster Woche der Hochdruckeinfluss von den Azoren her wieder
stabilisieren und bis zum Ende der erweiterten Mittelfrist andauern.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz der Vorläufe mit dem aktuellen Lauf ist sehr gut. Es wird mehr
oder weniger immer Hochdruckwetter bis zum Ende des Mittelfristzeitraumes
simuliert. Es werden keine besonderen Wetterereignisse erwartet. Die
überwiegende Trockenheit setzt sich fort.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

An sich sind die Globalmodelle gar nicht so sehr verschieden, jedoch simulieren
GFS und UK10 zum einen die Rinne zu Begin der Mittelfrist etwas stärker, aber
mit ebenfalls kaum Auswirkungen auf unser Wetter und zum anderen lassen sie das
Zentrum der Hochdruckzelle etwas weiter nördlich, nach Nordeuropa, ziehen. Somit
könnten bereits ab Freitag schwache Tiefausläufer von Südwesten her auf
Mitteuropa übergreifen und am nächsten Wochenende für etwas Abwechslung im
Wettergeschehen sorgen. Generell bleibt das Geopotenzial aber auch nach GFS und
UK10 eher hoch.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

In den Plumes von ECMWF wird durchaus ersichtlich, dass der Hauptlauf bis zum
Ende des Vorhersagezeitraums eher warm und auch mit einem sehr hohen 500 hPa
Geopotenzial gesegnet ist. Die Mehrheit der Member sind ab der Nacht zu Freitag
etwas kühler und gehen mit einem etwas niedrigeren Potenzial einher. Viel
Niederschlag wird so oder so aber nicht gezeigt.

Auch in den Plumes des GFS ist der stetige Abwärtstrend der 850 hPa Temperaturen
zu erkennen, dessen Hauptlauf hält sich auch besser an das Ensemblemean, als
IFS.

In der Clusteranalyse des ECMWFs gibt es im Zeitbereich 120 bis 168 Stunden 6
Cluster, die alle mehr oder weniger das Blocking aufzeigen. Der Hauptlauf ist
mit insgesamt 6 Membern in Cluster 3 zu finden. Der Kontrolllauf ist mit
insgesamt 18 Membern in Cluster 1.
An sich zeigen alle ein eher höheres Geopotenzial, wobei einige die Lesart von
GFS bzw. UK10 mehr berücksichtigen als IFS.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Keine.

Basis für Mittelfristvorhersage
EPS, MOSMIX, IFS

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher