SXEU31 DWAV 201800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 20.09.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Im Südschwarzwald heute und am Samstagnachmittag einzelne starke Wärmegewitter.
Sonst störungsfreies Hochdruckwetter.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC

Aktuell … sorgt Hochdruckeinfluss in weiten Teilen Deutschlands für ruhiges,
sonniges und trockenes Wetter. Grund dafür ist die in allen Luftschichten
ausgebildete Hochdruckbrücke, die sich vom Nordmeer bis nach Westrussland
erstreckt, und an dessen Südflanke wir liegen.

Ganz im Südwesten sind etwas feuchtere Luftmassen aktiv, wie man der
spezifischen Feuchte entnehmen kann. Damit gibt es auch etwas CAPE und mit
Unterstützung der Orographie haben sich pulsierende Gewitter vor allem über der
Südschwarzwald und der Alb gebildet. Die Niederschlagsmengen liegen vorwiegend
im markanten Bereich. Private Wetterstationen zeigen in der Spitze lokal mal bis
22 mm. Mehr lässt sich aber nicht rausholen. Die Gewitter ziehen zwar kaum
(aufgrund des fehlenden Windes), aber sie leben halt auch nicht sehr lang.

Am Abend ist dann rasch Schluss mit der Gewitterei.

Die Nacht gestaltet sich dann vielfach klar. Im Osten/Nordosten bis nach
Niedersachsen sind die Taupunkte sehr niedrig (3 bis 7 Grad), sodass die
Temperatur ordentlich auf Talfahrt gehen wird. In Brandenburg und MeckPomm gehen
die Werte vereinzelt bis 6 Grad, am Boden bis 3 Grad zurück.
Auch sonst sinken die Werte oft in den einstelligen Bereich, mal abgesehen von
Leegebieten wie z.B. Teile von NRW (Ostwind) oder Ballungsräumen.

Ein Thema könnte der Nebel werden. Im Südwesten und auch in Alpennähe sind die
bodennahen Luftschichten recht feucht (Taupunkte 11 bis 14 Grad). Zudem gibt es
so gut wie keinen Wind. Damit kann es vor allem dort die Ausbildung ausgedehnten
Nebelfeldern geben, die örtlich auch mal dichter sein können (<200 m Sicht).

Samstag … ändert sich nichts am Grundcharakter – viel Sonne, spätsommerlich
warm (21 bis 26 Grad) und abgesehen von ein paar Quellwolken im Bergland,
weitgehend störungsfrei.

Ausnahme wie am Vortag der Südschwarzwald und die angrenzende Alb sowie der
direkt Alpenrand. Dort kann es wieder Schauer und vereinzelte Gewitter geben. Im
Vergleich zu heute sind die Signale aber noch schwächer, sodass es vielleicht
sogar nur bei Schauern bleibt.

Nachts gibt es im Süden wieder häufig Nebel, im Vergleich zur Nacht auf Samstag
eher noch mehr und ausgedehnter. Auch über den mittleren Landesteilen kann es
dann warnwürdigen Nebel. Grund dafür ist die bodennahe feuchte Luftmasse, die
sich auch noch bis zur Mitte ausdehnt sowie der quasi nicht existente Wind.

Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC

Sonntag … Es haben sich keine Änderungen zur Frühübersicht ergeben. Tagsüber
noch vielfach störungsfrei. Von Südwesten und Westen in der zweiten Tageshälfte
Wolkenverdichtung. Aufkommende schauerartige Niederschläge aber frühestens am
Abend bzw. in der Nacht auf Montag von Westen und Südwesten. Einzelne Gewitter
dabei nicht ausgeschlossen. Im Vergleich zu den Läufen von Donnerstag wurden die
Signale aber weiter zurückgerechnet.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle zeigen die kurzfristige Entwicklung ohne größere nennenswerte
Differenzen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer