#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Montag den 16.09.2024 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 161800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 16.09.2024 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
In Südostbayern teils unwetterartiger Dauerregen bis Dienstagfrüh oder bis
Dienstagvormittag. In Hochlagen der Alpen anfangs teils markante Schneemengen.
Ab Dienstag Übergang in eine blockierende High-Over-Low Lage meist ohne markante
Wettererscheinungen. Nur auf exponierten Bergen im Süden (vor allem Schwarzwald)
zeitweise Böen Bft 8 bis 9.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC
Aktuell … Nachts wird das Höhentief am Südrand der sich kräftigenden
Hochdruckbrücke westwärts gedrückt und erreicht bis zum Morgen von Ungarn
kommend die nördliche Adriaküste Italiens. Deutschland liegt damit in einer nach
Süden noch zyklonal gekrümmten nordöstlichen Strömung. Am Nordrand des Tiefs
herrscht anfangs noch Warmluftadvektion, die im Laufe der Nacht zum Erliegen
kommt. Damit regnet es vor allem in der ersten Nachthälfte noch recht ergiebig.
In der zweiten Nachthälfte finden die Niederschläge vor allem noch staubedingt
statt und die Haupt-Regenfälle gibt es mehr im Alpenraum. Bis zum Morgen sind im
Alpenraum und im südlichen Vorland weitere 20 bis 30 l/qm, in Staulagen um 40
l/qm wahrscheinlich, wobei das Gros des Regens in der ersten Nachthälfte fällt.
Damit sollte morgens der Hauptregen weitgehend durch sein. Die Schneefallgrenze
steigt auf über 2000 m an, so dass auch noch einiges an Schmelzwasser aus den
Lagen zwischen 1500 m und 1900 m zusammenkommt.
Die übrigen Teile Deutschlands liegen am Rande der Hochdruckbrücke, die sich nun
auch über Skandinavien kräftigt. In diesen Gebieten steht eine ruhige Nacht
bevor, bei der in der vielfach noch feuchten Grundschicht aber häufig kompakte
Wolkenfelder unterwegs sind. Größere Wolkenlücken gibt es vor allem im Norden
und im Nordosten Deutschlands. So verbleiben die Tiefstwerte meist im
zweistelligen Bereich zwischen 14 und 10 Grad. Bei Aufklaren und ganz im Süden
ist es mit 9 bis 5 Grad kühler.
In Kammlagen des Bayerischen Waldes und der Alpen treten zeitweise stürmische
Böen oder Sturmböen auf.
Dienstag … etabliert sich die High-Over-Low Lage mit einem Höhenhochzentrum
über Schottland und dem Höhentief, das sich unter Abschwächung von Oberitalien
nach Korsika bewegt. Damit nimmt nun die Stausituation im Alpenvorland ein Ende
und auch die in der Nacht noch vorhandene WLA lässt nach oder es gibt im
Südosten sogar leichte KLA. Damit schwächen sich die Regenfälle vormittags
deutlich ab, so dass die meisten Dauerregenwarnungen wahrscheinlich aufgehoben
werden können (Regenmengen am Vormittag nur noch 0,5 bis 4 l/qm). Nachmittags
ist es in den Gebieten südlich der Donau oft schon trocken, im Süden und
Südwesten halten sich aber noch vielfach dichte Wolken. Lokale Schauer sind dann
am ehesten noch über der Alb zu erwarten (ebenfalls meist unter 5 l/qm).
Sonst wird allgemein ein freundlicher Tag erwartet, mit viel Sonnenschein im
Norden und Nordosten hinunter bis zur Lausitz. Der Wind ist nur in den
Gipfellagen der süddeutschen Berge ein Thema (Böen Bft 8 bis 9). Sonst kommt er
schwach bis mäßig aus Nordost.
Am Nordrand des Höhentiefs stößt wieder recht warme Luft aus Osteuropa westwärts
vor. Die 850 hPa Temperatur steigt auf über 10 Grad in der Nordhälfte
Deutschlands. In Berlin und Brandenburg wird es dabei am wärmsten mit
Höchstwerten bei 26 Grad in 2 Meter Höhe. Aber auch sonst werden von der Mitte
bis in den Norden oft 20 bis 24 Grad erwartet. Im Süden bleibt es mit 14 bis 19
Grad deutlich kühler. Die Schneefallgrenze liegt oberhalb von 2200 m, sodass das
Tauwetter darunter weiter anhält und trotz Beendigung der fallenden
Niederschläge weiteres abflussrelevantes Schmelzwasser in die Flüsse gelangt.
In der Nacht zum Mittwoch ändert sich am großräumigen Strömungsmuster nichts
Wesentliches. Die Zufuhr trockener Kontinentalluft aus Osten setzt sich fort, so
dass bei weiterhin seichten, aber doch vorhandenem Wind auch die Nebelneigung
trotz größerer Wolkenlücken gering bleibt. Noch unsicher ist, ob sich von Nord-
und Ostsee ausgedehntere Hochnebelfelder noch Deutschland schieben (wie es vor
allem UK10 zeigt). Aufgrund der Jahreszeit mit vergleichsweise warmen
Wassertemperaturen und angesichts der Luftmassenverteilung ohne Auffälligkeiten
im Thetafeld erscheint das aber in der Form von ICON und vor allem UK10
übertrieben.
Die Tiefstwerte liegen zwischen 14 und 8°C, bei längerem Aufklaren in den
Alpentälern um 3 Grad.
Im Hochschwarzwald sind angesichts der Bisensituation und durch die
Unterstützung des Low-Level-Jets Böen Bft 8 bis 9 möglich.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
Mittwoch … Die Entwicklung wird von den Mittags-Läufen ähnlich gesehen wie
heute früh beschrieben.
Dabei wird die High-Over-Low-Lage mit der hoch reichenden Antizyklone über
Skandinavien und dem hoch reichenden Tief bei Korsika fortgesetzt.
Dabei ist es recht freundlich mit viel Sonnenschein und einigen Wolkenfeldern
vor allem ganz im Süden. Der Gradient ist gut ausgeprägt (Bodendruck zwischen
1030 hPa an der Küste und unter 1020 hPa am Alpenrand), so dass im Tagesverlauf
es in freien Lagen oberhalb 600 m zu einzelnen 7er Böen kommt aus Nordost. Auf
exponierten Gipfeln im Schwarzwald und auf der Alb sind bei dieser ŽBisenlageŽ
gelegentlich stürmische Böen oder Sturmböen möglich.
Modellvergleich und -einschätzung
In den Basisfeldern gibt es keine nennenswerten Unterschiede.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden