SXEU31 DWAV 311800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.08.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Im Südwesten und Süden langsam zunehmende Gewitterneigung. Meist heißes
Sommerwetter.

Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC

Aktuell … befindet sich über Deutschland eine Luftmassengrenze (LMG) die sich
fast zonal über Norddeutschland erstreckt. Südlich von ihr befinden sich sehr
feuchte und warme Luftmassen und im Norden eher trockene und kühle Luft. Über
weite Teile befindet sich +15 Grad Isotherme in 850 hPa, im äußersten Südwesten
ist auch die +19 Grad zu finden. Über Holstein ist dagegen „nur“ die + 10 Grad
zu beobachten. Generell ist die Ausgangssituation sehr gradientschwach mit quasi
keinen dynamischen Antrieben. Im Süden ist die Lustmasse durchaus instabil
geschichtet, jedoch befindet sich ausgehend von Italien her aufwölbend ein
Höhenkeil, der mögliche Konvektion blockiert. Dieser Höhenkeil wölbt sich bis
zum europäischen Nordmeer auf und wird an dessen Westflanke von einem
Langwellentrog flankiert, der sich bis zur Biskaya erstreckt. Gleichzeitig
befindet sich über Nordosteuropa ein umfangreicher Höhentiefkomplex.

Vorerst bleibt aber der antizyklonale Einfluss bestehen. In der Nacht geht das
geringe Gewitterrisiko gegen null.
Bei meist klarem Himmel kühlt sich die Luft auf Werte zwischen 8 Grad nördlich
der LMG und bis zu 18 Grad im Südwesten ab. Bei der teils sternenklaren Nacht,
ist im Süden auch ein Nebelfeld nicht ganz auszuschließen.

Sonntag … nähert sich der atlantische Langwellentrog weiter Westeuropa an, auf
dessen Vorderseite sorgt ein Randtrog für das Aufsteilen der südwestlichen
Strömung, so dass die LMG etwas kippt und sich nun etwa von Hamburg bis zur
Lausitz erstreckt.
Gleichzeitig schwächt sich der Höhenrücken über Mitteleuropa ab und ausgehend
von dem Randtrog über Frankreich kann sich über West/Südwestdeutschland eine
Tiefdruckrinne bilden. Die Luftmasse an sich ändert sich kaum. Sie bleibt
feucht, warm und potenziell instabil. Der Wassergehalt der Luft liegt um 30 mm
und bei fast ungestörtem Sonnenschein kann sich CAPE bis 2000 J/kg ausbilden.
Auch wenn weiterhin dynamische Hebungsimpulse fehlen, im Südwesten und am
Alpenrand sind vor allem im Bergland einzelne Gewitter möglich. Starkregen oder
gar hefiger Starkregen sind dabei mögliche Begleiter. Aber auch den Wind darf
man bei den Vorhandenen trockenen Fuß nicht außer Acht lassen. Stürmische Böen,
evtl. auch Sturmböen können nicht ausgeschlossen werden.
Im Rest des Landes bleibt es unter Hochdruckeinfluss indes trocken, auch die
Bewölkung entlang der LMG löst sich immer mehr auf. Es wird nochmal sommerlich
heiß mit Höchstwerten bis 32 Grad im Südwesten und bis 23 Grad nördlich der LMG.

In der Nacht zu Montag lassen die Gewitter und Schauer mit fehlender
Einstrahlung rasch nach, lokale Nebelfelder sind erneut nicht auszuschließen.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Montag … kann der atlantische Langwellentrog nun auf Westeuropa übergreifen.
Auf dessen Vorderseite bildet sich in der mittleren Troppsphäre ein Rücken, er
sich über Mitteleuropa erstreckt. Dieser wird von kurzwelligen Trögen überlaufen
und der dynamische Aspekt einer Gewitterlage würzt die schwülwarme Suppe über
Südwestdeutschland zusehends.

Die Kaltfront eines Tiefs über England nähert sich am Tage von Westen,
Präfrontal könnte eine Konvergenz von Frankreich her auf West- und
Süddeutschland übergreifen. Es gelangt nochmal ein Schwall feuchterer Luft ins
Vorhersagegebiet. Die PPWs steigen auf 40 mm. Scherung ist aber nach wie vor
nicht vorhanden und CAPE liegt zwischen 1500 und 2000 J/kg. Zusammen mit
leichter WLA könnte dies die nötige Hebung geben um etwas mehr (Un-)Gewitter
(Wasserbomben) zu induzieren.

Modellvergleich und -einschätzung

Bei der Kaltfrontpasssage ausgangs der Nacht zu Dienstag und Dienstag gibt es
gewisse Unsicherheiten.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Christina Speicher