SXEU31 DWAV 181800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 18.07.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Ganz im Süden am Freitag vereinzelt Gewitter.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC

Aktuell … liegt Mitteleuropa und damit Deutschland unter Hochdruckeinfluss.
Flankiert von einem Langwellentrog über dem Nordatlantik und einem Trog über
Nordskandinavien hat sich über uns eine antizyklonale westsüdwestliche Strömung
durchgesetzt, die ein umfangreiches Bodenhochdruckgebiet über weiten Teilen
Zentraleuropas stützt. Anhaltendes Absinken hat zu einer Austrocknung und
Stabilisierung der Luft geführt, sodass sich unter der Absinkinversion in 800
hPa nur lockere, harmlose Quellwolken bildeten, die sich abends wieder auflösen.
Darüber hinaus zieht dünner Cirrus durch, durch den die Sonne hindurchscheint.

Die von einigen Modellen für den Alpenraum geplanten Gewitter sind bislang
ausgeblieben, da die Luft dort trockener war, als simuliert.
So gehen der Abend und die Nacht zum Freitag ruhig, ohne signifikantes Wetter
über die Bühne.
Der Trog über dem Atlantik nähert sich derweil dem Kontinent, was einen Keil
stromab aufwölbt, der mit seiner Achse auch über Deutschland liegt. Allerdings
nähern sich über Frankreich auch schwache Tröge, die mit leichtem Druckfall den
Schwerpunkt des Bodenhochs nach Osten drücken.
Das ändert aber nichts am Absinken und dem gering bewölkten oder klaren Himmel.
Nur im Westen tauchen später ein paar kompaktere Wolken auf, die aber keinen
Regen bringen. Der Gradient und der Wind bleiben schwach, was das ein oder
andere, nicht warnwürdige Nebelfeld ermöglicht.
Die Luft kühlt auf lokal 18°C im Westen und Südwesten sowie teilweise um 10°C an
der Elbe und in Schleswig-Holstein ab.

Freitag … schwenkt der Südteil des Atlantiktroges Richtung Biskaya. Der davor
liegende Rücken über der Nordsee und Norwegen wird durch einen über Finnland
liegenden Trog blockiert und verlagert sich kaum. Entsprechend wird die
Hochdruckzone weiter gestützt, deren Hauptteil dann aber über der Ostsee und
Polen liegen dürfte. Grund ist die fortschreitende Erwärmung bei uns und
schwache Tröge, die auf Süddeutschland und die Alpen übergreifen. Die Strömung
dreht dadurch in Bodennähe auf Ost bis Südost und die feuchtere und instabile
Luft aus dem Alpenraum breitet sich zögernd nordwärts aus und erreicht unsere
Landesmitte.
Allerdings hält sich der Wassergehalt der Luft in Grenzen und liegt bei kaum
mehr als 25 mm PPW. Auch die Tröge bringen bei geringem Gradienten kaum Hebung
zustande. Dennoch sollte eine leichte Gewitterneigung über dem Süden zu
verzeichnen sein. Vor allem im Alpenraum, am Alpenrand, im Südwesten
(Schwäbische Alb, Oberschwaben, Bodensee) und eventuell ganz im Südosten (südl.
bayerischer Wald) sind vereinzelte Gewitter möglich. Dabei ist dann auch
punktuell Starkregen, eine stürmische Böe und kleinkörniger Hagel nicht
ausgeschlossen.
Ansonsten scheint oft anhaltend die Sonne. Lediglich die (etwas) dichteren
Wolken im Westen und Nordwesten „stören“ ein wenig und ziehen ohne Regen nach
Osten.
Die Luft erwärmt sich auf gebietsweise ca. 30°C, ganz im Süden/Norden ist es
weniger warm und an der See werden je nach Windverhältnissen teilweise „nur“
erfrischende 22 bis 25°C erreicht.

In der Nacht zum Samstag deutet sich eine gewisse Aktivierung der Kurzwellen
über Süddeutschland an. Sie ziehen langsam nach Osten und sollen nach Lesart der
meisten Modelle über dem Südosten besonders in der ersten Nachthälfte einzelne,
teils kräftige Schauer und Gewitter auslösen, die im Verlauf dann aber abziehen.
Ansonsten bringen die leicht zyklonalen Verhältnisse in der Höhe nichts. Es
bleibt in trockener Luft wolkenarm und ruhig, aber teilweise warm. Die Minima
liegen meist bei 20 bis 14°C.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC

Samstag … ändert sich noch nichts Grundlegendes und in der Nacht zum Sonntag
nimmt im Westen die Gewitterneigung langsam zu. Hier sei aber auf die
Frühübersicht verwiesen.

Der Samstag bleibt in der Regel sonnig und trocken, wobei die Temperaturen
weiter zulegen und verbreite mehr als 30°C anstehen. Stellenweise ist erst bei
33 bis 34°C Schluss.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle simulieren ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner