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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 07.07.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Bis morgen Mittag im äußersten Norden einzelne, meist nicht markante Gewitter.
Auch sonst bis Dienstagnachmittag meist keine markanten Wettererscheinungen.
Erst Dienstagabend im äußersten Westen einzelne markante Gewitter nicht
ausgeschlossen. In der Nacht zum Mittwoch von der Deutschen Bucht bis nach
Baden-Württemberg einzelne starke Gewitter, Unwetter nicht ganz ausgeschlossen.
Bis Dienstag deutliche Erwärmung! Dabei bis ins südliche Norddeutschland heiß
mit Werten um oder über 30 Grad!

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Aktuell … Heute Abend treten im Vorfeld eines Höhentroges an der ostenglischen
Küste ganz im Nordwesten noch Schauer, vereinzelt mit Blitz und Donner, auf. Der
Regen in Südostbayern zieht ostwärts ab.
Nachts greift der Trog auf den Nordwesten Deutschlands über, so dass die
Schauertätigkeit an der Nordsee nicht so recht zum Erliegen kommt. Vielmehr
zeichnet sich eine leichte Intensivierung zu vermehrt auftretenden kurzen
Gewittern ab, die auch etwas bis ins nordseenahe Binnenland ausgreifen können
(vor allem betroffen Nordfriesland). Der Wind frischt zwar an der Nordsee wieder
auf, warnrelevante Böen sind jedoch allenfalls bei kräftigen Schauern oder
Gewittern vorstellbar.
Ansonsten hält sich noch schwacher Hochdruckeinfluss. Bei geringen
Luftdruckgegensätzen können sich flache Nebelfelder bilden.

Montag … formiert sich über dem nahen Ostatlantik erneut ein Trog. Zwischen
diesem und dem in den Ostseeraum abziehenden Trog glättet sich die südwestliche
Strömung erneut. Dabei ist die Schichtung, abgesehen vom Norden Deutschlands,
weiterhin stabil. Antizyklonaler Einfluss bleibt bestehen, bedingt durch die
nahe Frontalzone wird nur der Nordwesten von Wolkenfeldern gestreift. Ein paar
Schauer oder kurze Gewitter sind vor allem in der ersten Tageshälfte in
Nordseenähe, im nördlichen Schleswig-Holstein und im nördlichen Mecklenburg
möglich, ansonsten bleibt es trocken.
Auch im Südosten halten sich noch ein paar restliche Wolkenfelder, ohne dass
dort nennenswerte Niederschläge fallen. Im weitaus größten Teil Deutschlands
unterbindet Absinken die Entwicklung nennenswerter Bewölkung. Daher steht einem
Temperaturanstieg auf Werte zwischen 22 Grad in Schleswig-Holstein und bis 28
Grad in der Lausitz nichts mehr im Wege. Nur an der See sowie in höheren Lagen
wird es mit 18 bis 22 Grad noch nicht so warm.

In der Nacht zum Dienstag setzt von Nordwesten her auf den Norden übergreifend
Warmluftadvektion ein, was dort mehrschichtige Bewölkung ohne nennenswerte
Niederschläge aufziehen lässt (vereinzelt ein paar Tropfen an der Nordsee).
Diese Warmluftadvektion steht in Verbindung mit der Warmfront eines schwachen
Tiefs, das auf das Seegebiet nordwestlich von Cornwall übergreift. Von Westen
einsetzender Druckfall schwächt den antizyklonalen Einfluss. Zudem stellt sich
eine schwache südöstlich bodennahe Windkomponente ein. Da der Gradient ein wenig
zunimmt, ist die Nebelneigung geringer als in den Nächten zuvor.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Dienstag … Die Aussagen hinsichtlich der Wetter- und Temperaturentwicklung
sowie zum Warnmanagement entsprechen denen aus dem Frühbericht. In den meisten
Gebieten herrscht abermals Hochdruckeinfluss im Randbereich des Hochs über dem
Ostseeraum und dem Baltikum. Die Warmluftadvektion dauert auch über Tag an und
so erreicht die 15-Grad-Isotherme bis zum Abend von Süden kommend fast den
Hamburger Raum. Gleichzeitig nähert sich von Westeuropa ein Höhentrog und der
Westen gelangt auf seine Vorderseite, so dass der Druck von Westen her sinkt.
Die Hebung sorgt im Westen und Nordwesten Tagesverlauf für dickere Quellwolken
und eventuell könnte es gegen Abend an der Westgrenze erste Gewitter geben.

In der Nacht zum Mittwoch erreicht der Höhentrog Benelux sowie Ostfrankreich und
der Westen liegt auf der hebungsaktiven Vorderseite. So breiten sich Schauer und
einzelne Gewitter zum westlichen Deutschland aus, so dass ein Gebiet von
Baden-Württemberg bis zur Deutschen Bucht erfasst wird. Allerdings greift
bereits bei auf südwestliche Richtungen drehendem Wind KLA über, was zur
leichten Stabilisierung führt. So hält sich die Labilität im Westen in Grenzen
bei allerdings mäßiger Scherung und sehr feuchter Luft mit PPWs um 40 mm. So
sind markante Gewitter mit Starkregen um 15 l/qm und vor allem mit Sturmböen
örtlich möglich. Unwetter sind trotz des nicht passenden Tagesganges nicht ganz
ausgeschlossen.

Modellvergleich und -einschätzung

Großräumig simulieren die externen Modelle recht ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden