SXEU31 DWAV 171800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 17.03.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
In Staulagen der Alpen am Montag Dauerregen nicht ausgeschlossen.

Ansonsten ruhige Lage ohne markante Wettererscheinungen. Dabei im Nordosten
anfangs eher kühl, im Südwesten und Westen sehr mild.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Aktuell … Das östliche Deutschland liegt noch im Einflussbereich einer von
Skandinavien und Finnland über das Odergebiet bis zum nordwestlichen Balkan
reichenden Hochdruckzone. Gestützt wird diese durch einen von Süden ausgehenden
Höhenkeil, der nur sehr langsam von Dänemark aus ostwärts schwenkt. Dieser wird
durch einen Kaltlufttropfen blockiert, der von der Küste Litauens ins
Grenzgebiet Ukraine/Polen wandert. Dabei ist relativ kalte Luft im Osten wirksam
mit 850-hPa-Temepraturen zwischen 0 und -3 Grad.
Das Frontensystem eines Tiefs bei Island schwenkt unterdessen vom westlichen
Belgien und Ostfrankreich nach NRW und Südwestdeutschland, wobei von der Nordsee
bis zum südlichen Baden-Württemberg, aber auch im Alpenraum, im Laufe der Nacht
örtlich leichter Regen aufkommt. Dabei bewölkt sich der Himmel in den alten
Bundesländern zunehmend, so dass es bei 7 bis 1 Grad meist frostfrei bleibt. Im
Osten sowie im Nordosten Bayerns gibt es bei zumindest anfangs klarer Nacht
dagegen häufig leichten Frost zwischen -1 und -5 Grad.
Hier weht der Wind nämlich noch schwach bis mäßig aus Ost bis Südost aus der
Hochdruckbrücke heraus. Auf Helgoland und den Nordfriesischen Inseln kann es
steife Böen geben. Im Westen kommt er eher aus Südost und ganz im Westen dreht
er teils auf Südwest oder weht aus unterschiedlichen Richtungen.

Montag … hält sich die Grenzwetterlage mit recht niedrigen Temperaturen im
Nordosten und hohen Temperaturen im Südwesten, die in der TKB von Montagmittag
durch eine Okklusion über dem Westen Deutschlands erkennbar ist, die kaum noch
weiter nach Osten vorankommt. Der Schwerpunkt des blockierenden Hochs verlagert
sich zwar nach Osten (NW Russland) ein von dort ausgehender Keil weicht aber nur
langsam und bringt wahrscheinlich im Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern bis nach
Ost- und Mittelsachsen freundliches Wetter. Es liegt dort aber noch die
gealterte Polarluft, weshalb es nur zu Temperaturen zwischen 5 Grad in
Vorpommern und 10 Grad in der Leipziger Tieflandsbucht reicht. Der
Kaltlufttropfen verlagert sich unterdessen nur langsam zur südlichen Ukraine.

Dazu weht östlicher Wind, der zur Nordsee hin böig auffrischt mit exponiert
anfangs einzelnen 7 Bft, dort aus Südost.

Im Bereich der Rinne bzw. der Okklusion, die vom westlichen Niedersachsen bis
nach SE Bayern reicht, und südwestlich davon ist die mildere Luft Maß aller
Dinge. Bei starker Bewölkung mit nur wenigen Auflockerungen fällt gebietsweise
Regen. Vor allem nach Süden, wo in der feuchten Luft mit PPW bis 20 mm etwas
mehr Hebung durch PVA zustande kommt (der atlantische Kurzwellentrog gliedert
sich im Süden dem östlichen Höhentief an), fallen 5 bis 10, südlich der Donau
und zu den Alpen hin 10 bis 20 l/qm in 12 h. Wobei in der nordwestlichen
Höhenströmung etwas Stau am Alpenrand den Regensummen auch nicht abträglich ist.
Über 18 bis 24h sind bis in die Nacht zum Dienstag örtlich auch knapp über 30
l/qm im Alpenraum möglich, die sich teilweise in den Ensembles niederschlagen
(vor allem bei ICON-D2!). Entsprechend wäre Dauerregen nicht ausgeschlossen, das
gilt mit Abstrichen auch für den Südschwarzwald (eher 12h, nur Staulagen).
Allerdings muss man feststellen, dass die größten Niederschlagssummen in
Höhenlagen über 1600 m berechnet werden, wo meist Schnee fällt.

In der potentiell instabilen Luft über dem Westen lockert die Bewölkung im
Tagesverlauf wieder auf, und durch die Einstrahlung wird ein bisschen Cape
generiert mit einer leichten Gewitterneigung. Es bleibt wahrscheinlich bei
schwächeren Einzelzellen, wegen langsamer Verlagerung eventuell mit Starkregen
um 15.
Bei starker Bewölkung steigt die Temperatur auf 10 bis 13 Grad, die
Auflockerungen machen 14 bis 16 Grad möglich.

In der Nacht zum Dienstag verändert die Luftmassengrenze ihre Lage kaum und
liegt etwa vom westlichen Niedersachsen bis in den Osten Bayerns. Allerdings
schiebt sich von Südwesten ein Höhenkeil darüber, weshalb die Regenfälle von
Westen nachlassen und die ohnehin nur schwache Rinne fast gänzlich zugeschüttet
wird.
Erkennbar ist nach wie vor der Unterschied der Luftmassen; von der trockenen
Luft im Nordosten mit geringer Bewölkung und leichtem Frost zwischen Ostsee und
Sachsen sowie der feuchten Luft weiter südwestlich. Hier lockert die Bewölkung
zwar durch das aufkommende Absinken auch vermehrt auf, es bildet sich dann aber
gebietsweise Nebel und es bleibt frostfrei.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Dienstag … gelten weiterhin die Aussagen vom Vorbericht. Dabei schwenkt der
Höhenkeil von Benelux unter Verstärkung nach Deutschland und damit wird der vom
nordwestrussischen Hoch bis zum südöstlichen Mitteleuropa reichende Keil etwas
gestärkt und die Tiefdruckrinne löst sich auf. Damit dreht der Wind allgemein
meist auf südöstliche Richtungen, nur ganz im Westen gibt es noch teils südliche
Winde. Durch den zunehmenden Hochdruckeinfluss lassen die Regenfälle auch in
Südostbayern fast vollständig nach, von der Nordsee bis nach Ostbayern bleibt
aber zunächst noch Bewölkung von der ehemaligen Luftmassengrenze übrig, die sich
in der Mitte und im Süden aber auflockert. Ganz im Norden werden die Wolken aber
wieder dichter, da ein weiteres Frontensystem des nächsten Islandtiefs aufzieht
und in Nordwestdeutschland kommt leichter Regen auf.
Nach Auslaufen der möglichen Dauerregenwarnung und der Nebelwarnungen sind im
Tagesverlauf wahrscheinlich keine Warnungen erforderlich.

Modellvergleich und -einschätzung

Die externen Modelle simulieren sehr ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden