SXEU31 DWAV 201800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 20.12.2023 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Am Donnerstag und Freitag verbreitet stürmische Böen bzw. Sturmböen, vereinzelt
(teilweise an Gewitter gekoppelt) schwere Sturmböen, an den Küsten und auf den
Bergen schwere Sturm- bis Orkanböen (Unwetter). Dazu in den Nordweststaulagen
der Mittelgebirge und der Alpen Dauerregen, teils auch bis in den
Unwetterbereich.
Kommende Nacht bis Donnerstagvormittag im Bayerwald, später dann in den
Hochlagen der Alpen markante Schneefälle.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Aktuell … hat sich zwischen einem Höhentrogkomplex über Nordeuropa und einer
seht starken Antizyklone über dem Seegebiet nordöstlich der Azoren eine extrem
gut ausgeprägte Frontalzone etabliert, die von Neufundland über das Seegebiet
südlich von Island und Schottland hinweg zur Nordsee und auf das
Vorhersagegebiet gerichtet ist. Der darin eingebettete Jetstream weist in 300
hPa Geschwindigkeiten zwischen 160 und 190 kn auf. Aktuell ist die Frontalzone
noch recht glatt konturiert, allerdings macht sich im Laufe der Nacht von der
Südwestküste Grönlands aus ein sich rasch formierender Kurzwellentrog auf den
Weg Richtung Südosten und schlägt ausgangs der Nacht bereits über der
Norwegischen See auf, was zu einer leichten Deformierung der Frontalzone führt.
Das von der Höhenantizyklone gestützte Bodenhoch „GUSTI“ erreichte heute um die
Mittagszeit knapp nordöstlich der Azoren einen Kerndruck von nahe 1055 hPa (eine
Boje registrierte um 11 UTC 1054,2 hPa), was wohl an die Rekordwerte des
Luftdruckes für diese Region geht. Von dort aus reicht ein Hochkeil über
Frankreich aktuell noch bis nach Südwestdeutschland. Dort sowie in der gesamten
Südhälfte hält sich unterhalb einer Absinkinversion in etwa 800 hPa eine
durchbrochene SC-Decke, aus der hier und da etwas Regen oder Nieselregen fällt,
meist ist es aber trocken. Lediglich an den Alpen gab es am Nachmittag im
Einflussbereich der sich auflösenden Kaltfront eines Tiefs über Nordwestrussland
noch etwas verbreiteter leichte Niederschläge, die im Einflussbereich der
einströmenden maritim erwärmten Polarluft (-2 bis -5 Grad in 850 hPa in weiten
Teilen des Vorhersagegebietes) oberhalb von etwa 800 m als Schnee fallen.
Wechselhafter gestaltete sich die Wetterentwicklung im Norden und in der Mitte.
Im Einflussbereich eines inzwischen nach Osten abgezogenen Troges und einer
daran gekoppelten Okklusion im Bodenfeld passierte eine Schauerlinie diese
Region rasch südostwärts, vereinzelt gab es auch kurze Gewitter. Inzwischen hat
die Okklusion Polen bzw. die mittleren Landesteile erreicht und löst sich auf.
Grund dafür ist die sich bereits deutlich verstärkende mitteltroposphärische WLA
im Vorfeld der Richtung Mitteleuropa vorstoßenden Frontalzone. Diese schiebt
einen vor allem in 300 hPa ausgeprägten flachen Höhenrücken vor sich her, der im
laufe der Nacht rasch das Vorhersagegebiet südostwärts überquert.
Im Bodenfeld ist der recht veritable Gradient vorübergehend etwas aufgefächert
und der Wind hat sich abgeschwächt. Auf den Bergen gibt es aber nach wie vor
stürmische Böen bzw. Sturmböen aus West bis Südwest. Diese Windabnahme wird aber
nur von kurzer Dauer sein. Denn der weiter oben erwähnten Kurzwellentrog
interagiert im Laufe der Nacht im Bodenfeld zunehmend mit einer mit einem
breiten Warmsektor ausgestattete Frontalwelle, die sich aktuell südöstlich von
Island befindet. Diese gerät zudem unter den linken Jetausgang und kann sich im
Laufe der Nacht deutlich vertiefen. Morgens schlägt sie als ausgewachsenes
Sturmtief mit einem Kerndruck von nahe 960 hPa unmittelbar vor Kap Svinöy auf.
Die Warmfront des Tiefs läuft bereits aktuell der Welle weit voraus und erreicht
bereits in den Abendstunden den Westen bzw. Nordwesten Deutschlands. Somit
bleibt es dort überwiegend stark bewölkt und bereits aktuell sind die Schauer in
skaligen leichten Regen übergegangen, der sich im laufe der Nacht rasch
südostwärts ausweitet und sich aufgrund der zunehmenden WLA noch etwas
intensiviert.
Zwar halten sich dynamische Hebungsprozesse sehr in Grenzen, allerdings ist die
Luftmasse hochreichend feuchtegesättigt, dazu gesellt sich die orographische
Hebung im Nordweststau der Mittelgebirge. Wo diese aber nicht wirksam ist, was
in weiten Landesteilen der Fall ist, fallen bis Donnerstagfrüh verbreitet 1 bis
nahe 10 l/qm, im Lee der Mittelgebirge teilweise weniger. Nur gebietsweise
werden die 10 l/qm auch in den Niederungen knapp überschritten, am ehesten im
Bereich einer flachen Frontalwelle, die entlang der Warmfront im Laufe der Nacht
ostwärts geführt wird, nämlich gebietsweise im Nordwesten bzw. Norden des
Landes.
In den Staulagen der Mittelgebirge fallen dagegen verbreitet 10 bis 20 l/qm, im
Harz und im Bayerwald bis 30 l/qm bis morgen, 06 UTC. Da die Dauerregenlage mit
Unterbrechungen noch bis Samstag anhält, wurden für diese Regionen bereits
entsprechende Warnungen ausgegeben. Mengenmäßig kommen bis dahin oft zwischen 50
und 90 l/qm, vor allem im Harz und in den Allgäuer Alpen auch teilweise deutlich
über 100 l/qm (UNWETTER) zusammen. Da die Prognosen vor allem ab Samstag noch
mit Unsicherheiten behaftet sind, dürfte für einige Regionen noch eine
Anpassung/Verlängerung erforderlich werden, eventuell wird auch für die
Berchtesgadener Alpen eine Unwetterwarnung fällig.
Die eingeflossene Polarluft wird im Laufe der Nacht nur zögernd verdrängt, bis
Donnerstagfrüh steigt die 850 hPa-Temperatur auf knapp +2 Grad ganz im Westen,
während sie im Luv vom Bayerwald die -3 Grad kaum überschreitet. Somit steigt
die Schneefallgrenze allmählich auf etwa 1000 m, nach Osten zu auf etwa 800 m.
Darüber können noch einige Zentimeter Neuschnee fallen. In den ostbayerischen
Mittelgebirgen kann sich mit der in 850 hPa fast perfekten westsüdwestlichen
Anströmung ein stattliches Luvpolster aufbauen, das dort die Schneefallgrenze
noch längere Zeit deutlich weiter unten hält. Nur zögernd steigt die
Schneefallgrenze ausgangs der Nacht auf über 400 m. Oberhalb von etwa 600 bis
800 m fallen die 10 bis 20, in exponierten Staulagen an die 30 l/qm wohl
durchwegs als Schnee, so dass dort markante Mengen, in Staulagen vielleicht
sogar unwetterartige Mengen zusammenkommen. Aufgrund der Kleinräumigkeit des
Ereignisses (Unwettermengen wohl nur im Bereich der Kammlagen zwischen 1000 und
1200 m) wird wohl auf die Ausgabe einer Unwetterwarnung verzichtet. Der Schnee
ist feucht und somit muss auch mit Schneebruch gerechnet werden.
Nun zum Wind: Mit Annäherung des Sturmtiefs, vor allem in dessen Warmsektor,
verschärft sich der Gradient im Laufe der Nacht erneut, zumal der nach
Süddeutschland gerichtete Hochkeil nur zögernd abgebaut wird. Somit frischt der
Wind aus Südwest bis West wieder auf. Ausgangs der Nacht gibt es fast überall im
Binnenland bzw. in den Niederungen – außer im Nordosten – wieder starke bis
steife Böen (Bft 6 bis 7), in einigen Leelagen auch stürmische Böen (Bft 8). Im
Nordseeumfeld gibt es dann verbreitet stürmische Böen, über der offenen Nordsee
Sturmböen, ebenso in den kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen.
Auf exponierten Gipfeln muss mit ersten schweren Sturmböen gerechnet werden.
Die Nacht verläuft in den Niederungen allgemein frostfrei und auch in den
Mittelgebirgen steigt die Nullgradgrenze etwas an, auf etwa 1000 bis 1200 m, in
den ostbayerischen Mittelgebirgen auf etwa 800 m.

Donnerstag … steht ganz im Zeichen von Sturmtief „ZOLTAN“. Mit diesem Namen
wurde nämlich unser Tief von der BWK ausgestattet. Es kann nach wie vor mit dem
sich weiter formierenden und allmählich an Wellenlänge gewinnenden
Kurzwellentrog interagieren und rutscht, nahezu unterhalb des linken Jetausgangs
platziert, bis zum Abend nach Südschweden, wo es mit einem Kerndruck von etwa
960 hPa aufschlägt.
Bis zum Abend greift auch der Jetstreak von der Nordsee her zumindest auf den
Nordwesten Deutschlands über und somit steht einer veritablen Sturmlage nichts
mehr im Wege. Der Gradient an der Südwestflanke des Tiefs verschärft sich weiter
und somit gibt es im gesamten Vorhersagegebiet im Tagesverlauf stürmische Böen
bzw. Sturmböen aus West bis Südwest, in der Nordhälfte zunehmend aus West bis
Nordwest.
Dabei erreicht die teilokkuldierte Kaltfront des Tiefs um die Mittagszeit den
Nordwesten und kommt bis zum Abend in etwa bis Mosel und Main voran. Der
Kaltfront folgt mit dem Höhentrog auch unmittelbar höhenkalte Luft mit -30 bis
-33 Grad in 500 hPa, während die 850 hPa-Temperatur postfrontal innerhalb der
einströmenden maritim erwärmten Polarluft auf etwa -1 bis -3 Grad sinkt. Das
führt zu einer hochreichenden Labilisierung der Luftmasse und dürfte auch die
Kaltfront deutlich aktivieren, wobei vor allem I-D2 die Polarluft eher
staffelartig vorankommen lässt und eine gesplittete Front simuliert, während
SuperHD rückseitig zwar auch Schauerstaffeln auf der Agenda hat, die Front
selbst aber besser ausgeprägt simuliert.
Wie auch immer sich die Frontpassage im Detail gestaltet, selbst in 925 hPa
werden über Norddeutschland Oberwinde von 45 bis 55 kn simuliert, zudem zeichnet
sich die Luftmasse durch eine markante sowohl hochreichende als auch bodennahe
Scherung aus. Dazu simulieren die Konvektion erlaubenden Modelle vor allem im
Nordwesten auch etwas Cape, so dass neben Schauern auch Gewitter möglich sind.
Die Hodografen sind langgestreckt und nur leicht gekurft, so dass es innerhalb
der Gewitter bzw. mit Passage der Schauerlinien auch im Binnenland bzw. in den
Niederungen durchaus auch mal schwere Sturmböen geben kann, selbst orkanartige
Böen können nicht ganz ausgeschlossen werden. Das Potenzial für kurzlebige
Tornados ist dagegen eher als gering zu beziffern, wenngleich diese natürlich
nicht komplett ausgeschlossen sind.
Schwere Sturmböen gibt es auch an den Küsten – zunächst an der Nordsee, später
auch an der Ostsee. Ab den Nachmittags- und Abendstunden dreht der Wind im
Nordseeumfeld mehr auf Nordwest und es gibt häufiger orkanartige Böen. Da sich
daran bis in die Nacht zum Samstag hinein nicht viel ändert, steht wohl die ein
oder andere schwere Sturmflut ins Haus. Mehr dazu unter http://wwww.bsh.de . In
den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen gibt es verbreitet
schwere Sturm- bis Orkanböen.
Mit Passage des Frontensystem bzw. präfrontal fällt ebenfalls verbreitet Regen,
wobei die 850 hPa-Temperatur in der Südhälfte auf 0 bis +2, ganz im Südwesten
vielleicht auf +3 Grad steigt. Entsprechend steigt auch die Schneefallgrenze bis
zum Nachmittag/Abend auf 1000 bis 1300 m, wobei es im Bayerwald am Vormittag
noch bis in mittlere Höhenlagen noch kräftig schneien kann. Verbreitet, also
zusammen mit den Schauern postfrontal, werden bis zum Abend 5 bis 15 l/qm
simuliert, lediglich in den Leelagen Südwestdeutschlands kommen teils deutlich
geringere Mengen zusammen. In den Nordweststaulagen der Mittelgebirge und auch
der Alpen (Allgäuer Alpen) kommen weitere 15 bis 30 l/qm, exponiert (Harz,
Bayerwald, westliches Oberallgäu) auch mehr dazu.
Innerhalb der gut durchmischten und relativ milden Meeresluft steht trotz
weitgehend bedeckten Himmels ein milder Tag auf der Agenda mit Höchstwerten
zwischen 7 und 12 Grad, lediglich in den ostbayerischen Mittelgebirgen bleibt es
etwas kälter.

In der Nacht zum Freitag bohrt sich „ZOLTAN“ allmählich in die mittlere
Troposphäre empor, ist morgens ziemlich genau unterhalb des Höhentiefs
positioniert und schlägt dann mit einem Kerndruck von nun unter 960 hPa
unmittelbar vor der baltischen Küste auf.
Die teilokkludierte Kaltfront ist zunehmend höhenströmungsparallel positioniert
und kommt somit nur noch langsam nach Süden voran, wird über dem Südwesten des
Landes sogar leicht retrograd und erstreckt sich morgens in etwa von der Eifel
bis ins Berchtesgadener Land. Mit Frontpassage kann es vor allem in der ersten
nachthälfte neben Sturmböen auch noch einzelne schwere Sturmböen geben, vor
allem an eventuell auftretenden kurzen Gewittern. Ansonsten flaut der Wind
postfrontal im Binnenland bzw. in den Niederungen nur wenig ab, nach wie vor
muss verbreitet mit steifen bis stürmischen Böen, im Bereich der postfrontal mit
Durchschwenken des Höhentroges vor allem im Norden und Osten, vorübergehend auch
in den mittleren Landesteilen auftretenden, teils gewittrigen Regen- und
Graupel-, nach Nordosten zu auch Schneeschauern mit Sturmböen gerechnet werden.
An den Küsten sorgen flache Bodentröge sogar für eine weitere Windzunahme, vor
allem entlang der vorpommerschen Ostseeküste. Verbreitet gibt es dort schwere
Sturm- und orkanartige Böen aus Nordwest, über der offenen Nordsee und auf Rügen
sind auch Orkanböen nicht ausgeschlossen. Ähnliches gilt nach wie vor für die
Hochlagen der Mittelgebirge und der Alpen.
Mit der Kaltfront rückt die Polarluft weiter nach Süden vor, die 850
hPa-Temperatur sinkt bis zum Morgen auf Werte zwischen -6 Grad im Nordosten und
0 Grad im äußersten Südwesten. Entsprechend sind die Schauer vor allem in der
Osthälfte eventuell bis in tiefe Lagen zumindest mit Schnee vermischt, oberhalb
von etwa 1000 m im Schwarzwald und 400 m in den östlichen Mittelgebirgen bzw. im
Harz kann es einige Zentimeter Neuschnee geben. Im Westen und Südwesten sind die
Niederschläge mit beginnender WLA an der Südwestflanke der nun über den
Nordwesten und die Mitte des Landes zu den Ostalpen gerichteten Frontalzone
wieder zunehmend skaliger Natur.
Insgesamt lässt die Intensität der Niederschläge allerdings nach, selbst im Stau
der Mittelgebirge kommen nur noch 5 bis 15 l/qm in 12 Stunden dazu. Lediglich im
Alpenstau fällt mit 10 bis 20 l/qm im westlichen Oberallgäu und in den
Berchtesgadener Alpen bis nahe 30 l/qm mehr, wobei die Schneefallgrenze dort auf
etwa 1000 m sinkt, vielleicht auch knapp darunter. Somit kommen in höheren Lagen
dort durchaus veritable Neuschneemengen zusammen, in einigen Staulagen sogar
regelrechte „Schneemassen“, zudem die Niederschlagstätigkeit auch noch bis in
die Nacht zum Sonntag dort mindestens anhalten dürfte. Mit 50 bis 150 cm
Neuschnee oberhalb von 1500 m bis Samstagabend bzw. Sonntagfrüh sind durchaus
drin.
Allgemein verläuft die Nacht aufgrund der guten Durchmischung frostfrei,
lediglich in höheren Mittelgebirgslagen kann es leichten Frost geben.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC

Freitag … ist den Ausführungen in der Frühkonferenz kaum etwas hinzuzufügen.
Das Sturmtief füllt sich über dem Baltikum allmählich auf, die ehemalige
Kaltfront schleift nach wie vor über dem Westen und Süden des Landes und kommt
mangels Schubkomponente nur gering nach Nordosten voran. Wie weit genau, vor
allem dann auch in der Nacht zum und am Samstag, ist modellseitig noch nicht
geklärt. Nach wie vor lässt GFS die Front weiter nach Nordosten vorankommen als
ICON-EU und IFS, was natürlich Einfluss auf die Niederschlagsprognosen im Detail
hat. Ähnliches gilt auch für die Schneefallgrenzen. Nach Lesart des ICON-EU kann
es im Harz und im Erzgebirge durchaus mal bis auf 400 m kräftiger schneien,
während die Schneefallgrenze ansonsten meist zwischen 600 und 1000 m schwankt,
im Südwesten vielleicht auch darüber. Nach Lesart des GFS steigt auch im
Erzgebirge die Schneefallgrenze in der Nacht zum Samstag wieder an. In den
Hochlagen der Alpen, oberhalb von 1000 bis 1300 m, schneit es weiterhin kräftig.

An der Windsituation ändert sich ebenfalls nur wenig. Nach vorübergehender
Abnahme – vor allem im Westen und Süden – nimmt der Wind mit Durchschwenken
eines Randtroges wieder zu und erneut gibt es verbreitet stürmische Böen bzw.
Sturmböen, in freien Lagen bzw. in Schauern bzw. kurzen Graupelgewittern
(letztere im Einflussbereich der nach wie vor labil geschichteten Höhenkaltluft
im Norden und Osten) vereinzelt auch schwere Sturmböen aus West bis Nordwest. An
den Küsten muss nach wie vor mit schweren Sturmböen und auch einzelnen
orkanartigen Böen gerechnet werden, so dass es dort erneut zu einer Sturmflut
kommen kann. Wie sich dann die Windsituation in der Nacht zum Samstag im Detail
entwickelt, muss noch abgewartet werden und ist an die Passage kurzwelliger
Höhen- bzw. vor allem Bodentröge gekoppelt, die von Modell zu Modell noch mit
kleineren Differenzen behaftet simuliert werden.

Modellvergleich und -einschätzung

Der grobe Fahrplan steht und wird von allen Modellen getragen. Im Detail gibt es
vor allem am Freitag und in der Nacht zum Samstag noch Differenzen, was die
genaue Lage der „Kaltfront“ angeht und die Zugbahn kleinerer Bodentröge. Diese
im Grunde eher marginalen Differenzen haben einen recht großen Einfluss auf die
Niederschlags- und Windprognosen im Detail, insbesondere ab der Nacht zum
Samstag.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff