SXEU31 DWAV 231800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 23.09.2023 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Übergang zu ruhigem Spätsommerwetter mit herbstlich kühlen Nächten. Es werden
keine markanten Wettergefahren erwartet.

Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC

Aktuell … befindet sich noch ein Kurzwellentrog über Deutschland. Die damit
einhergehende Labilität infolge der Höhenkaltluft sorgt im Tagesverlauf für die
typische konvektive Bewölkung und einzelne Schauer. Mit Unterstützung der
Nordsee und auch etwas höhere bodennaher Feuchte, gab es im Nordwesten auch
einzelne kurze Kaltluftgewitter. So zog gekoppelt an einen kurzwelligen Anteil
auch eine Schauer- und Gewitterstaffel ostwärts.

Eingangs der Nacht schwächt sich diese Staffel nun allmählich ab und auch
tagsgangbedingt kommt die Schauertätigkeit deutschlandweit zum Erliegen.

Gleichzeitig zieht im Laufe der Nacht der sich abschwächende Kurzwellentrog
ostwärts aus Deutschland ab. Von Westeuropa ausgreifen erstreckt sich nachfolgen
ein breiter Höhenrücken bis in unser Vorhersagegebiet. Dessen Achse verläuft von
Frankreich bis in den Norden Deutschlands. Damit ergibt sich an seiner
Südostflanke eine Schwachstelle. Zudem ergibt sich mit einer noch nördlichen
Höhenströmung eine leichte Stausituation an den Alpen. Damit gibt es im
Alpenvorland nicht nur dichtere Wolken, sondern auch immer wieder etwas Regen.

Am Boden macht sich gestützt durch den Rücken ein Hoch breit, dass sich von
Westeuropa bis nach Deutschland erstreckt. Damit ergeben sich vielfach
schwachgradientige Bedingungen und windschwache Verhältnis. Auch in Verbindung
mit dem vorherigen Feuchteeintrag kann sich vielerorts Nebel bilden, der
streckenweise auch warnwürdig ausfallen dürfte.
Davon etwas ausgenommen sind die östlichen und nordöstlichen Landesteile und das
Alpenvorland, wo sich noch länger dichtere Wolken halten. Auch die
Küstenregionen sind vom Nebel ausgenommen.

Sonntag … verstärkt sich der Einfluss des Höhenrückens. Das Bodenhoch
verschiebt seinen Schwerpunkt langsam von West- nach Ostdeutschland. Damit setzt
sich landesweit ruhige Spätherbstwetter durch, wobei sich die Maxima nach einem
herbstlich kühlen Sonntagmorgen (10 bis 3 Grad) auf 17 bis 22 Grad nach oben
arbeiten können.

Nach vielfach sonnigem Start bilden sich im Tagesverlauf an einer
Absinkinversion bei etwa 850 hPa einige Quellwolken aus. Während die im
Südwesten durch die Nähe zur Hochachse kaum ins Gewicht fallen, sind dies nach
Osten deutlich ausgeprägter. Dort sind die unteren Luftschichten zum einen
deutlich feuchter und die Absinkinversion klarer zu sehen. Zum anderen ergibt
sich mit der Lage des Hochzentrums eine gewisse nördliche bis nordöstliche
Grundkomponente in den unteren Luftschichten, sodass die Feuchte gegen die
Mittelgebirge wie Thüringer Wald oder Erzgebirge gedrückt wird. Die gilt auch
für das Alpenvorland, wo es am Vormittag auch noch ein paar Tropfen geben kann.

Niederschlag ist sonst allgemein nicht zu erwarten. Die nächtlichen Nebelfelder
haben es insbesondere in den westdeutschen Flussniederungen schwer sich
aufzulösen. Zum Teil kann dies auch mal bis in die Mittagsstunden dauern,
weswegen es dort auch etwas kühler bleiben kann. Der Grund liegt vor allem in
dem dort liegenden Zentrum des Bodenhoch begründet. Im Laufe des Nachmittags
dürfte aber auch dort die Sonne nochmal zum Vorschein kommen.

Wie angesprochen spielt der Wind allgemein keine Rolle. Einzig an der
Nordwestflanke des Hochs (und damit über der freien Nordsee) kann es im Laufe
des Tages stark böig auffrischen.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Montag … haben sich keine grundlegenden Änderungen zu den Beschreibungen in
der Frühübersicht ergeben. Die Hochachse wird allmählich nach Süden abgedrängt
sodass die Höhenströmung vor allem nach Norden zonalisiert. Dort kann es im
Umfeld der Nordsee Windböen geben.
Das Bodenhoch zieht ebenso nach Osteuropa ab. Es erstreckt sich aber in Form
eine Brücke über Deutschland bis nach Frankreich und Spanien. Inn der Folge des
kräftigen Absinkens wird der Tag damit von viel Sonnenschein geprägt sein. Die
Nächte bleiben kühl mit zum Teil Tiefstwerten im unteren einstelligen Bereich.
Bei den Maxima ergibt sich aber dank steigender 850er und einer leicht
südwestlichen Strömung allmählich ein Anstieg. Die Höchstwerte liegen dann
häufig über der 20 Grad Marke. Ausnahmen sind Regionen wo sich die nächtlichen
Nebelfelder länger halten können.
Zum Abend erreicht eine schwache Okklusion den Nordwesten mit dichteren
Wolkenfeldern und löst sich in der Nacht ebendort auf.

Modellvergleich und -einschätzung

Es lassen sich keine nennenswerten Modellunterschiede finden.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer