VHDL16 DWSG 131000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 13.08.2023, 11:30 Uhr

Gebietsweise Schauer und lokal Gewitter mit Unwettergefahr.
Schwülwarm.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag wechselnd bewölkt und örtlich Schauer. Im weiteren
Tagesverlauf dann vermehrt Schauer und vereinzelt unwetterartige
Gewitter. Höchstwerte zwischen 27 und 29 Grad, im Bergland um 25
Grad. Schwacher Wind variabler Richtung, nur bei Gewittern Böen bis
Sturmstärke.

In der Nacht zum Montag wechselnd bewölkt und örtlich Schauer und
Gewitter mit stürmischen Böen. Bei größeren Auflockerungen Bildung
von Nebel. Tiefstwerte 19 bis 15 Grad.

Am Montag wechselnd bewölkt. Hin und wieder Schauer oder auch
kräftige bis unwetterartige Gewitter. Schwülwarm bei Höchstwerten
zwischen 27 und 32 Grad, im Bergland etwas kühler. Schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen mit frischen Böen, bei Gewittern bis
Sturmstärke auflebend.

In der Nacht zum Dienstag wolkig, lokal weiter Schauer und Gewitter
mit stürmischen Böen. Tiefstwerte zwischen 20 und 15 Grad.

Auch am Dienstag nach meist freundlichem Beginn im Tagesverlauf
quellbewölkt, dabei Schauer und örtliche Gewitter mit stürmischen
Böen. Maxima von 26 Grad im Bergland bis 31 Grad im Breisgau.
Schwacher Wind aus variablen Richtungen mit frischen Böen.

In der Nacht zu Mittwoch bei zunehmender Auflockerung rasch
abklingende Schauer und Gewitter. Örtlich Nebel. Minima 18 bis 14
Grad.

Am Mittwoch zunächst viel Sonne, im Tagesverlauf Quellwolken und vor
allem über der Osthälfte Entwicklung lokaler Schauer und Gewitter.
Höchstwerte zwischen 25 und 31 Grad. Schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen. Frische, mit Gewitter stürmische Böen.

In der Nacht zu Donnerstag wolkig und überwiegend nachlassende
Schauer- und Gewitteraktivitäten. Örtlich Nebel. Tiefstwerte 18 bis
14 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 13.08.2023, 10:15 Uhr –
„Eine Luftmassengrenze liegt diagonal über Deutschland und trennt
nicht so warme und trockenere Luft im Nordwesten von schwülwarmer bis
heißer Luft im Südosten. Am Boden dominiert im weiten Teilen des
Landes nicht etwa Hochdruckeinfluss des Hochs LOTTE, das sich über
Südosteuropa befindet, sondern tiefer Luftdruck ausgehend vom
Tiefdruckkomplex AREND bei den Britischen Inseln und Südskandinavien.
Somit liegt Deutschland in einer südwestlichen Strömung und der Süden
des Landes im Zustrom der heißen Luftmasse mit hohem Feuchtegehalt
aus dem Mittelmeerraum.
Die schwüle, heiße Luftmasse neigt zu Gewittern, wobei am heutigen
Sonntag das größte Gewitterrisiko vom Umfeld der Donau bis zu den
Alpen besteht. Für die Bildung von Gewittern sind jedoch einige
Zutaten von Nöten. So muss die Luft ausreichend feucht sein, was
gegeben ist. Zudem muss die Luftmasse mit der Höhe stark genug
abkühlen, was ebenfalls der Fall ist. Zu guter Letzt muss auch Hebung
vorhanden sein, was rein aus dem Druckfeld heute nur schlecht
erreicht wird. Jedoch hilft im Süden häufig die Orografie und so
dürfte es auch heute vor allem inneralpin und im Alpenvorland zu
einzelnen kräftigen Gewittern kommen, die insbesondere in Bezug auf
Starkregen und Hagel erhöhtes Unwetterpotential aufweisen. Im Norden
des Landes ist von der schwülen Luft und von Gewittern nichts zu
spüren. Dort scheint in weiten Teilen die Sonne und mit Höchstwerten
von 22 bis 27 Grad wird es verbreitet und für die Jahreszeit
angemessen warm. Im Südosten hingegen steigt das Quecksilber auf
maximal 32 Grad.

Im Laufe des Montags schwächt sich Tief AREND bei den Britischen
Inseln ab und ein neues Tief mit Namen BERND übernimmt an selbiger
Stelle die Regie. So ändert sich an der Druckkonstellation über
Deutschland wenig, nur dreht die Strömung mehr auf Süd und so kann
sich die schwülheiße Luftmasse aus dem Südosten Deutschlands bis in
die Mitte und den Osten ausbreiten. Ergo nimmt das Gewitterrisiko in
der Mitte und weiten Teilen des Südens zu. Aufgrund des hohen
Feuchtegehalts und der Möglichkeit der Sonneneinstrahlung im
Tagesverlauf ist die Luftmasse am Montag sehr energiegeladen. Bereits
am Morgen greifen Schauer und Gewitter von Frankreich und Luxemburg
her auf den Westen Deutschlands über und breiten sich im Tagesverlauf
nordostwärts aus. Zum Abend erreichen sie dann den Osten des Landes.
Im Süden hingegen entwickeln sich wiederum mit Unterstützung der
Berge einzelne durchaus heftige Gewitter. In allen Bereichen ist die
Gefahr einzelner Unwetter insbesondere in Bezug auf Starkregen und
Hagel hoch. Zudem steigen die Temperaturen am Montag noch etwas an.
In der Südosthälfte ist mit Maxima von 29 bis 33 Grad zu rechnen, im
Nordwesten mit 22 bis 28 Grad.
Auch in der Nacht zum Dienstag kommt es zu weiteren schauerartigen
und gewittrigen Regenfällen – vor allem in einem breiten Streifen vom
Saarland bis nach Rügen. Die Luftmasse wird am Dienstag nur sehr
langsam durch die schwächelnde Kaltfront von Tief BERND, die in den
Nordwesten Deutschlands schwenkt, nach Südosten gedrängt. So besteht
am Dienstag entlang der Luftmassengrenze sowie auf der schwülwarmen
Seite im Osten und Süden erneut erhöhtes Gewitterrisiko mit
Unwettergefahr.
Ab der Mitte bis zum Ende der Woche ändert sich nur wenig am Wetter
und dem Gewitterrisiko, nur die Niederschlagsschwerpunkte verschieben
sich. Es bleibt aber in weiten Teilen des Landes sommerlich heiß, nur
im äußersten Nordwesten und Norden ist es nicht ganz so warm.

Das erklärt Dipl.-Met. Julia Tuschy von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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