VHDL16 DWSG 281000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Freitag, 28.07.2023, 11:30 Uhr
Ab dem Mittag Gewitter mit örtlichem Starkregen und Sturmböen, nachts
überwiegend nachlassend.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag stark bewölkt, aber vorübergehend meist
niederschlagsfrei. Südlich der Donau hin und wieder etwas Sonne. Im
Laufe des Nachmittags und Abends zunehmend schauerartiger Regen und
Gewitter, dabei örtlich Starkregen, kleinkörniger Hagel und
stürmische Böen. Höchstwerte zwischen 22 Grad im Bergland und 26 Grad
am Rhein. Schwacher bis mäßiger Wind aus Südwest, im Bergland mit
stürmischen Böen.
In der Nacht zum Samstag wolkig, teils stark bewölkt, nur noch wenige
Schauer und Gewitter, in der zweiten Nachthälfte vom Südschwarzwald
bis nach Oberschwaben höheres Gewitterrisiko. Tiefstwerte 17 bis 13
Grad.
Am Samstag wolkig bis stark bewölkt. Häufig Schauer und Gewitter,
örtlich mit Starkregen. Maxima von 20 Grad in hohen Lagen bis 25 Grad
im Oberrheingraben. Meist mäßiger Wind aus Südwest, zeitweise
Windböen. Bei Gewittern und im Hochschwarzwald Sturmböen.
In der Nacht zum Sonntag wechselnd bis stark bewölkt. Vor allem im
Bergland und Allgäu Schauer, dabei einzelne Gewitter mit kräftigem
Starkregen nicht auszuschließen. Minima 17 bis 11 Grad. Auf dem
Feldberg starke bis stürmische Böen aus Südwest.
Am Sonntagvormittag viele Wolken und durchziehende Schauer und
Gewitter. Ab dem Mittag abklingende Niederschläge und mehr
Auflockerungen. Höchstwerte von 22 bis 25, im Bergland von 18 bis 22
Grad. Schwacher bis mäßiger, in Schauer- und Gewitternähe stark
böiger Wind aus West.
In der Nacht zum Montag wolkig bis stark bewölkt und meist
niederschlagsfrei. Temperaturrückgang auf 15 bis 10 Grad.
Am Montag anfangs heiter bis wolkig, im Tagesverlauf zunehmend stark
bewölkt und von Nordwesten einsetzender Regen, südlich der Donau
meist trocken und zeitweise etwas Sonnenschein. Höchsttemperaturen
zwischen 18 und 20 Grad im Bergland, sonst 20 bis 25 Grad. Schwacher
bis mäßiger Wind aus Südwest bis West, im Bergland teils stürmische
Böen.
In der Nacht zum Dienstag meist regnerisch, teils schauerartig oder
gewittrig. Temperaturrückgang auf 16 bis 11 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Freitag, den 28.07.2023, 10:15 Uhr -
"Die Natur scheint sich aktuell und in der kommenden Woche den Regen
zu holen, der seit Ende Mai vielerorts Mangelware war. Wir befinden
uns momentan und auch in den nächsten Tagen in einer klassischen
zyklonalen Westlage. Ein etwas nach Westen verschobenes Azorenhoch
steht einer ausgeprägten Tiefdruckzone gegenüber, die von Neufundland
über den gesamten Atlantik hinweg und weiter über Großbritannien und
Skandinavien bis nach Nordwestrussland reicht. Zwischen dem
Azorenhoch und der Tiefdruckzone entsteht eine westliche Strömung
(daher die Bezeichnung "Westlage"), mit der ein Tief nach dem anderen
ostwärts zieht. Diese Tiefs, die sich zyklonal (also gegen den
Uhrzeigersinn) drehen, gestalten unser Wetter in Mitteleuropa
respektive Deutschland sehr unbeständig (daher die Bezeichnung
"zyklonal").
Kommen wir von der Theorie zum bevorstehenden Wetter. Tief "VENTUR I"
beeinflusst uns am morgigen Samstag. Vorübergehend schaufelt es etwas
wärmere Luft nach Deutschland, die allerdings sehr feucht ist und
sich daher schwül anfühlt (Höchstwerte meist 21 bis 27 Grad). Diese
schwül-warme Luftmasse ist ein perfekter Nährboden für Gewitter. So
ist es nicht verwunderlich, dass schon aus der Nacht heraus die
ersten Schauer und Gewitter im Westen und Südwesten gebietsweise
einen nassen Start in den Tag bescheren. Tagsüber muss man dann
bundesweit mit Schauern und teils kräftigen Gewittern rechnen. Diese
treffen zwar nicht jeden in gleichem Maße und sicherlich bleiben
einige Orte auch gänzlich davon verschont. In den Orten, über die sie
hinwegziehen, muss allerdings mit heftigem Platzregen und auch Hagel
gerechnet werden. Vor allem der Starkregen kann auch teils
unwetterartig ausfallen, mit der Gefahr von volllaufenden Kellern und
lokalen Überschwemmungen. Eine großflächige Unwetterlage mit
verbreiteten Unwettern erwarten wir für morgen aber nicht. Dennoch
schadet es nicht, regelmäßig einen Blick gen Himmel oder auf die
Warnungen und das Niederschlagsradar der Warnwetter-App zu werfen. Am
Abend bringt dann im Westen eine Kaltfront etwas kühlere Luft zu uns,
sodass dann von Westen die Gewittergefahr etwas nachlässt.
In der Nacht zum Sonntag verdrängt die Kaltfront die Gewitter
zunehmend in den Osten und Südosten und vielerorts setzt
vorübergehend eine Wetterberuhigung ein. Vorübergehend, weil schon in
den frühen Morgenstunden von Südwesten her die nächsten Gewitter
aufkommen, die sich aber rasch in den Südosten verlagern. Somit muss
tagsüber von der Lausitz über Oberfranken bis in den Süden Bayerns
nochmals mit teils kräftigen Gewittern gerechnet werden, also dort,
wo die Kaltfront die schwül-warme Luft noch nicht ganz ausräumen
konnte. Dort kann es auch nochmals um 25 Grad warm werden, weiter im
Westen wird die 25-Grad-Marke wohl nicht mehr geknackt. Dafür kommt
dort im Tagesverlauf zeitweise die Sonne zum Vorschein. Anders im
Norden und Nordwesten - unser Tief "VENTUR I" zieht nämlich zur
Nordsee und beschert den genannten Regionen Schauerwetter samt Blitz
und Donner, insbesondere an der Nordsee.
Das Wetter der kommenden Woche ist schnell erzählt. Die Westlage
setzt sich unbeirrt fort. "VENTUR I" zieht zwar ab, wird aber gleich
durch das nächste Tief ersetzt. Somit erwartet uns eine sehr
unbeständige Wetterwoche. Zwar müssen wir auf die Sonne nicht ganz
verzichten. Es dominieren aber die Wolken und immer wieder wird es
nass. Mal durch Regengebiete, die mit länger anhaltendem und teils
kräftigem Regen über uns hinwegziehen (was zum Beispiel am Montag der
Fall sein wird), mal eher durch Schauer oder kurze Gewitter. Dabei
ist es nur mäßig warm mit Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad. Die
25-Grad-Marke (Sommertag) wird kaum noch erreicht und dort, wo es für
längere Zeit regnet, bleiben die Temperaturen auch mal unter 20 Grad.
Zusammengefasst also kein guter Start in die bayerischen Schulferien.
"
Das erklärt Dr. rer. nat. Markus Übel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333
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