#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Freitag den 07.07.2023 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 071800
S Y N O P T I S C H E ‹ B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 07.07.2023 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Zun‰chst nur sehr geringe Gewitterwahrscheinlichkeit im Westen und S¸dwesten.
Am Sonntag im Westen und Nordwesten aufkommende markante Gewitter. Lokal
Unwetter mit Hagel, heftigem Starkregen und schweren Sturmbˆen mˆglich.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC
Aktuell … befindet sich Deutschland im Einflussbereich eines von S¸den
ausgehenden Hˆhenr¸ckens, der nur sehr langsam ostw‰rts schwenkt. Dabei wandert
ein flacher Hˆhentrog ¸ber Frankreich um den R¸cken herum zun‰chst nach NRW (06
UTC). Vor¸bergehend zeigt sich sogar ein flaches kleines Hˆhentief im Trog. In
der eingestrˆmten trockenen Luft zeigt der Trog nur wenig Wetterwirksamkeit.
Erste Wolken haben den Westen ohne Regen erreicht und verlagern sich zur Mitte
und nach S¸ddeutschland. Die Modelle simulieren in Ba-W¸., Rheinland-Pfalz und
im s¸dwestlichen NRW nur vereinzelt Schauer und vereinzelt, vor allem ganz im
S¸den, auch Gewitter. Im Norden und Osten ist es im Einflussbereich des Hochs
¥Evi¥ ¸ber dem ˆstlichen Mitteleuropa gering bewˆlkt oder klar.
Es k¸hlt nochmals gut ab auf Werte zwischen 8 Grad im ˆstlichen
Mittelgebirgsraum und 17 Grad im Rheinland.
Der Wind weht meist nur schwach und dreht meist auf Ost bis S¸dost.
Samstag … schwenkt der kleine Randtrog um den bei uns vorhandenen Hˆhenr¸cken
herum ¸ber den Norden und die Mitte ostw‰rts, wobei sich anfangs noch das kleine
Hˆhentief im Trog befindet. Nach Trogpassage regeneriert sich der R¸cken neu mit
Achse ¸ber Benelux um 18 UTC. Der Hˆhenkeil wird dadurch scheinbar r¸ckl‰ufig.
Ansonsten verlagert sich Hoch EVI (eine vom Nordmeer nach Italien reichende
Hochdruckzone) geringf¸gig nach Osten, so dass wir in eine s¸dliche bis
s¸dˆstliche Strˆmung geraten. Damit gelangt noch heiflere Luft zu, die ihren
Ursprung in Nordafrika hat und damit als subtropisch bezeichnet werden kann.
T850 steigt bis zum Abend auf Werte zwischen 12∞C in Vorpommern und bis 21 Grad
in S¸dbaden. W‰hrend die Luftmasse hinsichtlich Labilit‰t keine W¸nsche
offenl‰sst (Lapse-Rates gebietsweise um -0,75 K/100m), hapert es beim
Wasserdampfgehalt zun‰chst noch gewaltig. Das PPW verbleibt meist unter 30 mm
(aufler in Rheinland-Pfalz), vor allem aber die Grundschicht zeichnet sich durch
starke Trockenheit aus (spez. Feuchte vielfach nur um 6 g/kg). Entsprechend
stockt trotz Einstrahlung und ausreichend Energieinput die CAPE-Produktion. Und
die potenzielle Energie, die generiert wird, ist meist stark gedeckelt, was ihre
Umsetzung in mˆgliche konvektive Umlagerungen erheblich erschwert.
So steht der Samstag trotz einiger Wolken voll im Zeichen unerbittlichen
Sonnenscheins und grofler Hitze mit Spitzen von 35∞C (Mitte/S¸den). Lediglich
ganz im Nordosten, auf den Inseln sowie in hˆheren Lagen wird die 30∞C-Marke
nicht erreicht. Am Nachmittag und Abend entwickeln sich ¸ber den west- und
s¸dwestdeutschen Mittelgebirgen sowie den Alpen einige hochbasige Cumuluswolken,
die in den meisten F‰llen wahrscheinlich keine Gewitter produzieren. Lediglich
vereinzelt reicht es f¸r ein teils markantes Hitzegewitter.
In der Nacht zum Sonntag verst‰rkt sich der Hˆhenr¸cken durch WLA auf der
Vorderseite des Tiefs ¥Quentin¥ westlich von Irland weiter und seine Achse
erreicht mit leichter Ostverlagerung eine Linie Bodensee-Ostfriesische Inseln.
An der Lage und Ausrichtung der Bodenhochdruckzone ‰ndert sich nur wenig. Das
bedeutet aber auch, dass die zyklonale Eindellung an der Westflanke in Form
eines schwachen Bodentroges bestehen bleibt, was eine gewisse Neigung zu
einzelnen Schauern und Gewittern impliziert. Allerdings muss man konstatieren,
dass die wenigen potenziellen Gewitter, die sich vielleicht am Abend ¸ber dem
Bergland tummeln, eher in sich zusammenfallen. Eventuelle Gewitterreste kˆnnten
in Form von Schauern ins westliche Grenzgebiet ziehen und vielleicht ist noch
mal ein Blitz dabei.
Ansonsten verl‰uft die Nacht aber vielfach gering bewˆlkt oder klar mit
Tiefstwerten zwischen 18 und 11∞C. W‰rmer bleibt es im Westen und S¸dwesten,
insbesondere in den Innenst‰dten und Ballungsr‰umen. Dort werden 20∞C kaum noch
unterschritten.
Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC
Sonntag … Wandert der Hˆhenr¸cken nur sehr langsam nach Osten und erreicht mit
seiner Achse die westliche Ostsee und Franken. R¸ckseitig greift eine sehr
flache Tiefdruckrinne von Frankreich auf den Westen ¸ber und verlagert sich bis
18 UTC auf eine Linie Elbm¸ndung-westliches Bayern. Dadurch kommt es im
Tagesverlauf zu einer Winddrehung auf westliche Richtungen in der Westh‰lfte
Deutschlands. Mit dieser Winddrehung wird die Troposph‰re von Frankreich her mit
Feuchte angereichert, so dass die PPW-Werte auf 35 mm im S¸dwesten und bis 46 mm
im Westen (NRW) ansteigen.
Mit der Tageserw‰rmung entwickeln sich ML-Cape-Werte zwischen 800 und 1800 J/Kg.
Dabei sorgt ein flacher Randtrog im Westen und Nordwesten f¸r etwas Hebung. So
entwickeln sich etwa ab Mittag im Westen und Nordwesten lokale Schauer und
Gewitter, die bei von Westen her zunehmender Scherung (15 bis 20 m/s zwischen 0
und 6 km) auch mal organisiert sein kˆnnen. Die Schauer und Gewitter breiten
sich bis zum Abend etwa bis zu einer Linie Franken-westliche Deutsche Bucht aus.
In Baden-W¸rttemberg ist die Schauer- und Gewitteraktivit‰t nur gering, da hier
die Hˆhe noch antizyklonal gepr‰gt ist.
Bei bis ¸ber 12 km hoch reichenden Gewitterzellen sind vor allem Hagel und
Starkregen wahrscheinlich und zus‰tzlich Sturmbˆen. Unwetter sind mˆglich.
Eine Vorabinformation Unwetter ist f¸r einen Streifen von Rheinland-Pfalz bis
zum westlichen Niedersachsen durchaus zu erw‰gen (Ausgabe Samstagabend oder
Sonntagfr¸h).
In der Nacht zum Montag verlagern sich die Schauer und Gewitter zum ˆstlichen
Mittelgebirgsraum und in den Osten. Dabei sind weitere Unwetter mˆglich.
Wahrscheinlich wird noch der ‰uflerste Osten verschont. Im S¸den Deutschlands
sind die Regensignale deutlich kleiner, da die Hˆhenstrˆmung eher antizyklonal
ist.
Insgesamt ergeben sich gegen¸ber den Modelll‰ufen von heute fr¸h keine groflen
ƒnderungen.
Modellvergleich und -einsch‰tzung
Die externen Modelle zeigen bis Montagfr¸ ‰hnliche Basisfelder.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden