#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Donnerstag den 15.06.2023 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 151800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 15.06.2023 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Am Freitag und Samstag von Schleswig-Holstein bis Ostbayern (am Samstag wohl nur
noch bis zum Erzgebirge) einzelne markante Gewitter, Unwetter bzgl. Starkregen
nicht ausgeschlossen. Sonst Andauer der Trockenheit.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
Aktuell … hat sich an der Großwetterlage im Vergleich zu den vergangenen Tagen
nur wenig geändert: Nach wie vor befindet sich Deutschland südlich einer
ausgedehnten und hochreichenden Hochdruckzone, die sich von den Britischen
Inseln bzw. vom Nordmeer über das mittlere Skandinavien bis nach
Nordwestrussland erstreckt. Das zugehörige Bodenhoch hat seinen Schwerpunkt
inzwischen in das Seegebiet westlich er Lofoten bzw. zur Bäreninsel verlagert,
wobei sich ein flacher Keil über die Nordsee bis nach Nordwestdeutschland
erstreckt, während ansonsten über Mitteleuropa lediglich schwache
Luftdruckgegensätze vorherrschen. Somit gelangen im Großen und Ganzen von Osten
her recht trockene und warme Luftmassen kontinentalen Ursprungs zu uns.
Als „Störenfried“ innerhalb dieser Konstellation erweist sich allerdings
ebenfalls schon seit einigen Tagen ein Höhentief, respektive, da er im
Bodendruckfeld nicht auszumachen ist, ein Kaltlufttropfen, der inzwischen von
Polen her mit dem Vorhersagegebiet auf Tuchfühlung gegangen ist. Bei genauerem
Hinschauen (am besten, mit der 1-gpdam-Auflösung des 500 hPa-Geopotenzials bzw.
mit Hilfe des Windfeldes) lässt sich ein Dipol ausmachen, mit Drehzentren
aktuell etwa südlich von Danzig und knapp östlich der Oder. Im Laufe der Nacht
kommen die Drehzentren allmählich Richtung Odermündung bzw. Lausitz voran und
der KLT bekommt die Form einer Ellipse mit meridional ausgerichteter Achse.
An dessen Westflanke wird ein kurzwelliger Troganteil im Laufe der Nacht über
den Nordosten des Landes bis in die Mitte geführt. Auf dessen Vorderseite ist
aktuell von der Deutschen Bucht bis zum Erzgebirge bzw. bis zum ostbayerischen
Mittelgebirgsraum aufgrund von PVA schwacher dynamischer Hebungsantrieb wirksam.
In den meisten Regionen reicht dieser lediglich nur für dichtere Wolkenfelder,
im Bereich der Deutschen Bucht fällt auch gebietsweise etwas Regen. Anders
dagegen in der Lausitz, in Teilen von Sachsen sowie in Oberfranken bis zur
Oberpfalz: Dort haben sich einzelne Schauer entwickelt und vor allem an der
Neiße sowie vom Zittauer Bergland bis ins Vogtland auch Gewitter. Diese dürften
sich in naher Zukunft aber rasch auflösen. Im weiteren Verlauf der Nacht sollte
dieser Troganteil vorübergehend kaum Wetterwirksamkeit mehr aufweisen.
Ein weiterer Kurzwellentrog greift aber bis Freitagfrüh von der südöstlichen
Ostsee bzw. Nordostpolen auf die Pommersche Bucht über. Trogvorderseitig wird
schwache PVA noch durch zunehmende WLA gestützt und wird auch über dem Nordosten
bzw. Osten Deutschlands wetterwirksam. Dort ziehen von Osten her dichtere
Wolkenfelder auf und von der Ostsee her arbeiten sich gebietsweise auftretende
schauerartige Regenfälle südwestwärts bis nach Ostholstein, ins östliche
Niedersachsen bzw. bis nach Sachsen-Anhalt und nach West- und Nordbrandenburg
vor. Dabei kommen in der Fläche meist weniger als 5 l/qm, oft kaum 1 l/qm
zusammen, kleinräumig kann es aber mal etwas kräftiger regnen und die Konvektion
erlaubenden Modelle haben vor allem in Vorpommern sogar ganz vereinzelt mal ein
kurzes Gewitter auf der Agenda.
Im Rest des Landes verläuft die Nacht dagegen wettertechnisch ruhig. Während es
etwa nordöstlich von Weser und Werra oft wolkig, gebietsweise auch stark bewölkt
bleibt, löst sich die ansonsten anfangs noch vorhandene flache Quellbewölkung
mehr und mehr auf und es ist vor allem im Westen und Südwesten oft sogar
wolkenlos. Die Tiefstwerte liegen bei dichterer Bewölkung im Nordosten und Osten
meist zwischen 15 und 11 Grad, sonst zwischen 13 und 7 Grad.
Freitag … nähert sich der Höhenrücken über den Britischen Inseln ein wenig dem
Kontinent an und erreicht abends mit seiner Achse die westliche Nordsee. Der
Kaltlufttropfen kann somit nicht weiter nach Osten vorankommen und bleibt im
Bereich Oder/Neiße quasistationär, wobei im Tagesverlauf auch bei genauerem
Hinschauen in 500 hPa nur noch ein Drehzentrum (abends in etwa über der
Uckermark) auszumachen ist.
Ebenso weisen auch die beiden für uns im Wesentlichen wetterrelevanten
kurzwelligen Troganteile eine nur noch geringe Verlagerungstendenz auf. Der über
der Mitte des Landes vermag bis zum Abend immerhin auf die Alpen überzugreifen,
während der nördliche dann grade erst Vorpommern erreicht. Beide bieten auf
ihrer Vorderseite lediglich geringen dynamischen Hebungsantrieb aufgrund von
PVA, der vor allem im Nordosten und Osten sowie im Südosten des Landes
gebietsweise seine Wirkung entfalten kann.
Die Luftmasse ist mit der Erwärmung im Tagesverlauf nahezu landesweit
indifferent bis labil geschichtet, wobei die Lapse Rates (bis 4 km) im Westen
und Süden des Landes aufgrund der stärkeren Erwärmung und Überadiabasie größer
sind als im eher bewölkten Norden und Osten. Dafür reicht die Labilitätsfläche
aufgrund der Nähe zum Höhentief und der etwas niedrigeren 500 hPa-Temperaturen
(-17 Grad im Südwesten, bis -21 Grad im Nordosten bei 14 bis 7 Grad in 850 hPa)
dort höher, nämlich teilweise bis über 400 hPa, während sie im Westen/Südwesten
kaum die 600 hPa erreicht.
Im Bodenfeld setzt – auch tagesgangbedingt – leichter Druckfall ein, der im
Osten etwas markanter ausfällt als im Westen. Demzufolge dreht der im
Tagesverlauf mäßig auflebende Bodenwind (Böen Bft 4 bis 5, im Bereich der
Elbmündung vielleicht Bft 6) fast überall auf Nord bis Nordwest. Zwischen beiden
Kurzwellentrögen herrscht im Westen und Südwesten eher sogar kompensatorisches
Absinken vor, so dass es dort für höchstens flache, hochbasige Quellbewölkung
reicht und erneut ein recht sonniger Tag ins Haus steht. Dort sowie auch südlich
der Donau liegen die PPW-Werte allgemein unter 20 mm, vereinzelt auch unter 15
mm.
Anders dagegen im Nordosten und Osten. Dort dauert die Zufuhr feuchterer
Luftassen vor allem zwischen 900 und 600 hPa weiter an, die PPW-Werte steigen
auf über 25 mm, im Bereich lokaler Feuchtekonvergenzen auf nahe 30 mm. Eine
besonders gut ausgeprägte Feuchteflusskonvergenz, die durch
Land-Seewindzirkulation noch zusätzlich getriggert wird, simulieren die
Konvektion erlaubenden Modelle über dem Osten Schleswig-Holsteins bis in den
Hamburger Raum bzw. ins nordöstliche Niedersachsen reichend (bodennaher Ost- bis
Nordostwind nördlich der Lübecker Bucht trifft auf Westwind westlich davon).
ICON-D2 simuliert dort einen schmalen Streifen mit 500 bis nahe 1000 J/kg
ML-Cape. Insbesondere in den Nachmittagsstunden könnte es dort zur Auslöse
reichen (auch, wenn der aktuelle I-D2-Lauf kaum mehr Konvektion dort auf der
Agenda hat); als Begleiterscheinungen eventueller Gewitter kommen Starkregen,
eventuell kleinkörniger Hagel und steife bis stürmische Böen in Frage. Die hohe
Labilität, die ausgeprägte Bodenkonvergenz und die schwachen Höhenwinde lassen
dort eventuell auch Typ-II Tornados (Landspouts) zu.
Auch sonst können im Osten und Südosten des Landes eigentlich recht verbreitet
Schauer und Gewitter auftreten. Schwerpunkte kann man aktuell nur schwer
herausarbeiten, zumal es Regionen geben wird, wo sich die dichte Bewölkung aus
der Nacht heraus noch lange halten und entsprechend nur wenig Cape generiert
werden kann. Am ehesten für Gewitter reichen sollte es generell im östlichen und
ostbayerischen Bergland, aber auch wohl am Alpenrand reichen, ansonsten aber
auch dort, wo die anfangs dichte Bewölkung bereits vormittags rasch auflockert
und genügend Cape generiert werden kann. Als Trigger zur Auslöse dienen dabei
neben der Orographie lokale Feuchteflusskonvergenzen, die auch von den
hochaufgelösten Modellen nur unzureichend simuliert werden können. So zeigt der
aktuelle I-D2-Lauf kaum mehr Auslöse, das SuperHD dagegen vor allem in
Brandenburg und Bayern (sogar bis rüber nach BaWü) relativ verbreitet. Wie auch
immer – als Begleiterscheinung steht vor allem in der Nordosthälfte aufgrund der
hohen PPW-Werte der Starkregen im Fokus, auch unwetterartige Mengen sind bei nur
geringer Verlagerungsgeschwindigkeit nicht ausgeschlossen. Daneben können
kleinkörniger Hagel und steife bis stürmische Böen auftreten, letztere am
ehesten wohl in Bayern, wo die trockene Grundschicht in den Prognosesoundings
aufgrund des hohen Spreads recht ausgeprägte inverted-V-Profile aufweist.
An den Höchstwerten ändert sich gegenüber den Vortagen insgesamt nur wenig.
Allerdings werden dort, wo sich die dichte Bewölkung bis in den Nachmittag hält,
kaum mehr als 20 Grad erreicht. Im Westen und Südwesten steigt die Temperatur
dagegen mit viel Sonnenschein auf 25 bis 29, am Rhein vielleicht sogar auf knapp
30 Grad.
In der Nacht zum Samstag bleibt der KLT fast quasistationär über der Oder bzw.
dem Westen Polens, dessen Achse kippt aber ein wenig und nimmt eine
Nordwest-Südost Ausrichtung an. Der inzwischen die Haupttrogachse markierende
Kurzwellentrog über Vorpommern kommt dadurch ebenfalls nur geringfügig
westsüdwestwärts voran, an dessen Westflanke bleibt etwa von der Deustchen Bucht
bis zum Erzgebirge und etwas östlich davon permanent schwacher dynamischer
Hebungsantrieb aufrecht. Dort gibt es bis weit in die Nacht hinein noch einzelne
Schauer oder gar Gewitter, gebietsweise fällt auch etwas „skaliger“ Regen,
nennenswerte Mengen in der Fläche kommen aber nach wie vor keine zusammen.
Nordöstlich davon, also am ehesten in Brandenburg und Vorpommern, lockern die
Wolken dagegen auch mal stärker auf, in der feuchten Luft kann sich dann örtlich
Nebel bilden.
Im übrigen Land, also auch in Bayern, lösen sich eventuell vorhandene
Quellwolken (in Bayern auch Gewitter) alsbald auf und es ist meist gering
bewölkt oder klar.
Die Minima ähneln in etwa denen der Vornacht.
Samstag … erreicht der Höhenrücken bzw. -keil bis zum Abend Benelux bzw. die
mittlere Nordsee, wodurch der KLT etwas nach Norden abgedrängt wird und abends
in etwa das Seegebiet südlich von Bornholm erreicht. An dessen Südwestflanke
bleibt die nordwestliche Höhenströmung über dem gesamten Vorhersagegebiet glatt
konturiert, das eh schon geringe dynamische Hebungsdargebot über dem Nordosten
und Osten des Landes nimmt noch weiter ab.
Die Luftmasse bleibt landesweit labil geschichtet, mit nach wie vor höheren
Lapse Rates im Südwesten als im Nordosten, dafür reicht die Labilitätsfläche im
Nordosten und Osten weiterhin bis auf über 400 hPa. Die PPW-Werte gehen zwar
auch im Nordosten etwas zurück, überschreiten aber noch immer die 25 mm. Dazu
dürfte es gegenüber dem Vortag für mehr Einstrahlung reichen, so dass etwas
verbreiteter 500 bis nahe 1000 J/kg ML-Cape generiert werden können, die
höchsten Werte erneut im Bereich lokaler Feuchteflusskonvergenzen, von denen
sich eine wieder über Schleswig-Holstein befinden könnte. Diese und auch die
östlichen Mittelgebirge dienen ein weiteres Mal als Trigger für eventuelle
Auslöse. Insgesamt treten Schauer und Gewitter isolierter auf als am Vortag,
können dafür aber eventuell auch kräftiger ausfallen mit einem leicht erhöhten
Risiko für unwetterartigen Starkregen.
Grob besteht etwa von der Elbmündung bis zum Vogtland und nordöstlich davon
Potenzial für Schauer und Gewitter, regionale Schwerpunktsregionen lassen sich
aktuell noch keine herausarbeiten. Im Südosten, also in Bayern, sollte es
dagegen kaum mehr für Gewitter reichen, selbst an den Alpen und im Bergland
dürften diese nur noch die Ausnahme darstellen.
Im Westen und Süden dominiert mit Annäherung des Keiles sogar schwaches
Absinken, so dass dort zunächst ein überwiegend sonniger Tag ins Haus steht. Im
weiteren Verlauf macht sich dort eventuell mitteltroposphärische WLA, die den
Keil überläuft, in Form hoher und mittelhoher Bewölkung bemerkbar, so dass es
wohl trotz kaum auftretender Quellbewölkung nicht für einen wolkenlosen Himmel
reicht. Die Temperatur in 850 hPa steigt landesweit etwas an, vor allem aber mit
der fast ungehinderten Einstrahlung im Südwesten, sie erreicht am frühen Abend
Werte zwischen knapp 17 Grad im südlichen Oberrheingraben und 8 Grad an der
Odermündung. Somit wird es etwas wärmer als am Vortag mit Höchstwerten zwischen
22 Grad im östlichen Mittelgebirgsraum und 31 Grad am Oberrhein. Im Ostseeumfeld
bleibt es mit etwa 20 Grad etwas frischer.
In der Nacht zum Sonntag erreicht der Höhenkeil allmählich die Westgrenze
Deutschlands und der Kaltlufttropfen die Südspitze Schwedens. Ob an dessen
Südwestflanke ein oder mehrere kurzwellige Troganteile im äußersten Nordosten
Deutschlands auch in der Nacht noch dynamischen Hebungsantrieb generieren
können, ist unklar. Der aktuelle ICON-EU-Lauf hat ein solches Szenario
tatsächlich auf der Agenda und simuliert in Ostvorpommern kleinräumig auch in
der zweiten Nachthälfte noch schauerartige, teils gewittrige Regenfälle.
Wahrscheinlicher aber ist, dass die Konvektion im Laufe der Nacht mehr oder
weniger rasch zum Erliegen kommt und die Wolken auflockern, dann kann sich im
Nordosten innerhalb der recht feuchten Luftmasse Nebel bilden.
Im Rest des Landes verläuft die Nacht dagegen einmal mehr wettertechnisch ruhig.
WLA sorgt in Teilen Westdeutschlands, eventuell auch bis in die mittleren
Landesteile für den Durchzug einiger hoher, eventuell auch mittelhoher
Wolkenfelder, die die Auskühlung etwas eindämpfen. Vor allem in der Mitte und im
Südosten bleibt es dagegen gebietsweise wolkenlos. Dort können dann in
kältebegünstigten Lagen nochmals einstellige Tiefstwerte erreicht werden,
ansonsten liegen die Minima zwischen 15 und 10 Grad, in einigen Ballungszentren
Westdeutschlands bzw. im Lee einiger Mittelgebirge auch darüber.
Sonntag … gerät Westeuropa mehr und mehr in den Einflussbereich eines
umfangreichen Langwellentroges über dem nahen Ostatlantik, der dabei aber
allmählich an Kontur verliert. Somit kann der vorgelagerte, durch schwache WLA
gestützte Hochkeil auf den Westen Deutschlands übergreifen, der Kaltlufttropfen
wird noch etwas weiter nach Norden abgedrängt und verliert wohl nun endgültig
seinen Einfluss auf unser Wetter. Eventuell reicht es noch im Ostseeumfeld sowie
in Ostvorpommern für einzelne Schauer oder kurze Gewitter.
Dann aber gilt es, den Blick gen Westen zu richten. Im Tagesverlauf läuft nach
Lesart des ICON-EU ein kurzwelliger Troganteil in den Hochkeil und liefert im
Laufe des Nachmittags und Abends über dem Westen des Vorhersagegebietes
dynamischen Hebungsantrieb, der durch WLA gestützt wird. Ein solches Szenario
könnte – eine etwas „potentere Luftmasse“ vorausgesetzt – durchaus eine
ausgeprägte Gewitterlage generieren, zumal mit Annäherung einer durch den Trog
generierten Bodentiefdruckrinne einiges an bodennaher Richtungsscherung zur
Verfügung stünde bei zunehmender hochreichender Geschwindigkeitsscherung. Nun
aber ist die Grundschicht mit teilweise einstelligen Taupunkten sehr trocken, so
dass es wohl lediglich für den Durchzug dichterer Bewölkung und etwas skaligem
Regen bzw. einzelnen Schauern reicht, jedenfalls hat das ICON-EU keinerlei
Konvektion auf der Agenda. Dennoch reicht der durch die Niederschläge
produzierte Cold Pool auf der Rückseite der Rinne im Modell auch ohne Konvektion
für verbreitete Böen Bft 7 bis 8 im Südwesten des Landes.
Wie auch immer – die gesamte Entwicklung ist noch unsicher. ICON-EU steht mit
dem simulierten Kurzwellentrog im Modellvergleich ziemlich einsam da. Gemeinsam
ist allen Modellen aber das Übergreifen des Höhenkeils auf Westdeutschland und
die beginnende WLA. Somit setzt von Südwesten her allgemein schwacher Druckfall
ein und der Bodenwind dreht meist wieder auf Ost bis Südost. Auch
niedertroposphärisch verstärkt sich die Warmluftadvektion und lässt die 850
hPa-Temperatur bis zum Abend auf Werte zwischen 18 Grad ganz im Süden/Südwesten
und 8 bis 9 Grad an der Oder steigen. Inwieweit WLA-Bewölkung im Westen und
Südwesten bereits die Einstrahlung und damit die Erwärmung hemmt, muss
abgewartet werden. Im Großteil des Landes scheint jedenfalls häufig die Sonne,
stärkere Quellbewölkung zeigt sich am ehesten noch im Nordosten sowie in den
östlichen Mittelgebirgen. Somit wird es insgesamt noch etwas wärmer als am
Vortag mit Höchstwerten zwischen 23 Grad im Nordosten und 32 Grad am Oberrhein,
wobei die Temperaturprognosen aufgrund der unsicheren Bewölkungsprognosen im
Westen und Südwesten noch sehr mit Vorsicht zu genießen sind. Im Ostseeumfeld
werden mit Seewind kaum 20 Grad erreicht.
Modellvergleich und -einschätzung
Bis einschließlich der Nacht zum Sonntag fahren die Modelle einen einheitlichen
Kurs, Unterschiede sind nur im Detail auszumachen, hauptsächlich die räumliche
Verteilung und Intensität der konvektiven Niederschläge betreffend.
Die Modelldifferenzen am Sonntag wurden im Text bereits angesprochen.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff