S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 28.03.2023 um 10.30 UTC

Zunächst meist unbeständig mit häufigen Regenfällen und windig, teils bis in
tiefe Lagen stürmische Böen. In der neuen Woche bei Hochdruckeinfluss
freundlicher und trocken.

Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 04.04.2023

Am Samstag lässt WLA einen Keil über dem östlichen Atlantik kräftig aufwölben.
Vorderseitig trogt es über Westeuropa deutlich aus und KLA in die Rückseite des
Troges bei uns sorgt für dessen Amplitudenvergrößerung in Richtung Süden. Das
Bodentief verlagert sich weiter ostwärts und der rückseitige Bodentrog schwenkt
bis zum Abend zu den Alpen. Das führt vor allem in der Mitte und in
Süddeutschland zu weiteren Regenfällen, wobei es in den Nordstaulagen der
westlichen Mittelgebirge erneut zu einer Überschreitung der Warnschwellen für
Dauerregen kommen kann. Die Schneefallgrenze sinkt im Süden auf teilweise unter
600 m. Der Wind bleibt in der Mitte und im Süden ein Thema, wobei es dort bis
ins Flachland, meist im Zusammenhang mit Schauern, zu stürmischen Böen kommen
kann. Auf den Bergen gibt es Sturmböen oder schwere Sturmböen aus West. In
Gipfellagen sind auch orkanartige Böen nicht ausgeschlossen. Im Norden kann es
dagegen durch Absinken im Lee der skandinavischen Gebirge zu Auflockerungen
kommen. Gegenüber dem Vortag sinkt das Temperaturniveau deutlich um 3 bis 4 K
ab. In der Nacht muss im Norden sowie in den Mittelgebirgen mit leichtem Frost
gerechnet werden.
Am Sonntag erreicht die Achse des Rückens bis Tagesende die Britischen Inseln.
Das führt zu einer Ausdehnung eines Bodenhochs bis nach Norddeutschland. Der
Trog auf der Vorderseite wird weiter nach Osten geführt, wobei es über Italien
noch zu einem Cut-Off kommt. In der Folge kommt es von Norden her zu
Wetterberuhigung und die Regenfälle lassen nach. Lediglich an den Alpen kommt es
bis zum Abend zu weiterem Regen, oberhalb von etwa 800 m zu Schnee. Dabei
besteht am Alpenrand die Gefahr von Dauerregen. Vor allem in der Nordhälfte wir
es sonnig und die Temperaturen steigen wieder etwas an auf Werte zwischen 9 und
13 Grad. Wind ist nur noch auf den Gipfellagen der Alpen ein Thema.
Am Montag liegt die Achse des Rückens die Britischen Inseln und bei uns setzt
sich das damit korrespondierende Bodenhoch durch. An den Alpen kann es anfangs
letzte Schneeschauer geben. Ansonsten gibt es viel Sonne bei Tageshöchstwerten
von 9 bis 15 Grad. In der Nacht gibt es allerdings außer im Nordwesten leichten
Frost.
Am Dienstag verkürzt sich die Wellenlänge des Hochkeils im Westen durch einen
Trog über dem mittleren Atlantik. Das korrespondierende Bodenhoch verlagert
seinen Schwerpunkt weiter nach Osten. Bei uns bleibt es allerdings ruhig mit
viel Sonne und tagsüber milden Tageshöchstwerten von 11 bis 16 Grad. Allerdings
muss in der Nacht vor allem in der Südosthälfte mit leichtem Frost, verbreitet
sogar mit Bodenfrost gerechnet werden.
In der erweiterten Mittelfrist ab Mittwoch kommt es zu einem Vorstoß eines
skandinavischen Troges über das östliche Mitteleuropa hinweg nach Süden.
Weiterhin greift eine Tiefdruckrinne auf den Westen über, daher wird es wieder
etwas unbeständiger, allerdings bei wenig geänderten Temperaturen.
Der aktuelle Lauf befindet sich in recht hoher Konsistenz zum Vorlauf.
Allerdings fällt beim gestrigen 00UTC-Lauf auf, dass er auch in der neuen sehr
persistent an einer Troglage festhält, sodass die im Text apostrophierte
Wetterberuhigung zum Montag hin demnach ausfällt.
Bis Samstag stimmen die Modelle recht gut überein. Danach bleibt es bei der
guten Übereinstimmung zwischen IFS, ICON und UK10. Nach GFS stößt am Wochenende
ein Trog von Skandinavien weit nach Süden bis zu den Alpen vor und sorgt für
eine deutlich zyklonalere Wetterentwicklung, die bis in die neue Woche anhält

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Der aktuelle Lauf befindet sich in recht hoher Konsistenz zum Vorlauf.
Allerdings fällt beim gestrigen 00UTC-Lauf auf, dass er auch in der neuen sehr
persistent an einer Troglage festhält, sodass die im Text apostrophierte
Wetterberuhigung zum Montag hin demnach ausfällt.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Bis Samstag stimmen die Modelle recht gut überein. Danach bleibt es bei der
guten Übereinstimmung zwischen IFS, ICON und UK10. Nach GFS stößt am Wochenende
ein Trog von Skandinavien weit nach Süden bis zu den Alpen vor und sorgt für
eine deutlich zyklonalere Wetterentwicklung, die bis in die neue Woche anhält

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Clusteranalysen für den Zeitraum Freitag und Samstag unterscheiden sich bei
uns kaum, auch wenn insgesamt 5 Cluster gerechnet werden. Im Zeitraum 120 bis
168 Stunden werden 4 Cluster gerechnet, wobei der aktuelle Lauf dem Cluster 2
zugeordnet wird. Die Cluster 1 und 2 zeigen beide die Annäherung eines kräftigen
Rückens in Richtung der Britischen Inseln, wobei der Cluster 2 noch etwas
kräftiger entwickelt ist als Cluster 1. Sie sind repräsentativ für immerhin 31
von 51 Läufen. Auch der 3. Cluster ähnelt den ersten beiden Clustern am Sonntag
und Montag, schwächt sich aber am Dienstag deutlich ab. Der Cluster 4 dagegen
ist weniger antizyklonal konturiert und betont stattdessen einen kräftigen Trog
über dem östlichen Mitteleuropa. Er wäre damit repräsentativ für die Lösung des
GFS, hat aber nur 9 Mitglieder. Von daher scheint der Übergang zum
Hochdruckeinfluss ab Montag realistisch zu sein und dies stützt damit den
aktuellen Lauf des IFS.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Der EFI gibt für Freitag im Westen Signale für kräftige Niederschläge. Im
Südwesten ist zudem mit starkem Wind zu rechnen. Ähnliches Bild am Samstag, im
Süden fast überall starker Wind, in der Mitte und im Südwesten kräftige
Niederschläge. Für Sonntag und Montag gibt es laut EFI keine Signale für
signifikante Wettererscheinungen.

Wind:
Am Freitag gibt es vor allem in der Mitte und im Süden mit hoher
Wahrscheinlichkeit Böen der Stärke Bft 7, im Südwesten bis in tiefe Lagen Bft 8
und im Schwarzwald Bft 9 und darüber. Die Windlage dauert Samstag im Süden noch
an, wobei sich der Schwerpunkt in Richtung Südosten verlagert. Erst im Laufe des
Sonntags schwächt sich der Wind wieder ab.

Niederschlag:
Für Freitag geben die Ensembles mittlere Wahrscheinlichkeiten für ein
Dauerregenereignis im Schwarzwald. Auch für die Staulagen der westlichen
Mittelgebirge (z.B. Sauerland, Eifel) gibt es geringe Wahrscheinlichkeiten für
Dauerregen. Auch am Samstag gibt es mittlere Wahrscheinlichkeiten für Dauerregen
im Schwarzwald. Weiterhin besteht durch die Nordanströmung auch an den Alpen,
sowie in Nordstaulagen der Mittelgebirge eine geringe Gefahr für Dauerregen. An
den Folgetagen beschränkt sich die Niederschlagsaktivität auf den Alpenraum, bei
annehmender Tendenz.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, MOSMix, EFS-EPS

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich