VHDL16 DWSG 091000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 09.03.2023, 11:30 Uhr
Starke bis stürmische Böen, örtlich Sturmböen, auf den Gipfeln Orkan.
Vorübergehend nachlassender Regen.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag wechselnd bis stark bewölkt, zeitweise Regenschauer.
Nachmittags nachlassend und von Süden her Auflockerungen.
Temperaturmaxima von 9 Grad im Nordosten bis 16 Grad am südlichen
Oberrhein. Mäßiger bis frischer Südwestwind mit starken bis
stürmischen Böen, im Bergland und im Nordosten stürmischen Böen oder
Sturmböen. Auf exponierten Schwarzwaldgipfeln anfangs orkanartige
Böen.
In der Nacht zum Freitag wieder zunehmend bedeckt. Anfangs nur
vereinzelt Schauer, im weiteren Verlauf von Westen erneut
ausbreitender Regen. Tiefstwerte 9 bis 2 Grad. Zunehmend wieder
starke bis stürmische Böen, im Feldbergbereich orkanartige Böen aus
Südwest.
Am Freitag stark bewölkt und häufig Regen, im Schwarzwald teilweise
länger anhaltend. Höchstwerte von 7 Grad im höheren Bergland bis 14
Grad in der Ortenau. Frischer Südwestwind, in Böen stürmisch, teils
Sturmböen. Im Bergland Sturmböen, exponiert schwere Sturmböen, im
Feldbergbereich Orkanböen.
In der Nacht zum Samstag viele Wolken mit Regen, im Bergland
zunehmend in Schnee mit Glätte übergehend. In der zweiten Nachthälfte
nachlassender Niederschlag mit Wolkenauflockerung. Tiefstwerte +3 bis
-3 Grad. Zunächst noch verbreitet starke bis stürmische Böen, im
Bergland Sturmböen, auf dem Feldberg orkanartige Böen aus West.
Am Samstag wolkig, etwas Regen oder Schnee. Später Auflockerungen.
Höchstwerte von 1 Grad im höheren Bergland bis 8 Grad am Hochrhein.
Meist schwacher Westwind mit frischen bis lokal starken Böen.
In der Nacht zum Sonntag anfangs gering dann stärker bewölkt mit
Regen, im Bergland Schnee mit Glätte. Tiefstwerte bei +3 bis -4 Grad.
Auf den Schwarzwaldgipfeln starke bis stürmische Böen aus Südwest.
Am Sonntag anfangs stark bewölkt, zeitweise etwas Regen oder im
Bergland Schnee. Nachmittags überwiegend heiter und trocken.
Tagesmaxima 6 Grad in hohen Lagen bis lokal 14 Grad am Rhein.
Schwacher bis mäßiger Südwestwind mit frischen bis starken, im
Hochschwarzwald auch stürmischen Böen oder Sturmböen.
In der Nacht zum Montag stark bewölkt bis bedeckt. Vor allem im
Norden und Westen etwas Regen. Minima 7 bis 2 Grad. Im Bergland
starke bis stürmische Böen aus Südwest; exponiert im Schwarzwald
Sturmböen bis schwere Sturmböen.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 09.03.2023, 10:15 Uhr -
"Schneefall, Glätte, Dauerregen, Sturm, ... Die Warnkarte des
Deutschen Wetterdienstes gibt heute fast alles her, was möglich ist.
Es herrscht 'Vollwetter', wie die Meteorologen zu sagen pflegen.
Grund dafür ist eine ausgeprägte Luftmassengrenze, die sich genau
quer über der Mitte Deutschlands befindet und die Nordhälfte des
Landes von der Südhälfte quasi in zwei Wetterzonen teilt. Im Norden
liegt dabei eine recht kühle Luftmasse, in welcher die Temperaturen
heute kaum über den Gefrierpunkt steigen. Maximal 5 Grad in der Mitte
sind hier drin. Dabei schneit es im Nordosten noch etwas, wobei die
Niederschläge sich ostwärts bereits auf dem Rückzug befinden. Im
Süden ist es dagegen heute verbreitet ziemlich nass, einzig zwischen
Donau und Alpen gibt es ein paar Chancen auf trockene Phasen und
einige Wolkenlücken. Dabei weht bis in den Nachmittag hinein ein
stürmischer Südwestwind. Im südlichen Bergland treten in diesem Zuge
teils schwere Sturmböen bis 90 km/h, in Gipfellagen wie z.B. dem
Feldberg im Schwarzwald sind auch Orkanböen bis 130 km/h nicht
ausgeschlossen. Dabei wird es deutlich milder als im Norden. Mit
etwas Sonnenunterstützung können dabei Werte um frühlingshaft
anmutende 15 Grad erreicht werden.
Im wilden Mix geht es dann auch gleich weiter. Bereits in der
kommenden Nacht zum Freitag erreicht uns bereits das nächste Tief aus
Westen. In dessen Zuge kommen von Westen erneut kräftige Regenfälle
auf. Diese gehen auf der 'kalten' Seite der weiterhin bestehenden
Luftmassengrenze erneut in Schneefall über. Über die Nacht hinweg
sind dann von Niedersachsen bis Brandenburg erneut einige Zentimeter
Neuschnee möglich.
Am Freitag selbst zieht das Tief aus der Nacht heraus weiter über die
Mitte und den Osten Deutschlands hinweg und erreicht in der Nacht zum
Samstag die polnische Grenze. Das führt auch morgen zu anhaltenden
Niederschlägen, die meist als Regen und in einem Streifen auf der
Nordseite dieses Tiefs als Schnee fallen. In einigen Teilen der
nördlichen Mitte wechseln die Niederschläge dabei auch mehrfach
zwischen Regen und Schnee hin und her.
Nach Durchzug dieses Tiefs Richtung Nacht zum Samstag ist dann der
Weg frei für die im Norden liegende kalte Luft, um nach Süden
voranzukommen. Diese macht sich recht rasch und intensiv auf den Weg
und kommt im Laufe der Nacht mindestens bis in die Mitte Deutschlands
voran. Das bedeutet, dass dort die Regenfälle zunehmend in kräftige
Schneefälle übergeht. Gleichzeitig stellt sich ein starker bis
stürmischer Nordwind ein und führt somit gebietsweise zu
abenteuerlichen Wetterverhältnissen mit schneesturmähnlichen
Bedingungen. Insbesondere im zentralen Mittelgebirgsraum - z.B. im
Harz - ist mit ordentlichen Schneeverwehungen zu rechnen. Dabei gehen
auch die Temperaturen spürbar zurück und erreichen nach den milden
Werten der Vortage im Süden fast flächendeckend wieder den
Frostbereich.
Auch an den Tagen danach bleibt es nicht langweilig. Der Samstag wird
dabei noch am 'ruhigsten' mit kurzem Zwischenhocheinfluss, bevor uns
am Sonntag der nächste Tiefausläufer mit Niederschlägen in Form von
Regen und Schnee erreicht. Zu Beginn der neuen Woche könnte es dann
erneut 'wild' werden mit einer flächendeckenden Sturmlage. Aber
diesbezüglich ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, sodass es
heißt: Abwarten. "
Das erklärt M.Sc. Felix Dietzsch von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333
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