S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 29.01.2023 um 10.30 UTC

Windiges bis stürmisches und unbeständiges Wetter mit Gewittern, an den Alpen
anfangs teils starker Schneefall.

Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 05.02.2023

Der deterministische IFS-Lauf zeigt entgegen der vorangegangenen Lösungen eine
mehr oder weniger stark ausgeprägte Nordwestlage, die vergleichsweise mildere
Nordseeluft ins Land schiebt. Auch das Ensemble springt auf diesen Zug auf und
zeigt bis zum Wochenende überwiegend die Wetterlagen Nordwest zyklonal oder
antizyklonal bzw. Hoch Britische Inseln. Erst zum Wochenende weist das EPS
zunehmend auch Berechnungen für Hoch Mitteleuropa bzw. Brücke Mitteleuropa aus.
In diesem Sinne wäre zumindest ab Samstag die Messe pro ruhigerem Wetter noch
nicht abschließend gelesen.

Zum Start in den mittelfristigen Zeitraum wird aber sowohl in der Deterministig
als auch im EPS einheitlich die Wetterlage Nordwest zyklonal gezeigt. Hohes
Geopotential über dem Ostatlantik weist dabei einen Rücken bis in das
Meeresgebiet zwischen Island und Schottland aus und steht im Gegensatz zu tiefem
Geopotential über Skandinavien und Osteuropa mit einem Langwellentrog, dessen
Achse bis in den östlichen Mittelmeerraum reicht. In den Langwellentrog sind
mehrere Drehzentren eingebettet, die schließlich mit Kurzwellentrögen
einhergehen. Deutschland würde demnach auf der Vorderseite des Rückens in einer
nordwestlichen Grundströmung liegen, die aufgrund eines dieser Kurzwellentröge
über des westlichen Ostsee zyklonal geprägt ist. Bodennah korreliert der
Kurzwellentrog mit einem Tief über dem Norden Dänemarks, von welchem sich ein
okkludierter Frontenzug südwestwärts erstreckt und von der Nordsee her langsam
auf Deutschland übergreift. Bei Temperaturen in 850 hPA von -3 bis -6 Grad
sollen sich demnach von Norden schauerartig verstärkte Niederschläge südwärts
ausbreiten und im Bergland sowie im Süden als Schnee fallen. Durch Advektion von
kalter Höhenluft labilisiert die Troposphäre vor allem in der Nordhälfte. Im
Nordseeumfeld, wo auch diabatische Prozesse berücksichtigt werden müssen und wo
die Temperaturen auf 500 hPa unter -36 Grad absinken sollen, sind auch Gewitter
zu erwarten. Zudem besteht es auch im Mittelgebirgsraum sowie allg. im Umfeld
der Okklusion durch Interaktion von frontaler und erzwungener Hebung sowie der
Höhenkaltluft und PVA eine entsprechendes Gewitterpotential. Allerdings lässt
die Feuchte zu wünschen übrig, was dämpfend wirken kann. Neben dem Niederschlag
sorgt das Tief auch für eine signifikante Gradientverschärfung, sodass der Wind
stark bis stürmisch auffrischt. Nahezu landesweit können steife bis stürmische
Böen, im Bergland und exponierten Tallagen Sturmböen, an der Nordsee sowie in
Gipfellagen auch schwere Sturmböen auftreten. Auf dem Brocken ist wieder Orkan
angesagt.

Am Donnerstag stärkt die WLA eines neuen Troges über Neufundland den
ostatlantischen Rücken, sodass sich dieser weiter amplifizieren kann und nahezu
bis Spitzbergen reicht. Auf dessen Ostflanke kann der Trog seinerseits Fläche
nach Süden gewinnen und seinen Einfluss bis nach Nordafrika ausbauen. In die
Strömung vorderseitig des Neufundlandtroges ist südwestlich von Island ein
Kurzwellentrog eingebettet, der bodennah mit einem Tief nördlich von Schottland
einhergeht. Von diesem zieht sich eine Warmfront quasi Isobaren parallel über
die Nordsee hinweg bis nach Süddeutschland und wird nur durch die Progression
des Rückens nach Osten verlagert. Rückseitig kann schließlich mildere
Atlantikluft einsickern. Während vor der Front in 850 hPa Temperaturen zwischen
-8 und -1 Grad vorherrschen, steigen die Werte hinter der Front auf -1 bis +3
Grad an. Signifikante Hebung wird dabei von der Front sowie den Bodenstrukturen
ausgelöst. Aus der Höhe wirken allenfalls gering amplifizierte kurzwellige
Anteile mit. Damit verbundene Niederschläge greifen von Westen auf Deutschland
über und verlagern sich bis Freitagmorgen etwa bis zur Elbe. Dabei steigt die
Schneefallgrenze zügig bis in die Hochlagen der Berge. Im Süden ist je nach
Tageszeit vorübergehend auch Glätte oder Glatteis durch gefrierenden Regen nicht
ausgeschlossen. Der Gradient weitet sich wieder, sodass der Wind nachlässt.
Starke bis steife Böen im Tiefland stehen stürmischen Böen im Bergland und an
der See gegenüber.

Am Freitag bleibt die Grundstruktur erhalten. Ausgehend von dem sich weiter
stärkenden Höhenhoch südwestlich der Britischen Inseln bäumt sich ein Rücken bis
nach Spitzbergen auf. Gleichzeitig erstreckt sich von einem Höhentief bei
Finnland weiter ein Langwellentrog südwärts, dessen Achse über Griechenland
hinweg nach Libyen weist. Der Kurzwellentrog ist nun über Norwegen simuliert und
das korrelierende Bodentief über Schweden anzusiedeln. Die markante Warmfront
wurde dabei vom nachstoßenden Bodenhoch in den Osten Deutschlands verfrachtet.
In der Nacht soll dann entgegen der vorangegangenen IFS-Läufe das Tief unter
Verstärkung über die Ostsee und Polen zur Slowakei ziehen. Einhergehend wird die
Warmfront bei zunehmender Okkludierung nach Süden gezogen. Auf der Rückseite des
Tiefs wird schließlich von Osten wieder kühlere Luft ins Land transportiert.
Während in der Südwesthälfte unter hochreichendem Hochdruckeinfluss kaum
Niederschläge zu erwarten sind, stehen vom Norden in den Osten und Südosten
wiederholt, teils schauerartige Niederschläge auf dem Programm, die im Stau des
Erzgebirges und am östlichen Alpenrand auch länger anhalten können. Bei
Temperaturen in 850 hPa zwischen -3 und +3 Grad fallen diese nur in höheren
Lagen als Schnee. Der Wind spielt kaum eine Rolle und weht in Böen allenfalls im
Bergland und an der See mal steif bis stürmisch.

Am Samstag gibt es im Geopotential- und Luftdruckmuster vor allem mit Blick auf
Europa kaum Veränderungen. Dem hohen Geopotential über dem Ostatlantik steht
weiter der Trog über Osteuropa gegenüber. Deutschland liegt also weiter in einer
nordwestlichen bis nördlichen Strömung mit der Nordseeluft das Land erreicht. Im
Bodendruckfeld duellieren sich dabei Das Hoch mit Schwerpunkt über dem
Ärmelkanal und die Kaltfront rückseitig des nach Süden wandernden Tiefs, hinter
welche kältere Festlandluft westwärts vorankommt. Die Luftmassengrenze soll sich
demnach von Schleswig-Holstein bzw. Mecklenburg bis nach Bayern ziehen. In
dessen Umfeld werden schließlich auch leichte Niederschläge prognostiziert, die
überwiegend als Regen fallen sollten. Während an der Oder in 850 hPa
Temperasturen von knapp -5 Grad gezeigt werden, sind weiter nach Westen und
Südwesten um +1 Grad zu verzeichnen.

Am Sonntag kommt ein neuer Kurzwellentrog auf die Agenda. Dieser gehört zu einem
Höhentief bei Spitzbergen und reicht tagsüber bis in den Westen Deutschlands.
Bodennah steht der Trog mit einem Tief über der nördlichen Ostsee in Verbindung,
welches nach Nordostpolen zieht und auf dessen Südwestseite sich eine Kaltfront
von Südschweden bis zum Ärmelkanal erstreckt und somit von der Nordsee langsam
auf Deutschland übergreift. Zyklonale Strömungsbedingungen in der Höhe mit PVA
stützen dabei die frontalen Hebungsprozesse im Bodenniveau. Dämpfend wirkt das
Bodenhoch über England, welches bis nach Deutschland reicht und antizyklonale
Bedingungen induziert. Vor allem im Nordwesten und Westen ist die
Niederschlagsneigung entsprechend geringer. Im Stau von Erzgebirge sowie in
Südostbayern können die Niederschläge dagegen auch kräftiger ausfallen. Bei
Temperaturen in 850 hPa zwischen -2 und -8 Grad sinkt auch die Schneefallgrenze
wieder ab. Im Umfeld vom Erzgebirge könnte es auch bis in tiefere Lagen
schneien.

Über alle Tage hinweg ist Dauerfrost nur auf die höheren Berglagen beschränkt,
während nachts vor allem in der Südosthälfte frostige Temperaturen anstehen.
Insgesamt zeigt sich das Wetter in der Mittelfrist aber nur bedingt winterlich.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz über den mittelfristigen Zeitraum ab Mittwoch kann insgesamt als
mäßig bezeichnet werden. Zwar werden von den aktuellen IFS-Läufen die
großskaligen Strukturen des Geopotential- und Luftdruckfeldes vergleichbar
abgebildet, im Detail ergeben sich aber schon zu Beginn des Zeitraums am
Mittwoch signifikante Unterschiede zwischen den Berechnungen. Demnach weicht am
Mittwoch der gestrige 00-UTC-Lauf vor allem bei der Einordnung des Tiefkerns
über Dänemark bzw. der Nordsee deutlich ab. Insgesamt ist die neue Berechnung am
Mittwoch sowohl in der Höhe als auch in Bodennähe weniger zyklonal geprägt.
Somit kann sich der Rücken bei der aktuellen Lösung weiter ostwärts schieben.
Der 12-UTC-Lauf zeigt dabei bis einschließlich Donnerstag eine Zwischenlösung.
Potentielle Niederschläge werden im Vergleich zum Vorlauf rascher nach Osten
geschoben.
Ab Freitag sind der gestrige 0 und 12-UTC-Lauf vergleichbar, während die neue
Berechnung ein abweichendes Muster zeigt. Der Rücken ist nun weniger stark
amplifiziert und besitzt stattdessen über eine größere Wellenlänge als die Läufe
zuvor. Zudem ist die nordwestliche Grundströmung mehr antizyklonal geprägt.
Demnach kann sich auch im Bodenfeld das Hoch über dem Ostatlantik und Westeuropa
weiter nach Osten schieben und bis nach Deutschland, in den Alpenraum sowie bis
nach Tschechien reichen. Potentielle Niederschläge werden bei der räumlichen
Einordnung der neuesten Lösung ostwärts verlagernd, im Süden und Osten
Deutschlands gesehen. In den vergangenen Läufen lagen die Niederschläge
überwiegend noch westlich von Deutschland.
Im weiteren Verlauf bleibt der Rücken bei größerer Wellenläge flacher. Durch ein
zuvor nicht simuliertes Höhentief über Nordosteuropa samt korrelierendem
Bodentief über Polen bleibt eine nordwestliche Grundströmung bestehen. In den
vorangegangenen Läufen konnte sich der Rücken bis nach Skandinavien
amplifizieren. In die resultierende nördliche bis nordöstliche Strömung waren
allenfalls kurzwellige Anteile eingebettet. Potentielle, frontale Niederschläge
wurden dabei an den Alpen und im Alpenraum gezeigt. Der neue Lauf lässt dagegen
Niederschläge vom Norden in den Osten, später auch im Südosten zu.
Erst ab Sonntag nähern sich die aktuellen Läufe in den Strukturen wieder etwas
an, wenngleich bei den Wellenlängen und Amplituden der Kurwellentröge weiter
Abweichungen zu verzeichnen sind.
Insgesamt werden durch die nordwestliche anstatt nordöstliche
Strömungskomponente in der neusten Lösung mildere Witterungsbedingungen
abgebildet.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Das amerikanische GFS zeigt abgesehen von geringen Phasenverschiebungen und
leichten Abweichungen in der Amplitude der Muster zum det. IFS vergleichbare
Geopotential- und Luftdruckstrukturen.
Das ICON weicht schon früher vom IFS und GFS ab, indem es den Strukturen bei
geringerer Wellenlänge eine größere Amplitude gibt. Entsprechend können die
Niederschläge intensiver ausfallen. Gleichzeitig sind die Felder etwas zeitlich
verschoben. Zum Sonntag gleicht sich ICON dem GFS und IFS wieder zunehmend an.
Das GEM zeigt zum IFS und GFS vergleichbare Strukturen, verfügt aber über eine
signifikante Phasenverschiebung nach Westen und hängt somit den anderen Modellen
nach.
Das UKMO doppelt das IFS recht gut.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Rauchfahnen verschiedener Städte in Deutschland zeigen bei einem recht
geringen Spread bis einschließlich Donnerstag eine hohe Vorhersagegüte. Ab
Freitag spreizt sich der ENS-Raum aber signifikant, wenngleich die Mehrheit der
Member weiter im Umfeld des Haupt- und Kontrolllaufes zu finden sind. Insgesamt
erweitert sich der Spread bis Sonntag bei den Temperaturen in 850 hPa auf rund
14 Grad und beim Geopotential in 500 hPa auf etwa 35 hPa. Dabei wird bei den
Temperaturen eine stetige Zunahme der Unsicherheit abgebildet, während das
Geopotential von Donnerstag bis Sonntag einen etwa gleichbleibenden Spread und
somit stetige Unsicherheiten aufweist. Auffällig ist zudem, das am Wochenende
die Mehrheit der Member zusammen mit dem Haupt- und Kontrolllauf einen milderen
Verlauf zeigen, zahlreiche Ausreißer aber das Potential für kühlere Verhältnisse
aufrecht halten.

Bei der Einordnung der Wetterlage werden im Zeitraum +72 bis +96% drei
verschiedene Cluster benötigt, um alle Unsicherheiten im ENS-Raum zu erklären.
Dabei sind alle Lösungen dem Schema eines atlantischen Rückens angegliedert.
Allerdings beschreibt dieser nur bedingt die Witterungsbedingungen über Europa,
wo der Langwellentrog weite Teile beeinflusst. Die Unterschiede zwischen den
Lösungen sind insgesamt gering aber für das Wetter in Mitteleuropa nicht zu
vernachlässigen. Denn genau die Strömungskomponente zwischen Nordwest und Nord
sowie auch die Amplitude potentieller Kurzwellentröge wird abweichend gezeigt.
Dies hat wiederum Einfluss auf die Verlagerung der Niederschlagsfelder und
Intensität dieser.
Im Zeitraum von +120 bis +168h beschreiben weiter drei nahezu gleichverteilte
Cluster die Unsicherheiten im EPS. Dabei starten alle mit dem Schema des
atlantischen Rückens und wechseln allesamt ins Blocking. Doch genau bei diesem
Blocking gibt es zusammen mit der Struktur des Troges auf der Vorderseite
deutlich Unterschiede zwischen den Lösungen. Beim Cluster 1 zusammen mit dem
Kontrolllauf verfügt der Rücken bei noch geringerer Amplitude über eine noch
größere Wellenlänge als Cluster 2 mit dem Hauptlauf. Cluster 3 beschreibt
dagegen eher die Verhältnisse der gestrigen Hauptläufe mit größerer Amplitude
und geringerer Wellenlänge, die schließlich eine nordöstliche Strömung
induzieren. Bei Trog zeigt Cluster 1 eine gleichmäßige Verteilung in südöstliche
Richtung bis nach Nordafrika reichend. Cluster 2 beschreibt dagegen innerhalb
des Troges zwei wesentliche Drehzentren, die schließlich die Krümmung der
Strömung signifikant beeinflussen. Bei Cluster 3 ist der Trog nach Südwesten
ausgerichtet, intensiver und auch weiter amplifiziert.
In der erweiterten Mittelfrist von +192 bis +240h sind es erneut drei Cluster,
die alle Abweichungen innerhalb des ENS einfangen. Alle Cluster starten dabei
mit dem Schema Blocking. Cluster 2 und 3 wechseln zum Ende hin zum Schema einer
positiven NAO. Cluster 2 beschreibt für Mitteleuropa hohes Geopotential und
weitgehend antizyklonale Bedingungen. Cluster 1 zeigt dagegen eine Störung die
von Tschechien in den zentralen Mittelmeerraum zieht und dabei zumindest anfangs
das Wetter in Teilen Deutschlands beeinflusst. Bei Cluster 3 wird der Rücken
zunehmend in die Zange genommen, sodass er an Wellenlänge einbüßt und am Ende
komplett nachgeben muss.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Der EFI gibt am Mittwoch abgesehen vom Südwesten Deutschlands im ganzen Land
bezüglich des Modellklimas Hinweise für überdurchschnittliche Windspitzen. In
Teilen Norddeutschlands sind zudem Signale für überdurchschnittliche Regenmengen
zu verzeichnen.
Die Aussage bezüglich des Windes werden auch von der Probabilistik sowie nach
prozessierten Feldern (MOSMIX) gestützt. Etwa in der Nordhälfte des Landes
zeigen 30 bis 100% der EPS-Member stürmische Böen oder Sturmböen. Nach Süden
werden vor allem im Bergland Werte von 20 bis 80, exp. bis 100% für stürmische
Böen oder Sturmböen erreicht. Direkt an der Nordsee, auf den Alpengipfeln sowie
in einzelnen Höhenlagen der Mittelgebirge weisen 5 bis 20% der Member auf
orkanartige Böen oder Orkanböen hin. Die Hinweise bezüglich des Niederschlags
werden von der Probabilistik allerdings nicht getragen. Zumindest im
Mittelgebirgsraum gibt es keine oder nur sehr geringe Signale für
Dauerregen/mäßigen Schneefall. Selbst die Deterministik zeigt im Vergleich nur
10 bis 20, örtlich bis 30 l/qm/24h. Anders sieht es an den Alpen aus, wo durch
Staueffekt schon am Mittwoch geringe Hinweise bis 10% für Niederschlagsmengen
über 30 l/qm/24h existieren. Da diese Niederschläge als Schnee fallen würde dies
wohl mit markante Neuschneemengen einhergehen.
Zudem gibt es am Mittwoch vor allem in der Westhälfte bei starker Labilisierung
der Troposphäre sowie frontalen Antrieben ein gewissen Gewitterpotential. Durch
die Höhenwinde müsste mit Sturmböen, lokal auch schweren Sturmböen gerechnet
werden.

Für Donnerstag weist der EFI noch im Südosten des Landes, von Sachsen bis zu den
Alpen überdurchschnittliche Windspitzen und Niederschlagsmengen aus. Die
Probabilistik stützt stürmische Böen oder Sturmböen mit 10 bis 50%, im Bergland
bis 90% der Modellläufe. Nach Westen zu sind allenfalls im Bergland Werte von 5
bis 25% für stürmische Böen vorhanden. An den Alpen sowie Teilen des Vorlandes
gibt es analog zum EFI auch Hinweise für markante Niederschlagsmengen. Aufgrund
der Temperaturen fallen diese aber meist bis in tiefe Lagen als Schnee, sodass
bei einem Schneeanteil von 10 bis 50 l/qm/24h bzw. Wahrscheinlichkeiten von 5
bis 40% für Mengen über 30 mm und 5 bis 15% für Schneeanteile über 50 mm
durchaus mit Neuschneehöhen von 20 bis 40, gebietsweise bis 60 cm zu rechnen
wäre.

Am Freitag zeigt der EFI nur noch am östlichen Alpenrand zaghafte Hinweise für
Wind und Niederschlag. Auch die Probabilsitik weist im Alpenraum noch
stürmischen Böen oder Sturmböen sowie Regenmengen bis bzw. um 30 l/qm/24h aus.
Zwar steigt die Schneefallgrenze an, doch oberhalb von 1000 Metern sind nochmals
mäßige bis starke Schneefälle zu erwarten.

Am Samstag und Sonntag gibt es nur noch auf den Alpengipfeln signifikante
Hinweise für Sturmböen (Bft 8-9). Auch Niederschläge über 30 l/qm/24h sind kein
Thema mehr. Am östlichen Alpenrand sind allerdings im 48h-Zeitraum geringe
Wahrscheinlichkeiten bis 10% für Mengen über 40% abgebildet.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS-EPS, ICON-EPS, TT teils auch mit MosMix

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Lars Kirchhübel