VHDL16 DWSG 231000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 23.01.2023, 11:30 Uhr

Im Süden und vor allem im Bergland Wind- bzw. Sturmböen. In der 
Südosthälfte Frost. In der Nacht gebietsweise Glätte. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Vormittag und im Tagesverlauf meist bedeckt, im Oberrheingraben
sowie vom Kraichgau bis zum Taubergrund etwas Sonne möglich. Im 
Bergland und in Oberschwaben vereinzelt Schneegriesel oder 
Sprühregen. Sonst trocken. Maxima von -3 Grad auf der Zollernalb bis 
+5 Grad bei Mannheim und Karlsruhe. Schwacher bis mäßiger Nordostwind
mit frischen, im Süden örtlich starken bis stürmischen Böen. Im 
höheren Schwarzwald Sturmböen, auf dem Feldberg einzelne schwere 
Sturmböen.  

In der Nacht zum Dienstag verbreitet starke Bewölkung. Im Süden, vor 
allem im Bergland, lokal etwas Schneegriesel oder Sprühregen. Minima 
von +2 bis -4 Grad. Gebietsweise Glätte. Vor allem im Bergland starke
bis stürmische Böen. Exponiert im Südschwarzwald schwere Sturmböen 
aus Ost. In der ersten Nachthälfte dort wahrscheinlich auch einzelne 
orkanartige Böen. 

Am Dienstag stark bewölkt, im Tagesverlauf am Rhein zum Teil auch 
Auflockerungen. Meist trocken, im Süden vereinzelt Schneegriesel oder
Sprühregen. Höchstwerte von -1 Grad im Bergland bis +6 Grad in der 
Kurpfalz. Meist schwacher Wind aus Nordost mit frischen bis starken, 
in höheren Lagen auch stürmischen Böen. Anfangs auf den 
Schwarzwaldgipfeln auch Sturmböen.

In der Nacht zum Mittwoch stark bewölkt. Im Süden und dort vor allem 
im Bergland lokal zeitweise leichter gefrierender Sprühregen. Sonst 
trocken. Bei Tiefstwerten zwischen +2 und -4 Grad gebietsweise 
Glätte. Auf dem Feldberg stürmische Böen aus Nordost. 

Am Mittwoch häufig trüb; im Bergland und im Oberrheingraben größte 
Chance auf Sonne. Trocken. Maxima von -1 Grad im höheren Bergland bis
+5 Grad im Rheingraben. Schwacher Wind aus nördlichen Richtungen, am 
Rhein und in höheren Lagen in Böen auffrischend. Am Feldberg noch 
stürmisch. 

In der Nacht zum Donnerstag stark bewölkt bis bedeckt. Lokal 
Schneegriesel oder Nebel. Tiefstwerte 0 bis -7 Grad. Glättegefahr. 

Am Donnerstag verbreitet trüb, kaum Sonne. Vereinzelt Schneegriesel. 
Temperaturanstieg auf -3 Grad auf der Alb bis +3 Grad am Rhein. 
Schwacher Nordwind, im Oberrheingraben in Böen auffrischend.

In der Nacht zum Freitag meist bedeckt, lokal ein paar Schneeflocken.
Örtlich Glätte. Tiefstwerte von -1 bis -6 Grad. 

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 23.01.2023, 10:15 Uhr -
"Heute und in den kommenden Tagen verlagerte sich das umfangreiche 
Hoch BEATE von Südskandinavien nach Norddeutschland und beschert uns 
insgesamt ruhiges Winterwetter. Die über uns befindliche Luftmasse 
ist in etwa der Jahreszeit entsprechend temperiert, aber recht 
feucht, was vielfach kompakte Bewölkung, teilweise auch länger 
andauerndes neblig-trübes Wetter zur Folge hat. Dafür bleibt es 
weitgehend trocken. Nur vereinzelt fällt mal etwas Sprühregen oder 
Schneegriesel, der aber nur selten für örtliche Glätte ausreicht.

Im Südwesten stellt sich dabei eine sogenannte Bisenlage ein. 
Zwischen dem vergleichsweise hohen Luftdruck im Norden und einem 
umfangreichen Tief im zentralen Mittelmeerraum ergibt sich über 
Süddeutschland ein recht großer Luftdruckunterschied. Die Natur 
versucht nun mittels Ausgleichsströmung, die wir als "Wind" 
wahrnehmen diesen abzubauen. Der resultierende Nordostwind wird nun 
zusätzlich im Oberrheingraben, aber auch zwischen Schwäbischer Alb 
und Alpenbogen kanalisiert und dadurch verstärkt. Dadurch kommt es 
vor allem in Oberschwaben zu Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60 
km/h (Bft 7), auf den Höhen des Schwarzwaldes auch zu Sturmböen bis 
85 km/h (Bft 9). Im Verbund mit dem teils frisch gefallenen und recht
lockeren Schnee kann dies vor allem in höheren Lagen gebietsweise zu 
Schneeverwehungen führen - auch ohne weiteren Neuschnee.

Auch wenn es insgesamt also recht winterlich weitergeht, so wird der 
Schnee - so er denn überhaupt noch liegt - zumindest in den tiefen 
Lagen in der Südhälfte des Landes bei zarten Plusgraden tagsüber 
weiter schrumpfen. Sollten nächtliche Auflockerungen - die wirklich 
nur sehr lokal auftreten ausbleiben, so liegen selbst die Frühwerte 
nur um den Gefrierpunkt, was kaum ausreicht den vorhandenen Schnee 
"neu" zu konservieren. Für mittlere Lagen ab etwa 400 bis 500 Meter 
schaut es bei meist leichtem Dauerfrost dagegen besser aus. 

Neue Bewegung in die Wetterküche kommt voraussichtlich erst in der 
Nacht zum Donnerstag, wenn die Ausläufer des Tiefs LIAM auf den 
Nordwesten übergreifen. Dabei fällt im Nordseeumfeld bei positiven 
Temperaturen zunächst Regen, der auf dem Weg zur Landesmitte 
zunehmend in Schnee übergeht. Im Übergangsbereich besteht 
vorübergehend erhebliche Glättegefahr. Die Details diesbezüglich sind
aber noch unsicher. 
Was man allerdings sagen kann: Die Chancen für eine dünne 
Neuschneeauflage stehen ab mittleren Lagen in der Mitte und im Süden 
gut, wenn die Front bis zum Freitag auch diese Landesteile erreicht. 
"

Das erklärt Dipl.-Met. Robert Hausen  von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


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