VHDL16 DWSG 131000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 13.09.2022, 11:30 Uhr

Tagsüber zunehmend dichte Bewölkung, im Süden noch zeitweise Sonne. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag im Südosten sonnig, von Nordwesten her ausbreitende hohe
und mittelhohe Wolkenfelder. Im äußersten Norden örtlich Regen. 
Höchstwerte dort sowie im Bergland bei 23, am südlichen Oberrhein bis
29 Grad. Schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zum Mittwoch stark bewölkt. Anfangs meist trocken, im 
Laufe der zweiten Nachthälfte im Norden zum Teil schauerartiger Regen
mit eingelagerten Gewittern. Im Süden nur vereinzelt Schauer. 
Tiefstwerte 18 bis 13 Grad. In den Hochlagen des Schwarzwaldes starke
bis stürmische Böen aus Südwest, auf dem Feldberg Sturmböen. 

Am Mittwoch wolkig bis stark bewölkt. Häufig Regen, im Norden auch 
anhaltend, zum Teil kräftige Schauer. Nachmittags ansteigendes 
Gewitterrisiko. Maxima zwischen 21 Grad im Bergland und 27 Grad am 
südlichen Oberrhein. Schwacher bis mäßiger West- bis Südwestwind mit 
frischen bis starken, im Bergland und bei Gewittern mit starken bis 
stürmischen Böen. In Gipfellagen des Schwarzwaldes auch Sturmböen.

In der Nacht zum Donnerstag stark bewölkt bis bedeckt. Weiterhin 
regnerisch und eingelagerte Gewitter, im Schwarzwald eventuell 
Dauerregen. Minima 17 bis 12 Grad. In den höchsten Lagen starke bis 
stürmische Böen aus Südwest, auf dem Feldberg Sturmböen. 

Am Donnerstag bedeckt und regnerisch mit kräftigen Gewittern. Im 
Tagesverlauf im Norden nachlassend und auflockernde Bewölkung. 
Höchstwerte 17 Grad im Bergland und bis 22 Grad am Oberrhein. 
Schwacher Westwind, am Feldberg Sturmböen. Bei Gewittern einzelne 
stürmische Böen. 

In der Nacht zum Freitag auch im Süden nachlassender Regen, wolkig 
bis gering bewölkt. Tiefstwerte 14 bis 9 Grad.

Am Freitag stark bewölkt und zeitweise Schauer, später am Tag auch 
einzelne Gewitter. Deutlich kühler mit nur mehr 13 Grad im Bergland 
und 19 Grad am Oberrhein. Schwacher Westwind, gelegentlich starke 
Böen. Am Feldberg starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zu Samstag nur mehr einzelne Schauer, im Bergland noch 
stärker bewölkt, sonst aufgelockert. Tiefstwerte 9 bis 4 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 13.09.2022, 10:15 Uhr -
"In den kommenden Tagen steht uns eine wettertechnisch spannende und 
recht komplexe Wetterlage bevor. Es stellt sich ein sogenanntes 
"Viererdruckfeld" ein. Hierbei hat die Wetterkarte Ähnlichkeiten mit 
dem Spielfeld des "Mensch-Ärgere-Dich-Nicht"-Spiels. Im Südwesten von
den Azoren und Spanien bis zur Biskaya positioniert sich ein 
großflächiges Tief (Ex-Tropensturm "DANIELLE") und diagonal gegenüber
über Skandinavien Tief QUEENIE. Die anderen beiden "Spielfelder" 
belegen zwei Hochdruckgebiete, nämlich ein Hoch über dem Atlantik 
westlich von Irland und ein weiteres Hoch (RONALD) über dem zentralen
Mittelmeerraum. Bekanntlich dreht sich die Luft um ein Tief gegen den
Uhrzeigersinn und um einem Hoch im Uhrzeigersinn. Folglich kommt es 
im Zusammenspiel mit Ex-DANIELLE und Tief RONALD zu einer südlichen 
Strömung, die feuchtwarme Luft nach Norden schaufelt. Diese Luft ist 
besonders feucht, da Ex-DANIELLE tropische Luftmassen im Gepäck hat. 
Im Gegenzug verursacht Tief QUEENIE im Zusammenspiel
mit dem Hoch westlich von Irland eine nördliche Strömung, die kühlere
Meeresluft polaren Ursprungs nach Süden transportiert. Über 
Mitteleuropa respektive Deutschland prallen diese Luftmassen 
aufeinander. Ein solches Viererdruckfeld setzt also eine starke 
Frontogenese (Verstärkung einer Front bzw. Luftmassengrenze) in Gang,
wobei auf der Südseite der Luftmassengrenze feuchtwarme Luft über 
Bayern und Baden-Württemberg und deutlich kühlere Luft in der 
Nordhälfte Bayerns zum Liegen kommt. In diesem Übergangsbereich 
setzten heute Nachmittag und am Abend länger anhaltende Niederschläge
ein, die sich im Laufe der Nacht weiter ostwärts ausbreiten und auch 
am morgigen Mittwoch anhalten. Betroffen ist ein breiter Streifen von
der Eifel bis nach Nordbaden im Westen und das nördliche Franken und 
große Teile von Thüringen und Sachsen im Osten. Dabei kommen 
verbreitet 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden 
zusammen. Zudem kommt es in diesem Bereich immer wieder zu 
schauerartigen 
Verstärkungen, vor allem am Südrand kann der regen auch gewittrig 
durchsetzt sein. Durch diese schauerartigen Verstärkungen kann es 
strichweise auch deutlich höhere Mengen (60 Liter pro Quadratmeter 
oder mehr) geben. Südlich an den Dauerregen anschließend kommen am 
morgigen Mittwoch ab dem Mittag von Baden-Württemberg her und am 
Nachmittag und Abend dann auch in Bayern teils kräftige Gewitter auf,
die sich rasch von West nach Ost verlagern, aber durchaus kräftig 
ausfallen können mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. Auch abseits 
der Gewitter weht der Wind im Süden recht kräftig. Deutlich 
entspannter geht es im Norden zur Sache. Nördlich des Regengebiets 
ist es meist trocken und teils sogar aufgelockert bewölkt. An der 
Küste weht aber ein teils böiger Westwind. Die Luftmassengrenze macht
sich auch bei den Temperaturen bemerkbar. In der Nordhälfte werden 
nur kühle 17 bis 20 Grad erreicht, während südlich des Dauerregens 
nochmals ein Sommertag mit Temperaturen bis 27 Grad erwartet wird.

Am Donnerstag kommt die Luftmassengrenze mit dem schauerartigen Regen
allmählich südwärts voran und ab Freitag ist ganz Deutschland im 
Einfluss der polaren Kaltluft, sodass die Temperaturen wohl 
bundesweit unter 20 Grad bleiben werden. "

Das erklärt Dr. rer. nat. Markus Übel von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
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