VHDL16 DWSG 201000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 20.08.2022, 11:30 Uhr
Heute von Westen Schauer und einzelne Gewitter.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf wechselnd bis stark bewölkt
und von West nach Ost Schauer und einzelne Gewitter. Am Abend nach
Bayern abziehend, anschließend vermehrt Auflockerungen. Höchstwerte
von 19 Grad im Bergland bis 26 Grad am Rhein. Schwacher bis mäßiger
Westwind, bei Gewittern auch starke bis stürmische Böen.
In der Nacht zum Sonntag Aufklaren und örtlich Nebel. Tiefstwerte 14
bis 9 Grad.
Am Sonntag wolkig, aber Schauer nur noch wenig wahrscheinlich. Maxima
von 21 Grad im Bergland bis 28 Grad im Kraichgau. Schwacher Wind aus
Nord bis Ost.
In der Nacht zum Montag gering bewölkt und trocken. Minima 14 bis 8
Grad.
Am Montag Durchzug von Wolkenfeldern. Aber meist trocken. Zeitweilig
auch heiter. Temperaturanstieg auf 22 Grad im Schwarzwald und 30 Grad
im Nordosten. Schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.
In der Nacht zum Sonntag meist trocken und nur wenige Wolken.
Tiefstwerte 17 bis 10 Grad.
Am Dienstag heiter bis wolkig, meist trocken. Höchstwerte 24 Grad auf
der Zollernalb bis 30 Grad bei Mannheim. Schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen.
In der Nacht zum Mittwoch gering bewölkt und niederschlagsfrei.
Tiefstwerte von 17 bis 11 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 20.08.2022, 10:15 Uhr -
"Aktuell befindet sich der Osten noch im Einflussbereich von Tief
KARIN, das uns gestern heftigen Starkregen im Südens und im Osten
gebracht hat. Besonders betroffen war die Region von Schwaben bis zum
Bodensee, das Allgäu, sowie Teile Oberbayerns. Dort fielen teilweise
über 100 l/m², was mancherorts der sonst üblichen Monatssumme
entspricht.
Die Wetterlage hatte durchaus Ähnlichkeit mit der Lage, die im Juli
2021 zur Hochwasserkatastrophe im Ahrtal führte. Dabei liegt ein Tief
über Mitteleuropa, das feuchte Mittelmeerluft anzapft. In einem sich
um das Tief herumwickelnden Niederschlagsband kommt es zu
schauerartig verstärkten, gewittrigen Niederschlägen, die durch das
eindrehen immer wieder dasselbe Gebiet treffen und dort teils extreme
Mengen bringen. So eine Lage ist immer eine große Herausforderung für
die Meteorologen, denn die Wettermodelle haben große Schwierigkeiten
bei der genauen Prognose.
In diesem Fall waren die Auswirkungen vergleichsweise gering. Denn
durch das hohe Niederschlagsdefizit der vergangenen Monate führten
die Flüsse und Bäche größtenteils Niedrigwasser, der Boden konnte
noch viel Wasser aufnehmen und war im Süden noch nicht so
ausgetrocknet, dass eine schnelle Wasseraufnahme verhindert wurde.
Zudem ist die betroffene Region nicht so sehr anfällig für
Starkregenereignisse.
Heute wird Tief KARIN für weitere Regenfälle im Osten sorgen.
Besonders betroffen ist voraussichtlich wieder Oberbayern.
Insbesondere im Stau der Chiemgauer Alpen kann es lokal nochmals zu
unwetterartigen Mengen kommen.
Im übrigen Land zieht die Kaltfront von tief LAVINIA durch, die etwas
kühlere Meeresluft heranführt und für lokale Schauer und Gewitter
sorgt. Vor allem in Teilen des Westens geht unterdessen die Dürre
weiter, denn die Schauer bringen dort nur sehr lokal größere Mengen.
Flächendeckende Niederschläge sind bis nächste Woche Donnerstag dort
nicht in Sicht. Denn ein neuer Azorenhochkeil namens PIET weitet sich
nach Deutschland aus und bring in der kommenden Woche sonniges und
zunehmend wieder heißes Wetter. Schwache Störungen sorgen nur für
lokale Schauer und Gewitter im Westen. Wie lange diese neue
Hochdruckphase anhält und ob Ende der Woche eine neue Kaltfront dann
auch mal Regen im Westen bringt, ist derzeit noch unsicher. "
Das erklärt Dipl.-Met. Christian Herold von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de
Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333
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