VHDL16 DWSG 121000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 12.04.2022, 11:30 Uhr

Im Tagesverlauf viel Sonne, hohe Wolkenfelder und sehr mild.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf viel Sonne, oft durch hohe
Schleierbewölkung getrübt. Höchstwerte zwischen 18 Grad im Bergland
und 24 Grad im Kraichgau. Schwacher Wind mit frischen Böen aus
östlichen Richtungen.

In der Nacht zum Mittwoch leicht bis stark bewölkt. Meist trocken.
Tiefstwerte zwischen 10 und 4 Grad.

Am Mittwoch im Westen meist wolkig, vereinzelt Regen. Nachmittags im
Hochschwarzwald Schauerbildung, einzelne Gewitter nicht
ausgeschlossen. Nach Osten hin heiter und trocken. Höchstwerte von 20
Grad im Bergland bis 25 Grad am Rhein. Schwacher nordöstlicher Wind
mit vereinzelt frischen Böen.

In der Nacht zum Donnerstag leicht bis stark bewölkt.
Niederschlagsfrei. Tiefstwerte von 10 bis 6 Grad.

Am Donnerstag anfangs heiter. Im Tagesverlauf zunehmende Quellwolken
mit Schauern und örtlichen Gewittern mit Starkregen und Sturmböen.
Höchstwerte 17 Grad im Bergland und lokal bis 22 Grad. Schwacher Wind
aus nördlicher Richtung, frische Böen.

In der Nacht zum Freitag überwiegend wolkig. Abklingende Schauer,
einzelne Gewitter wahrscheinlich. Örtlich Nebel. Tiefstwerte 10 bis 6
Grad.

An Karfreitag nach Nebelauflösung Mix aus Sonne und Wolken. Einzelne
Schauer. Maxima 16 Grad auf der Alb und 22 Grad im Oberrheingraben.
Wind schwach aus Nord bis Nordost, gelegentlich in Böen auffrischend.

In der Nacht zum Samstag gering bewölkt. Trocken. Minima 8 bis 4
Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 12.04.2022, 11:30 Uhr –
„Noch liegen weite Teile des Landes im Einflussbereich von Hoch
REINER mit Schwerpunkt über Polen und der Ostsee. Vor allem im Osten
und Süden putzt REINER den Himmel vielerorts frei. Allenfalls hohe
Schleierwolken können sich hier und da verirren. Nach Westen und
Nordwesten zu, mit Abnahme des Hochdruckeinflusses, kommt die
Gegenspielerinnen von REINER ins Gespräch. Denn bei den Britischen
Inseln wirbelt das Tief QUELLE und auch das Tief PAMELA über dem
Ostatlantik ist nicht weit entfernt. Diese schicken in die genannten
Regionen durchaus auch schon dichtere Wolken, welche die Sonne immer
wieder verdecken können. Insgesamt erwartet das Land heute aber noch
ein freundlicher Wettercharakter. Da zwischen den Tiefs und dem Hoch
aus südlichen Gefilden warme Luft subtropischen Ursprungs ins Land
gelangt, können die Temperaturen auf ein angenehmes Frühlingsniveau
steigen, regional pirschen sie sich sogar an die Sommerschwelle von
25 Grad heran. Da die Aprilsonne schon sehr stark ist steigt
auch der UV-Index sichtbar an. Im Süden werden sogar schon Werte für
eine hohe gesundheitliche Gefährdung erreicht. Entsprechend sollten
vor allem dort Schutzmaßnahmen für die Haut ergriffen werden. Aber
auch sonst im Land wird eine mittlere Gefährdung gezeigt. Mehr
Informationen finden sie auch im heutigen Thema des Tages.

Am morgigen Mittwoch weht dann ein Hauch von Sommer durch Teile des
Landes. Neben lokal wohl sommerlichen Werten um 25 Grad gesellen sich
zunehmend schon erste Wärmegewitter. Denn das Tief-Duo PAMELA-QUELLA,
welches über Dänemark und der Nordsee liegt, schiebt von Westen
feuchtere Luft ins Land. Gleichzeitig schaufelt das Hoch REINER mit
Schwerpunkt über dem Baltikum auf dessen Westflanke weiter warme
Subtropikluft nordwärts. Da im Süden auch die Sonne noch vielerorts
länger zum Zuge kommt, passt die Mischung für erste Wärmegewitter,
die sich zunächst wohl über den südwestdeutschen Bergen bilden. Auch
an den Alpen gibt es erste zaghafte Hinweise für vertikale
Umlagerungen. Ob diese ebenfalls schon für Gewitter ausreichen, wird
sich zeigen. Da die Luft mit ordentlich Feuchte angereichert ist,
können die Gewitter auch mit Starkregen zwischen 15 und 25 l/m²
einhergehen. Die Gewitter im Südwesten werden allerdings einen
Gegenspieler bekommen, der dämpfend wirkt. Denn am morgigen Mittwoch

wird mal wieder ein Schwall Saharastaub erwartet, dessen höchste
Konzentration vom Niederrhein bis zum Hochrhein liegen soll. Abseits
von Sommertemperaturen und Wärmegewitter macht sich im Norden und
Nordwesten das Duo PAMELA und QUELLA direkt bemerkbar, in dem sie
einen Tiefausläufer in den Nordwesten steuern. Dieser sorgt
seinerseits für Aufsteigen von Luft, sodass schauerartige Regenfälle
die Folge sind. Vereinzelt kann auch im Umfeld des Ausläufers ein
kurzes Gewitter nicht ausgeschlossen werden.

Am Donnerstag liegen die Tiefs PAMELA und QUELLA schwächelnd über
Dänemark und der Ostsee. Ihre Kraft reicht aber wohl aus, eine
Tiefdruckrinne zu installieren, die schließlich von Finnland bis nach
Italien reicht und somit auch das Wetter in Deutschland nachhaltig
beeinflusst. In die Rinne eingelagert ist weiter der Tiefausläufer,
der sich etwa von der Ostsee bis nach Süddeutschland erstreckt. In
dessen Umfeld kann dabei die Luft aufsteigen und schauerartige
Niederschläge auslösen. Vor allem im wärmen Südwesten und der
südlichen Mitte reicht die Energie erneut für starke Gewitter mit
Starkregen aus. Zudem brodelt es nun auch zunehmend an und in den
Alpen. Da auf der Rückseite von Tief PAMELA von der Nordsee kühlere
Luft nach Deutschland vordringt, die vorderseitig mit einer Kaltfront
markiert ist, bleibt es auch im Norden unbeständig. Hebungsprozesse
im Umfeld der Kaltfront mit Unterstützung aus höheren Luftschichten
lassen von Schleswig-Holstein und der Ostsee bis zum Niederrhein
Schauer und Gewitter durchziehen.

Da sich im weiteren Verlauf ein Hoch zunächst über Skandinavien
einnistet und auf der Ostflanke fortlaufend kühle Luft polaren
Ursprungs südwärts führt, kann die Kaltfront über Deutschland
Richtung Alpen gedrängt werden, sodass die warme Subtropikluft
überall ausgeräumt wird. Zum Wochenende soll sich das Hoch dann mit
Schwerpunkt über die Nordsee legen und somit auch das Wetter in
weiten Teilen Deutschlands beeinflussen. Als Folge würde die Sonne
wieder länger zum Zuge kommen. Da das Land aber auch der Südseite des
Hochs liegt, kommt die Luft aus Osten ins Land geströmt. Dieser ist
jedoch noch nicht erwärmt, sodass das Temperaturniveau hierzulande
auf Werte zwischen 10 und 20 Grad absinken würde. „

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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