VHDL16 DWSG 191000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 19.02.2022, 11:30 Uhr

Heute vor allem im Bergland und im Norden starke bis stürmische Böen.
In der Nacht zum Sonntag im Bergland Schnee und Glätte. Am Sonntag
stürmisch.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und am Nachmittag Sonne mit Quellwolken, im Norden
einzelne Schauer. Temperaturanstieg auf 3 Grad in den hohen Lagen bis
11 Grad im Raum Freiburg. Mäßiger Südwestwind mit starken bis
stürmischen Böen, im Bergland und im Nordosten stürmischen Böen.

In der Nacht zum Sonntag zunächst gering bewölkt und trocken. Später
von Nordwesten aufziehende Bewölkung, gebietsweise Regen, im Bergland
oberhalb etwa 600 m Schnee mit Glätte. Minima zwischen +6 und -2
Grad. Verbreitet starke bis stürmische, zeitweilig stürmische Böen
aus Südwest, im Bergland Sturmböen, auf Gipfeln orkanartige Böen.

Am Sonntag meist bedeckt und zeitweilig Regen, im Bergland anfangs
noch etwas Schnee. Im Südosten oft trocken und einzelne
Wolkenauflockerungen. Höchstwerte bei 4 Grad im Bergland und 12 Grad
am mittleren Oberrhein. Mäßiger bis frischer Südwestwind mit
verbreitet stürmischen Böen, vor allem im Bergland Sturmböen, in
Gipfellagen schwere Sturmböen, am Feldberg auch orkanartige Böen.

In der Nacht zum Montag bedeckt mit Regen, im Schwarzwald kräftig,
später in Schnee übergehend. Einzelne Gewitter. Tiefstwerte bei 7 bis
1 Grad. Frischer Südwestwind mit Sturmböen bis schwere Sturmböen, im
Bergland auch orkanartige Böen, auf Schwarzwaldgipfeln Orkanböen.

Am Montag stark bis wechselnd bewölkt mit Regen-, im Bergland sowie
im Allgäu Schneeschauern. Maxima zwischen 3 Grad im hohen Bergland
und 11 Grad am Rhein. Wind mäßig bis frisch aus westlicher Richtung
mit stürmischen Böen oder Sturmböen. Vor allem im Bergland auch
schwere Sturmböen, exponiert auch orkanartige Böen.

In der Nacht zum Dienstag meist stark bewölkt bei allmählich
abnehmender Schauertätigkeit. Dabei im Bergland weiterhin
Schneeschauer mit Glätte. Minima zwischen +5 und -2 Grad. Anfangs
stürmische, dann starke bis stürmische Böen aus West bis Südwest; in
Gipfellagen schwere Sturmböen.

Am Dienstag bewölkt und örtlich Regen-, im Bergland und im Allgäu
Schneeschauer. Im Tagesverlauf Auflockerungen und vorübergehend
trocken. Abends von Westen her Bewölkungsverdichtung und aufkommender
Regen im höheren Bergland Schnee. Höchstwerte von 3 Grad auf der Alb
bis 11 Grad im Rheintal. Mäßiger bis frischer Wind mit starken bis
stürmischen, im Bergland stürmischen Böen. Auf Schwarzwaldgipfeln
Sturmböen.

In der Nacht zu Mittwoch meist stark bewölkt mit zeitweiligem Regen,
im Bergland Schneefall und Glätte. Starke, vor allem im Bergland
stürmische Böen, im Feldbergbereich auch schwere Sturmböen.
Tiefstwerte +5 bis -2 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 19.02.2022, 11:30 Uhr –
„Nachdem sich die Sturmserie mit Orkan ZEYNEP am gestrigen Freitag
und in der Nacht zum Samstag zu einem vorläufigen Höhepunkt
aufgeschwungen hat, kommen wir am heutigen Samstag langsam aber
sicher in etwas ruhigeres Fahrwasser. Die Verschnaufpause ist aber
nur von kurzer Dauer, denn bereits ab Sonntag nimmt die Sturmserie
mit Annäherung des nächsten Sturmtiefs ANTONIA wieder deutlich an
Fahrt auf.

Zwischen dem bereits nach Nordwestrussland abziehenden Orkan ZEYNEP
und den nächsten vom Nordatlantik her auflauernden Tiefs kann sich
heute ein Azorenhochkeil nach Süddeutschland schieben. Dieser sorgt
vor allem in der Südhälfte für insgesamt recht freundliches und
ruhiges Wetter. Über der Nordhälfte hält sich aber noch eine stramme
Westströmung. Mit vor allem in der ersten Tageshälfte noch
stürmischem Westwind werden zahlreiche Schauerwolken über das Land
getrieben, teilweise sogar mit Graupel, im Bergland mit Schnee. Im
Tagesverlauf kann sich aber auch dort langsam eine leichte
Wetterberuhigung durchsetzen.

In der Nacht zum Sonntag beenden die Ausläufer von Tief WENJIN den
schwachen Zwischenhocheinfluss schon wieder und bringen von Nordwest
nach Südost etwas Regen. Teilweise kann sich auch noch etwas Schnee
daruntermischen, bevorzugt im Bergland. Auch der Wind lässt nicht
lange bitten und frischt vor allem in der Mitte und im Süden in Böen
wieder stark bis stürmisch auf.

Das ist allerdings nur das Vorgeplänkel des nächsten größeren
Sturmereignisses! Denn über dem Nordatlantik hat sich bereits der
nächste Sturm mit dem Namen ANTONIA zusammengebraut. ANTONIA erreicht
am Sonntag bereits das Seegebiet zwischen Schottland und Island, in
der Nacht zum Montag die Nordsee und Südschweden. Das Sturmfeld
befindet sich an der Südflanke des Tiefs und erfasst von Westen her
allmählich ganz Deutschland. Tagsüber ist der Wind zunächst noch mit
gebremstem Schaum unterwegs und erreicht nur auf Berggipfeln
Orkanstärke. Im Flachland bleibt es zunächst eher bei starken bis
stürmischen Böen. Dafür regnet es mit der Warmfront von ANTONIA
teilweise länger anhaltend und kräftig: Ein richtiger Couchtag wird
das! Daran dürfte auch die trotz Regen sehr milde Luft kaum etwas
ändern. Vor allem im Westen und Nordwesten kommen bis in die Nacht
zum Montag hinein gebietsweise 30 bis 40 l/qm zusammen, in den
Staulagen der westlichen Mittelgebirge sogar um 50 l/qm. Bei den
ziemlich
gesättigten Böden dürfte ein Großteil des Wassers unmittelbar in den
Bächen und Flüssen landen, sodass diese schnell anschwellen und über
die Ufer treten könnten. Davon noch unbeeinflusst bleibt der
Alpenrand, dort zeigt sich sogar nochmal die Sonne.

Richtig turbulent und mitunter auch gefährlich könnte es dann in der
Nacht zum Montag werden, wenn die Kaltfront von ANTONIA südostwärts
über das Land hinwegrauscht. An ihr und in den dahinter aufkommenden
Schauern und Gewittern werden die wieder sehr starken Höhenwinde
teilweise bis zum Erdboden durchgereicht, sodass schwere Sturmböen
oder sogar orkanartige Böen vorübergehend zu erwarten wären. Die
ohnehin durch die vorangegangenen Stürme in Mitleidenschaft gezogenen
und in teilweise stark aufgeweichten Böden stehenden Bäume können
dabei leicht umstürzen.

Auch der Montag selbst bleibt sehr wechselhaft und stürmisch, erst ab
der Nacht zum Dienstag beruhigt sich das Wetter etwas. Hinter der
Kaltfront fließt aus Nordwesten zwar Polarluft ein, diese ist aber
gut durchgemischt und von der Nordsee erwärmt, sodass lediglich in
den Mittelgebirgen und an den Alpen etwas Neuschnee und damit
ansatzweise winterliches Wetter möglich ist.

Der weitere Wochenverlauf verspricht ein Wechsel aus ruhigen Phasen
mit sonnigen Abschnitten vor allem im Süden Deutschlands und neuen
atlantischen Tiefausläufern mit Regen und Wind. Eine weitere, größere
Sturmlage deutet sich aber noch nicht an.

Das erklärt Dipl.-Met. Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
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