VHDL16 DWSG 061000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 06.02.2022, 11:30 Uhr

Verbreitet (schwere) Sturmböen, in exponierten Berglagen orkanartige
Böen, auf Gipfeln Orkanböen. Im Hohenlohischen sowie im Schwarzwald
Dauerregen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf stark bewölkt bis
bedeckt, sich nach Süden ausbreitender und im Schwarzwald sowie
Richtung Frankenhöhe teils kräftiger Niederschlag. Nur im höheren
Bergland Schnee. Maxima von 1 Grad in den Hochlagen bis 10 Grad im
Breisgau. Frischer bis starker Südwest- bis Westwind mit verbreitet
stürmischen Böen oder Sturmböen, vereinzelt auch schwere Sturmböen.
Im Bergland exponiert orkanartige Böen, auf Gipfeln auch Orkanböen.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt bis bedeckt und Regen, im
Schwarzwald sowie im Hohenlohischen mitunter kräftig. Im Bergland
Schnee mit Glätte, in der zweiten Nachthälfte bis in mittlere Lagen
ausbreitend. Tiefstwerte von +5 bis -2 Grad. Verbreitet Sturmböen
oder auch schwere Sturmböen bis in tiefe Lagen aus West. Im Bergland
weiterhin zum Teil orkanartige Böen, im Hochschwarzwald Orkanböen. In
der zweiten Nachthälfte allmählich abschwächend.

Am Montag zunächst noch stark bewölkt und vor allem im Bergland
wiederholt Schneeschauer, sonst in tieferen Lagen einzelne Regen-
oder Schneeregenschauer, im Tagesverlauf allmählich nachlassend.
Nachmittags Auflockerung, gebietsweise etwas Sonne möglich.
Höchstwerte -1 Grad im Bergland, +9 Grad am Rhein. Mäßiger Westwind
mit starken bis stürmischen Böen, im Hochschwarzwald anfangs noch
Sturmböen.

In der Nacht zum Dienstag anfangs gering bewölkt, im weiteren Verlauf
aufziehende Bewölkung, aber trocken. Tiefstwerte +2 bis -6 Grad. Im
Bergland starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Am Dienstag im Norden und in der Mitte überwiegend stark bewölkt,
nach Süden hin zunehmend aufgelockert. Überall trocken. Maxima 3 Grad
im Hochschwarzwald bis 11 Grad im Breisgau. Schwacher bis mäßiger
Südwestwind mit frischen bis starken, vereinzelt steifen Böen.

In der Nacht zum Mittwoch im Norden stark, im Süden gering bewölkt,
vor allem dort örtlich Nebelbildung. Minima von +5 bis -4 Grad,
vereinzelt Reifglätte.

Am Mittwoch viel Sonne mit nur wenigen Wolken, niederschlagsfrei.
Höchstwerte 6 bis 12 Grad. Schwacher, vereinzelt böig auffrischender
Südwestwind.

In der Nacht zum Donnerstag gering bewölkt und trocken, örtlich
Nebel. Tiefstwerte +3 bis -3 Grad, vereinzelt Reifglätte.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 06.02.2022, 11:30 Uhr –
„An diesem Sonntag werden fast alle Warnparameter des Warnkatalogs
des Deutschen Wetterdienstes ausgeschöpft: Sturm, Regen, Schnee,
Gewitter und in der Nacht zum Montag kommen Frost und Glätte hinzu.
Verantwortlich dafür ist das umfangreiche Sturmtief ROXANA über
Skandinavien. Die dazugehörige Kaltfront überquert im Laufe des Tages
Deutschland von Nord nach Süd und erreicht am Abend die Alpen.
Rückseitig der Kaltfront gelangt ein Schwall Polarluft zu uns.
Wir beginnen zunächst mit dem Warnparameter WIND: Der Wind ist das
Hauptwarnelement am heutigen Tag. In ganz Deutschland ist es windig
bis stürmisch. Aber während der Wind im Norden, abgesehen von der
Küste, in Böen nur mit 50 bis 60 km /h (Bft 7) weht, muss ab dem
Nordrand der Mittelgebirge südwärts verbreitet mit Sturm- bis
schweren Sturmböen gerechnet werden, d. h. Windgeschwindigkeiten
zwischen 75 und 100 km/h (Bft 9 bis 10). In einigen Gipfellagen der
Mittelgebirge und an den Alpen in Lagen oberhalb von 1000 m treten
Orkanböen um 120 km/h (Bft 12) auf. Speziell auf den Alpengipfeln
sind sogar Böen bis 160 km/h (Bft 12+) wahrscheinlich. Der Höhepunkt
des Sturms wird in der Mitte des Landes ab Mittag bis in den Abend
und im Süden ab dem Nachmittag bis in die erste Nachthälfte zu Montag
erwartet. Daher seien Sie sehr vorsichtig, wenn Sie unterwegs sind
und vermeiden Sie Spaziergänge in den Wäldern und Stadtparks.
Das nächste Warnelement ist der DAUERREGEN: Tief ROXANA hat auch viel
Regen im Gepäck. In der Nordhälfte regnet es schon, teils lang
anhaltend. Der Regen verlagert sich im Laufe des Nachtmittags nach
Süddeutschland und erreicht am Abend auch die Alpen. In einigen
Staulagen der Mittelgebirge (Harz, Sauerland, Eifel, Rhön, Spessart,
Thüringer Wald, Schwarzwald, Bayerischer Wald) wird zum Teil die
Dauerregenschwelle von 30 bis 50 l/m² in 24 Stunden erreicht.
Nun kommen wir zum Warnparameter SCHNEE: Die Schneefallgrenze liegt
anfangs zwischen 600 und 800 m, steigt vorübergehend auf 800 bis 1000
m an und sinkt am Abend und in der Nacht zum Montag wieder auf etwa
400 m. In den höchsten Lagen der Mittelgebirge, wo durchweg Schnee
fällt, werden 10 bis 20 cm, in den Staulagen bis 30 cm Neuschnee
erwartet. An den Alpen beginnt es erst am Abend zu schneien, dort
hält der Schneefall bis Montagabend an. Dabei fallen 20 cm, in
Staulagen bis 40 cm Neuschnee. In den tieferen Lagen kann sich erst
in der Nacht zum Montag eine dünne Schneedecke bis 5 cm ausbilden.
Eine kleine Randbemerkung dazu: Durch den Sturm sind in den höchsten
Lagen der Mittelgebirge und in der Nacht zum Montag oberhalb 600 bis
800 m Schneeverwehungen wahrscheinlich.
Zu den Warnelementen FROST und GLÄTTE gibt es nur zu sagen, dass in
der Nacht zum Montag vor allem in Lagen oberhalb 200 bis 400 m Frost
auftritt, entsprechend muss mit Glätte durch überfrierende Nässe oder
geringfügigen Schnee gerechnet werden.
Das letzte Warnelement von der langen Liste betrifft die GEWITTER:
Rückseitig der Kaltfront gehen die Niederschläge am Nachmittag, im
Süden erst ab dem Abend, in Schauer über. Dabei treten einzelne kurze
GEWITTER mit Graupel auf. In Gewitternähe sind dann Sturm- bis
schwere Sturmböen bis 90 km/h (Bft 9 bis 10) möglich.
Alle Warnungen können Sie jederzeit auf unserer Webseite und in der
Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes nachschauen. Wir sind
zudem sehr dankbar für Ihre Nutzermeldungen, die Sie in der App
abgeben können.
Ein kleiner Ausblick: Am Montag bleibt das Wetter noch sehr
wechselhaft mit einigen Regen-, Schneeregen-, oberhalb von 400 m
Schneeschauern. Dabei ist es weiterhin windig, aber der Wind weht
nicht mehr so stark wie heute. Im Laufe der kommenden Woche stellt
sich vor allem in Süddeutschland Hochdruckeinfluss ein, dabei kommt
in Richtung Alpen häufig die Sonne durch. Der Norden Deutschlands
wird hingegen von atlantischen Tiefausläufern gestreift. Dabei gibt
es dort kaum Sonne und ab und zu fällt etwas Regen.
Erwähnenswert ist außerdem, dass die Strömung auf Südwest dreht, so
dass sehr milde Luft zu uns gelangt. Bis zur Wochenmitte steigen die
Temperaturen verbreitet auf Werte zwischen 9 und 14 Grad an. Frost
tritt dann nur im Süden bei klarem Himmel auf.“

Das erklärt Dipl.-Met. Marco Manitta von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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