VHDL16 DWSG 261000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 26.01.2022, 11:30 Uhr

Bis Donnerstagmittag im Tiefland verbreitet zähem Nebel und
Hochnebel. Vor allem nachts Frost, streckenweise Glätte.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf im Tiefland fast überall
zähem Nebel und Hochnebel, vielerorts ganztags trüb. Südlich der
Donau zögerliche Auflösung, dort beste Chance auf Sonne. Dagegen im
Bergland sonnig und trocken. Quecksilberanstieg auf -1 Grad im
Bergland und +5 Grad in Oberschwaben, anfangs streckenweise Glätte.
Schwacher Südwestwind, örtlich mit frischen Böen.

In der Nacht zum Donnerstag erneut Ausbreitung von Nebel und
Hochnebel. Bei Tiefstwerten von 0 Grad im Norden bis -7 Grad auf den
Höhen der Schwäbischen Alb und des Südschwarzwaldes. Streckenweise
Glätte.

Am Donnerstag nach Nebelauflösung heiter bis wolkig. Von Norden
aufziehende Bewölkung mit einsetzendem Regen, ab mittleren Lagen
Schnee. In der Südhälfte noch trocken. Maxima von 0 Grad im
Südschwarzwald bis 5 Grad im Lee des Nordschwarzwaldes bei einem
mäßigen Südwestwind. Im Bergland verbreitet, sonst gelegentlich
starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Freitag meist stark bewölkt, anfangs mit Regen, im
Bergland und in Oberschwaben Schnee, in der zweiten Nachthälfte nach
Süden abziehend. Rückseitig davon, mit Schwerpunkt im Bergland,
einzelne Schnee- oder Schneeregenschauer. Tiefstwerte zwischen +3 und
-4 Grad. Glättegefahr. Vor allem im Bergland starke bis stürmische
Böen aus West.

Am Freitag stark bis wechselnd bewölkt. Im Bergland wiederholt, sonst
einzelne Schnee- oder im Tiefland Regenschauer, im Tagesverlauf
allmählich nachlassend. Maxima zwischen 0 Grad auf der Alb bis 8 Grad
in der Kurpfalz. Wind schwach bis mäßig aus westlicher Richtung mit
frischen bis starken Böen.

In der Nacht zum Samstag überwiegend wolkig. Meist trocken, im
äußersten Norden etwas Regen möglich. Tiefstwerte +2 bis -4 Grad.
Exponiert im Schwarzwald starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Am Samstag meist stark bewölkt mit von Westen aufziehendem Regen oder
einzelnen Schauern, im Bergland mit Schnee vermischt. Südlich der Alb
meist trocken. Höchstwerte von 1 Grad im Bergland bis 8 Grad in der
Kurpfalz. Meist mäßiger Südwestwind, in Böen stark bis stürmisch, im
Bergland Sturmböen.

In der Nacht zum Sonntag bedeckt und gebietsweise Regen, in hohen
Lagen Schnee. Tiefstwerte +6 bis 0 Grad. Weiterhin starke bis
stürmische Böen aus West, im Bergland Sturmböen oder schwere
Sturmböen.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 26.01.2022, 11:30 Uhr –
„Heute liegt Deutschland im Einflussbereich einer Hochdruckzone, die
sich von den Azoren über Frankreich und Deutschland bis nach
Osteuropa erstreckt. Darin eingebettet sind zum einen Hoch „Erich“
über der Balkanregion und zum anderen Hoch „Friedrich“ über der
Bretagne (Frankreich). Diese sorgen für weitgehend ruhiges und
hochnebelartig bedecktes Wetter in Deutschland. Abgesehen von den vor
allem nachts auftretenden üblichen winterlichen Warnparametern Frost,
Glätte und Nebel bleibt die Warnkarte zunächst meist warnfrei. Einzig
der Nordosten wird heute schon von Ausläufern eines Nordmeertiefs
namens „Lin“ beeinflusst. Dort ist die Niederschlagsneigung etwas
höher und auch der Wind frischt an den Küsten stark böig auf.

In der kommenden Nacht rückt dann ein weiteres Tief in den Fokus.
Tief „Marie“, das heute noch nördlich der Britischen Inseln zu finden
ist, zieht in der kommenden Nacht in den Süden Skandinaviens und
sorgt im Norden Deutschlands für eine weitere Windzunahme. Zudem
greift der zugehörige Tiefausläufer im Laufe der zweiten Nachthälfte
von Norden her auf Deutschland über und bringt dort etwas Regen.

Am Donnerstag zieht „Marie“ dann über den Süden Skandinaviens hinweg
in die Ostsee in Richtung Baltikum. Der Ausläufer von „Marie“
überquert dabei die Mitte Deutschlands und erreicht am Abend den
Süden. Dabei bekommen die Mittelgebirge eine weitere Portion Schnee
ab. Oberhalb von 600 bis 800 m fällt durchweg Schnee. Rückseitig des
Ausläufers ziehen von Norden her weitere Schauer auf, die teils als
Regen, teils als Schnee oder Graupel niedergehen. In der Nacht zum
Freitag sinkt die Schneefallgrenze dann weiter ab auf etwa 300 bis
500 m.

Auch der Wind frischt am Donnerstag weiter auf, besonders im Norden
und Osten. Dort sind dann starke bis stürmische Böen, in Schauernähe
durchaus auch einzelne Sturmböen möglich. An den Küsten und im
höheren Bergland muss mit schweren Sturmböen gerechnet werden. In der
Nacht zum Freitag lässt der Wind allgemein etwas nach, wobei im
Norden und Osten weiterhin mit Windböen gerechnet werden muss, an der
Küste bleibt es vorerst stürmisch.

Am Freitag schläft der Wind dann allmählich ein und auch die
Niederschläge klingen von Nordwesten her ab. Es stellt sich leichter
Zwischenhocheinfluss ein. Bei wechselnder Bewölkung sollte in der
Nordwesthälfte auch mal vorübergehend die Sonne zum Vorschein kommen.
Einzig in den östlichen Mittelgebirgen und am Alpenrand fällt noch
längere Zeit Schnee.

Allerdings sollte die „stürmische Marie“ nur ein kleiner Vorgeschmack
bleiben. Denn bereits am heutigen Mittwoch hat sich bei Neufundland
ein Tief formiert, dass bis zum Wochenende den Nordatlantik überquert
und am Samstag Skandinavien erreicht. Damit gelangen etwas mildere
Luftmassen nach Deutschland. Die Niederschläge, die mit dem
übergreifenden Tiefausläufer am Samstag aufziehen, fallen
entsprechend wieder überwiegend als Regen.

Darüber hinaus kommt es erneut zu einer Verstärkung der
Luftdruckunterschiede und somit zu einer kräftigen Windauffrischung
bis in die Nacht zum Sonntag hinein. Aus heutiger Sicht sind abermals
der Norden und Osten des Landes betroffen. Dort muss verbreitet mit
stürmischen Böen oder Sturmböen gerechnet werden. In Schauernähe
können auch einzelne schwere Sturmböen nicht ausgeschlossen werden.
An den Küsten sowie im höheren Bergland muss zumindest zeitweise auch
mit orkanartigen Böen, in exponierten Lagen auch mit Orkanböen
gerechnet werden.“

Das erklärt MSc.-Met. Sebastian Schappert von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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