VHDL16 DWSG 201000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 20.10.2021, 11:30 Uhr
Zunächst heiter, später erster Regen. In den westlichen Niederungen
zunehmend windig, im Bergland stürmisch.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag zunächst heiter und trocken. Zum Nachmittag von
Nordwesten her mehr Wolken und vor allem dort aufkommender leichter
Regen. Maxima 15 bis 23 Grad, die höchsten Werte am südlichen
Oberrhein sowie am Nordrand der Alb. Mäßiger Südwestwind, in Böen in
den westlichen Regionen zunehmend stark bis stürmisch. Im Bergland
stürmische Böen, auf Schwarzwaldgipfeln schwere Sturmböen.
In der Nacht zu Donnerstag stark bewölkt und verbreitet Regen, im
Schwarzwald auch stärker. Minima 14 bis 8 Grad. Bis in tiefere Lagen
stürmische Böen, im Bergland schwere Sturm-, auf Schwarzwaldgipfeln
Orkanböen aus Südwest.
Am Donnerstag stark bewölk, im Südosten anfangs noch Regen. Im
Tagesverlauf aufkommende Schauer, auch einzelne Gewitter
wahrscheinlich. Sonst auch längere trockene Abschnitte. Zum Abend von
Westen erneut dichte Wolken und Regen. Höchstwerte 10 Grad im
Bergland und 18 Grad am Oberrhein. Frischer Südwestwind, verbreitet
Sturmböen, zum Teil auch schwere Sturmböen. Im Bergland und bei
Gewittern schwere Sturmböen, im Hochschwarzwald Orkanböen.
In der Nacht zu Freitag stark bewölkt und zeitweise Regen.
Tiefstwerte 6 bis 0 Grad. Starke, vor allem im Bergland auch
stürmische Böen, auf Schwarzwaldgipfeln noch einzelne Sturmböen. Im
Bergland vereinzelt leichter Frost in Bodennähe.
Am Freitag heiter bis wolkig und allenfalls vereinzelt Schauer.
Höchsttemperaturen von 7 Grad im Alb-Donau-Bereich und 14 Grad im
Rheintal. Mäßiger Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen.
In der Nacht zu Samstag aufgelockert und kaum mehr Niederschlag.
Tiefstwerte 6 bis -1 Grad. Verbreitet Frost in Bodennähe. Im Bergland
starke Böen.
Am Samstag nach Nebel oder Hochnebel im Süden viel Sonne, im Norden
wolkig und meist trocken. Maxima bei 8 Grad im Bergland und 13 Grad
am Oberrhein. Schwacher Wind aus östlichen Richtungen, vereinzelt
frische Böen.
In der Nacht zu Sonntag gering bewölkt, nachfolgend gebietsweise
Nebel und Hochnebel. Tiefstwerte 4 bis -1 Grad. Verbreitet
Bodenfrost.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 20.10.2021, 11:30 Uhr -
"Ruhiges Herbstwetter mit einem Mix aus Sonne, Wolken und zum Teil
zähem Nebel prägten die vergangenen Tage. Doch damit ist nun erst
einmal Schluss! IGNATZ und HENDRIK heißen die Störenfriede, die sich
zu einem Tiefdruckkomplex über Skandinavien und dem Nordmeer
zusammenrotten und das bisher bei uns in Deutschland wetterwirksame
Hoch PHILINE vertreiben. PHILINE schafft es am heutigen Mittwoch zwar
noch einmal, zumindest dem Süden und Südosten viel Sonnenschein zu
bringen, doch ab der kommenden Nacht ziehen auch dort zunehmend
Regenwolken auf.
Mit vielen Wolken und Regen hat man es dagegen heute bereits in
Teilen der Nordwesthälfte zu tun. Geschuldet ist dies einem Ausläufer
des oben erwähnten Tiefdruckkomplexes, der allmählich auf Deutschland
übergreift. Da im Vorfeld dieses Ausläufers aber noch einmal sehr
milde Luft zu uns gelangt, klettert die Temperatur heute auf 16 bis
23 Grad. Dazu wird es über der Mitte und dem Norden recht windig, was
allerdings nur ein Vorgeschmack auf das ist, was noch kommt.
In der zweiten Hälfte der Nacht zum Donnerstag greift nämlich das
Sturmfeld eines Tiefs, das an der Südflanke des
Skandinavien-Tiefdruckkomplexes vom Ärmelkanal über die Deutsche
Bucht weiter nordostwärts zieht, von Westen auf Deutschland über. Bis
Donnerstagvormittag wird dieses Sturmfeld dann weite Teile unseres
Landes in Beschlag genommen haben. In Zahlen ausgedrückt muss damit
recht verbreitet mit Sturm- und schweren Sturmböen zwischen 70 und 90
km/h gerechnet werden. In hohen Mittelgebirgslagen werden schwere
Sturm- bis orkanartige Böen etwa zwischen 90 und 110 km/h erwartet,
wobei ähnliche Geschwindigkeiten lokal selbst in tiefen Lagen in
Verbindungen mit kräftigen Schauern oder Gewittern nicht
ausgeschlossen sind. Noch eine Schippe drauf packt der Wind
"standesgemäß" auf exponierten Gipfeln wie dem Brocken, dem Feldberg
im Schwarzwald oder dem Fichtelberg. Dort treten Orkanböen, also
Windgeschwindigkeiten über 120 km/h auf.
Bedenkt man, dass die Bäume teilweise immer noch recht gut belaubt
sind, kann man sich leicht ausmalen, dass es einigen von ihnen nicht
nur an ihr Blattwerk, sondern manchen wohl leider auch generell an
den Kragen gehen wird. Regionale Verkehrsbehinderungen kämen morgen
also alles andere als überraschend.
Etwas schwächer bläst der Wind morgen dagegen im Südosten, wo meist
"nur" 55 bis 75 km/h erwartet werden.
Im Laufe des Donnerstagnachmittags lässt der Wind von Westen her
bereits wieder nach, bleibt im Norden aber lebhaft und frischt am
Freitag über der Nordhälfte noch einmal stürmisch auf - alles aber
kein Vergleich mehr zum Donnerstag. Dazu gibt es am Freitag in der
Nordhälfte und am Alpenrand einige Regenwolken, dazwischen zeigt sich
häufig die Sonne.
Die Temperaturen machen einen ordentlichen Satz nach unten. Sind es
am Donnerstag "immerhin" noch 13 bis 18 Grad, sind es am Freitag
meist nur noch 8 bis 13 Grad. Und auf diesem Temperaturniveau geht es
dann auch am Samstag weiter, dann aber wieder unter Hochdruckeinfluss
und dem am Anfang des Textes beschriebenen Mix aus Sonne, Wolken und
Nebel. Der Sonntag verspricht vielerorts sonnig zu werden bei 12 bis
17 Grad, bevor es nach jetzigem Stand spätestens ab Dienstag wieder
unbeständiger wird.
"
Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
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