S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.07.2021 um 10.30 UTC

Weiterhin unbeständig mit örtlichen Schauern und Gewittern, nur mäßig warm.

Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 07.08.2021

Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums liegen wir weiterhin im
Bereich eines umfangreichen Höhentrogs. Von Westeuropa nähert sich ein weiterer
Randtrog, der sich zwar abschwächt, aber dessen Achse am Tagesende den Westen
erreicht. Am Boden liegen wir in einer sehr gradientschwachen Zone zwischen dem
Keil des Azorenhochs im Westen und einer flachen Hochdruckzone über dem Balkan.
Hebungsantrieb auf der diffluenten Vorderseite des Randtroges sorgt vor allem im
Mittelgebirgsraum zur Bildung von Gewittern, die, da sie sich nur langsam
verlagern, lokal auch für unwetterartigen Starkregen sorgen können. Längere
freundliche Abschnitte sind vor allem Südosten zu erwarten. Dabei ist es meist
nur mäßig warm, sommerliche Werte von 25 Grad und mehr sind allenfalls im
Südosten drin.

Am Mittwoch passiert uns erst ein Höhenrücken, der kurzzeitig für etwas
Wetterberuhigung sorgt ehe wir am Nachmittag wieder auf die Vorderseite des
nachfolgenden Randtrogs gelangen. Daher muss im süddeutschen Raum wieder mit
Gewittern gerechnet werden. Dagegen bleibt es im Norden meist trocken und die
Sonne am längsten zu sehen.

Von Donnerstag bis Samstag wiederholt sich das oben beschrieben Prozedere mit
geringfügigen Änderungen. Erst in der erweiterten Mittelfrist ab Sonntag
erreicht uns ein kräftiger langwelliger Trog um ein Höhentief über der Nordsee.
Das Höhentief schwächt sich zwar weiteren Verlauf ab, ist aber auch am Montag
noch über Norddeutschland zu finden. Somit bleibt es bei uns bei der
wechselhaften Witterung, bei der es Tagesverlauf immer wieder zu Schauern oder
Gewittern kommen kann.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Bis Freitag befinden sich die letzten 3 IFS Läufe in guter Übereinstimmung. Dann
simuliert der aktuelle Lauf ein Cut-Off über dem östlichen Mitteleuropa, dass
sich immerhin bis zum Samstag bei weiterer Ostverlagerung verfolgen lässt.
Korrespondieren dazu wird auch ein Bodentief über der Ukraine verstärkt, das im
Vorlauf nicht zu erkennen ist. Letztendlich hat das aber keine große Auswirkung
auf unser Wetter. Bei uns dominiert die Abfolge von Randtiefs und flachen
Keilen. Die Entwicklung mit dem Trog am Sonntag und Montag wird ähnlicher Form
auch vom gestrigen 00UTC-Lauf simuliert. Beim gestrige 12UTC-Lauf dagegen bleibt
der Trog im Westen liegen.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

ICON und IFS stimmen prinzipiell recht gut überein, dagegen entwickelt sich beim
GFS am Donnerstag ein Bodentief über dem Atlantik deutlich stärker und erreicht
am Freitag den Kontinent. Sein Windfeld auf der Südseite deutet auf recht
kräftigen Südwest- bis Westwind hin. Bei IFS und ICON verläuft diese Entwicklung
deutlich abgeschwächter und vor allem das Windfeld wäre weiter im Westen. Den
vom IFS prognostizierten Trog am Wochenende hat GFS nicht auf der Karte. Im
Gegenteil, nach GFS lägen wir am Sonntag direkt unter einem kräftigen Rücken
unter Hochdruckeinfluss.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Rauchfahnen an einem Punkt aus der Mitte von Deutschland zeigt im Verlauf
der Woche kaum Temperaturänderung, im Norden dagegen einen leichten
Temperaturanstieg. Charakteristisch für die konvektive Lage ist der Tagesgang
der Niederschlagssignale. Auffällig ist auch die deutliche Spreizung der
Rauchfahne für das Geopotential am nächsten Wochenende.
Die Clusteranalysen zeigen eine schwach wellende westliche Höhenströmung, ein
Hinweis auf die rasche Abfolge von Randtrögen und flachen Keilen. Erst am
Samstag zeigen alle 4 Cluster die Ausbildung eines langwelligeren Trogs über dem
östlichen Atlantik. Der aktuelle Lauf des IFS wird dem 4 Cluster zugeordnet.
Dies ist der Cluster mit der stärksten Amplifizierung des Trogs, wird aber nur
von 8 Membern gezeigt. Damit ist auch die Prognose des deterministischen Laufs
für das Wochenende und die darauf folgende Woche mit Vorsicht zu genießen.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

EFI liefert in der kommenden Woche keine Hinweise auf stärkeren Niederschlag
oder Wind. Am Dienstag gibt EFI für den Norden ein Signal für einen im Vergleich
zur Modellklimatologie zu kühle Witterung.

Gewitter
Die ganze Woche über gibt es Signale für ein höheres Gewitterpotential. Da diese
aufgrund der geringen Dynamik nur langsam ziehen, ist durchaus immer mit der
Gefahr von Starkregen mit unwetterartigen Mengen zu rechnen. Eine größere
Unwetterlage ist allerdings aufgrund fehlender Signale bei EFI Cape Shear und
beim Niederschlag zurzeit nicht absehbar.

Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, IFS-EPS

VBZ Offenbach / Dipl. Met. **