VHDL16 DWSG 061000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 06.07.2021, 11:30 Uhr
Von Westen schauerartig verstärkter Regen, in dessen Vorfeld teils
kräftige Gewitter. Kommende Nacht vom Bodensee bis zur Ostalb
Starkregen.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag im Osten noch freundlich, teils sonnig. Von Westen aber
dichte Wolken und Aufzug schauerartig verstärkten Regens, vor allem
an der Vorderkante des Regenbandes auch Gewitter. Im Verlauf weiter
ostwärts ausbreitender, teils gewittriger Regen, im Vorfeld im Osten
und Südosten, später auch aus den Alpen heraus Entwicklung lokal
kräftiger Gewitter. Höchstes Unwetterpotenzial am Nachmittag und
Abend in Oberschwaben mit Starkregen und Hagel. Nachmittags und
abends im Westen kaum noch Gewitter, aber überwiegend regnerisch.
Maxima zwischen 20 Grad im Hotzenwald und 27 Grad bei Heidenheim.
Schwacher bis mäßiger Südwestwind, in Böen frisch, vor allem in
Schauer- und Gewitternähe stark bis stürmisch, bei kräftigeren
Entwicklungen vor allem Richtung Oberschwaben teils bis zu schweren
Sturmböen.
In der Nacht zum Mittwoch stark bewölkt bis bedeckt und zeitweise
Regen. Insbesondere vom Bodensee bis zur Ostalb zunächst noch
gewittriger, später überwiegend ungewittriger und erst in den
Frühstunden nachlassender Starkregen. Minima 16 bis 10 Grad. Bei
Gewittern Sturmböen.
Am Mittwoch vor allem im Südosten stark bewölkt und zunächst noch
regnerisch. Sonst aufgelockert und - abgesehen von einem geringen
Schauerrisiko - trocken. Am Nachmittag und Abend auch im Südosten
meist abklingender Regen und Auflockerungen. Am späteren Abend vom
Bodensee bzw. aus den Alpen heraus wieder schauerartiger, teils
kräftiger Regen mit eingelagerten Gewittern. Höchstwerte von 19 Grad
im Bergland bis 25 Grad im Norden. Schwacher Wind östlicher Richtung.
In der Nacht zum Donnerstag in der Südosthälfte aus den Alpen heraus
ausbreitender Regen, teils auch einzelne Gewitter eingelagert. Sonst
zeitweise Wolkenlücken mit lokalem Dunst. Tiefstwerte 16 bis 11 Grad.
Am Donnerstag mit Ausnahme des Nordwestens zunächst keine Sonne und
schauerartiger Regen, eventuell bereits mit Blitz und Donner. Im
weiteren Tagesverlauf zunächst nachlassender Regen, dafür aber
überall Übergang in Quellbewölkung mit Schauern und Gewittern.
Unwettergefahr durch heftigen Starkregen. Temperaturmaxima von 17
Grad im Südschwarzwald bis 25 Grad bei Mannheim. Schwacher,
westlicher Wind mit frischen Böen. Bei Gewittern starke, eventuell
auch stürmische Böen.
In der Nacht zum Freitag dichte Wolken und nach Osten verlagernder,
gebietsweise mehrstündiger gewittriger oder auch ungewittriger
Starkregen (Schwerpunkt nach aktuellem Stand wohl im Allgäu). Minima
von 16 bis 10 Grad.
Am Freitag wolkig bis bedeckt. Im Osten verbreitet, nach Westen hin
nur stellenweise Regen oder Schauer. Nachmittags in der Nähe zur
bayrischen Grenze einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen. Derweil von
Westen Wolkenauflockerung. Höchstwerte zwischen 18 Grad auf der Alb
und 26 Grad im Oberrheingraben. Wind schwach aus nördlicher Richtung.
In der Nacht zum Samstag leicht bis im Osten noch stark bewölkt. Aber
auch dort meist trocken. Vereinzelt Nebel. Tiefstwerte 16 bis 10
Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 06.07.2021, 11:30 Uhr -
" Dem einen Freud ist des anderen Leid. Die Gefühlslage bei den
derzeitigen Wetterbedingungen im Sommer 2021 könnte kaum
unterschiedlicher sein. Einige erfreuen sich über die angenehmen
Temperaturen und zeitweiligen Regenfälle, da dadurch die Natur auch
mal im Sommer herrlich grün daherkommt. Gerade die Pflanzenwelt
geriet vielerorts noch nicht unter Trockenstress und auch die Flüsse
sind meist noch ordentlich gefüllt. Doch andere wünschen sich ein
Sommerhoch mit viel Sonne und Temperaturen jenseits der
30-Grad-Marke. Insgesamt sollten wir doch das Wetter so nehmen, wie
es kommt und zufrieden sein, denn gerade in den letzten Wochen kam es
doch hierzulande und auch weltweit zu zahlreichen Extremereignissen,
die niemand haben möchte, egal ob "Hitzedom" oder extrem heftiger
Starkregen.
Um den Sonnen- und Hitzeliebhabern gleich mal etwas Wind aus den
Segeln zu nehmen, ein stabiles Sommerhoch zeichnet sich bis kommende
Woche nicht ab. Der sich zeitweise vom Azorenhoch ostwärts
ausdehnende hohe Luftdruck ist meist zu schwach, um sich länger zu
halten. Gerade aus höhen Luftschichten kommt nahezu keine
Unterstützung für hohen Luftdruck am Boden. Stattdessen wird die
Troposphäre immer wieder in Bewegung gebracht, sodass die vertikalen
Umlagerungen zu Schauern und Gewittern führen.
Am heutigen Dienstag ist es Tief ZYPRIAN der über den Britischen
Inseln und der westlichen Nordsee wirbelt und dessen Ausläufer auch
das Wetter in Deutschland nachhaltig beeinflussen. Im Umfeld des
Tiefausläufers sollen demnach teils länger anhaltende, schauerartig
verstärkte und gebietsweise gewittrige Niederschläge auftreten und
regional auch das Potential für Überflutungen durch Starkregen
mitbringen. Auch in der warmen bis heißen Luft vor dem Ausläufer, die
aus subtropischen Gebieten mit einer südwestlichen Strömung bis zu
uns gelangt, sind einzelne kräftige Gewitter bis in den
Unwetterbereich möglich.
Die Ruhephase nach Abzug des Tiefausläufers gen Osten ist dann nur
kurz, auch wenn die prognostizierte Bodenwetterkarte am Donnerstag
mit schwachem Hochdruckeinfluss über Deutschland mehr verspricht.
Denn in der Höhe wirbelt ein sogenanntes Höhentief, sodass schon in
der Nacht zum Donnerstag von Südwesten und Westen neues Ungemach in
Form von teils kräftigen Schauern und Gewittern mit Unwetterpotential
aufzieht. Da die Schauer und Gewitter nur langsam ziehen, kann es
auch mehrstündigen Starkregen geben. Da es sich bei den Gewittern um
inhomogen verteilte lokal Phänomene handelt, trifft aber nicht jeden.
Am Freitag setzt im Westen vorübergehende Wetterberuhigung ein, die
schließlich am Samstag auch das restliche Bundesgebiet einnimmt. Ganz
ohne Schauer geht es aber wohl nicht. Vor allem im Westen scheinen
schon am Samstag neue kräftige Schauer und Gewitter aufzuziehen.
Zusammenfassend kann demnach festgehalten werden, dass uns bis auf
wenige Ausnahmen Schauer und Gewitter lokal mit Unwetterpotential
durch heftigen Starkregen weiter begleiten. Die Temperaturen liegen
dabei im mäßig warmen bis warmen Bereich. Ein stabiles Sommerhoch mit
heißen Werten über 30 Grad und viel Sonnenschein ist zurzeit nicht in
Sicht. "
Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de
Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de
Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333
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