VHDL16 DWSG 201000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 20.06.2021, 11:30 Uhr

Höhepunkt der Gewittertätigkeit heute Nachmittag/-abend mit hohem 
Unwetterpotenzial! 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf häufig stark bewölkt bzw. 
nur gedämpfter Sonnenschein, zeitweise aber auch mal längere 
Sonneneinstrahlung. Vor allem am Nachmittag und Abend verbreitet 
Schauer und Gewitter (Details siehe Warnlagebericht). Maxima von 24 
Grad auf der Alb bis 30 Grad im Kraichgau. Abseits der Gewitterböen 
schwacher bis mäßiger Wind aus wechselnden Richtungen mit frischen 
bis starken Böen.

In der Nacht zum Montag bei meist starker Bewölkung anfangs noch 
schwere Gewitter im Nordosten. Nach Mitternacht nur noch örtlich 
Schauer und Gewitter. Minima 19 bis 14 Grad. Lokal bei Gewittern im 
Nordosten schwere Sturmböen bis orkanartige Böen. 

Am Montag wechselnd bis stark bewölkt. Vor allem im Süden Schauer und
Gewitter, im Tagesverlauf auch teilweise nach Norden ausgreifend. 
Höchstwerte zwischen 22 Grad im Hochschwarzwald und 29 Grad in der 
Kurpfalz. Schwacher bis mäßiger Westwind mit frischen Böen, bei 
Gewittern auch stürmische Böen. 

In der Nacht zum Dienstag wolkig, stellenweise stark bewölkt mit 
Schauern und einzelnen Gewittern. Tiefstwerte 17 bis 12 Grad. 

Am Dienstag wechselnd bewölkt und wiederholt Schauer, ab dem Mittag 
auch Gewitter. Maxima 18 bis 25 Grad. Schwacher Westwind mit 
frischen, im Westen auch starken Böen. Bei Gewittern starke bis 
stürmische Böen.

In der Nacht zum Mittwoch stark bewölkt und zeitweise schauerartig 
verstärkter Regen, insbesondere zu Beginn einzelne Gewitter. 
Tiefstwerte zwischen 15 und 9 Grad. 

Am Mittwoch wechselnd bewölkt mit im Tagesverlauf häufiger 
auftretenden Schauern und Gewittern, örtlich mit heftigem Starkregen.
Höchstwerte 18 Grad im Bergland, sonst meist 21 bis 25 Grad. 
Schwacher Wind aus Nordwest mit frischen Böen. Bei Gewittern starke 
bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Donnerstag Übergang zu mehrstündigem, teils 
gewittrigem Starkregen. Tiefstwerte 15 bis 10 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 20.06.2021, 11:30 Uhr -
"Am heutigen Sonntag erreicht die Gewitterlage in der weitläufig 
ausgebreiteten schwül-heißen Luftmasse ihren vorläufigen Höhepunkt. 
Bereits in der vergangenen Nacht zog ein großes Gewittersystem von 
Frankreich kommend über das nördliche Rheinland-Pfalz und große Teile
Nordrhein-Westfalens weiter nordwärts über Niedersachsen hinweg. 
Dabei fiel Hagel und kräftiger Starkregen mit stellenweise über 40 
Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit. In Rheinland-Pfalz wurde eine
schwere Sturmböe von 96 km/h gemessen. 

Diese Werte zeigen das zurzeit vorhandene Potential für schwere 
Gewitter. Durch vorherrschenden Tiefdruck bleibt dieses auch nicht 
ungenutzt. Ab dem späten Nachmittag ziehen aus Südwesten schwere 
Gewitter mit hohem Unwetterpotential auf. Diese werden sich 
voraussichtlich zu einer organisierten Gewitterlinie 
zusammenschließen. Diese Linie kann sich über eine Länge von mehreren
hundert Kilometern erstrecken und zieht ausgehend vom Oberrhein 
nordostwärts über große Teile von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, 
Saarland, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen 
hinweg. In kurzer Zeit können dabei erhebliche Regenmengen von über 
40 Litern pro Quadratmeter fallen. Dabei ist auch die Gefahr von 
großem Hagel erheblich, der stellenweise Größen von bis zu 5 
Zentimetern erreichen kann. Weiterhin ist die Gefahr von auftretenden
Orkanböen von bis zu 115 Kilometern pro Stunde gegeben. Dass 
vereinzelt noch höhere Windgeschwindigkeiten auftreten, lässt sich 
dabei ebenfalls nicht 
ausschließen. Sogar die Gefahr eines Tornados ist gegeben, allerdings
ist ein Auftreten nur gering wahrscheinlich. Dementsprechend wurde 
vom Deutschen Wetterdienst am frühen Vormittag auch bereits eine 
Vorabinformation betreffs zu erwartender Unwetter für die Gebiete 
ausgegeben, die am wahrscheinlichsten von der Gewitterlage betroffen 
sein werden. 

Insgesamt handelt es sich bei der zu erwartenden Unwettersituation um
eine der schwersten überregionalen Gewitterlagen der letzten Jahre. 
Sie unterscheidet sich von den bisher aufgetretenen Gewittern im 
laufenden Jahr vor allem dadurch, dass diesmal größere Gebiete in der
Fläche betroffen sein werden. Bisher traten schwerere Gewitter meist 
nur örtlich sehr begrenzt auf.

Mit dem Durchzug der Gewitterlinie geht auch ein Luftmassenwechsel 
einher. Dies dürfte sich vor allem in den Nachmittags- und 
Abendstunden im Südwesten durch einen raschen Temperatursturz von 
teils über 10 Grad bemerkbar machen. Am Montag erreichen die 
Temperaturen dann nur noch im Osten die Marke jenseits der 30 Grad, 
das heißt es bietet sich für die Meisten einmal die Gelegenheit zum 
Durchatmen.

Nichtsdestotrotz bleibt uns die Gewitterneigung auch in der neuen 
Woche erhalten, denn die neue Luftmasse ist zwar etwas kühler, aber 
weiterhin ziemlich feucht. Auch dann sind erneute, nun aber wieder 
nur örtlich auftretende Unwetter zu erwarten. "

Das erklärt M.Sc. Felix Dietzsch  von der Wettervorhersagezentrale 
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der 
kommenden Tage.


Hinweis:
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telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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