VHDL16 DWSG 081000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 08.05.2021, 11:30 Uhr

Neben Durchzug von hohen Wolkenfeldern heiter und trocken. Zunehmend 
wärmer. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf überwiegend heiter und 
trocken. Maxima zwischen 15 Grad auf der Alb und 21 Grad am südlichen
Oberrhein. Schwacher Wind um Süd. 

In der Nacht zum Sonntag gering bewölkt. Minima von 10 Grad am 
Bodensee bis 4 Grad am Neckar, vereinzelt Frost in Bodennähe. Auf dem
Feldberg starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Am Sonntag viel Sonne, trocken. Höchstwerte zwischen 24 Grad im 
Bergland und 30 Grad am Neckar. Schwacher bis mäßiger Süd- bis 
Südostwind, zeitweise frische Böen. Auf dem Feldberg und auch bei 
Föhn am östlichen Bodensee starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Montag von Westen aufziehende Wolkenfelder. Meist 
trocken, in der Früh in Baden ein paar Regentropfen möglich. 
Tiefstwerte von 14 bis 9 Grad. Auf Schwarzwaldgipfeln starke bis 
stürmische Böen.


Am Montag im Westen überwiegend wolkig, im Tagesverlauf aufziehender 
Regen. Nach Osten hin Mischung aus Sonne und Wolken, zunächst 
trocken. Ab Mittag vom Bergland ausgehend einzelne Schauer, örtlich 
Gewitter. Maxima 19 Grad im Bergland bis 26 Grad im Nordosten. Meist 
mäßiger Westwind mit frischen bis starken, bei Gewittern auch 
stürmischen Böen.

In der Nacht zum Dienstag stark bewölkt, im Westen häufig, im Osten 
nur gelegentlich Regen oder Schauer. Minima 12 bis 8 Grad.    

Am Dienstag stark bewölkt, im Westen verbreitet Regen, allmählich 
nach Osten ausbreitend. Vereinzelte Gewitter nicht auszuschließen. 
Höchstwerte von 13 Grad im Bergland bis 19 Grad im nördlichen 
Rheintal. Schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Nordwest, in Böen 
frisch, bei Gewittern stark bis stürmisch.

In der Nacht zum Mittwoch weiterhin stark bewölkt mit im Nordwesten 
örtlich, sonst überwiegendem Regen. Tiefstwerte 11 bis 6 Grad. 

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 08.05.2021, 11:30 Uhr -
" Der Wonnemonat Mai strapaziert derzeit einige Nerven und zeigt sich
zumindest in seiner ersten Hälfte abwechslungsreich und untypisch. 

Die erste Maiwoche war im Vergleich zu den Referenzperioden 1961 bis 
1990 und 1991 bis 2020 deutlich unterkühlt. Die negative Abweichung 
im Mittel über Deutschland liegt derzeit bei über 5 Grad. In diese 
Kerbe schlägt dann auch die letzte Nacht, die abgesehen vom 
Küstenumfeld sowie Nordostdeutschland verbreitet Tiefstwerte um oder 
unter dem Gefrierpunkt brachte. Ohne Berücksichtigung der Hochlagen 
(über 800 m) wurden z.B. in Merklingen (BW) -3,9 Grad, in 
Nürnberg-Netzstall (BY) -3,7 Grad, in Lechfeld (BY) -3,2 Grad, in 
Zwiesel (BY) -3,1 Grad und in Eslohe (NRW) -3 Grad beobachtet. Am 
Boden purzelten die Werte sogar auf -9,2 Grad in Carlsfeld, -6,5 Grad
in Merklingen (BW) oder -6,3 Grad in Arnsberg-Neheim (NRW). Der Grund
für die vergangenen kühlen Tage und Nächte lag im Zusammenspiel von 
Tief GREGOR und Hoch UTINE. Zunächst zog GREGOR über Deutschland 
hinweg und zapfte auf der Rückseite Polarluft an, die er dann, 
natürlich unter leichter Erwärmung, nach Deutschland schickte. Nun 
ist 
Tief GREGOR abgezogen und dreht über Nordosteuropa seine Kreise. 
Stattdessen rückte Hoch UTINE nach Mitteleuropa. Absinkende Luft 
sorgte und sorgt schließlich für Wetterberuhigung und 
Wolkenauflösung. Somit konnte sich in der Nacht die eingeflossene 
kühle Luft noch weiter, teils bis in den Frostbereich abkühlen. 

Nun verlagert UTINE ihren Schwerpunkt aber rasch in die Balkanregion,
von wo sie ihr Zepter über eine Region vom zentralen Mittelmeerraum 
bis in den Ostseebereich schwingt. Deutschland liegt demnach auf der 
Westflanke des Hochs und somit gleichzeitig auf der Ostseite des 
Tiefs HUBERTUS westlich von Irland. Einhergehend dreht die Strömung 
hierzulande nun auf südliche Richtungen, sodass warme Luft 
subtropischen Ursprungs von der Iberischen Halbinsel bzw. aus dem 
westlichen Mittelmeerraum den Weg nach Deutschland findet. Mit 
Sonnenunterstützung können die Temperaturen am Sonntag ordentlich 
klettern und verbreitet einen Sommertag bringen. Selbst im 
Küstenumfeld wird es bei Werten zwischen 19 und 25 Grad angenehm 
mild. Am Oberrhein kratzt die Temperatur sogar an der heißen Schwelle
von 30 Grad. Demnach stehen die Höchstwerte am Sonntag von 20 bis 30 
Grad, Höchstwerten von 5 bis 13 Grad, also um rund 10 bis 15 Grad 
geringeren Werten am Freitag gegenüber. Abgesehen vom Westen und 
Nordwesten 
reicht der Einfluss von Hoch UTINE auch noch aus, ein vielfach 
sonniges Wochenende zu generieren. Im Westen und Nordwesten zeigen 
sich dagegen wiederholt dichte Wolkenfelder, die Tief HUBERTUS mit 
seinen Ausläufern verfrachtet und die dort etwas Regen bringen 
können. Diese Wolken führen aber auch dazu, dass die Temperaturen 
nachts kaum zurückgehen und eine sehr milde Nacht zum Montag möglich 
machen. Von der Kölner Bucht und dem Aachener Raum bis nach 
Ostwestfalen und das Emsland sollen die Tiefstwerte zwischen 15 und 
18 Grad liegen. Somit wäre es der erste Anlass unter einer 
überdachten Terrasse (es könnte etwas regnen) lange im freien zu 
verweilen. 

Das Wochenende inklusive der recht milden Nächte sollte für 
Freizeitaktivitäten im Freien auch ausgenutzt werden, denn der Mai 
zeigt sich mittelfristig höchstens für die Pflanzenwelt als 
Wonnemonat. Ab Montag wird, teilweise mit Pauken und Trompeten alias 
kräftigen Gewittern, der Maisommer schon wieder beendet. Tief 
HUBERTUS schiebt nämlich mit Macht eine Kaltfront von Westen ins 
Land, die am Montag vom Saarland bis zum Niederrhein im Vergleich zum
Sonntag die Höchstwerte schon wieder um 5 bis 10 Grad nach unten 
drückt. Die Osthälfte bleibt zwar noch auf der sommerlich warmen 
Seite des Tiefausläufers, allerdings soll dort eine sogenannte 
Konvergenz ihr Unwesen treiben und erste kräftige, vielleicht auch 
schwere Gewitter bringen. Am Dienstag ist es dann auch im Osten mit 
dem Maisommer zunehmend vorbei. In der Folge sollen sich 
deutschlandweit die Temperaturen bei Tiefdruckeinfluss und somit 
einem unbeständigen Wettercharakter tagsüber zwischen 14 und 20 Grad 
und nachts bei 3 bis 10 Grad einpendeln.  "

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel  von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
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