S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 24.11.2020 um 10.30 UTC

Überwiegend ruhiges, zu Nebel/Hochnebel neigendes Hochdruckwetter mit
Nachtfrösten. Tendenziell leicht zurückgehende Temperaturen. Ab Beginn kommender
Woche größere Unsicherheiten.

Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 01.12.2020

Das bereits gestern ausführlich beschriebene, für die Wetterentwicklung im
mitteleuropäischen Raum während des am Freitag beginnenden Mittelfristzeitraumes
verantwortliche großräumige Szenario ist im Großen und Ganzen auch heute noch
gültig: Nach wie vor besteht aufgrund schwacher Strömungsverhältnisse über dem
nordatlantisch-europäischen Raum eine Tendenz zu Abtropfprozessen und daraus
resultierenden transienten Blockierungen. Das inzwischen schon spektakulär
unspektakuläre (oder, vereinfacht ausgedrückt, „stinklangweilige“) Wetter setzt
sich also fort.

Am Freitag erstreckt sich – ausgehend von einem Langwellentrog über dem Baltikum

  • eine flache Potenzialrinne über Nordpolen und Norddeutschland hinweg westwärts
    bis zu den Britischen Inseln. Diese wird flankiert von hohem Geopotenzial über
    dem zentralen Mittelmeerraum bzw. von einem bis nach Frankreich reichenden
    Höhenrücken, vor allem aber von einer sich über Skandinavien etablierenden
    Höhenantizyklone. Mit steigendem Geopotenzial über Mitteleuropa wird die Rinne
    im Tagesverlauf mehr und mehr zugeschüttet, übrig bleibt in der Nacht zum
    Samstag ein abgetropftes Höhentief über der westlichen Nordsee. Bis Samstagfrüh
    hat sich somit eine vom Höhenhoch über Skandinavien ausgehende, über
    Mitteleuropa südwärts bis in den zentralen Mittelmeerraum reichende
    Potenzialbrücke etabliert.
    Somit füllt sich auch im Bodenfeld eine flache Tiefdruckrinne über
    Norddeutschland allmählich auf und es stellen sich am Rande einer vom nördlichen
    Ural über Lappland bis nach Südskandinavien reichenden Hochdruckzone schwache
    Luftdruckgegensätze im Vorhersagegebiet ein.
    Somit steht die Wetterentwicklung ganz im Zeichen der Grenzschichtdynamik. Ein
    in die Rinne eingelagertes Frontensystem löst sich in etwa über der
    Norddeutschen Tiefebene bzw. am Nordrand der Mittelgebirge auf, wobei es
    gebietsweise noch etwas regnen oder nieseln kann, am ehesten wohl nahe des
    abtropfenden Höhentiefs ganz im Westen/Nordwesten. Ansonsten dominiert
    vielerorts trübes Wetter mit Nebel bzw. Hochnebel. Sonne gibt es am ehesten in
    höheren Lagen Süddeutschlands, am Alpenrand und vielleicht auch mit etwas
    auflebendem Südostwind im Lee einzelner Mittelgebirge. Postfrontal sickert
    eventuell etwas trockenere Festlandsluft in den äußersten Norden des Landes, so
    das sich auch dort gebietsweise die Sonne durchsetzen kann. Die Höchstwerte
    liegen meist zwischen 0 Grad bei beständigem Nebel im Südosten des Landes und 10
    Grad mit Sonne im Lee bzw. in mittleren Höhenlagen. In der Nacht zum Samstag
    kann es in Regionen mit länger klarem Himmel vor allem in der Südhälfte und in
    der Mitte leichten Frost geben.

Am Samstag und in der Nacht zum Sonntag kommt der Höhentrog über
Nordwestrussland und dem Baltikum nur noch wenig nach Süden voran und tropft
schließlich über dem polnisch-ukrainischen Grenzgebiet ab. Die Potenzialbrücke
über Mitteleuropa verstärkt sich noch etwas und weitet sich nach Westeuropa aus,
auch das Bodenhoch streckt seine Fühler von Südskandinavien ins Vorhersagegebiet
aus und nimmt in Form einer Brücke über den Britischen Inseln bis Sonntagfrüh
sogar Verbindung zum kräftigen Hochdruckgebiet über dem mittleren Nordatlantik
auf. Mit einer bodennah nur schwachen südöstlichen Strömung ändert sich damit
wettertechnisch im Vorhersagegebiet nur wenig. Teils beständiger Nebel- bzw.
Hochnebelfelder in den Niederungen steht Sonnenschein in mittleren Höhenlagen
bzw. am Alpenrand und im Lee einzelner Mittelgebirge gegenüber. Die Höchstwerte
gehen aufgrund der insgesamt negativen Strahlungsbilanz ein wenig zurück,
zweistellige Höchstwerte sind auch in sonnigen Regionen kaum mehr zu erwarten.
Somit tritt auch in der Nacht zum Sonntag etwas verbreiteter Frost auf. Dabei
deutet der aktuelle IFS-Lauf am Rande des Cut-Off-Tiefs von Polen her ein
Vordringen kälterer Festlandsluft nach Nordostdeutschland an und simuliert dort
einen Rückgang der 850 hPa-Temperatur auf etwa -4 bis -8 Grad am Sonntagfrüh. Am
Rande bemerkt sei, dass diesbezüglich zunächst kein anderes Modell so wirklich
mitzieht.

Am Sonntag und in der Nacht zum Montag wird die Hochdruckzone über Mitteleuropa
sowohl vom sich allmählich nordwärts Richtung Weißrussland verlagernden und sich
dabei etwas nach Westen ausweitenden Höhentief als auch von einem sich vom
Nordmeer Richtung Nordsee bzw. Südskandinavien ausweitenden flachen Höhentrog in
die Zange genommen, bleibt aber noch erhalten. Vor allem nach Lesart des IFS
schwächen sich die Druckgegensätze über dem Vorhersagegebiet aber noch weiter
ab, selbst im 2 hPa-Abstand ist nur noch eine Isobare auszumachen. Allerdings
kann die kalte Festlandsluft von Osten her noch bis nach Bayern und auch bis in
die mittleren Landesteile vordringen, begleitet von dichterer mehrschichtiger
Bewölkung und eventuell sogar von ein paar Schneeflocken (nach wie vor -4 bis -8
Grad in 850 hPa), allerdings nach wie vor nur im IFS-Szenario, während die
anderen Modelle lediglich einen leichten Rückgang der 850 hPa-Temperatur auf der
Agenda haben. Insgesamt dürfte die Grenzschichtdicke etwas abnehmen, so dass die
Sonnenfenster vor allem im Westen/Südwesten etwas größer werden könnten
(zumindest MOSMIX zeigt eine derartige Tendenz), ansonsten ändert sich aber kaum
etwas. Die Höchstwerte gehen etwas zurück, in Nebelgebieten Süddeutschlands kann
es leichten Dauerfrost geben, mit Sonne im Westen sind auch kaum mehr als 7 Grad
drin. Nachts gibt es – außer vielleicht an den Küsten sowie in einigen Regionen
Westdeutschlands – verbreitet leichten, bei klarem Himmel im Süden auch mäßigen
Frost.

Zu Beginn kommender Woche wird die Hochdruckbrücke endgültig abgebaut und das
Richtung Baltikum ziehende Höhentief wird in die Zirkulation eines nach
Skandinavien vorstoßenden Langwellentroges inkludiert. Über dem Vorhersagegebiet
stellt sich somit am Rande eines umfangreichen Höhenrückens, der sich vom
mittleren Nordatlantik bis Dienstag zu den Britischen Inseln verlagert und sich
dann auch Richtung Nordmeer ausweitet, eine nordwestliche Höhenströmung ein, mit
der zunehmend maritime Polarluft advehiert wird. Bereits am Montag kann von
Nordwesten her ein erstes Frontensystem bis in die mittleren und östlichen
Landesteile vordringen, ein weiteres folgt in der Nacht zum bzw. am Dienstag.
Mit auffrischendem und allgemein auf West bis Nordwest drehendem Wind
(Warnschwellen werden aber höchstens auf Berggipfeln und vielleicht an den
Küsten gerissen) dringen Niederschläge meist leichter Intensität allmählich bis
nach Süddeutschland vor, wobei dort in den Nebelregionen eventuell auch
vorübergehend Regen mit Glatteisbildung auftreten kann. Im höhen Bergland fallen
die Niederschläge teils als Schnee.

Zu Wochenmitte schwenkt der Höhenrücken dann vom Nordmeer über Skandinavien und
Mitteleuropa hinweg südostwärts, führt aber wohl nur zu einer vorübergehenden
Wetterberuhigung, da der aktuelle IFS-Lauf in der zweiten Hälfte der kommenden
Woche eine markante Austrogung über dem west- und nordwesteuropäischen Raum
andeutet.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Bis einschließlich Samstag erweist sich der aktuelle IFS-Lauf als einigermaßen
konsistent zu seinen beiden Vorgängern. Unterschiede bzgl. des aus der
Potenzialrinne abtropfenden Höhentiefs bzw. Kaltlufttropfens – ob dieser Prozess
nun eher über Belgien/Nordfrankreich/England oder über der westlichen Nordsee
stattfindet – beeinflussen die Wetterentwicklung über dem Vorhersagegebiet kaum,
der nach Skandinavien gerichtete und sich nach Mittel- und Westeuropa
ausweitende Höhenrücken wird in allen Läufen ähnlich simuliert.
Dann aber – und das auch eigentlich schon am Samstag – gilt es den Blick auf das
Cut-Off-Tief über Osteuropa zu richten. Dessen Zugbahn wird – wen wunderts –
noch mit größeren Differenzen behaftet simuliert.
Nach Lesart des aktuellen Laufes nistet es sich über der Ukraine bzw.
Weißrussland ein und wird zu Beginn kommender Woche als Randtrog in die
Zirkulation eines nach Skandinavien bzw. Osteuropa vordringenden Troges
inkludiert.
Der gestrige 00 UTC-Lauf hatte diesen Prozess ähnlich auf der Agenda, allerdings
später, so dass das Höhentief noch bis nach Polen und in Verbindung damit die
kalte Festlandsluft am Sonntag/Montag bis nach Westdeutschland vordringen
konnte. Erst am Montag und viel weiter nordöstlich wurde das Höhentief Teil
eines nordeuropäischen Langwellentroges, so das der erste Trogvorstoß nur
Skandinavien betraf und erst ein weiterer ca. 24 bis 36 Stunden später als im
heutigen Lauf auch auf Mittel- bzw. Osteuropa übergriff.
Noch anders das Szenario im gestrigen 12 UTC-Lauf: Nach dessen Lesart sollte das
Höhentief gar als Kaltlufttropfen in etwa über die Mitte Deutschlands bis
Wochenmitte nach Nordfrankreich ziehen, gefolgt von einer langgestreckten
Hochdruck- bzw. Potenzialbrücke an dessen Nordflanke, die jegliche Trogvorstöße
Richtung Mittel- bzw. Osteuropa erst einmal verhindern würde. Von Osten her
würde sich kalte Festlandluft auf das gesamte Vorhersagegebiet ausbreiten, so
dass sich an dem ruhigen, teils nebligtrüben, vor allem in höheren Lagen auch
sonnigem Hochdruckwetter vorerst wenig ändern würde, bei einem allerdings
niedrigerem und durchaus der Jahreszeit angemessenem (bzw. etwas darunter
liegendem) Temperaturniveau.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Ein ähnliches Bild ergibt auch der Vergleich mit anderen Globalmodellen.
Abgesehen vom Abtropfprozess des Höhentiefs aus der Potenzialrinne über dem
Norden bzw. der Mitte Deutschlands am Freitag, der nach Lesart des GFS weiter
östlich als im IFS, GEM und ICON, nämlich bereits über Westdeutschland, erfolgt
(verbunden mit dort etwas verbreiteter auftretenden, aber nur leichten
Niederschlägen) sind bis einschließlich Samstag zumindest keine
prognoserelevanten Unterschiede auszumachen.
Ab Sonntag erweist sich auch im Modellvergleich das bereits angesprochene
Höhentief über Osteuropa, was die Prognosequalität angeht, als Spielverderber.
Nach Lesart des ICON verlagert es sich vom Westen Russlands am Sonntag bis
Dienstag nach Nordwestrussland bzw. zum nördlichen Ural. Auf dessen Rückseite
verstärkt sich durch kräftige KLA ein Hochdruckgebiet über dem Westen Russlands,
wobei ein Keil bis nach Mitteleuropa reicht und ein Vordringen atlantischer
Tiefausläufer nach Deutschland zunächst verhindert, das ruhige Hochdruckwetter
würde also weiterhin andauern.
Auch die GFS-Variante lässt das Höhentief nordnordostwärts abziehen, wobei sich
am Dienstag erneut ein Höhenrücken von den Britischen Inseln nach Skandinavien
ausweitet, an dessen Südflanke ebenfalls ein Hochkeil nicht nur bis nach
Norddeutschland, sondern bis zum Süden der Britischen Inseln reicht und
ebenfalls blockierend auf atlantische Tiefausläufer wirkt. Erst in der zweiten
Wochenhälfte scheint das GFS ebenfalls allmählich seine Blockadehaltung
aufzugeben und deutet einen Trogvorstoß zumindest Richtung Westeuropa an, wobei
sich eher eine antizyklonale Südlage, bestenfalls noch eine Winkelwestlage für
Mitteleuropa andeutet, da das nordosteuropäische Hoch weiterhin blockiert.
Eine noch etwas andere Variante hat das kanadische GEM auf der Agenda: Das
Höhentief verlagert sich bis Montag ins russisch-baltische Grenzgebiet,
gleichzeitig dringt ein flacher Höhentrog von Nordwesten her nach Mitteleuropa
vor und tropft dort am Dienstag ab. Daraus ergibt sich ein Höhentiefkomplex, der
vom Westen Russlands bis nach Mitteleuropa reicht und sich bis in den westlichen
Mittelmeerraum ausweitet. An dessen Nordwestflanke dringt von den Britischen
Inseln her zu Wochenmitte ein Höhenrücken nach Skandinavien vor und ins
Vorhersagegebiet können von Nordnordost her kalte Luftmassen vordringen. Das
Höhentief selbst bringt zudem leichte Niederschläge, die bis in die Niederungen
zunehmend als Schnee fallen könnten. Während es dort aber wohl meist nur für
„Stundenmatsch“ reichen dürfte, würde diese Konstellation in den Mittelgebirgen
und am Alpenrand bzw. im Alpenvorland zumindest für einen Hauch von Winter
sorgen.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Zwar verteilen sich die 49 ENS-Member, der Haupt- und der Kontrolllauf im
Zeitraum T+72 bis 96 Stunden auf 6 Cluster, allen gemein ist aber der Block über
Skandinavien bzw. dem nordwestrussischen Raum (Regime „Blockade“) und das
abtropfende Höhentief über Osteuropa und somit die antizyklonale Dominanz über
Mitteleuropa.
Daran ändert sich im nächstfolgenden Zeitraum (T+120 bis 168 Stunden) zunächst
nur wenig. Erneut werden 6 Cluster analysiert, allesamt dem Regime „Blockade“
zugehörig. Dabei gewinnt neben dem Block über Nordosteuropa auch der Höhenrücken
über dem mittleren Nordatlantik mehr und mehr an Bedeutung, am Ende schwenken
Cluster 1 (11 Member) und Cluster 3 (10 Member, inklusive Haupt- und
Kontrolllauf) sogar auf das Regime „Atlantikrücken“. Das Höhentief über
Osteuropa wird nach Lesart von Cluster 1, 2 und 3 Teil eines vom Nordmeer
Richtung Skandinavien bzw. Baltikum vordringenden Höhentroges, woraus am Ende
eine eher antizyklonale (Cluster 2 und 3) bzw. – wie auch vom Hauptlauf
apostrophiert (deshalb erstaunt es etwas, dass er sich in Cluster 3 befindet) –
zyklonale (Cluster 1) Nordwestlage resultiert.
Nach Lesart von Cluster 4 und 6 (8 bzw. 5 Member) verlagert sich das Höhentief
eher Richtung Südosteuropa, so dass im Vorhersagegebiet ruhiges Hochdruckwetter
dominant bleibt (ähnlich wie im ICON bzw. GFS), während Cluster 5 (6 Member) das
Höhentief Richtung Alpen ziehen lässt, wodurch – ähnlich wie nach GEM – weite
Teile des Vorhersagegebietes von kalter Festlandsluft geflutet würden.
Kurz zur erweiterten Mittelfrist (T+192 bis 240 Stunden): 4 Cluster; Cluster 1
(20 Member, inklusive Hauptlauf) tendiert nach Durchschwenken eines Höhenrückens
Richtung Trog Westeuropa (negative NAO), Cluster 2 (18 Member) markiert den
Übergang zu einer antizyklonalen Westlage (positive NAO), Cluster 3 (8 Member)
dagegen zu einer zyklonalen West- bis Nordwestlage (positive NAO, gefolgt von
Rücken Atlantik) und Cluster 4 (5 Member) belässt es bei einer ausgiebigen
Blockade, die sich im Prinzip vom mittleren Nordatlantik bis in den
osteuropäischen Raum erstreckt und weiterhin jeglichen Trogvorstoß Richtung
Mitteleuropa verhindert.
Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Rauchfahne eines etwa in der Mitte des
Vorhersagegebietes gelegenen Gitterpunktes: Bereits am Freitag und Samstag läuft
die Kurvenschar der 850 hPa-Temperatur der Einzelmember mehr und mehr
auseinander, was aber wohl auf eine unterschiedlich simulierte Grenzschichtdicke
zurückzuführen ist und sicherlich Einfluss auf die Nebel- bzw. Hochnebelprognose
hat. Noch größer wird der Spread dann am Sonntag, wobei einige Member die kalte
Festlandsluft (bis -6 Grad in 850 hPa über der Mitte des Landes) weit nach
Westen vordringen lässt, während die „wärmeren“ Member es bei einer wohl recht
scharfen, unterhalb von 850 hPa liegenden Absinkinversion belassen und
Temperaturen bis +6 Grad auf der Agenda haben.
Insgesamt simuliert von Samstag bis Montag so gut wie kein Member Niederschläge,
lediglich für die Osthälfte, wo übrigens gar nicht so wenige Member einen
deutlichen Temperaturrückgang auf -6 bis -9 Grad auf der Agenda haben, deuten
einige Member am Sonntag und Montag leichte Niederschläge, dann wohl meist als
Schnee, an.
In der erweiterten Mittelfrist wird dann der Spread der 850 hPa-Temperatur – bei
recht hohem Geopotenzial und nur spärlich bis gar keinen simulierten
Niederschlägen – wieder schmaler.

FAZIT:
Im Großen und Ganzen langweiliges spätherbstliches Hochdruckwetter mit Tendenz
zu allmählichem Temperaturrückgang und nur wenigen Niederschlägen. Abgesehen von
wenigen Außenseitervarianten (GEM, einzelne GFS- und IFS-Member) ist kein
Winterwetter in Sicht.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Anhand der deterministischen Läufe und der Probabilisitk lassen sich so gut wie
keine Wahrscheinlichkeiten für markante Wettererscheinungen ableiten, auch EFI
hat keine Signale für signifikant vom Modellklima abweichendes Wetter auf der
Agenda. Die Grenzschichtproblematik steht eindeutig im Vordergrund und somit
Nebel, Frost und eventuell „gelbe“ Glätte im Fokus der Warntätigkeit.
Inversionsbedingt kann es auf einigen Berggipfeln vor allem ab der Nacht zum
Freitag bis Sonntagfrüh stürmische Böen aus Südost geben.
Zu Wochenbeginn werden die Unsicherheiten größer. Vor allem zum Dienstag hin
könnte es mit der IFS-Variante in den Nebelregionen Süddeutschlands kurzzeitig
auch gefrierenden Regen geben. Diese Version erscheint aber im Modellvergleich
nicht allzu wahrscheinlich.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS-EPS, ModelMIX, MOSMIX

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Jens Winninghoff