SXEU31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST
SXEU31 DWAV 241800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 24.08.2020 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Kommende Nacht im Norden noch einzelne Gewitter. Ab Dienstagabend von Westen
auffrischender Wind, am Mittwoch dann auch in tiefen Lagen Böen Bft 8 bis 9, Bft
10 nicht ausgeschlossen. Auf exponierten Gipfeln Bft 11 bis 12.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
Aktuell … befindet sich Deutschland unterhalb einer leicht mäandrierenden
Frontalzone typisch spätsommerlicher/frühherbstlicher Prägung. Dabei verlagert
sich ein breit angelegter Höhentrog unter leichter Verkürzung seiner Wellenlänge
über das Vorhersagegebiet hinweg ostwärts und erreicht morgens Polen.
Im Trogbereich ist die Luft zunächst noch bis nahe 400 hPa leicht labil
geschichtet und vor allem ganz im Norden mit einem relativ hohen Gehalt an
niederschlagbarem Wasser ausgestattet (etwa 25 mm, anfangs teilweise drüber,
später meist darunter). Innerhalb dieser Luftmasse haben sich in der Nordhälfte
zahlreiche Schauer und auch kurze Gewitter entwickelt, die lokal eng begrenzt
von Böen Bft 7 bis 8, vereinzelt auch von Starkregen um 15 mm in kurzer Zeit und
Graupel bzw. kleinkörnigem Hagel begleitet werden.
Im Laufe der Nacht klingen die Schauer nicht nur tagesgangbedingt ab; von Westen
her nähert sich gleichzeitig ein flacher Höhenrücken, der morgens die Nordsee
erreicht und ebenfalls für eine zunehmende Stabilisierung sorgt. Vor allem
entlang der Küsten dauert der Stabilisierungsprozess noch etwas länger als im
Binnenland, da durch die warme Meeresoberfläche eine gewisse diabatische
Komponente von unten noch gegeben ist, die für Restlabilität sorgt. Dort dauert
die Schauertätigkeit noch bis in die Nacht hinein, an der Ostsee eventuell auch
bis in die Frühstunden weiter an, wobei kurze Gewitter nicht ausgeschlossen
sind.
Im übrigen Land steht eine wettertechnisch ruhige Nacht ins Haus. Der zur
Nordsee vorstoßende Höhenrücken wölbt sich durch kräftige WLA vorderseitig eines
markanten, morgens Irland erreichenden Kurzwellentroges auf. Dadurch wird
wiederum im Bodenfeld ein sich von Frankreich nach Süddeutschland erstreckender
Azorenhochkeil gestützt, der sich vorübergehend nach Norden ausweitet. Somit
lockern die Wolken vor allem im Süden und in der Mitte vielerorts auf,
gebietsweise ist der Himmel klar. Auch im Norden gibt es durchaus größere
Wolkenlücken, wobei hier die Nebelanfälligkeit aufgrund der vorausgegangenen
Schauer etwas höher einzuschätzen ist als weiter südlich. Im Westen und
Nordwesten macht sich die WLA bereits durch den Aufzug hoher und mittelhoher
Wolkenfelder bemerkbar, es bleibt aber noch trocken. Innerhalb der ins
Vorhersagegebiet eingeströmten erwärmten Meeresluft (T850 hPa um 00 UTC zwischen
5 Grad im Norden und 10 Grad ganz im Süden) kühlt es auf Werte zwischen 14 und 8
Grad ab; an den Küsten bleibt es gebietsweise milder, in einigen Senken und
Tälern kann es bei klarem Himmel noch etwas kühler werden.
Dienstag … verlagert sich der Kurzwellentrog über die Irische See und
Schottland hinweg ostwärts und erreicht abends bzw. in der Nacht zum Mittwoch
unter Verlängerung seiner Wellenlänge die Nordsee.
Im Bodenfeld kann sich das Tiefdruckgebiet „KIRSTEN“ aufgrund seiner günstigen
Exposition zur Höhenströmung (linker Jetausgang) ausgangs der Nacht kräftig
vertiefen. Es weist wahrscheinlich aufgrund einer zumindest teilweisen
subtropischen Vergangenheit (einmal mehr) einen „warmen“ Kern auf (gut erkennbar
anhand der äquivalentpotenziellen Temperatur in 850 hPa), was den
Vertiefungsprozess noch stützt. Der Höhepunkt der Entwicklung wird etwa am
Vormittag erwartet, wobei die Modelle einen Kerndruck um 980 hPa (ICON eher
knapp darüber, GFS etwas darunter) über Irland bzw. der Irischen See simulieren.
Danach beginnt es sich langsam (und zunächst auch kaum nennenswert) aufzufüllen
und zieht bis zum Abend nach Schottland.
In den Vorhersagefeldern lässt sich vor allem Richtung Tiefkern nur eine
schwache Kaltfront ausmachen, was auf eine Shapiro-Keyser-Entwicklung hindeuten
könnte. Eine genauere Abschätzung diesbezüglich ist aber aktuell noch nicht
möglich.
Der dem Trog vorgelagerte flache Höhenkeil schwenkt rasch ostwärts über das
Vorhersagegebiet hinweg. Dabei verstärkt sich die WLA weiter und die Warmfont
von „KIRSTEN“ greift am Nachmittag auf den Nordwesten Deutschlands über. Bereits
im Vorfeld setzen dort leichte Regenfälle ein, die sich etwa bis zu einer Linie
Niederrhein-Ostholstein ausweiten. Mit der kräftigen, WLA-induzierten Hebung
(präfrontaler Einschub feuchter Subtropikluft) werden im Nordseeumfeld
gebietsweise schauerartige Verstärkungen simuliert, für Gewitter (C-D2 hat mal
wieder vereinzelte auf der Agenda) dürfte allerdings die Schichtung zunächst zu
stabil sein. Erst zum Abend hin deutet sich mit Annäherung der Kaltfront bzw.
Okklusion des Tiefs über dem äußersten Nordwesten eine Labilisierung der
Luftmasse an, so dass dann eingelagerte Gewitter denkbar wären. Für Details
diesbezüglich ist es aber noch zu früh. Die bis 18 UTC simulierten 12-stündigen
Mengen betragen lediglich im Nordseeumfeld etwas mehr als 5 mm.
Dafür rückt der Wind allmählich in den Fokus des Geschehens, zumindest zum Abend
hin. Mit Annäherung des Tiefs verschärft sich der Gradient im Nordwesten und
Westen deutlich, zumal sich der Azorenhochkeil über Süddeutschland nur
allmählich abschwächt. Somit dreht der Wind im Norden und Westen auf Süd zurück
und frischt im Bereich der Deutschen Bucht sowie in den Kamm- und Gipfellagen
der westdeutschen Mittelgebirge mit Böen Bft 7, auf exponierten Gipfeln auch Bft
8 auf. Abends kann es auch im Lee der westlichen Mittelgebirge eventuell erste
steife Böen geben.
Während sich die recht dichte WLA-Bewölkung auf weite Teile des Landes
ausweitet, scheint vor allem im Süden und Südosten (Lausitz) noch längere Zeit
die Sonne. Vorderseitig des Tiefs gelangen mit zunehmend auf Süd drehender
Grundströmung vor allem in den Süden und die Mitte des Landes wieder wärmere
Luftmassen und die 850 hPa-Temperatur steigt bis zum Abend auf Werte zwischen 7
Grad an der Ostsee und 15 Grad an den Alpen. Das mündet in Höchstwerte zwischen
18 und 23 Grad in der Nordhälfte sowie zwischen 22 und 27 Grad im Süden bzw.
Südosten.
In der Nacht zum Mittwoch zieht Sturmtief „KIRSTEN“ zur mittleren Nordsee, wobei
sich der zugehörige Kurzwellentrog mit seiner Achse etwa über dem Tiefkern
befindet, wodurch sich das Tief allmählich weiter auffüllt auf einen Kerndruck
von knapp unter 990 hPa.
Die Warmfront des Tiefs zieht rasch ostnordostwärts ab, die teilokkludierte
Kaltfront greift von Westen her auf das Vorhersagegebiet über, erweist sich aber
vor allem nach Süden zu als nur wenig wetteraktiv, in der Mitte und im Süden
bleibt es überwiegend trocken.
Niederschläge werden hauptsächlich an der Südflanke des Tiefs bzw. im
Trogbereich über der Nordhälfte simuliert, die intensivsten vor allem im Laufe
der zweiten Nachthälfte im Nordseeumfeld. Sie sind vor allem dort schauerartig
verstärkt bzw. konvektiv durchsetzt; ob es auch für Gewitter reicht, ist
fraglich, immerhin ist die Atmosphäre leicht labil geschichtet und es werden
etwa 100 bis 300 J/kg MU-Cape simuliert. Bei wiederholt auftretenden
schauerartigen Regenfällen können (mit aktuell allerdings noch recht geringer
Wahrscheinlichkeit) gebietsweise die Warnschwellen für Starkregen (über 20 mm in
mehreren Stunden) gerissen werden; am ehesten könnte das entlang der
Nordseeküste Schleswig-Holsteins der Fall sein, wobei die diabatische Komponente
unterstützend wirkt. Dort simulieren nicht nur die deterministischen Modellläufe
die höchsten Mengen (bis 25 mm in 6 Stunden, ICON-EU von 12 UTC allerdings
weniger als 20 mm), sondern die probabilistischen Verfahren zeigen dort auch die
„höchsten“ Wahrscheinlichkeiten dafür.
Der Wind legt vor allem im Norden, Westen und auf den Bergen weiter zu. Von NRW
über das Weser-Ems-Gebiet bis nach Schleswig-Holstein gibt es im Laufe der Nacht
zunehmend steife, in exponierten Lagen auch stürmische Böen (Bft 7 bis 8) aus
Südwest. Im Nordseeumfeld sowie in den Kamm- und Gipfellagen einiger
Mittelgebirge muss morgens mit Sturmböen, exponiert auch mit schweren Sturmböen
(Bft 9 bis 10) gerechnet werden. In den Niederungen Ost- und Süddeutschlands ist
von der Windzunahme weiter oben aufgrund der präfrontal noch stabilen Schichtung
nur wenig zu spüren. Die Nacht fällt mit Tiefstwerten zwischen 17 und 12 Grad
wieder milder als die Vornacht aus.
Mittwoch … verlagert sich der Höhentrog Richtung Baltikum, wobei er an Kontur
verliert und in mehrere kurzwellige Anteile zerfällt. Das zugehörige Sturmtief
„KIRSTEN“ füllt sich weiterhin nur zögernd auf und zieht zur südlichen bzw.
südöstlichen Ostsee. Dabei steht eine erste frühherbstliche bzw. spätsommerliche
Sturmlage ins Haus, vor allem im Bereich des schärfsten Gradienten an der
Südflanke des über Jütland hinweg ostwärts ziehenden Tiefkerns im Bereich der
Norddeutschen Tiefebene bis weit in die mittleren Landesteile. Nach wie vor
lassen sich anhand der äquivalentpotenziellen Temperatur in 850 hPa ein „warmer“
Kern und eine nur schwach wetterwirksame Kaltfront ausmachen, was für eine
zumindest Shapiro-Keyser-ähnliche Entwicklung spricht, für Details ist es aber
noch zu früh. Immerhin deutet der aktuelle ICON-EU-Lauf im Laufe des Mittags und
Nachmittags kleinräumig ein Maximum der Windgeschwindigkeit (Bft 10, also
schwere Sturmböen) für den Bereich Weserbergland über das südliche Niedersachsen
bis ins mittlere Sachsen-Anhalt an, was für einen simulierten Cold Conveyor Jet
sprechen könnte. Anhand der Prognosesoundings lässt sich das aber (noch) nicht
so wirklich nachvollziehen, bis weit in die niedere Troposphäre reichende
Trockeneinschübe sind noch nicht auszumachen. Auch GFS (von 06 UTC) und IFS (von
00 UTC) haben zumindest ungefähr für diese Region die höchsten
Windgeschwindigkeiten auf der Agenda, zusätzlich vor allem auch das EPS des IFS
mit sogar geringen Wahrscheinlichkeiten für Bft 11 in diesem Bereich. Dabei darf
der Impactfaktor nicht unterschätzt werden: Die Bäume sind voll belaubt, dazu
gesellt sich die Trockenheit, so dass die Gefahr umstürzender Bäume bzw.
abbrechender großer Äste durchaus schon bei Windgeschwindigkeiten über 90 km/h
gegeben ist. Sollte sich tatsächlich eine Region mit häufiger zu erwartenden
Böen zwischen 90 und 100 km/h herauskristallisieren, könnte, auch, wenn es
streng genommen noch nicht den Kriterien entspricht, durchaus eine
Unwetterwarnung ins Kalkül gezogen werden.
Außerhalb dieser Region sind alleine schon aus dem Gradienten heraus von West
nach Ost vielerorts Böen Bft 8 bis 9 aus Südwest bis West zu erwarten.
Ausgenommen sind wohl die Regionen in unmittelbarer Nähe zum Tiefkern (Teile
Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns) und bei bereits etwas
aufgefächertem Gradienten einige Niederungen im Südwesten des Landes. Am Rande
sei noch erwähnt, dass es in den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge
verbreitet Sturm- und schwere Sturmböen gibt, auf dem Brocken auch orkanartige
Böen oder gar Orkanböen.
Insgesamt simuliert IFS in der Fläche etwas höhere Windgeschwindigkeiten als
ICON und GFS.
Die Niederschläge konzentrieren sich weiterhin auf die Südflanke des Tiefs und
betreffen hauptsächlich den Norden des Vorhersagegebietes. Dort ist durch die
Trog- und Tiefdruckpassage inklusive einer herumgeführten Okklusion noch am
ehesten Hebungsimpuls gegeben und die Luftmasse bleibt leicht labil geschichtet.
Bei nach wie vor geringer Cape (wenige 100 J/kg) und recht hohen PPW-Werten über
30 mm fällt schauerartiger Regen, vereinzelt sind auch Gewitter möglich. In der
Fläche werden 5 bis 15 mm in 12 Stunden simuliert, die höchsten Mengen (mit über
15 mm) im aktuellen ICON-EU-Lauf im nördlichen Brandenburg, kleinräumig ist bei
wiederholter Schauertätigkeit angesichts der PPW-Werte vereinzelt auch mal
durchaus Starkregen ins Kalkül zu ziehen.
Trotz durchschwenkender Kaltfront, die aber zunehmend in den Einflussbereich
eines sich nach Süddeutschland ausweitenden Hochkeiles gerät und zunehmend
Auflösungstendenzen aufweist, fällt in der Mitte kaum mehr Regen, im Süden
bleibt es wohl komplett trocken und vor allem südlich der Donau scheint
überwiegend die Sonne.
Während sich im Norden und in der Mitte wieder erwärmte Meeresluft (T850 hPa
zwischen 7 und 10 Grad) breitmacht, bleibt der Süden mit 10 bis 14 Grad noch im
Einflussbereich warmer Luftmassen. Die Höchstwerte liegen somit zwischen 18 und
22 Grad im überwiegend bewölkten Westen und Norden und zwischen 23 und 27 Grad
im Süden bzw. Südosten.
In der Nacht zum Donnerstag verlagert sich das weiter auffüllende Sturmtief ins
Baltikum. Von Südwesten her fächert der Gradient rasch auf und bereits am Abend
lässt der Wind nach. In der zweiten Nachthälfte reicht es wohl lediglich noch in
den Kammlagen der östlichen und ostbayerischen Mittelgebirge sowie an der
ostvorpommerschen Küste für stürmische Böen.
Nach Abzug des Troges stellt sich auf der Vorderseite eines Richtung Britische
Inseln vorstoßenden Höhenrückens über dem Vorhersagegebiet eine leicht
mäandrierende westnordwestliche Höhenströmung ein, mit der vor allem über
Norddeutschland weiterhin kurzwellige Troganteile ostwärts geführt werden. Somit
gibt es dort auch die Nacht über hinweg noch weitere Schauer, vor allem an den
Küsten noch kurze Gewitter, wobei sich der Schwerpunkt der Schaueraktivität in
den Nordosten verlagert (ICON-EU mit Mengen über 20 mm in 12 Stunden im Bereich
der Pommerschen Bucht).
Der Westen und Süden geraten zunehmend in den Einflussbereich eines sich dorthin
ausweitenden Hochkeils. Dort ist es aufgelockert, teils auch gering bewölkt,
stellenweise kann sich Nebel bilden. Mit der auf Nordwest drehenden
Grundströmung kommt die subpolare Meeresluft noch etwas nach Süden voran,
morgens sinken die Temperaturen in 850 hPa auf Werte zwischen 5 Grad im
Nordwesten und 10 Grad direkt an den Alpen. Somit fällt die Nacht mit 13 bis 8
Grad recht frisch aus, lediglich an den Küsten sowie gebietsweise im Nordosten
bleibt es etwas milder.
Donnerstag … schwenkt ein weiterer kurzwelliger Troganteil über Jütland und
die südliche Ostsee hinweg ostsüdostwärts, wobei es vor allem von der Nordsee
über Schleswig-Holstein und das nördliche Niedersachsen bis nach Vorpommern noch
einzelne Schauer geben kann. Die Luftmasse ist im Nordosten noch bis etwa 600
hpa leicht labil geschichtet, so dass auch ein kurzes Gewitter nicht
ausgeschlossen werden kann.
Im Tagesverlauf verlagert sich der Höhenrücken von den Britischen Inseln zur
Nordsee und erreicht abends bereits das Vorhersagegebiet. Er wird gestützt durch
WLA auf der Vorderseite eines zu den Britischen Inseln vorstoßenden Höhentroges.
Das ehemalige Sturmtief füllt sich über dem Baltikum weiter auf und kommt weiter
nach Norden voran, so dass auch im Nordosten der Gradient auffächert.
Tagesgangbedingt frischt der Wind aber im Nordosten/Osten eventuell nochmals
vorübergehend auf mit Böen Bft 7 in Schauernähe und Bft 8 auf einigen
Berggipfeln. Nachmittags flaut er aber bei nur noch schwachem Gradienten
endgültig ab.
Ansonsten dominiert vor allem im Süden und Südwesten schwacher
Hochdruckeinfluss. Dort scheint überwiegend die Sonne. Im Norden und Osten
bleibt es bei Zustrom recht feuchter Nordseeluft eher bewölkt, im Tagesverlauf
macht sich dann die den Höhenrücken überlaufende WLA anhand hoher und
mittelhoher Wolkenfelder bemerkbar. Die Luftmasse kann sich vor allem im Süden
etwas erwärmen (T850 hPa um 18 UTC zwischen 6 Grad im Norden und 13 Grad am
Hochrhein). Somit ändert sich an den Höchstwerten gegenüber dem Vortag nur
wenig.
Modellvergleich und -einschätzung
Alle vorliegenden Globalmodelle stützen im Großen und Ganzen die oben
beschriebene Entwicklung. Die Zugbahn des Sturmtiefs unterscheidet sich kaum von
Modell zu Modell und auch hinsichtlich der Intensität herrscht weitgehend
Einigkeit.
Somit steht am Mittwoch eine durchaus beachtenswerte Sturmlage ins Haus. Das
Potenzial einer Shapiro-Keyser-Entwicklung ist nicht von der Hand zu weisen,
obwohl es im Detail noch Unsicherheiten gibt. Auf jeden Fall sollte dem
Impactgedanken Rechnung getragen werden und – wie weiter oben angedeutet –
lieber einmal zu früh als zu spät zur Not auch die „rote“ Karte (sprich:
Unwetter) gezogen werden.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff