SXEU31 DWAV 291800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 29.06.2020 um 18 UTC

Markante Wettererscheinungen:
Unbeständig und abwechslungsreich. Am Dienstag an den Küsten und auf einigen
Gipfeln Böen Bft 8 bis 9. Am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag in der
Mitte und später im Süden starke Gewitter mit Unwetterpotenzial, eventuell
Schwergewitterlage.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC

Aktuell … steht uns ein abwechslungsreicher und nicht unspannender
Witterungsabschnitt bevor. Ein in den Sommermonaten selten gewordenes
Konglomerat aus den Großwetterlagen Wz/SWz und TrW gibt sich ein Stelldichein
und vor allem am Mittwoch bzw. in der Nacht zum Donnerstag könnte es in einigen
Landesteilen durchaus heftig „zur Sache gehen“. Dazu aber später mehr.
Zunächst widmen wir uns dem aktuellen Wettergeschehen, das sich in der kommenden
Nacht noch relativ entspannt gestaltet. Das Vorhersagegebiet befindet sich
nämlich aktuell an der Südostflanke eines hochreichenden zentralsteuernden
Tiefdruckgebietes vor der Ostküste Schottlands unterhalb einer recht kräftigen
westlichen Höhenströmung. Eine darin eingebettete Kurzwelle hat inzwischen Polen
erreicht und zieht ostwärts ab, womit auch die Schauer- und Gewittertätigkeit in
der Osthälfte zum Erliegen gekommen ist. Dieser folgt ein ebenfalls kurzwelliger
flacher Höhenrücken, der erst einmal für eine gewisse Wetterberuhigung sorgt.
Somit verläuft die Nacht verbreitet aufgelockert bis gering bewölkt und meist
trocken, stellenweise können sich flache Nebelfelder ausbilden.
Ausgenommen davon bleiben allerdings der Norden und Nordwesten. Das Zentraltief
verlagert nämlich sein Drehzentrum allmählich Richtung Südnorwegen, zudem
überquert ein weiterer kurzwelliger Troganteil den äußersten Norden im Laufe der
Nacht ostwärts. Mit diesem gelangt eine höhenkältere Luftmasse in den äußersten
Norden des Landes, wodurch die Luftmasse etwas labilisiert wird, zudem wird mit
dem Trog aufgrund von PVA Hebung generiert. Vor allem im Vorfeld einer um das
Bodentief gewickelten Okklusion verstärken sich somit im Nordseeumfeld die
schauerartigen Regenfälle im Laufe der Nacht, bei bis oberhalb von 500 hPa labil
geschichteter Troposphäre und einer MU-Cape von 100 bis 300 J/kg sind auch kurze
Gewitter nicht ausgeschlossen. Diese Regenfälle weiten sich noch ein wenig nach
Süden, bis etwa zu einer Linie Ostfriesland – Ostholstein aus. Im Bereich der
Nordfriesischen Küste werden 10 bis gebietsweise über 15 mm innerhalb von 12
Stunden simuliert (EURO4 auch entlang der Ostfriesischen Küste). Diese Mengen
sind wohl auch einer Art Küstenkonvergenz geschuldet. Für Starkregen sollte es
aber nicht reichen.
Von Warnrelevant bleibt aber der Wind. Mit Annäherung des Tiefs verschärft sich
der Gradient im Norden des Landes. Während der Wind im Binnenland aber
tagesgangbedingt eher abnimmt, frischt er an der Nordsee- und später an der
Ostseeküste auf und es gibt verbreitet steife (Bft7), im Nordseeumfeld später
vermehrt auch stürmische Böen (Bft 8) aus Südwest. Auch auf dem Brocken sind
ausgangs der Nacht stürmische Böen oder gar Sturmböen (Bft 9) möglich.
Vor allem in der Mitte und im Süden fällt die Nacht mit Tiefstwerten zwischen 13
und 6 Grad recht frisch aus, im Norden bleibt es mit 15 bis 10 Grad etwas
milder.

Dienstag … verlagert sich das Zentraltief bis zum Abend zum Kattegat und wird
als Randtrog in einen langwelligen Trogkomplex über Skandinavien bzw. dem
Nordmeer integriert. An dessen Südflanke bleibt die kräftige westliche
Höhenströmung vor allem über dem Süden und der Mitte des Vorhersagegebietes
recht glatt, über dem Norden dagegen zyklonal konturiert. Nach Abzug des
kurzwelligen Troganteils wird allerdings kaum mehr dynamische Hebung generiert,
so dass die Schaueraktivität im äußersten Norden gegenüber der Nacht etwas
nachlässt. Die Labilität reicht kaum höher als 600 hPa, somit ist auch von einer
eher geringen Gewitterwahrscheinlichkeit auszugehen, am ehesten können noch
welche an den Küsten auftreten.
Das korrespondierende Bodentief erreicht abends in etwa den Großraum Oslo und
kann sich noch etwas vertiefen. Somit verschärft sich der Druckgradient vor
allem im Norden und in der Mitte des Landes. Dort frischt der Südwest- bis
Westwind – unterstützt durch den Tagesgang – im Tagesverlauf mit Böen Bft 7, in
freien und windexponierten Lagen auch einzelnen stürmischen Böen (Bft 8) auf. An
den Küsten gibt es verbreitet stürmische Böen, exponiert auch Sturmböen (Bft 9),
ähnliches gilt für die Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge (außer in
Süddeutschland).
Während es im Norden und Nordwesten überwiegend stark bewölkt bleibt, überwiegt
in weiten Teilen des Landes der Einfluss einer von Zentralfrankreich bis nach
Süddeutschland reichenden Hochdruckzone. Diese wird gestützt durch einen flachen
Rücken, der sich vorderseitig eines westlich von Schottland liegenden Randtroges
über dem Süden der Britischen Inseln aufwölbt. Dabei wird er von WLA überlaufen,
die bereits bis in den Westen und in die Mitte des Vorhersagegebietes wirksam
wird und sich anhand dichterer Wolkenfelder, die sich dort allmählich ostwärts
ausweiten, bemerkbar macht. Gegen Abend erreicht die Warmfront eines mit dem
Trog korrespondierenden Randtiefs über Südirland Frankreich. Im Vorfeld der
Front setzt leichter Regen ein, der abends eventuell auch schon den äußersten
Westen Deutschlands erfasst.
Vor allem im Süden und Osten scheint dagegen überwiegend die Sonne und in erster
Linie dort macht sich auch schon die beginnende niedertroposphärische WLA
bemerkbar. Die Temperatur in 850 hPa steigt bis zum Abend auf Werte zwischen 6
Grad an der Nordsee und 13 Grad an den Alpen. Das mündet in Höchstwerte zwischen
17 und 23 Grad im Norden bzw. im Nordwesten und zwischen 21 und 26 Grad sonst
mit den höchsten Werten in der Lausitz, am Oberrhein sowie im Alpenvorland.

In der Nacht zum Mittwoch schwenkt der aus dem ehemaligen Zentraltief
resultierende Randtrog unter weiterem Wellenlängenverlust zur mittleren Ostsee.
Der Randtrog über Schottland kommt ein wenig nach Südwesten voran. Der flache
Höhenrücken über den Britischen Inseln erreicht morgens die Nordsee bzw.
Benelux, womit die Höhenströmung über dem Vorhersagegebiet beginnt, etwas
aufzusteilen und sich die WLA verstärkt.
Das Bodentief über dem Süden Irlands zieht bis Mittwochfrüh etwa nach
Mittelengland. Die Warmfront greift mit Regenfällen meist leichter, teils auch
mäßiger Intensität auf Westdeutschland bzw. auf die mittleren Landesteile über,
die Kaltfront reicht schleifend von Nordfrankreich und dem Ärmelkanal bis ins
Seegebiet südwestlich der Biskaya. Sie kann zunehmend besser mit dem Randtrog
interagieren, wodurch es voraussichtlich irgendwo im Bereich des Ärmelkanals (am
ehesten wohl an dessen Ostausgang bzw. an der Belgischen Küste) zu einer
Wellentiefentwicklung kommt. Ob es im Bereich der Warmfront durch etwas
markantere Hebungsprozesse in Verbindung mit hohen PPW-Werten (über 30 mm)
bereits zu konvektiven Einlagerungen, inklusive Starkregen bzw. einzelnen
Gewittern, kommt, ist noch unklar. Aktuell gibt es modellseitig nur wenig
Hinweise darauf (ICON-EU von 12 UTC simuliert im südlichen Ruhrgebiet allerdings
kleinräumig Mengen um 20 mm in 6 Stunden).
Mit der zunehmenden WLA stabilisiert auch im Norden die Luftmasse allmählich und
die Schauer im Küstenbereich klingen ab, es bleibt aber meist bewölkt. Der
Gradient fächert mit Abzug des ehemaligen Zentraltiefs auf, so dass es später
wohl nur noch an exponierten Küstenabschnitten für steife Böen reicht, auf
einigen Mittelgebirgsgipfeln kann es mit Annäherung der Warmfront stürmische
Böen, auf dem Brocken Sturmböen aus Südwest geben.
In der Südhälfte verläuft die Nacht dagegen aufgelockert, vor allem südlich der
Donau oft auch gering bewölkt bzw. wolkenlos. Die Tiefstwerte liegen meist
zwischen 16 und 11 Grad, ganz im Westen vielleicht bereits knapp darüber, im
Süden örtlich auch darunter.

Mittwoch … könnte es zum ersten Mal in diesem Jahr einigermaßen passen mit der
Überlappung von Scherung/Dynamik und Cape. Klar, es gab sicherlich schon andere
Kaliber als das, was an dem Tag aus aktueller Modellsicht zu erwarten ist,
dennoch – angesichts des konvektionstechnisch bisher sehr ereignisarmen
Frühjahres/Sommers – schlägt das Herz des wetterbegeisterten Synoptikers bei
diesen Modelloutputs bereits höher.
Im Detail ist die Entwicklung aber aktuell noch mit größeren Unsicherheiten
behaftet, vieles steht und fällt mit dem Durchzug kurzwelliger Troganteile, die

  • eingebettet in die zunehmend auf Südwest zurückdrehende Höhenströmung über den
    Norden und die Mitte des Vorhersagegebietes hinweg nordostwärts geführt werden
    und dynamischen Hebungsinput (aufgrund von PVA) liefern können.
    Deshalb erfolgt erst einmal ein recht grober Abriss der zu erwartenden
    Entwicklung.
    Der bereits weiter oben erwähnte Randtrog über Schottland verlagert sich im
    Tagesverlauf allmählich südostwärts und weitet sich mit seiner Achse bis ins
    Seegebiet südlich von Irland aus. Dadurch dreht die Höhenströmung über
    Mitteleuropa mehr auf Südwest und es kann eine potenziell instabile Luftmasse
    aus Südwesteuropa in den Süden und in die Mitte des Vorhersagegebietes advehiert
    werden.
    Das flache Wellentief entlang der schleifenden Front kommt innerhalb der
    zunächst noch recht glatt konturierten südwestlichen Höhenströmung nur langsam
    nach Osten voran und erreicht bis zum Abend in etwa die Norddeutsche Tiefebene.
    Die Niederschlagsentwicklung entlang des Frontenzuges hängt unmittelbar zusammen
    mit der Passage eventueller kleinräumiger kurzwelliger Troganteile, die den oben
    beschriebenen Hebungsinput liefern können und die durch die WLA generierte bzw.
    die frontale Hebung zusätzlich verstärken. Somit ist innerhalb des den
    Frontenzug begleitenden Regengebietes, das – von den Modellen recht einheitlich
    simuliert – wohl vom Westmünsterland bzw. Emsland über Niedersachsen bis nach
    Brandenburg bzw. Mecklenburg-Vorpommern reicht, im Falle des Falles mit
    konvektiven Einlagerungen zu rechnen und entsprechend lokal eng begrenzt auch
    von Starkregen, teils von Gewittern begleitet. Dieser dürfte aber wohl nur
    markanten Warnkriterien genügen.
    Interessanter gestaltet sich die Entwicklung südlich der Front, im
    Einflussbereich der potenziell instabilen Luftmasse. Die PPW-Werte steigen auf
    25 bis über 30 mm, nahe des Frontenzuges auch auf 35 mm, die 850 hPa-Temperatur
    auf 14 bis 18 Grad. Mit Hilfe von Einstrahlung kann Cape generiert werden;
    wieviel, ist noch unklar und hängt davon ab, wie sehr die Strömung aufsteilt. Je
    stärker die Höhenströmung auf Südwest bis Süd zurückdreht, desto mehr kann die
    föhnige Überströmung über die Alpen wolkenauflösend wirken und desto mehr Cape
    kann durch Einstrahlung generiert werden. Momentan simulieren die Modelle etwa
    500 bis über 1000 J/kg (SuperHD; es reicht als einziges Konvektion erlaubendes
    Modell bereits bis zu diesem Zeitpunkt) bzw. sogar bis etwa 2000 J/kg (ICON-EU
    im Alpenvorland). Während die föhnige Überströmung über die Alpen für weite
    Teile Süddeutschlands zunächst konvektionshemmend wirkt, könnte weiter nördlich,
    vor allem im Westen, ein kurzwelliger Troganteil zusammen mit der Orographie als
    Trigger für Auslöse wirken. 1000 J/kg ML-Cape, dazu mäßige LLS (5 bis 10 m/s 0
    bis 1 km) bzw. DLS (über 20 m/s) sollten ausreichen für Gewitter mit
    Unwetterpotenzial und auch für langlebigere Systeme (Superzellen). Vor allem ab
    den Abendstunden hat der aktuelle Lauf des SuperHD entsprechende Entwicklungen –
    ausgehend vom westlichen und zentralen, später auch vom südwestdeutschen
    Mittelgebirgsraum – auf der Agenda. Größerer Hagel, schwere Sturm- bis Orkanböen
    und Starkregen über 30 mm in kurzer Zeit können dabei nicht ausgeschlossen
    werden.
    Ansonsten lässt sich konstatieren, dass vor allem in der Südhälfte ein sonniger
    Tag zu erwarten ist mit Höchstwerten zwischen 27 und 32 Grad. In der Mitte und
    im Norden bleibt es dagegen eher bewölkt, im Bereich des Frontenzuges bedeckt.
    Wo genau die Grenze zwischen Sonnenschein und dichterer Bewölkung verlaufen
    wird, steht noch in den Sternen. Im Regen werden die 20 Grad natürlich kaum
    überschritten, sonst wird es aber mit 22 bis 26 Grad trotz zeitweise vieler
    Wolken schwülwarm.

In der Nacht zum Donnerstag kommt der Trog über dem Süden der Britischen Inseln
bis zum Ostausgang des Ärmelkanals voran. Das korrespondierende, bisher
quasistationäre Bodentief über Mittelengland setzt sich in Bewegung und zieht
über die Nordsee zur Deutschen Bucht, füllt sich aber allmählich auf und
erstreckt sich morgens als Bodentrog über die südliche Nordsee westwärts bis
etwa zur Themsemündung. Der von ihm ausgehende, weiterhin wellende Frontenzug
kommt nur sehr langsam nach Südosten voran und erreicht morgens nach Lesart des
aktuellen ICON-EU-Laufes in etwa eine Linie Lausitz – Schwarzwald. Somit bleibt
die Südhälfte die ganze Nacht über im Einflussbereich der instabilen Luftmasse.
Die MU-Cape und auch die PPW-Werte bleiben hoch, mit Annäherung des Troges
verstärkt sich die Scherung zusätzlich noch. Somit muss weiterhin mit
unwetterartigen Entwicklungen gerechnet werden, die sich allmählich weiter nach
Südosten ausweiten. Im Detail ist das Ganze natürlich noch schwer abschätzbar,
sowohl Superzellen sind denkbar als auch ein MCS.
Im Bereich des Frontenzuges bzw. an dessen Nordflanke regnet es zeitweise, wohl
aber ohne, das warnrelevante Mengen erreicht werden (ICON-EU 10 bis 20 mm in 12
Stunden, IFS von 00 UTC punktuell auch etwas mehr, GFS von 12 UTC dagegen
deutlich weniger, da der Trog nicht so progressiv simuliert wird und deshalb die
dynamische Hebung im Frontbereich deutlich schwächer ausfällt). Weiter nördlich
bzw. nordwestlich kommt es zu einer vorübergehenden Wetterberuhigung. Mit
Annäherung des Bodentroges setzen aber im Nordwesten – in erster Linie im
Nordseeumfeld – erneut schauerartige Regenfälle ein, die auch von einzelnen
Gewittern begleitet werden können.

Donnerstag … verlagert sich der zunehmend kurzwellige Trog vom Ostausgang des
Ärmelkanals bis zum Abend nach Norddeutschland. Der Frontenzug über dem Südosten
des Landes kommt somit südostwärts voran, damit wird die potenziell instabile
Luftmasse auch von dort endgültig verdrängt. Von Frankreich her weitet sich ein
Bodenhochkeil nach Süddeutschland aus, so dass die Bodenströmung auf Nordwest
dreht und sich eine Gegenstromlage einstellt. Das führt zu einer Verstärkung der
Niederschläge im postfrontalen Bereich über dem Südosten des Landes, wobei noch
unsicher ist, ob eventuell Warnschwellen für Stark- bzw. Dauerregen
überschritten werden. Vor allem anfangs kann es auch noch zu konvektiven
Verstärkungen kommen, eventuell gibt es in Südostbayern am Vormittag und Mittag
auch noch kräftige Gewitter, vor allem dann, wenn es präfrontal noch etwas
einstrahlen kann, was vor allem GFS mit der langsameren Frontverlagerung auf der
Agenda hat (dort sogar noch am Nachmittag, wobei dann auch wieder Unwetter
möglich sind).
Auf den Nordwesten und Norden des Landes greift dagegen die Tiefdruckrinne über.
Vorderseitig des Troges kann aufgrund von PVA recht markante Hebung wirksam
werden, die von KLA nur teilkompensiert wird. Schauer und Gewitter, gebietsweise
auch schauerartig verstärkte Regenfälle, die sich von den Küsten allmählich
südwärts in die Norddeutsche Tiefebene ausweiten, sind die Folge. Begleitet
werden die Gewitter bei PPW-Werten um 25 mm und einer ML-Cape von mehreren 100
J/kg von Starkregen und kleinkörnigem Hagel, aber auch von stürmischen Böen, die
Wahrscheinlichkeit für unwetterartige Erscheinungen ist aber nur gering.
Zwischen dem Regen im Südosten und den Schauern bzw. Gewittern im Norden
verläuft der Tag in einem relativ breiten Streifen, der in etwa von
Baden-Württemberg bis nach Brandenburg reicht, verhältnismäßig ruhig, wobei es
auch dort vor allem in der Peripherie des Troges einzelne Schauer und Gewitter
geben kann.
Bereits rückseitig des Frontenzuges gelangt etwas frischere subpolare Meeresluft
ins Vorhersagegebiet, rückseitig der Rinne strömt dann nachmittags bzw. abends
erwärmte Polarluft nach Norddeutschland. Die 850 hPa-Temperatur sinkt bis zum
Abend auf etwa 12 Grad im Südosten und 5 Grad im Nordwesten. Somit liegen die
Höchstwerte meist zwischen 21 und 26 Grad, an den Küsten und Regionen mit
längerem Regen um 18 Grad; sollte es im Südosten nochmal stärker auflockern
(GFS-Variante), sind dort auch noch höhere Werte zu erwarten.

Modellvergleich und -einschätzung

Die synoptischen Basisfelder unterscheiden sich kaum voneinander. Vor allem ab
Mittwoch ergeben sich aber im Detail durchaus noch Differenzen, die im Text
angerissen wurden. Die genaue Entwicklung der eventuellen Unwetterlage muss
somit noch abgewartet werden, wohl ab morgen Abend, vielleicht aber auch erst am
Mittwochvormittag kann man diesbezüglich über eventuelle Vorabinformationen
nachdenken.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff