SXEU31 DWAV 200800 

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T 
ausgegeben am Donnerstag, den 20.02.2020 um 08 UTC 

GWL und markante Wettererscheinungen: 
W z 

In der Nacht zum Freitag mit Durchzug einer Kaltfront, Sturmböen, teils schwer. 
Auch am Wochenende sehr windig, am Samstag im Norden stürmisch. 

Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC 
 
Donnerstag… liegen wir unter einer deutlich mäandrierten westlichen Strömung 
mit der ein Höhenrücken über Mitteleuropa hinweg ostwärts schwenkt. Dieser wird 
von Warmluftadvektion überlaufen, die in der unteren Troposphäre einer Warmfront 
zuzuordnen ist, die im Tagesverlauf über uns nach Osten abzieht. Damit gelangen 
wir in den Warmsektor eines Sturmtiefs bei Island, der weitgehend antizyklonal 
konturiert ist. Die darin einfließende milde Atlantikluft ist allerdings nicht 
übermäßig „warm“ mit gerade mal um 0°C in 850 hPa. 
Dabei scheint durch stärkeres Absinken im Süden meist die Sonne und die 
Temperaturen klettern hier bis 14 Grad am Oberrhein, sonst halten sich 
kompaktere Wolken mit höchstens geringem Regen und die Temperatur steigt auf 6 
bis 12 Grad, mit den tieferen Werten im Nordosten, wo sich die milde Luft nicht 
so recht durchsetzen kann. Mit abziehender WLA klingen die leichten 
Niederschläge von Westen ab. In den Frühstunden kann es im Osten und Südosten im 
Bergland noch schneien, im Warmsektor steigt die Schneefallgrenze aber rasch auf 
800 bis 1000m, im Süden und Westen deutlich darüber. 

Der Süd- bis Südwestwind frischt trotz Gradientzunahme bei stabiler Schichtung 
nur zögernd auf. Am ehesten über der freien Nordsee und an der Küste sind im 
Tagesverlauf Böen 8 Bft aus Süd bis Südwest zu erwarten, abends sind exponiert 9 
Bft möglich. Auch im west- und nordwestdeutschen Binnenland zieht der Wind an 
mit der ein oder anderen steifen Böe 7 Bft, exponiert (z.B. Eifellee) sind auch 
stürmische Böen 8 Bft nicht ausgeschlossen. In Kamm- und Gipfellagen geht es bis 
in den Sturmbereich (8-10 Bft) hoch, auf dem Brocken sind orkanartige Böen dabei 
(11 Bft). 

Am Abend und in der Nacht zum Freitag greift von Westen ein markanter 
Kurzwellentrog über. Scharf konturiert und mit diffluenter Vorderseite sowie dem 
daraus resultierenden kräftigen Hebungsantrieb überquert er im Laufe der Nacht 
Deutschland ostwärts, wobei Kaltluftadvektion die Hebung zunächst nur wenig 
dämpft. Die Kaltfront des ins Nordmeer ziehenden Tiefs interagiert gut mit dem 
diesem Trog. Bei großer Scherung (LLS teils über 20 m/s, DLS 35 bis 45 m/s) 
zieht sie mit einer wohldefinierten konvektiven Linie sowie Schauern und kurzen 
Graupelgewittern (trotz limitierter Labilität) über das gesamte 
Vorhersaghegebiet hinweg rasch südostwärts und erreicht in der zweiten 
Nachthälfte die Alpen. Der Kaltfront folgt eine markante Druckwelle, die für 
eine zusätzliche Gradientverschärfung sorgt. Bei ca. 50 kt in 925 hPa bzw. 60 kt 
in 850 hPa ist mit Frontdurchgang somit verbreitet mit Böen Bft 8 bis 9 zu 
rechnen, vor allem bei 
kräftigeren Schauern bzw. Graupelgewittern können durchaus schwere Sturmböen 
(Bft 10), dabei sein, wobei der Wind von Südwest auf Nordwest dreht. In Kamm- 
und Gipfellagen der Mittelgebirge und später auch der Alpen reicht es für Böen 
Bft 10 bis 12. 

Der Kaltfront folgt ein Schwall maritimer Polarluft, in der die Temperatur in 
850 hPa auf -4 bis -8 Grad sinkt. In 
kräftigen Schauern kann es neben Graupel kurzzeitig bis in tiefe Lagen schneien. 
Insgesamt fallen die Mengen gering aus, so dass es unter 800 m wohl nur für 
Glätte durch Schneematsch reicht. Selbst in Staulagen der östlichen 
Mittelgebirge und an den Alpen werden kaum 5 mm simuliert. Lediglich im Allgäu 
staut es mal stärker mit etwas höheren Mengen. 
Postfrontal setzt mit kräftigem Absinken rasch Wetterberuhigung ein und der Wind 
lässt nach. Lediglich an den Küsten und auf den Bergen reicht es noch für Böen 
Bft 8 bis 9 aus West, im angrenzenden Binnenland sowie im Nordosten für steife 
Böen (Bft 7). Auch im Alpenvorland bzw. im Südosten Bayerns zieht sich die 
Windabschwächung länger hin, dort kann es bis in die Morgenstunden hinein 
stürmische Böen geben. 

Vor allem im Norden und Nordosten wirkt sich die höhenkalte Luft im Trogbereich 
(bis -35 Grad in 500 hPa) aus, so dass sich dort Schauer, eventuell kurze 
Gewitter (mit Bft 7 bis 8) entwickeln können. Ansonsten bleibt es nach Abzug der 
Front meist trocken. Die Wolken lockern später von Westen auf, so dass es im 
Südwesten und Süden gebietsweise für leichten Frost reichen könnte, ansonsten 
beschränken sich negative Temperaturen auf höhere Mittelgebirgslagen. 

Freitag… schwenkt ein flacher Höhenrücken heran, hinter dem die Frontalzone 
glatter verläuft und sich Richtung kontinentales Festland verlagert. Im 
Bodenfeld verstärkt sich die zonale, von den Azoren bis in den Alpenraum 
reichende Hochdruckzone vorübergehend. Dabei bleibt es vor allem im Süden und 
Südwesten aufgelockert mit sonnigen Abschnitten. 
Der Hochdruckzone steht eine mehrkernige Tiefdruckrinne über dem Nordatlantik 
und Nordwesteuropa gegenüber. Zwischen 
beiden Druckgebilden ergibt sich in der unteren Troposphäre eine breite, 
kräftige und recht glatte Westströmung, die schwerpunktmäßig über Nordeuropa 
nach Osten reicht. An deren Südflanke gelegen, macht sich vor allem über der 
Mitte und dem Norden des Landes zunehmend WLA in Form dichter Wolkenfelder 
bemerkbar, mit Annäherung einer Warmfront, die abends die Nordsee überquert, 
setzt am späten Nachmittag im Nordseeumfeld leichter Regen ein. 

Der Gradient bleibt an der Nordflanke der Hochdruckzone über Nord- und 
Ostdeutschland erhöht. Mit der im Tagesgang leicht labilisierenden Grundschicht 
treten Böen Bft 7, Richtung Küsten, im Nordosten und in freien Lagen Bft 8 aus 
West bis Südwest auf. An den Küsten reicht es exponiert für Sturmböen (Bft 9), 
ebenso in den Kamm- und Gipfellagen der zentralen und östlichen Mittelgebirge, 
auf dem Brocken gibt es schwere Sturmböen (Bft 10). 
Spätnachmittags und abends fächert der Gradient vorübergehend auf und der Wind 
schwächt sich zumindest im 
Binnenland sowie auf den Bergen ab. 
Die WLA macht sich niedertroposphärisch nur zögernd bemerkbar. Die Temperatur in 
850 hPa steigt bis zum Abend auf -5 Grad in der Lausitz und bis 0 Grad am 
Hochrhein. Somit liegen die Höchstwerte meist zwischen 5 und 10 Grad, am 
Rhein können bis zu 12 Grad erreicht werden. 

In der Nacht zum Samstag weitet sich die Frontalzone nach Süden und Osten aus 
und wir geraten an die Südostflanke des Jetstreams, wobei in 300 hPa vom 
Ostatlantik über Schottland und die mittlere Nordsee hinweg bis nach Dänemark 
Windgeschwindigkeiten zwischen 160 und 190 kn simuliert werden. Darin 
eingebettet und mit guter Schubkomponente ausgestattet, zieht die Warmfront des 
Nordmeertiefs über die Nordsee und Südskandinavien rasch ostwärts. Die fast 
höhenströmungsparallel liegende Kaltfront erreicht schleifend und zur 
Wellenbildung neigend die mittlere Nordsee. 

Während sich die auch über Süddeutschland verlaufende Hochdruckzone kaum 
abschwächt, setzt in Norddeutschland mit 
Annäherung der Kaltfront Druckfall ein, womit eine erneute Gradientverschärfung 
einhergeht. Der Südwestwind frischt wieder auf. Trotz stabiler Schichtung reicht 
es im Norden wieder für steife bis stürmische Böen, an den Küsten für Sturmböen, 
exponiert an der Nordsee und unmittelbar vor der Front auch schon für schwere 
Sturmböen. In Gipfellagen der zentralen, später auch der östlichen Mittelgebirge 
gibt es Böen Bft 8 bis 9, auf dem Brocken Bft 10 bis 11. 
Dazu fällt im Norden im Warmsektor etwas Regen, der sich mit Annäherung der 
Kaltfront morgens rund um die Nordsee verstärkt. 
Im Süden und in der Mitte bleibt es unter Hochdruckeinfluss trocken und im Süden 
auch gering bewölkt. Dort kann es verbreitet leichten Frost geben. 

Samstag… gerät vor allem Norddeutschland unter die sehr gut definierte 
Frontalzone, die sich vom mittleren Nordatlantik bis in den Ostseeraum und 
Nordpolen erstreckt. Im Jet werden in 300 hPa über der mittleren Nordsee nach 
wie vor Windgeschwindigkeiten um 170 kn erreicht. 
Im Bodenfeld weitet sich die Tiefdruckzone über Nordeuropa nach Osten aus, 
während das Zentraltief über dem Nordmeer zu finden ist. Dabei bildet sich im 
Lee der skandinavischen Gebirge ein Trog, der das Frontensystem aufnimmt. Die 
nach Süddeutschland gerichtete Hochdruckzone schwächt sich etwas ab und weicht 
nach Süden zurück, bringt südlich des Mains aber noch einen ruhigen und 
teilweise sonnigen Tag. 
Die Kaltfront des Nordmeertiefs greift im Tagesverlauf (nach wie vor) schleifend 
auf Norddeutschland und die Mitte über. Sie ist bei Weitem nicht mit dem 
thermischen Gradienten des Vorgängers ausgestattet und weist zudem wenig 
Schubkomponente auf, so dass sich die Frontpassage unauffälliger gestaltet. 
Verbreitet gibt es in Norddeutschland leichten Regen, der sich allmählich auch 
auf die mittleren Landesteile ausweitet. Die Mengen bleiben zunächst sehr 
überschaubar. Postfrontal geht der Regen in Schauer über, eventuell reicht die 
Labilität, die nicht hoch reicht, aber immerhin werden bis an die 100 J/kg 
simuliert, im Nordseeumfeld und in Schleswig-Holstein für einzelne kurze 
Gewitter. 

Im Fokus steht aber der Wind. Das Starkwindfeld weitet sich nach Süden aus, so 
dass – außer ganz im Süden – vielerorts mit steifen, über der Mitte auch 
vermehrt mit stürmischen Böen (Bft 8) aus Südwest zu rechnen ist. In der 
Norddeutschen Tiefebene gibt es häufiger stürmische Böen, an der Kaltfront 
Sturmböen, wobei der Wind auf West dreht. 
An den Küsten muss mittags und nachmittags häufiger mit schweren Sturmböen, 
vereinzelt orkanartigen Böen gerechnet werden. In den Kamm- und Gipfellagen der 
Mittelgebirge gibt es ebenfalls Böen Bft 8 bis 10, exponiert Bft 12. 

Im Warmsektor wird milde Biskayaluft in den Süden und in die Mitte des Landes 
geführt, die Temperatur in 850 hPa steigt auf 2 bis 6, an den Alpen gar bis 8 
Grad, während es postfrontal auf etwa -2 bis -4 Grad abkühlt. Somit liegen die 
Höchstwerte unter den dichten Wolken in der Mitte und im Norden zwischen 8 und 
12 Grad, im Süden werden frühlingshafte 12 bis 15 Grad erreicht. 

In der Nacht zum Sonntag kommt die Kaltfront zunächst bis den Süden voran, geht 
dann aber rasch in die Warmfront einer sich über Südengland nähernden Welle über 
und verlagert sich langsam wieder nordwärts. Nördlich einer Linie von der 
Südpfalz zur unteren Donau fällt nachts zum Teil länger anhaltend Regen, der von 
Westen her infolge kräftiger Warmluftadvektion auch intensiver wird. Dabei 
kommen akkumuliert bis in den Sonntag hinein 10 bis 20 mm zusammen, vor allem in 
Staulagen der zentralen und westlichen Mittelgebirge sind markant warnwürdige 
Regen von 30 bis 40 mm in 24 Stunden möglich. Der Gradient fächert vorübergehend 
auf, in tiefen Lagen/Flachland reicht es vorübergehend nicht zu warnwürdigen 
Böen, an der See und im Bergland bleibt es stürmisch mit teils schweren 
Sturmböen im höheren Bergland. 
Es bleibt frostfrei, auch in Hochlagen sorgt die im Süden und der Mitte 
einfließende milde Meeresluft für positive Temperaturen. 

Modellvergleich und -einschätzung 
 
Die Modelle simulieren weitgehend ähnlich. Die Windentwicklung erreicht in der 
kommenden Nacht ein vorläufiges Maximum, das an die Kaltfrontpassage geknüpft 
ist. Auch hier liegen die Modelle weitgehend auf einer Schiene. Wegen der besser 
definierten Front, und der wahrscheinlicheren Gewitter, sind schwere Sturmböen 
nach Nordwesten hin eher zu erwarten, als im Osten und Südosten, wobei sie auch 
dort nicht ganz ausgeschlossen sind. Das nächste Windmaximum (aber wohl keine 
schwere Sturmlage) folgt dann am Samstag im Norden …  

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach 
Dipl. Met. Bernd Zeuschner