SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E   Ü B E R S I C H T   M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 10.02.2020 um 10.30 UTC
Teils windig oder stürmisch, wechselhaft mit Regen, in den Hochlagen zeitweise 
auch mit Schnee. Am Wochenende sehr mild!  
Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 17.02.2020
Am Donnerstag wird Deutschland von einem kurzwelligen Rücken in 500 hPa 
überquert, dessen Achse zum Abend schon über Zentralpolen liegt. Ihm folgt eine 
ebenfalls kurzwelliger Trog der zum Abend auf Benelux und den Westen 
Deutschlands übergreift. An diesen Kurzwellentrog ist im Bodendruckfeld ein Tief
gekoppelt, das im Tagesverlauf Schottland überquert und zum Abend über der 
nördlichen Nordsee zu finden sein soll. Bei der Verlagerung wird dieses Tief 
zögerlich aufgefüllt, sein Kerndruck, am Morgen noch unter 985 hPa liegend, wird
am Abend bei etwas unter 990 hPa gesehen. Das an das Tief gekoppelte, 
(teil-)okkludierte Frontensystem greift bis zum Abend auf den Westen 
Deutschlands über. Mit dem Frontensystem sind dabei Niederschläge verbunden, die
schon präfrontal einsetzen und bis zum Abend laut des deterministischen Laufs 
von IFS den Bodensee und die östliche Mitte erreichen sollen. Lokal fallen die 
Niederschläge kräftig aus, insbesondere in einem Streifen von der Nordsee bis 
nach Rheinland-Pfalz. Mit dem Übergreifen des Frontensystems setzt darüber 
hinaus eine Milderung ein, die 850er Temperaturen, die zum Morgen noch zwischen 
-3 (Südwesten) und -6 Grad (Nordosten) liegen, steigen bis zum Abend auf 1 bis 
-4 Grad (Alpenrand sogar +3 Grad). In der Folge steigt auch die Schneefallgrenze
im Westen auf etwa 600m, im Südwesten auf etwa 1000m an, oberhalb dieser Grenzen
sind einige wenige cm Neuschnee (Stau- und Gipfellagen bis 10cm) denkbar. Da mit
dem Übergreifen des Frontensystems auch der Gradient wieder etwas strammer 
zeigt, frischt der Südwestwind in der Westhälfte auf, wobei es bis ins Flachland
Windböen, an der Nordsee und in Mittelgebirgslagen auch Sturmböen gibt. Die 
Schwarzwaldgipfel müssen mit schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen rechnen. 
In der Nacht zum Freitag ziehen der Kurzwellentrog und das zugehörige Tief bis 
nach Südschweden. Da der Trog das Tief überläuft, füllt dieses sich zunehmend 
auf, der Kerndruck soll zum Morgen nur noch etwas unter 1005 hPa liegen, was 
auch dafür sorgt, dass der Gradient über dem Nordosten recht weit aufgefächert 
ist und dort die Windsituation entspannt bleibt, während es im Rest des Landes 
windig bis stürmisch bleibt. Da durch diese Entwicklung Deutschland auf die 
Südwestflanke des Tiefs gelangt, dreht der Wind auf West- bis Nordwest. Damit 
ist allerdings kein nennenswertes Absinkend der 850er Temperaturn verbunden, 
lediglich über dem Süden liegen die entsprechenden Werte zum Morgen wieder unter
null Grad. Der recht verbreitet fallende Niederschlag präsentiert sich in der 
Folge oberhalb von 600 bis 800m als Schnee, allgemein lassen die Niederschläge 
nach oder schwächen sich zumindest ab, lediglich an den Alpen, wo die 
nordwestliche Anströmung für eine gewisse Staukomponente sorgt, fallen bis zum 
Morgen 10 bis 20 l/qm Niederschlag (höchste Werte im Allgäu), was um 10, in 
Staulagen auch 20 bis 30 cm Neuschnee bedeuten kann. Erwähnenswert ist noch, 
dass der Kurzwellentrog recht kalte Luft mit sich bringt (T500 unter -31 Grad), 
so dass einzelne kurze Gewitter mit Sturmböen nicht ausgeschlossen sind.  
Am Freitag schiebt sich von Westen ein Rücken in den Vorhersagebereich, der zwar
bis ins Nordmeer reicht und damit eine hohe Amplitude aufweist, der aber nur 
eine recht kurze Wellenlänge besitzt. Der Rücken stützt ein Hoch über 
Oberitalien, das mehr und mehr das Wetter über Deutschland dominiert. Rücken und
Hoch drängen die Niederschläge bis zum Abend fast vollständig nach Südosten ab 
bzw. aus Deutschland heraus. Dem Rücken folgt über dem Atlantik und den 
Britischen Inseln ein neuer Tiefdruckkomplex, auf dessen Vorderseite wird 
allerdings, insbesondere in den Westen, warme Luft advehiert. Dort steigen die 
850er Temperaturen auf bis zu 3 Grad, während sie im Osten zwischen null und -4 
Grad liegen. Das Absinken sorgt im Westen für Wolkenauflockerungen. Darüber 
hinaus wird der Gradient durch das Hoch und dadurch, dass das Tief nach 
Weißrussland abzieht, deutlich aufgeweicht, so dass sich im Tagesverlauf recht 
rasch die Windsituation recht rasch entspannt.
In der Nacht zum Samstag wird das Hoch zwar schon nach Südosteuropa abgedrängt, 
es bleibt aber über Deutschland das dominierende Druckgebilde. Die sich von 
Westen bzw. Nordwesten nähernde Frost des neuen Tiefdrucksystems beginnt laut 
des deterministischen Lauf des IFS zu wellen, so dass sich ihre Verlagerung 
verzögert und ihre Niederschläge allenfalls den äußersten Norden und Nordwesten 
treffen. Die WLA hält an bzw. verstärkt sich noch, ausgangs der Nacht liegen die
850er Temperaturen zwischen null Grad in Vorpommern und 8 Grad am Bodensee. Im 
Süden, insbesondere an den leicht föhnigen Alpen, zeigen sich einige 
Wolkenlücken, lokal kann sich Nebel bilden. 
Am Samstag zieht der Höhenrücken zögerlich nach Osten ab, seine Achse erstreckt 
sich zum Abend von Österreich bis ins Baltikum. Da sich auf dem Atlantik ein 
Langwellentrog unter Intensivierung nach Osten vorarbeitet, steilt zwischen den 
beiden Geopotentialgebilden die Strömung auf. Dadurch hält die WLA an, die 850er
Temperaturen steigen auf Werte um 6 Grad, im föhnigen Alpenvorland steigen sie 
lokal auf über 10 Grad. Mit dem atlantischen Trog korrespondiert ein sehr 
kräftiges Tief über dem Nordatlantik, welches zum 18-UTC-Termin südlich von 
Island einen Kerndruck von unter 925 hPa aufweisen soll. Zwar weißt dieses Tief 
auch zu diesem Zeitpunkt noch einen gehörigen Respektabstand zu Mitteleuropa 
auf, gleichwohl verschärft sich im Nordwesten der Gradient wieder, so dass dort 
Wind- und gebietsweise auch Sturmböen aus Südwest auftreten. Die Niederschläge 
des neuen Systems können dabei laut IFS-deterministisch aber nicht auf 
Deutschland übergreifen (hier sei schon erwähnt, dass ICON und GFS das etwas 
anders sehen). 
In der Nacht zum Sonntag nähern sich das atlantische Tief und der 
Langwellentrog, die Niederschläge des mit dem Tief verbundenen Frontensystems 
greifen auf den Nordwesten über und bringen dort etwas Regen. Damit legt dort 
auch der Südwestwind nochmals einen Zacken zu, mit dem Fetsch der Nordsee 
erscheinen in Nordfriesland schwere Sturmböen möglich. Sturmböen sind auch auf 
Mittelgebirgsgipfeln wahrscheinlich, exponiert dort auch schwere Sturmböen oder 
orkanartige Böen, auf Alpengipfeln droht Föhnsturm. 
Am Sonntag und Montag bleiben tiefes Geopotential und tiefer Luftdruck 
wetterbestimmend. Dabei bleibt anfangs der Zustrom sehr milder Luft erhalten, in
der Nacht zum Montag sollen die 850er Temperaturen im Süden auf über 12 Grad 
ansteigen. Danach setzt von Nordwesten wieder zögerlich eine Abkühlung ein. Nach
derzeitigem Modellstand wird es am Sonntag in der Nordwesthälfte im Bereich 
eines Frontensystems zu länger anhaltenden und kräftigen Regenfällen kommen, die
sich am Montag in den Südosten verlagern und an den Alpen auch länger anhalten 
können. Die postfrontal einfließende erwärmte Polarluft lässt die 850er 
Temperaturen bis zum Dienstagmorgen wieder deutschlandweit auf Werte um -2 Grad 
absinken. Allgemein weht der Wind sehr lebhaft, insbesondere am Sonntag ist es 
im Norden und der Mitte verbreitet stürmisch. 
In der erweiterten Mittelfrist beruhigt sich am Dienstag unter einem Höhenrücken
die Wettersituation etwas, bevor am Mittwoch erneut ein Trog mit Tief und 
zugehörigem Regen auf Deutschland übergreift. 
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Am Donnerstag ist die Übereinstimmung des aktuellen Laufs mit den Vorläufen noch
gut. 
Ab Freitag zeigen sich in den Mustern der Geopotential- und Druckfelder erste 
Phasenverschiebungen, wobei der aktuelle Lauf eine schnelle Ostverlagerung des 
Rückens über West- bzw. des Troges über Osteuropa zeigt und damit, zumindest 
bezüglich des Rückens, das Tempo des gestrigen 00-UTC-Laufs aufgreift. Der 
gestrige 12-UTC-Lauf ist dagegen in der Verlagerung etwas zögerlicher, wobei 
diese Unterschiede zu diesem Zeitpunkt noch keine nennenswerten Auswirkungen auf
die Temperatur- oder Feuchtefelder haben. 
Im weiteren Verlauf nehmen die Unterschiede zu. Der Rücken, der am Samstag über 
dem östlichen Mitteleuropa liegen soll, wölbt sich laut des aktuellen Lauft 
deutlich steiler auf als bei den Vorläufen. Da darüber hinaus auf dem Atlantik 
ein gegenläufiges Muster (also ein nach aktuellem Lauf weiter nach Süden 
ausgreifender Trog) zu erkennen ist, steilt die Strömung über West- und 
Mitteleuropa sowohl in der Höhe als auch bodennah beim neuesten Lauf deutlich 
stärker auf als in den Vorläufen. In der Folge zeigt sich der aktuelle Lauf 
bezüglich der 850er Temperaturen als etwas wärmer als die Vorläufe, außerdem 
deutet der aktuelle Lauf für das hereinziehende Frontensystem ein Wellen an, das
dessen Verlagerung bremst. Dies war in den Vorläufen noch nicht zu erkennen, 
nach diesen sollte das Frontensystem recht rasch nach Deutschland hereinziehen. 
Am Sonntag hat das Geschilderte zur Folge, dass der aktuelle Lauf mit der 
erwähnten, hoch reichenden südwestlichen Strömung für extrem milde Temperaturen 
sorgt. Dabei liegen die 850er Temperaturen nach aktueller Berechnung über 
Deutschland um 5 Grad höher als bei den Vorläufen, über Osteuropa liegt diese 
Temperaturdifferenz bei teilweise über 10 Grad. Dies ist eben auch der Tatsache 
geschuldet, dass die Vorläufe zu diesem Zeitpunkt noch mehr auf eine klassische 
Westlage gesetzt haben.  
Im Weiteren laufen die IFS-Läufe noch weiter auseinander.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Schon am Donnerstag zeigen die Spieler des internationalen Vergleichs eine 
deutlich unterschiedliche Spielphilosophie. Während GFS zum 12-UTC-Termin das 
Tief über dem Norden Englands vorhersagt, liegen ICON und IFS mit einer Lage 
über der nördlichen Nordsee deutlich weiter nördlich. Die Modelle LFPW und auch 
UKMO liegen zwischen den genannten Lösungen. Die weiter südliche Variante 
schlägt GFS auch bezüglich des Troges ein, auch hier weisen ICON und IFS einen 
weiter nördlich liegenden Weg auf. Die geschilderten Unterschiede schlagen aber 
noch nicht wesentlich auf die Temperatur- oder Feuchteverteilung durch. 
Am Freitag um 12 UTC zeigen sich die Unterschiede noch etwas ausgeprägter, was 
bezüglich des Geopotentials weniger dem Rücken über Westeuropa und der Nordsee 
als mehr dem Trog über dem Atlantik geschuldet ist. Dieser wird von GFS mit 
einer raschen Verlagerung versehen, die Achse soll um 12 UTC schon kurz vor 
Irland und Nordwestspanien liegen. Lauf IFS liegt die Achse noch über dem 
zentralen Atlantik, lauf ICON etwa 500 km weiter westlich als dies bei GFS der 
Fall ist, allerdings mit einer sehr markant gezeichneten Achse, die GFS und IFS 
so nicht im Programm haben. Die geschilderten Modelllösungen sollen hier eine 
Idee von der Bandbreite der Simulationen vermitteln. Der Blick auf den 
Bodendruck zeigt bei GFS eine Brücke, die vom Hoch über Südfrankreich bis nach 
Skandinavien reicht, die dieses Modell als einziges vorschlägt. 
Am Samstag verlagern alle genannten Modelle den Rücken zum östlichen 
Mitteleuropa. Dabei läuft über den ICON-, in weniger stark ausgeprägter Form 
auch über den IFS-Rücken ein Kurzwellentrog, so dass diese zum 12-UTC-Termin 
eine Doppelstruktur aufweisen. Damit unterscheiden sich auch deren Muster in den
Feuchtefeldern von denen bei GFS (und in der Folge gilt das auch für die 
Niederschlagmuster, wo es nach IFS in Deutschland trocken bleiben soll, lauf GFS
oder ICON aber schon Regen fällt). Unterschiede zeigen sich auch auf dem 
Atlantik, wo alle Modelle ein großräumiges und kräftiges Tief mit entsprechendem
Trog anbieten, wobei Trog und Tief bei IFS weiter südlich ansetzen als ICON oder
GFS. Die in der Folge bei IFS steilere Strömung sorgt für höhere Temperaturen, 
als dies bei den anderen Modellen der Fall ist. AM Sonntag setzt GFS dann auf 
eine stramme Westströmung, die bis nach Deutschland durchgreift und erst über 
Polen auf Südwest zurückdreht. Dagegen sind IFS und ICON unisono auf einem 
Südwestströmungs-Weg, wodurch auch ihre Niederschlagsfelder deutlich später auf 
Deutschland übergreifen als das bei GFS der Fall ist. Im Detail ist ICON dabei 
nochmals eine Nummer langsamer als IFS.     
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Ensembles des IFS zeigen schon im Kurzfristzeitraum eine recht große 
Streuung (bis zu 6 Grad bei den 850er Temperaturen am Dienstag und Mittwoch), 
die dann im Laufe des Donnerstags, insbesondere aber im Laufe des Freitags 
nochmals zulegt auf bis zu 9 Grad. Am Montag gibt es dann sowohl 
Ensemblemitglieder mit 850er-Temperaturen von -7 Grad, als auch solche mit 850er
Temperaturen von +10 Grad. Der Haupt- und Kontrolllauf bewegen sich dabei recht 
stabil im Mittelfeld der Ensembles. Erkennbar ist aber ganz allgemein ein 
deutlicher Temperaturanstieg am kommenden Wochenende, zum Beginn der kommenden 
Woche dann aber wieder ein Rückgang der entsprechenden Werte. 
Die GFS-Ensembles stürzen die IFS-Ensembles bezüglich des Temperaturanstiegs am 
Wochenende, allerdings ist in den GFS-Ensembles damit eine deutliche Zunahme der
Streuung verbunden, die deutlich sprunghafter ausfällt als bei IFS. Dafür zeigen
die GFS-Ensembles im Kurzfristzeitraum eine geringere Streuung als die von IFS. 
Alle Cluster zeigen im gesamten Mittelfristzeitraum nur Lösungen mit positiver 
NAO an. Dabei werden im ersten Zeitraum (+72 bis +96 Stunden) drei Cluster, in 
den weiteren Zeiträumen (+120 bis +168 sowie +192 bis +240 Stunden) jeweils 2 
Cluster angeboten. Im zweiten Zeitraum liegen sowohl der Haupt- als auch der 
Kontrolllauf im ersten Cluster, der von den Strömungsmustern her eine stramme 
Südwestströmung und somit eine warme Lösung anbietet. Der zweite Cluster setzt 
hingegen auf eine Westströmung und ist in der Folge etwas kälter. In der 
erweiterten Mittelfrist setzt der mit 34 Mitgliedern größere Cluster eher auf 
eine Westlage, der zweite, kleinere Cluster setzt dagegen wieder auf eine 
südwestliche Strömung.        
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI zeigt anfangs im Westen und Süden, ab Samstag dann im Nordwesten Signale für
signifikant erhöhte Windgeschwindigkeiten. Dazu deutet EFI am Wochenende massiv 
über dem Klimamittel liegende Temperaturen an. 
COSMO-LEPS zeigt am Donnerstag im Westen, in der Nacht zum Freitag auch im Süden
Signale für stürmische Böen (um 30%, Berglagen bis 80%). Die 
Wahrscheinlichkeiten für Sturmböen liegen um 30%, exponiert um 60%).  
Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, MOSMIX
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Martin Jonas