SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E   Ü B E R S I C H T   M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 01.02.2020 um 10.30 UTC
Anfangs wechselhaft und teils bis in tiefe Lagen Schnee und Graupelschauer und 
oberhalb von 600 bis 700 m Neuschnee. Ab Donnerstag zumindest in der Mitte und 
im Süden Hochdruckeinfluss mit Nachtfrost und ab Freitag/Samstag vor allem im 
Westen und Norden tagsüber allmählich wieder milder.
Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 08.02.2020
Am Dienstag liegt die Kaltfront des Tiefdrucksystems mit Kernen über 
Südskandinavien und der östlichen Nordsee morgens bereits am Nordrand der Alpen 
und zieht weiter südostwärts. Im Tagesverlauf zieht das Tief nach Polen und es 
entwickelt sich über dem Balkan ein weiteres, kräftigeres Tief. Dabei überquert 
in der 2. Tageshälfte die Žherumgeholte OkklusionŽ des Tiefs weite Teile 
Deutschlands südostwärts und es strömt polare Meeresluft nach Deutschland, die 
in 850 hPa immerhin Temperaturen zwischen -4 bis -6 Grad aufweist.
Am Mittwoch zieht der Höhentrog über dem nahen Osteuropa nur wenig nach Osten 
und Südosten und tropft nach Ostrumänien ab. Gleichzeitig wandert der 
westeuropäische Höhenrücken von Irland nach Großbritannien. Er stütz ein 
Bodenhoch, das sich von Südengland nach Frankreich verlagert. Dabei gelangt in 
den Osten vorübergehend recht kalte Luft mit 850-hPa-Temperaturen zwischen -7 
und -10 Grad mit den niedrigsten Werten in der Oberlausitz. Gegen Abend greift 
von der Nordsee eine Warmfront auf Nordwestdeutschland über.
Am Donnerstag zieht der langgestreckte Höhentrog über Osteuropa noch etwas nach 
Osten und dehnt sich bis nach Nordwestlibyen aus. Gleichzeitig wandert der 
westeuropäische Höhenrücken von Großbritannien nach Südskandinavien bzw. zur 
südlichen Nordsee. Er stütz das Bodenhoch, das sich von Frankreich zum 
Alpenvorland verlagert. An seinem Nordostrand überquert die o. e. Warmfront in 
abgeschwächter Form den Osten Deutschlands. Bis Tagesende steigen in 850 hPa die
Temperaturen auf -3 Grad an der Ostsee und +4 Grad im Emsland.
Am Freitag schwenkt der Höhenrücken nach Mitteleuropa und das Hoch über 
Süddeutschland bleibt bestehen. Fortwährendes Absinken sorgt dafür, dass in 850 
hPa die Temperatur auf +1 Grad an der Oder und +7 Grad im Saarland ansteigt. 
Am Samstag erreicht der Rücken mit seiner Achse Tschechien und Polen, so dass 
sich der Hochschwerpunkt nach Osteuropa verschiebt. Gleichzeitig zieht ein 
atlantischer Höhentrog nach Großbritannien und vorderseitig bewegt sich eine 
schwache Kaltfront zur Nordsee, greift also noch nicht auf Deutschland über. Mit
der auf Süd bis Südwest drehenden Strömung gelangt sehr milde Luft nach 
Mitteleuropa, die sich aber vor allem südlich der Mittelgebirgsschwelle kaum bis
zum Boden durchsetzen kann.  
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom EZMW berechnet die synoptischen Basisfelder ähnlich wie 
die beiden gestrigen Simulationen. 
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die anderen Globalmodelle simulieren bis Samstag eine ähnliche Entwicklung. 
Lediglich ICON zeigt am Samstag den Trog im Westen breiter und die Strömung 
kippt bereit stärker nach Südwest bis West. Damit greifen trogvorderseitig 
bereits vor 12 UTC auf den äußersten Nordwesten über und würden in der 2. 
Tageshälfte den gesamten Westen und Norden beeinflussen.  
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse vom EZMW-EPS bestimmt bis zum 7. Folgetag heute 4 Cluster, 
die sich nur geringfügig in der Form des zu uns schwenkenden Höhenrückens und in
der Form des Troges über Osteuropa unterscheiden. Der aufkommende 
Hochdruckeinfluss ist daher in Süddeutschland so gut wie sicher. Der Norden und 
Osten wird vor allem im 3. Cluster mit 13 Modellläufen von atlantischen 
Tiefausläufern beeinflusst. In den anderen Clustern setzt sich ab Donnerstag 
nach Durchzug der Warmfront Hochdruckeinfluss und eine Süd- bis Südwestströmung 
durch. 
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt ab Dienstag zunächst niedrige 
850-hPa-Temperaturen zwischen -4 und -7 Grad. Am Donnerstag und Freitag steigen 
die Werte allmählich auf +3 Grad und mehr. Erst am Sonntag gehen die 
Temperaturen etwas nach unten (Durchzug einer schwachen Kaltfront. In gut 60 
Prozent der Modellläufe sinkt ab Montag, 10.2. das Geopotential ab. Eine erneute
Westlage nach dem kurzen Blocking scheint somit recht wahrscheinlich. 
Die sich erneut einstellende West- bzw. Südwestlage erkennt man auch an fast 
ausschließlich vorkommenden Südwest- und Westwinden in der Windrose von 
Offenbach ab Sonntag, dem 9.2. (EPS-Meteogramm).
Nach fast normalen Höchsttemperaturen und örtlichem Nachtfrost zu Beginn des 
Mittelfristzeitraumes steigen die Temperaturen in den EPS-Meteogrammen ab 
Freitag/Samstag allmählich an und die Nachtfrostgefahr nimmt ab.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Am Dienstag und anfangs am Mittwoch sind die Wahrscheinlichkeiten für Neuschnee 
über 10 cm innerhalb von 12 Stunden in den Mittelgebirgen leicht, in den Alpen 
und im Südschwarzwald deutlich erhöht. Dazu kommt am Dienstag noch eine erhöhte 
Gefahr von stürmischen Böen in den tiefen Lagen und von Sturmböen auf 
exponierten Bergen, so dass Schneeverwehungen in freien Lagen ab 800 m möglich 
sind. Ab Donnerstag setzt sich ruhiges Wetter im Randbereich eines 
Hochdruckgebietes durch. Erst im Laufe des Samstags nimmt nach EZMW-EPS wieder 
die Gefahr von Böen Bft 8 zu. 
Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden