SXEU31 DWAV 080800 

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T 
ausgegeben am Mittwoch, den 08.01.2020 um 08 UTC 

GWL und markante Wettererscheinungen: 
W a 
An der Küste und auf höheren Berggipfeln zeitweise Böen bis Sturmstärke. Nach 
Südosten hin (östliches Bayern, östliches Bergland) aktuell sowie in der Nacht 
zum Donnerstag und Donnerstagfrüh Gefahr von örtlichem Glatteis. Außerdem am 
Donnerstag in den Staulagen der zentralen und nördlichen Mittelgebirge 
Dauerregen. 

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC 

Mittwoch… liegt Deutschland zunächst noch unter einem ostwärts schwenkenden 
Höhenkeil. Dieser ist allerdings von Warmluftdavektion überlaufen. Diese steht 
in Verbindung mit dem Frontensystem eines Zentraltiefs östlich von Island, 
dessen Fronten rasch auf Deutschland übergreifen. Hierdurch sind im Norden 
Windböen bis ins nordseenahe Binnenland und an der Ostsee und einzelnen 
stürmischen Böen an der Nordsee sowie im höheren Bergland möglich. Auf 
exponierten Gipfeln (Brocken) treten schwere Sturmböen auf. Mit Passage des 
okkludierenden Frontensystems (das Niederschläge deutlich unterhalb 
warnrelevanter Schwellenwerte bringt) wird der Gradient alsbald wieder 
auseinandergezogen, so dass ab Mittag an der Nordsee und bis zum Abend auch an 
der Ostsee keine warnrelevanten Böen mehr auftreten sollten. Allenfalls in 
exponierten Kamm- und Gipfellagen sind weiterhin Sturmböen möglich. 
Ganz im Süden und Südosten hält sich noch leichter Hochdruckeinfluss. Dort 
bleibt die kalte Grundschicht vorerst unangetastet, wodurch dort (sowie auch in 
Hochlagen der östlichen Mittelgebirge) die Niederschläge zunächst noch in 
gefrierender Phase fallen können, so dass örtlich Glatteisgefahr besteht. 
Vielerorts hält sich Nebel oder Hochnebel, höhere Berglagen ganz im Süden 
(Südschwarzwald, höheres Alpenvorland, Alpen) liegen über der Grundschicht. Bei 
relativ guter Durchmischung sind Tageshöchsttemperaturen zwischen 7 und 13 Grad 
zu erwarten. In einigen Tallagen Südostdeutschlands wird jedoch bei zähem Nebel 
oder Hochnebel der Gefrierpunkt kaum überschritten. 
In der Nacht zum Donnerstag setzt sich über Mitteleuropa eine west-südwestliche, 
leicht antizyklonal gekrümmte Strömung durch. Über dem nahen Ostatlantik bringt 
sich ein Trog in Stellung. An dessen Vorderseite wird eine Welle nach England 
gesteuert, was die Front über der Mitte Deutschlands als Warmfront rückläufig 
werden lässt. Dies sorgt in einem breiten Streifen von der Eifel bis in den 
Erzgebirgsraum hinein für länger andauernde Niederschläge. Diese werden zwar 
etwas nach Süden ausgreifen, wahrscheinlich aber die Donauregion noch nicht 
erreichen. Der Gradient legt nur wenig zu, so dass warnrelevante Böen (bis 
Sturmstärke) auf exponierte Berggipfel beschränkt sind. Somit bleibt der 
äußerste Süden und Südosten antizyklonel geprägt, so dass die kalte Grundschicht 
konserviert wird und erneut mit leichtem Frost zu rechnen ist. 

Donnerstag… greift der Trog vom nahen Ostatlantik kommend auf Cornwall und die 
Biskaya über, was die Strömung über Mitteleuropa aufsteilen lässt. Diesem Trog 
läuft ein schwacher Kurzwellentrog voraus. Das korrespondierende flache Tief, 
das aus der o.g. Welle hervorging, wird nach Jütland gesteuert. Dieser 
Kurzwellentrog wird jedoch durch Kompensationseffekte weitgehend zugeschüttet, 
so dass das flache Tief nicht entwicklungsfähig ist. Das nachfolgende Tief, das 
den Westausgang des Ärmelkanals erreicht, ist etwas kräftiger ausgeprägt. 
Bedingt durch diese Doppelstruktur gelangt Deutschland in den Genuss eines 
breiten Warmsektors, wobei sich über dem Mittelgebirgsraum ein weiteres 
Schleifen von Fronten (und hierdurch bedingt Dauerniederschläge) abzeichnen. In 
Staulagen der nördlichen und zentralen Mittelgebirge können dann durchaus die 
Warnschwellen für Dauerregen überschritten werden. Zudem bleibt der Gradient 
nahezu unverändert, wodurch in den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge 
weiterhin mit Böen bis Sturmstärke, exponiert (Brocken) durchaus auch mit 
schweren Sturmböen zu rechnen ist. 
Im Donauraum und südlich davon hält sich antizyklonaler Einfluss, so dass für 
diese Gebiete Erhaltungsneigung gilt. Im Grenzbereich (Oberpfalz, Oberfranken, 
vielleicht auch Erzgebirgsraum) kann vor allem in den Früh- und 
Vormittagsstunden noch einmal örtliches Glatteis durch gefrierenden Niederschlag 
nicht ganz ausgeschlossen werden. Bei anhaltend guter Durchmischung ändern sich 
die Temperaturen gegenüber heute nur unwesentlich. 
In der Nacht zum Freitag wird das Tief über der Bretagne von dem nachfolgenden 
Trog überlaufen und schwächt sich demzufolge rasch ab. Mit der Annäherung des 
Troges, der bis Freitagfrüh die Benelux-Staaten und die Mitte Frankreichs 
erreicht, setzen dann auch im Südwesten Deutschlands Niederschläge ein, die 
jedoch nicht warnrelevant sind. Nur ganz im Südosten zeichnet sich noch keine 
Änderung ab, so dass in Alpentälern und im alpennahen Vorland mit leichtem Frost 
zu rechnen ist. 

Freitag… greift der nördliche Teil des Troges auf Deutschland über und kommt 
bis nach Nordostdeutschland voran, wogegen der südliche Teil dieses Troges über 
den Westalpen zurückhängt. Nachfolgend schiebt sich ein Keil in die Nordsee, der 
durch Warmluftadvektion, die an dessen Nordflanke erfolgt, gestützt wird. Das 
mit dem Trog korrespondierende flache Bodentief wird unter beginnender 
Auffüllung über Bornholm hinweg rasch ostwärts gesteuert. An dessen Südflanke 
erfolgt über dem Norden und der Mitte Deutschlands vorübergehend eine 
Gradientzunahme, so dass in freien Lagen Windböen auftreten können. Abhängig von 
der Zugbahn dieses Tiefs können an einigen Küstenabschnitten stürmische Böen 
nicht ganz ausgeschlossen werden. Auf höheren Berggipfeln ist nach wie vor mit 
Böen bis Sturmstärke zu rechnen. 
Im Tagesverlauf sollte dann auch die Kaltfront des o.g. Tiefs auf Deutschland 
übergreifen. Rückseitig wird maritime Polarluft angezapft. Dabei sollte es 
allenfalls in den Kamm- und Gipfellagen der nördlichen Mittelgebirge für 
Niederschläge in fester oder Mischphase reichen. Ohnehin liefert die Kaltfront 
nur noch geringe Niederschläge. 
Ein paar Auflockerungen kommen allenfalls noch präfrontal und dort vor allem 
nach Südosten hin zustande. Ansonsten hält sich mehrschichtige und meist 
geschlossene Bewölkung. Dabei erfolgt keine wesentliche Temperaturänderung. 
In der Nacht zum Samstag setzt sich von der Nordsee her ein Höhenkeil über 
Mitteleuropa durch. Das durch diesen Keil gestützte Bodenhoch weitet sich von 
Frankreich her nach Süddeutschland aus. An dessen Nordflanke ist allenfalls an 
einigen Küstenabschnitten an der Nordsee der Wind warnrelevant. Die schwache 
Kaltfront, die über die Alpen hinweg südwärts gedrückt wird, bringt dort (und 
auch in den Staulagen der östlichen und südlichen Mittelgebirge) ein paar 
Millimeter Niederschlag, wobei die Schneefallgrenze bei etwa 800 bis 1000 m 
liegen dürfte. Abgesehen von den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und 
höher gelegenen Alpentälern bleibt es frostfrei. 

Modellvergleich und -einschätzung 

Die vorliegenden Modelle stützen weitgehend die oben beschriebene Entwicklung. 
Anhand der synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten 
Unterschiede ableiten. 
Signale für Dauerregen werden hauptsächlich von ICON, ICON-EU EPS und COSMO-LEPS 
gezeigt, wobei diese für den Vogelsberg durchweg am ausgeprägtesten sind. 
Generell ist aber in den nördlichen Mittelgebirgen in Staulagen eine 
Überschreitung warnrelevanter Schwellenwerte vorstellbar. 

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach 
Dipl. Met. Thomas Schumann