SXEU31 DWAV 020800 

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T 
ausgegeben am Donnerstag, den 02.01.2020 um 08 UTC 

GWL und markante Wettererscheinungen: 
W a 

Heute Vormittag, nachts und am Freitag örtlich Glätte durch gefrierenden 
Nieselregen. Ab der kommenden Nacht von Norden her auffrischender Wind mit 
Sturmböen an der See und im höheren Bergland. 

Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC 

Donnerstag… macht die Großwetterlage zunächst den Eindruck einer 
antizyklonalen West- bis Südwestlage mit einer kräftigen Hochdruckzone über Süd- 
und Mitteleuropa und einem umfangreichen Tiefdrucksystem über Nord- und 
Nordwesteuropa. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, da ein 
Kaltlufttropfen von Nordfrankreich nach Deutschland hereinzieht … und auch 
sonst kommt Bewegung ins Wettergeschehen: Ein in das nördliche Tiefdrucksystem 
eingelagertes Sturmtief leitet über dem Nordmeer einen Trogvorstoß nach Süden 
ein. Das somit sinkende Geopotential über Nordeuropa 
lässt den Rücken bei uns ins östliche Mitteleuropa abziehen. 
Mit Annäherung einer Kaltfront, die aktuell noch draußen über dem Atlantik 
liegt, nimmt der Gradient über dem Nordwesten Deutschlands zu und der 
Südwestwind frischt über der Nordsee auf, so dass es vermehrt Windböen, zum 
Abend auf Helgoland und Sylt eventuell stürmische Böen geben kann. Auch einige 
exponierte Gipfellagen der Mittelgebirge sprechen auf die leichte 
Gradientzunahme an mit ersten stürmischen Böen. Mit dem Südwestwind wird dann 
auch der Kaltlufttropfen nach Deutschland gesteuert und liegt zum Abend etwa 
über dem Sauerland. 
Somit breitet sich tiefe Bewölkung, teilweise Nebel und Hochnebel von Südwesten 
bis zu den zentralen 
Mittelgebirgen aus. Geringfügige Niederschläge werden zwar nur zwischen Eifel 
und Pfalz sowie an der Nordsee simuliert, letztlich kann es geringen Sprühregen 
aber überall aus der tiefen Bewölkung geben. Somit muss vormittags noch recht 
verbreitet mit lokaler Glätte gerechnet werden, wofür aber meist die gelben 
Warnungen reichen sollten. Ab den Mittagsstunden sollte die Globalstrahlung aber 
meist ausreichen, Glätte zu verhindern. Sonst – vor allem Nordosten, Süden – 
bleibt es bei dem bereits bekannten, recht sonnigen Wetter, allerdings immer mit 
der Einschränkung durch zähe Nebel- und Hochnebelfelder in anfälligen 
Flussniederungen. 

Die Temperatur geht im Südwesten in 850 hPa mit Annäherung des Kaltlufttropfens 
auf 0 Grad zurück, was sich mangels Durchmischung – wie auch die „Höhenwärme“ im 
Osten – bodennah nicht auswirkt. Die Höchsttemperaturen liegen meist zwischen 0 
und +7 Grad. Ausnahme sind die Berge, die inversionsbedingt mit teils 
zweistelligen Werten in mittleren und hohen Lagen von Erzgebirge, Bayerwald und 
östlichem Alpenrand die wärmsten Regionen Deutschlands darstellen. Bei 
Dauernebel bleibt die Temperatur teilweise unter 0 Grad. 

In der Nacht zum Freitag schwenkt der Kaltlufttropfen unter Abschwächung zur 
Oder, dort langt er noch als Trog an. Weiterhin werden dadurch geringer 
Niederschläge mit örtlicher Glätte ausgelöst. Sonst macht sich mit Annäherung 
der Kaltfront von Nordwesten, die Freitag früh über der Deutschen Bucht liegt, 
in weiten Teilen dichte Bewölkung breit und erste leichte Regenfälle greifen in 
der zweiten Nachthälfte auf das Nordseeumfeld über. Lediglich im Südosten bleibt 
es länger gering bewölkt oder klar. 
Der Wind lebt im Nordwesten/Norden spürbar auf, an der See kommt es häufiger zu 
stürmischen Böen aus Südwest. Und auch die Berge reagieren mit Sturmböen auf die 
nahende Wetterumstellung. Wolken und Wind führen zu einer deutlichen 
Frostabschwächung, womit sich die Frostregionen hauptsächlich auf die 
Südosthälfte und die Landesmitte konzentrieren. Im Nordwesten bleibt es mit +5 
Grad mild, wobei die Temperaturen im Laufe der Nacht dort weiter ansteigen. Wo 
es Frost gibt, kann es in der etwas feuchteren Luft auch durch Reif lokal glatt 
werden. 

Freitag… weitet sich der Haupttrog vom Europäischen Nordmeer nach Skandinavien 
aus. Deutschland liegt an dessen Südflanke, wobei ein kurzwelliger Troganteil 
über uns nach Osten schwenkt, der mit der Kaltfront korrespondiert. 
Die Kaltfront kommt langsam, da etwas schleifend in der Höhenströmung, nach 
Südosten voran und erreicht abends etwa eine Linie von der Eifel bis nach 
Vorpommern. Sie wird dabei von leichter Kaltluftadvektion überlaufen, weshalb 
sich trotz des leichten Schleifens die simulierten Niederschläge mit 5 bis 10 
Liter pro Quadratmeter binnen 12 Stunden im Nordwesten doch einigermaßen in 
Grenzen halten. Zwischen Lausitzer Bergland und Alpenrand bleibt es meist 
trocken mit kurzen Aufheiterungen. Sollten sich irgendwo bei Ankunft der 
Niederschläge noch Frostlöcher halten, was im Mittelgebirgsraum vor allem nach 
Südosten hin ganz nicht ausgeschlossen ist, ist auch örtlich gefrierender Regen 
möglich. 
Postfrontal strömt Meereskaltluft polaren Ursprungs ein und die 850 hPa 
Temperaturen gehen auf -4 Grad im Nordwesten zurück. Damit sinkt die 
Schneefallgrenze später bis in die Kammlagen der Mittelgebirge ab, wobei dann – 
wie so oft – das Gros der Niederschläge auch schon durch sein dürfte. 
An den Küsten und im höheren Bergland treten unverändert Sturmböen auf, wobei 
der Gradient im Tagesverlauf nach Norden hin wieder etwas auffächert. Auf 
exponierten Bergen sind schwere Sturmböen und orkanartige Böen nicht 
ausgeschlossen. In der besser durchmischten Luftmasse wird es allgemein mit 6 
bis 10 Grad milder. Nur in Ostbayern, wo der Gradient noch nicht so greift, hält 
sich kältere Luft mit maximal 0 bis 4 Grad. 

In der Nacht zum Samstag schwenkt der Randtrog ostwärts ab und Deutschland 
gelangt in eine nordwestliche Höhenströmung; der Gradient ist dabei im Norden 
größer als im Süden, wo sie am Rande des Hochs über der Biskaya leicht 
antizyklonal gekrümmt sind. Die Kaltfront wird etwas beschleunigt südostwärts 
geführt, so dass auch in den bis dato trockenen Gebieten leichte Regenfälle 
einsetzen. Die Schneefallgrenze sinkt auf 1200 Metern an den Alpen und auf rund 
600 Metern über den zentralen Mittelgebirgen. Fraglich bleibt, wie viel 
Niederschlag in fester Form wirklich noch fällt aus jetziger Sicht 
wahrscheinlich nur wenig, höchsten an den Alpen in den entsprechenden Hochlagen 
kann sich etwas Neuschnee akkumulieren. 
Nach kurzen postfrontalen Auflockerungen nähert sich zum Morgen an der See ein 
weiteres Wolkenband mit schauerartigen Niederschlägen. Dieses korrespondiert mit 
einer Okklusion und einem breiten Bodentrog, der hebungstechnisch durch den 
linken Jetausgang gestützt wird. 
In diesem Zusammenhang legt der Wind im Norden nach kurzer Beruhigung wieder zu 
und erreicht an der See in Böen Sturmstärke. Auch in der Norddeutschen Tiefebene 
treten zum Morgen zunehmend starke bis steife Böen (Bft 6 bis 7) auf. Frost und 
Glätte beschränken sich weitgehend auf das höhere Bergland. 

Samstag… weitet sich der skandinavische Trog unter südwärts gerichteter KLA zu 
den Karpaten aus. Das mit der Okklusion korrespondierende Niederschlagsband 
schwenkt dabei im Tagesverlauf über die Nordosthälfte südostwärts, die anderen 
Gebiete von der Randlage zum Hoch über der Biskaya profitieren. Die Mengen 
liegen meist um 5 Liter pro Quadratmeter binnen 12 Stunden, im Stau der 
östlichen Mittelgebirge auch bis 10 l/qm. Oberhalb von rund 600 Metern fällt 
Schnee. 
Der Nordosten erfährt dabei einen Streifschuss höhenkalter Luft mit Temperaturen 
in 500 hPa unter -30 Grad. Die Anströmung aus Nordwesten begünstigt aber 
Skandinavienföhn, so dass die einfließende Meereskaltluft (T850 hPa unter -5 
Grad) recht trocken daherkommt. Insofern wird die Schauerentwicklung (evtl. auch 
mit kurzen Graupelgewittern) etwas gehemmt. Am längsten Sonnenschein gibt es 
folglich in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Im Tagesverlauf 
werden die Schauer nach ICON 12z durch aufkommende WLA von Nordwesten oberhalb 
von 800 hPa (-10 Grad) gedeckelt. 

In der – zumindest unteren Troposphäre – gut durchmischten Luftmassen werden die 
Oberwinde von 30 bis 40 Knoten in 850 hPa wiederholt bis zum Boden 
transportiert. Vor allem in der Nordosthälfte zeichnen sich dadurch in 
Schauernähe einige stürmische Böen 8 Bft ab. An der See treten Sturmböen, auf 
den Bergen teils schwere Sturmböen, auf exponierten Gipfeln orkanartige Böen 
auf. 
Aufgrund der guten Durchmischung liegen die Höchstwerte nur wenig unter denen 
des Vortages zwischen 4 und 8 Grad, im höheren Bergland nur wenig über dem 
Gefrierpunkt. 

In der Nacht zum Sonntag drängt der sich nähernder Höhenrücken den Trog nach 
Osten ab und die Strömung dreht in der Höhe auf fast nördliche Richtungen. Das 
Niederschlagsband, nunmehr eher einer Warmfront des Tiefs bei Island 
zuzurechnen, wird über dem Norden und Osten nach Osten gedrückt, wobei es sich 
langsam abschwächt. Die Schneefallgrenze steigt aber zunächst in den östlichen 
Bergländern nur wenig, weshalb dort auch in Lagen über 600 bis 800 m etwas 
Neuschnee zusammenkommt. Ganz im Nordosten bleibt es noch längere Zeit gering 
bewölkt mit leichtem Frost. Ansonsten hält sich meist starke, in weiten Teilen 
aber nur tiefe, hochnebelartige Bewölkung, aus der es nur gering nieseln kann. 
Frost beschränkt sich aufs Bergland und dort, wo es im Süden vielleicht doch mal 
auflockert. Gebietsweise bildet sich Nebel, vor allem im Süden und Westen. 
Der Gradient fächert auf und im Laufe der Nacht beschränken sich warnwürdige 
Böen auf die Ostsee (Bft 7) und den östlichen Mittelgebirgsraum und die Alpen, 
wo es in Hochlagen noch Böen Bft 8 bis 9, exp. 10, geben kann. 

Modellvergleich und -einschätzung 

Die großräumige Entwicklung ist unstrittig. Unsicherheiten verbleiben im Detail. 
Ob, wieviel und in welcher Phase aus der tiefen Bewölkung Niederschlag fällt, 
lässt sich vorab nicht klären. Örtlich gefrierender Nieselregen erscheint bis in 
den Freitag hinein nicht ausgeschlossen. Ansonsten kann bei leichtem Frost auch 
recht offensiv mit der „gelben“ Glätte verfahren werden. 

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach 
Dipl. Met. Bernd Zeuschner