S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 13.10.2019 um 10.30 UTC

Unbeständig mit Regenfällen und anfangs gebietsweise leicht
überdurchschnittliche Temperaturen, ab Samstag/Sonntag etwas kühler und damit
Temperaturen der Jahreszeit entsprechend.

Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 20.10.2019

Die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über Skandinavien erreicht im Verlauf des
Mittwochs den Osten Deutschlands. Der zugehörige Höhentrog ist bereits am Vortag
zu den Westalpen abgetropft und das entstehende kleine Höhentief ist bis zum
Abend nach Tschechien gezogen. Der Resttrog zieht unter Abschwächung über den
Norden hinweg nach Nordosten. Das Regengebiet der Front bleibt im Osten durch
die Nähe zum Höhentief noch sehr lange erhalten. Postfrontal gelangt frischere
Meeresluft nach Deutschland.
Am Donnerstag zieht das Höhentief nach Weißrussland ab und Deutschland liegt auf
der Vorderseite des umfangreichen atlantischen Langwellentroges mit Tiefzentrum
westnordwestlich von Irland. Der vorgelagerte Tiefausläufer greift mit Regen auf
den Westen und Nordwesten Deutschlands über.
Am Freitag erreicht der Tiefausläufer den Osten Deutschlands und das Zentraltief
zieht nach Nordengland. Im Westen Deutschlands sorgt der Trog postfrontal für
Schauer. Hinter der Kaltfront strömt zwar erneut etwas frischere Atlantikluft zu
uns, insgesamt bleibt es aber etwas zu mild für die Jahreszeit.
Am Samstag erreicht das Zentraltief die nördliche Nordsee und seine Kaltfront
zieht ostwärts ab. Deutschland liegt aber weiter auf der Vorderseite des
Haupttroges, der sich über Westeuropa regenerier. So muss postfrontal weiter mit
Schauern gerechnet werden.
Am Sonntag zieht ein Teiltrog nach Deutschland, während sich dicht westlich von
uns der Trog erneut regeneriert. Auf der Vorderseite des zuerst genannten Troges
bildet sich am Nordostrand der Alpen ein Bodentief, welches zum Tagesende knapp
östlich des Oderhaffs liegen soll. Es führt zunächst im Südosten, dann im Osten
zu Regenfällen.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Der neue Modelllauf vom EZMW liefert ähnliche Ergebnisse wie die beiden
Modell-Runs von gestern.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die anderen Globalmodelle simulieren die Entwicklung recht ähnlich.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Clusteranalyse vom EZMW liefert heute bis zum 7. Folgetag 3 Cluster, die
allesamt von einer Westlage am Sonntag in ein Blocking übergehen. Der
beschriebene Höhentrog zieht bis Sonntag, 00 UTC nach Deutschland (3. Cluster,
15 Modellläufe) und Frankreich (1. Cluster, 19 Modellruns). Im 2. Cluster tropft
der Trog nach Spanien ab und die Höhenströmung wird vorübergehend leicht
antizyklonal. Der Hochdruckeinfluss würde in dieser Variante damit schon eher
beginnen.
In der erweiterten Mittelfrist setzt sich zumindest vorübergehend
Hochruckeinfluss durch. In den beiden ersten Clustern mit insgesamt 27
Modellruns greift am Mittwoch die Frontalzone auf den Norden über. Im Letzten
Cluster mit 5 Fällen bleibt der Tiefeinfluss ganz im Norden erhalten.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt im Kurzfristzeitraum am Dienstag den
Kaltfrontdurchgang, indem die Temperatur in 850 hPa um fast 10 Grad absinkt auf
etwa 4 bis 5 Grad. Von Mittwoch bis Donnerstag steigt die Temperatur wieder
etwas an um ab Freitag allmählich wieder etwas abzusinken. Am Montag wird bei
etwa 50 Prozent der Läufen der Tiefpunkt der Temperatur in 850 hPa erreicht mit
Werten bei 0 oder plus 1 Grad. Bei den anderen steigt die Temperatur wieder an
oder ist bereits angestiegen. Der Tiefpunkt beim Geopotential wird am Sonntag
erreicht (Beginnender Hochdruckeinfluss).
Die EPS-Meteogramme zeigen bis Samstag auf der Vorderseite des Höhentroges
tagsüber meist um 1 bis 3 Grad höhere Temperaturen als der Durchschnitt für
Oktober. Ab Sonntag ist es etwas kühler mit Temperaturen im Normbereich oder
etwas darunter.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Die Wahrscheinlichkeit für signifikante Wettererscheinungen ist insgesamt nur
gering. Gelegentlich ist nach CosmoLEPS, EZMW-EPS und ICON-EPS an der Nordsee
die Wahrscheinlichkeit von stürmischen Böen erhöht und auch auf exponierten
Bergen kann es gelegentlich zu Sturmböen kommen.
Ein mit geringer Wahrscheinlichkeit auftretendes Gewitter dürfte meist nicht
markanter Natur sein.

Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, operationelle Modelle.

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden