S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 03.09.2019 um 10.30 UTC

Meist zyklonales, durch Tröge oder Höhentiefs geprägtes Wetter. Dabei
gelegentlich Regen oder Schauer und kühl bis mäßig warm.

Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 10.09.2019

Am Freitag wird die Kaltfront des Nordskandinavientiefs über den Alpenraum durch
einen leichten Cut-Off-Prozess über Oberitalien aufgehalten, so dass es im
Südosten noch regnet. Ansonsten spaltet sich aus dem Azorenhochkeil ein Hoch ab,
das ins Grenzgebiet Weißrussland/Polen wandert. Gleichzeitig greift die
Vorderseite eines zur Nordsee ziehenden atlantischen Troges auf den Westen und
Nordwesten über in Form eines Tiefausläufers.
Am Samstag erreicht dieser Tiefausläufer den Osten und Süden Deutschlands, der
Trog zieht nach Deutschland und es strömt erneut ein Schwall frischer Meeresluft
zu uns.
Am Sonntag tropft dieser Trog zum westlichen Deutschland ab und das
resultierende Cut-Off-Tief liegt zum Tagesende über den Westalpen. Entsprechend
kommt es im Südosten zu Aufgleitprozessen und Regen. Im übrigen Deutschland wird
der Azorenhochkeil wirksam, der sich nach Dänemark und Nordwestdeutschland
ausweitet.
Am Montag schwenkt ein atlantischer Höhenrücken unter Abschwächung über uns
hinweg nach Südosten und nachfolgend zieht ein Höhentrog zur westlichen Nordsee,
auf dessen Vorderseite ein Regengebiet auf Nordwestdeutschland übergreift.
Am Dienstag tropft dieser Trog zum westlichen Mitteleuropa ab und zum Tagesende
liegt das Cut-Off-Tief bereits über den Seealpen.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Der neue Lauf vom EZMW zeigt zwar kleine Differenzen bereits ab Sonntag, die
sich aber in der Prognose kaum widerspiegeln. So driftet das Cut-Off-Tief nicht
zum östlichen Deutschland wie in den beiden alten Läufen von gestern, sondern
zur Schweiz.
Bis Dienstag zieht es über Oberitalien zum nordwestlichen Balkan.
Der nächste Trog tropft am Dienstag dann zum westlichen Mitteleuropa ab und
sorgt vor allem in den westlichen Bundesländern für Regen oder Schauer.
Im gestrigen 00-UTC-Lauf soll ebenfalls ein Trog übergreifen aber ohne dass es
zum Cut-Off-Prozess kommt, sondern lediglich um den alten Trog zu regenerieren.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die externen Modelle simulieren die mittelfristige Wetterentwicklung sehr
ähnlich.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Clusteranalyse ergibt heute bis zum 7. Folgetag nur 2 Cluster, die sich nur
geringfügig unterscheiden. Im 2. Cluster mit insgesamt 21 Modell-Runs ist der 2.
Trog, der am Dienstag nach Mitteleuropa vordringt, schwächer ausgeprägt als im
ersten Cluster. In der erweiterten Mittelfrist zeigen 5 Cluster wahrscheinlich
besonders nach Norden hin weiter unbeständiges Wetter.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt ab Freitag recht niedrige
850-hPa-Temperaturen um 5 Grad, wobei kurzwellige Schwankungen erkennbar sind.
Ab Dienstag/Mittwoch gibt es einen leichten Trend nach oben. Das gilt auch für
das übrige Deutschland.
Entsprechend liegen die Temperaturen in den EPS-Meteogrammen meist zwischen 16
und 20, am Oberrhein sowie von Südbrandenburg bis zur Oberlausitz auch bei 21
Grad. Ab Dienstag/Mittwoch liegen die Tageshöchsttemperaturen um 1 bis 2 Grad
höher.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Am Freitag gibt es im Alpenraum mit geringer Wahrscheinlichkeit Dauerregen um 30
mm (CosmoLEPS). Im Küstenbereich tritt vor allem an der Nordsee schauerartiger
Regen und abends vereinzelt auch ein Gewitter mit stürmischen Böen auf. Dabei
sind eng begrenzet Regensummen von über 20 mm innerhalb von 1 bis 6 Stunden
(CosmoLEPS) möglich.

Am Samstag und Sonntag treten im Norden und Westen weitere Schauer und einzelne
Gewitter auf. Dabei ist besonders an der Küste vereinzelt Starkregen über 20 mm
möglich und vor allem dort gibt es auch stürmische Böen (CosmoLEPS).

Am Sonntag ist mit geringer Wahrscheinlichkeit im äußersten Süden, am Montag im
gesamten Südosten Dauerregen über 30 mm innerhalb eines Tages möglich (EZMW-EPS,
ICON-EPS).

Am Montag und Dienstag sind an der Nordsee einzelne stürmische Böen aus Südwest,
später aus Nordwest gering wahrscheinlich (EZMW-EPS, ICON-EPS).

Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden