S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.08.2019 um 10.30 UTC

Zunehmend wechselhaft und kühler.

Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 07.09.2019

Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Dienstag überquert ein
Randtrog unsere östlichen Landesteile bereits in der ersten Tageshälfte.
Rückseitig nähert sich ein Keil des ostatlantischen Höhenhochs, dessen Achse
Benelux und Norddeutschland erreicht. Das führt zu Druckanstieg und somit
verstärkt sich auch am Boden eine Hochdruckzone, die von der Biskaya bis nach
Süddeutschland reicht. Das sorgt im Süden und in der Mitte für heiteres bis
sonniges Wetter bei Temperaturen die bei einer T850 von unter 10 Grad zwischen
19 und 24 Grad liegen. Der Norden liegt näher an der Frontalzone, in der sich
schon ein weiterer Trog den Britischen Inseln nähert und daher ist dort durch
WLA vorderseitig eines Frontensystems über den Britischen Inseln auch mit
Niederschlägen zu rechnen. Auch der Südosten liegt am Morgen noch im Einfluss
der abziehenden Kaltfront, was noch für etwas Regen sorgen kann.

Am Mittwoch schwenkt der angesprochene Trog unter Verkürzung seiner Wellenlänge
über die Britischen Inseln nach Südosten und führt zum Abbau der Hochdruckzone
über Mitteleuropa. Eine vorgelagerte Kaltfront greift im Tagesverlauf auf den
Nordwesten über. Präfrontal und damit im weitaus größten Teil Deutschlands hält
sich zunächst noch antizyklonaler Einfluss mit Sonnenschein und leicht
ansteigenden Temperaturen. Vor allem im Osten wird auch wieder ein Sommertag
erreicht.

Am Donnerstag breitet sich von Nordwesten erneut ein Schwall kühler Meeresluft
bei uns aus. Die Vordergrenze in Form der Kaltfront kommt aber nur langsam nach
Osten voran und erreicht wohl erst abends den äußersten Osten. Der damit
korrespondierende Höhentrog bewegt sich nur langsam ostwärts und tropft zudem in
der zweiten Tageshälfte über Norditalien und dem Golf von Genua ab. Im Bereich
des Troges kommt es zu Schauern, an der Kaltfront ist allerdings nicht allzu
viel Wetteraktivität zu erwarten, da der Trog weit zurückhängt. Daher überwiegt
unbeständiges Wetter und allenfalls im Südwesten ist auch mal für längere Zeit
die Sonne zu sehen. Die Temperaturen liegen bei 17 bis 21 Grad und lassen schon
den nahenden Herbst erahnen.

Am Freitag dominiert dann zwischen dem abziehenden Trog und der Kaltfront sowie
einem neuen von Nordwesten her übergreifenden Frontensystem erst mal schwacher
Zwischenhocheinfluss, bei weiterhin allenfalls mäßig warmem Wetter.

Am Samstag erreicht der Trog von Nordwesten her dann unseren Vorhersagebereich
und die vorlaufende Kaltfront überquert weite Teile Deutschlands bis in den
äußersten Osten und Süden. Daher bleibt es bei der unbeständigen und maximal
mäßig warmen Witterung.

In der erweiterten Mittelfrist ab Sonntag tropft der Trog über Deutschland ab
und daher bleibt es bei der unbeständigen und allenfalls mäßig warmen Witterung.
Im Laufe des Montags teilt sich das entstandene Höhentief über uns. Der
nördliche Teil wird rasch von einem Randtrog eingefangen und nach Osten
verlagert und auch der südliche Teil wandert rasch nach Südosten ab. In der
Folge wird es von Westen her freundlicher und trocken bei wenig veränderten
Temperaturen.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenzbetrachtung zeigt bis Donnerstag eine recht gute Übereinstimmung
des aktuellen Laufs des IFS gegenüber den Vorläufen. Am Freitag simulieren die
Vorläufe den Trog noch längere Zeit im Osten. Teilweise wird auch ein Cut-Off
simuliert. Währenddessen ist nach Lesart des aktuellen Laufs der Trog schon über
Polen und bei uns dominiert eine recht glatte, im Süden auch leicht
antizyklonale Höhenströmung. Am Samstag besteht wieder eine recht gute
Übereinstimmung des aktuellen Laufs im Vergleich zum gestrigen 12UTC-Lauf. Beide
Läufe simulieren auch am Sonntag den Trog bei uns, während der gestrige
00UTC-Lauf den Trog über Südwest- und Südfrankreich prognostiziert.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Im Vergleich zu den anderen globalen Modellen zeigt sich bis Freitag eine recht
gute Übereinstimmung. Am Samstag simulieren ICON und GFS einen Cut-Off über
Westeuropa, der laut GFS dann am Sonntag auch unseren Vorsagebereich erreicht.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Cluster Szenarien zeigen für Dienstag und Mittwoch bei insgesamt 4 Clustern
in unserem Vorhersagebereich so gut wie keine Unterschiede. Von Donnerstag bis
Samstag werden nur 3 Cluster berechnet, wobei der IFS-Hauptlauf dem Custer 1 mit
23 Mitgliedern zugeordnet wird. Die Cluster unterscheiden sich hauptsächlich in
der Konturierung des west- bis mitteleuropäischen Trogs. In der erweiterten
Mittelfrist gehen die Vorhersagen doch deutlich auseinander obwohl auch nur 3
Cluster gerechnet werden. Die einzelnen Clusterlösungen werden über die drei
Tage hinweg allen 4 vordefinierten kriminologischen Strömungsmuster zugeordnet.

Insgesamt jedoch wird der aktuelle Lauf des IFS von der Mehrheit der
Ensemblelösungen gestützt.

Die Kurve des T850 GEFS-Ensemble-Mittels liegt ab Montag fast durchgehend
unterhalb der Kurve des Mittels 1981 bis 2010.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Der Extreme Forecast Index (EFI) liefert keine Hinweise auf ein signifikantes
Wetterereignis im mittelfristigen Vorhersagezeitraum.

Niederschlag
Die Dauerregenlage an den Alpen klingt am Montag ab. In den Folgetagen gibt es
keine Hinweise auf eine markante Niederschlagssituation.

Wind
Mit dem annähernden Frontensystem kann es am Dienstag im Bereich der
Nordseeküste und auf den Inseln noch stürmische Böen geben. Ebenso gibt es für
Mittwoch bis Freitag im Bereich der Küsten Signale für mögliche markante Böen.
Diese hängen aber wahrscheinlich mit konvektiven Umlagerungen zusammen.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS EPS, Mos Mix

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich