S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
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 ausgegeben am Sonntag, den 18.08.2019 um 10.30 UTC
Ab der Wochenmitte unter Hochdruckeinfluss Wetterberuhigung, wärmer und vielfach
trocken.
Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 25.08.2019
Am Mittwoch, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, liegt nach IFS Deutschland im
Bereich eines Langwellentroges. Die Hauptachse desselben liegt tagsüber noch 
westlich unseres Landes und erreicht uns in der Nacht zum Donnerstag. Über dem 
Südosten unseres Landes liegt tagsüber noch ein Frontensystem, das erst in der 
Nacht zum Donnerstag endgültig abzieht. An diesem kommt es vor allem in der 
ersten Tageshälfte noch zu Regenfällen, die aber allmählich nachlassen. Auf der 
Rückseite dieser Front befinden sich große Teile Deutschlands im Bereich einer 
nur mäßig warmen Luftmasse mit nur 5 bis 8 Grad in 850 hPa. Diese ist aber 
relativ trocken, so dass es bei heiterem bis wolkigem Wetter meist 
niederschlagsfrei bleibt. Trotz des auf den Bodenwetterkarten befindlichen 
Bodenhochs (vom nahen Atlantik bis nach Deutschland sich erstreckend) darf aber 
(noch) nicht mit Affenhochglanzwetter gerechnet werden.
Am Donnerstag flacht der Langwellentrog immer mehr ab und wir gelangen in eine 
leicht mäandrierende und recht schwache Höhenströmung und zunehmend unter 
höheres Geopotenzial. Die Bodenhochdruckzone weitet sich noch etwas nach Osten 
aus. Leichtes Absinken sorgt für geringfügigen Temperaturanstieg und weitere 
Abtrocknung der Luftmasse, wobei im Südosten immer noch feuchtere Luft liegt, 
die vor allem über dem Bergland noch zu Schauern neigt. In dieser Region muss 
auch erhebliche Feuchtezufuhr durch Verdunstung einkalkuliert werden, da es 
zuvor doch recht viel geregnet hat. Ansonsten dominiert sonnig-warmes Wetter.
Am Freitag steigt das Potenzial noch etwas an, wir verbleiben aber weiterhin in 
einer indifferenten und leichten westlichen Höhenströmung (im Süden aber sehr 
schwach). Diese dreht leicht gegen Südwest. Dies führt zu weiterem 
Temperaturanstieg. Die weiterhin vorhandene Hochdruckzone liegt mit ihrer Achse 
über dem Norden Deutschlands und reicht von England bis Belarus. Es stellt sich 
freundliches und sommerlich warmes Wetter ein.
Am Samstag wölbt sich aus der westlichen Höhenströmung im Norden zunehmend ein 
Rücken zur Nordsee auf, der stromab eines westlich der Britischen Inseln 
südostwärts vorstoßendes Troges entsteht. Von Süden nähert sich dagegen ein 
schwaches Höhentief dem Alpenraum vom Süden. Somit verlagert sich der 
Schwerpunkt des Hochs in den Bereich der Ostsee und Deutschland gelangt zur 
Gänze in den Bereich östlicher Winde. In 850 hPa erreicht die Temperatur 10 bis 
16 Grad, so dass sonnigem und wieder hochsommerlich warmem Wetter nichts mehr im
Wege steht. 
Am Sonntag schwenkt der oben erwähnte Trog bis zur Nordsee. Auf seiner 
Vorderseite bohrt sich der klägliche Überrest einer Front in die weiterhin bei 
uns liegende Hochdruckzone, die aber dann eine deutliche Schwachstelle bei uns 
aufweist, während auf der Rückseite des Troges über Irland der Druck schon 
wieder auf 1025 hPa steigt. Mit der Front ziehen von Westen auch Wolken auf, 
viel regnen sollte es aber nicht. Im Südosten des Landes liegt aber immer noch 
etwas feuchtere Luft, die etwas labilisiert werden dürfte, so dass dort auch mal
für ein paar Gewitter reicht.
In der erweiterten Mittelfrist zieht der Trog weiter nach Osten und damit ab. 
Wir verbleiben unter hohem Potenzial und auch die Hochdruckbrücke bleibt uns 
erhalten, verlagert ihre Achse aber im weiteren Verlauf wieder etwas südwärts. 
Damit ist weiterhin sehr warmes und überwiegend trocknes Spätsommerwetter zu 
erwarten. Leichte Schauer- und Gewitterneigung besteht Richtung östliches und 
südöstliches Bergland.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der gestrige 00-UTC-Lauf des IFS zeigte noch einen stärkeren Trog, der am 
Donnerstag und Freitag durchschwenken sollte und vor allem im Norden noch für 
Regen gesorgt hätte. Dieser ist seit dem gestrigen 12-UTC-Lauf getilgt. Im 
weiteren Verlauf bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den letzten 
Modellläufen. Der Trog, der nach dem aktuellen Lauf über die Nordsee schwenken 
soll, sollte sich beim gestrigen 00-UTC-Lauf noch südwärts zur Biskaya ausweiten
und am Sonntag für ein kräftiges Tief über dem Ärmelkanal sorgen, was bei uns 
zunähst die Zufuhr heißer Luft bedeutet hätte. Der gestrige 12-UTC-Lauf zeigte 
diesen Trog schwächer und langsamer, letztlich aber auch in den Bereich der 
Biskaya abtropfend.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis zum Freitag sind sich die vorliegenden Modelle weitgehend einig. Ab Samstag 
zeigen sich aber dann erhebliche Unterschiede bei der Entwicklung des Troges, 
die ab Sonntag in erheblichen Vorhersageunsicherheiten resultieren. So lässt nur
IFS den Trog einfach durchschwenken und das Potenzial bei uns so wenig fallen. 
ICON und NAVGEM lassen den Trog sehr westlich abtropfen in den Bereich der 
Biskaya. Nach dieser Variante bliebe es bei uns auch bei Hochdruckwetter, sogar 
noch stabiler als bei IFS und ähnlich temperiert, da uns die Zufuhr warmer Luft 
auf der Vorderseite gar nicht erreicht. GFS lässt dagegen den Trog über den 
Britischen Inseln abtropfen und nachher nach Frankreich ziehen, was nach einer 
kurzen Hitzewelle zu einer „Tief Mitteleuropa“-Lage mit Unwettergefahr führen 
würde (vor allem am Montag). Die Kanadier lassen den Trog östlicher Abtropfen 
und am Montag direkt bei uns ankommen, damit fiele die kurze Hitzewelle aus und 
auch die stärksten Unwetter, dafür würde es am Montag gleich richtig nasskühl 
und am Dienstag würden vom Fellhorn bis zum Jenner dicke Flocken vom Himmel 
fallen.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Betrachtet man die Rauchfahnen für die Mitte Deutschlands (Erfurt), so zeigt 
sich bei der 850-hPa-Temperatur ein langsamer Anstieg von 7 Grad am Mittwoch auf
13 Grad am Sonntag, was den Schwerpunkt betrifft. Dabei ist durchaus etwas 
Streuung vorhanden und der Hauptlauf liegt in etwa im Bereich des Schwerpunkts 
des Ensembles. Von Mittwoch bis Samstag soll es nach fast allen EPS-Mitgliedern 
trocken bleiben, am Sonntag nehmen die Schauersignale zu. Das Geopotenzial 
steigt bis Freitag und verharrt dann auf hohem Niveau. Nur wenige Mitglieder 
deuten einen markanten Trogdurchgang an. Beim GFS sieht die Temperaturkurve des 
Ensembles ähnlich aus, allerdings liegt der Hauptlauf weit im oberen Bereich mit
bis knapp 18 Grad in 850 hPa am Sonntag. Ansonsten gelten die gleichen Aussagen,
wie sie zum IFS-Ensemble gefällt wurden.
Das IFS-Ensemble verteilt sich im Zeitraum Freitag, 00 UTC bis Sonntag, 00 UTC 
auf insgesamt 4 Cluster, die aber nur geringe Unterschiede aufweisen. Sie 
gehören trotz der Westlage zum Regime „Blocking“, was wohl dem generell hohen 
Geopotenzial geschuldet ist, was aber für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist.
In der erweiterten Mittelfrist gibt es 5 Cluster, deren erste 3 zwar schwache 
Trogdurchgänge bei uns zeigen, ohne aber die Hochdruckbrücke zu zerstören oder 
das Geopotenzial nachhaltig zu verringern. Der 4. Cluster mit immerhin 9 
Mitgliedern lässt den Trog nach Mitteleuropa vorstoßen, wie die Kanadier. Nr. 5 
(nur 6 Mitglieder) lässt dagegen das Blocking noch stärker werden mit einer 
„Hoch Mitteleuropa“-Lage.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Der Mittwoch ist noch von einer zu Ende gehenden potenziellen Dauerregenlage an 
den Alpen sowie in einem Streifen vom Hochrhein über Ober- und 
Bayerisch-Schwaben sowie die südliche Oberpfalz bis in den Bayerischen Wald 
geprägt. Cosmo-LEPS zeigt durchaus Wahrscheinlichkeiten von 20 bis 40 % für mehr
als 40 l/qm in 2 Tagen, im Allgäu auch über 60 %. Die anderen Ensembles haben 
ebenso Signale, aber etwas schwächer. Leichte Unwettersignale gibt es vor allem 
im Oberallgäu bei Cosmo-LEPS und ICON-EPS. Selbst eine 72-stündige 
Dauerregenwarnung (Sonntagabend bis Mittwochabend) erscheint nicht ganz abwegig.
Allerdings muss davon ausgegangen werden, dass zu Beginn eher konvektive 
Regenfälle erwarten werden, was das Warnmanagement schwierig macht.
Von einer gewissen Gewitterneigung muss von Mittwoch bis Freitag sowohl im 
Norden als auch im Südosten ausgegangen werden, allerdings ohne Unwetter. Am 
Samstag sind dann allenfalls die Alpen und das östliche Bergland betroffen, 
während am Sonntag wieder eine deutliche Zunahme der Gewitterneigung 
(landesweit) möglich ist.
Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, IFS-EPS
VBZ Offenbach / Peter Hartmann
