SXEU31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST
SXEU31 DWAV 120800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Montag, den 12.08.2019 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
TrW
Im Süden gebietsweise schauerartig verstärkter Dauerregen, im Allgäu ergiebiger
Dauerregen gering wahrscheinlich.
Nachmittags und abends im Westen und Nordwesten, morgen in der Nordhälfte kurze
Gewitter, vereinzelt mit stürmischen Böen. Dann in Schleswig-Holstein auch Starkregen möglich.
Am Mittwoch schwacher Zwischenhocheinfluss.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
Montag… Der westeuropäische Langwellentrog schwenkt heute mit seiner Achse von
der Biskaya und Großbritannien bis Tagesende zur westlichen Nordsee und nach
Ostfrankreich. Deutschland liegt damit in einer recht glatten Südwestströmung,
in der noch im Süden eine schleifende Kaltfront über den Alpen wetteraktiv ist.
Hier wird immer wieder Hebung durch kurzwellige Anteile erzeugt und es besteht
eine Gegenstromlage mit Südwestwind oberhalb von 750 hPa und Nordwest- bis Nordwind darunter. Oberhalb von 700 m ist die Troposphäre zudem ganz im Südosten
noch potentiell instabil geschichtet mit Cape-MU von 100 bis 500 J/Kg. Somit
können hier gelegentlich kurze (abgehobene) Gewitter entstehen, die in den zeitweiligen Regen eingebettet sind. 12stündig werden dabei im Südosten Deutschlands bis 18 UTC meist Regenmengen zwischen 10 und 25 mm simuliert und in
einem Streifen vom Allgäu und vom Bodensee bis zum Bayerischen Wald gebietsweise
Dauerregenmengen über 25 mm. Nach CD2 und Euro4 sind gar im Allgäu Unwettermengen über 40 mm drin. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt bei CD2-EPS
bei bis zu 35 Prozent und bei CosmoLEPS bis 24 UTC bei bis zu 25 Prozent. Auch 24stündig werden teils die Dauerregenwarnschwellen gerissen und Unwettermengensind kleinräumig möglich (Allgäu).
Im Westen und Nordwesten sorgt die Trogvorderseite nebst Abkühlung in der Höhe
ab dem Nachmittag für kurze Gewitter, die häufig im gelben Bereich, aber vereinzelt auch im markanten Bereich liegen. Dabei sorgen einzelne stürmische
Böen für die markante Warnrelevanz. Für die kräftigen Böen spricht ein inverses
V-Profil der Temps und immerhin bis 20 kt Mittelwind in 850 hPa. Außerhalb der
Gewitter gibt es an der Nordsee und im nördlichen Schleswig-Holstein noch bis
zum Abend steife Windböen.
Zwischen dem ŽSchlechtwettergebietŽ im Südosten und der Gewitterzone im Nordwesten gibt es einen Bereich von der Pfalz und Südbaden bis zur Mitte mit
nur vereinzelten Schauern und im Nordosten ist es sogar häufig trocken. In der Nacht zum Dienstag schwenkt der Trog zur Deutschen Bucht und zum westlichen Deutschland. Damit bleiben uns auch nachts vor allem im Nordwesten
örtliche Schauer erhalten. Einzelne Gewitter sind vor allem im Nordseeumfeld
denkbar. Im Südosten hält die Gegenstromlage anfangs noch an, so dass es zunächst noch weiter regnet, wobei die Mengen aber abnehmen (in der 2. Nachthälfte meist unter 5 mm).
Dienstag… Der Höhentrog schwenkt von Deutschland unter Abschwächung nach Polen. Es folgt aber von Westen noch ein weiterer Troganteil nach, der im Laufe
des Abends den Westen erreicht. Die Kaltluftadvektion dauert dabei über weiten
Teilen Deutschlands an, es fließt schließlich vom Nordostatlantik frische Meeresluft nach Deutschland, wobei die Temperatur in 850 hPa auf 4 Grad im Emsland und 8 Grad in Südbayern sinkt. So verstärkt sich der über dem Süden liegende schwache Azorenhochkeil etwas und weitet sich zum südöstlichen Mitteleuropa hin aus. Das sorgt im Süden doch für leichte
Stabilisierung, so
dass dort nur einzelne Schauer auftreten dürften (nach letzten Regenfällen ganz
im Südosten).
Anders im Norden sowie in NRW: Hier sind Schauer häufiger und vor allem im Nordosten kann es kurze Kaltluftgewitter geben. Abends nimmt die Gewittergefahr
im Umfeld der Nordsee und in NRW sowie im Emsland durch den neuen Trog wieder
zu.
Bei wechselnder, mitunter starker Bewölkung steigen die Temperaturen nur noch
auf Werte zwischen 18 Grad auf Eiderstedt und 23, vielleicht 24 Grad in der Lausitz. Steife bis vereinzelt stürmische Böen kann es in der Nordhälfte allenfalls bei Schauern oder Gewittern geben.
In der Nacht zum Mittwoch verlagert sich der zweite Trog nur langsam weiter nach
Osten. Die Konvektion kommt tagesgangbedingt weitgehend zum Erliegen, einzig in
Küstennähe und über dem „warmen“ Wasser von Nord- und Ostsee reicht es für weitere Schauer oder kurze Gewitter, die teils diabatisch, teils durch eine sich
ausbildende Küstenkonvergenz ausgelöst werden.
Außerhalb der Konvektion frischt der SW- bis W-Wind an der Küste mitunter böig
auf mit einer geringen Wahrscheinlichkeit für Böen 7 Bft an der Ostsee.
Mittwoch… zonalisiert die Höhenströmung über Mitteleuropa
vorübergehend, ja es
zeigt sich sogar ein flacher Höhenrücken, der gestützt durch leichte WLA über
uns hinweg zieht. Erst zum Donnerstag folgt der nächste Trog. Zuvor weitet sich
der Bodenhochkeil nach Norden aus und sorgt für leichten
Zwischenhocheinfluss.
Bis auf einzelne Schauer oder kurze Gewitter im Küstenbereich bleibt es tagsüber
weitgehend trocken. Am Nachmittag und Abend greift dann kräftigere WLA auf die
westlichen Landesteile über, die nicht nur die Bewölkung dichter werden lässt,
sondern im Laufe des Abends im äußersten Westen und Nordwesten auch ersten Regen
bringt. Er kündigt die Annäherung eines Frontensystems an, das zu einem Tief
gehört, welches von Großbritannien zur Nordsee zieht. In der atlantischen Luftmasse sind
Tageshöchstwerte zwischen 19 Grad auf Sylt und 24 Grad am Oberrhein zu erwarten.
Modellvergleich und -einschätzung
Die Entwicklung wird für die Basisfelder sehr ähnlich simuliert.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden