S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T ausgegeben am Mittwoch, den 31.07.2019 um 10.30 UTC

Warm bis sehr warm und insgesamt wechselhaft.

Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 07.08.2019

Am Samstag befinden wir uns am Rand des umfangreichen Langwellentroges über Nordosteuropa in einer schwachen nordwestlichen Strömung mit der warme bis mäßig
warme Luft zu uns gelangt. Bei leicht instabiler Schichtung bilden sich wiederholt Schauer und vereinzelt kurze Gewitter. Aufgrund der schwachen Strömungsverhältnisse ist Starkregen möglich.
Am Sonntag greift von Westen her ein Höhenrücken über, der auch im Bodendruckfeld eine schwache Hochdruckzone initiiert. Die
Niederschlagsneigung
nimmt ab und bei vermehrter Einstrahlung steigen die Temperaturen leicht an. Auch am Montag hält sich der antizyklonale Einfluss. Der Rücken wandert langsam
über uns nach Osten. Die Bodenhochdruckzone schwächt sich schon wieder ab und
von Westen her nähert sich eine Tiefdruckrinne. Dabei verstärkt sich die Zufuhr
warmer Luft von Südwesten her, die 15 Grad Isotherme in 850 hPa liegt abends
über der Mitte unseres Landes. Allerdings dürfte Warmluftadvektion für einiges
an hoher und mittelhoher Bewölkung sorgen, so dass der Temperaturanstieg gedämpft wird. Im Westen sind erste Schauer und Gewitter zum Abend möglich. Am Dienstag zieht der Rücken ins östliche Mitteleuropa ab. Vor dem sich Irland
nähernden Drehzentrum eines Langwellentroges stellt sich über Mitteleuropa eine
recht glatte westsüdwestliche Strömung ein, mit der weiter warme (aber nicht
mehr ganz so warme, wie am Montag) Luft zu uns geführt wird. Das Bodentiefdrucksystem weitet sich über die Nordsee nach Südskandinavien aus und
die eingelagerten Tiefausläufer sorgen für den nötigen Hebungsimpuls, so dass
wechselhaftes Wetter mit Regen, Schauern und einzelnen Gewittern herrscht. Am Mittwoch verlagert sich das Drehzentrum des Langwellentroges nach Irland. In
der zyklonalen westsüdwestlichen Strömung herrscht weiterhin wechselhaftes Wetter mit Niederschlägen, wobei im Nordwesten langsam kühlere Meeresluft herangeführt wird, ansonsten haben wir es, auch wenn das
Temperaturniveau leicht
zurückgeht, mit warmen Luftmassen zu tun.

In der erweiterten Mittelfrist geht es insgesamt zyklonal, und damit wechselhaft
weiter. Vor einer dann wieder kräftigeren Austrogung über Westeuropa könnte mit
einer eher südwestlichen Strömung wieder wärmere Luft zu uns gelangen.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz des IFS Modells ist recht gut. Es sind zwar weiterhin Unstimmigkeiten in den Phasen der Wellen vorhanden, diese bleiben aber durchaus
im Rahmen. Gestern wurde in der Nacht zum Montag noch ein Kurzwellentrog simuliert, der den Rücken über uns überlaufen sollte. Dieser ist jetzt komplett
raus. In der Folge wird das geschehen im aktuellen Lauf leicht beschleunigt simuliert. Diese (kleineren) Abweichungen stellen die Modellergebnisse aber keinesfalls in Frage.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die anderen globalen Modelle haben auch keine alternativen Entwicklungen in petto. Die Abweichungen sind für den mittelfristigen Zeitraum durchaus im Rahmen
und zeigen sich wiederum eher in einer Verschiebung der Wellenphasen, als in
grundsätzlich anderen Abläufen.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Ensembles stützen anhand der Rauchfahnen diverser deutscher Städte die Aussagen des operationellen Laufs. Bei geringem Spread folgen die Kurven für
T850 und Geopot.500 im Median den Verläufen der operationellen Lösung. Die Niederschläge zeigen Sonntag und Montag ein Minimum, dann nehmen die Signal wieder zu. Aus dieser Sicht bestehen an den getroffenen Aussagen nur wenig Zweifel.
Bis +240h wird jeweils nur ein Cluster gebildet. Die jeweils repräsentativen
Member ähneln dem Hauptlauf.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Es gibt seitens der Ensembleverfahren keine Hinweise auf markante Entwicklungen.
In der recht warmen, teils sehr warmen Luft sind aber sicher einige kräftigere
Gewitterentwicklungen denkbar, die vielleicht auch in den
Unwetterbereich gehen,
ohne das daraus gleich eine Unwetterlage resultiert.

Basis für Mittelfristvorhersage
MosMix, IFS, IFS EPS

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner