VHDL30 DWOG 100800 COR
Warnlagebericht für Deutschland
ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst
am Sonntag, 10.03.2019, 14:22 Uhr

Über der Mitte und dem Süden Gefahr von orkanartigen Böen und einzelnen Orkanböen (Unwetter). Im Süden einzelne Gewitter mit orkanartigen Böen. Im südlichen Bergland in Staulagen Dauerregen.

Entwicklung der Wetter- und Warnlage für die nächsten 24 Stunden bis Montag, 11.03.2019, 11:00 Uhr:

Norddeutschland wird in den kommenden Stunden von einem Sturmtief ostwärts überquert. An dessen Südflanke gibt es verbreitet Sturm- bis hin zu Orkanböen. Nach Abzug des Tiefs gelangt von Nordwesten her ein Schwall maritimer Polarluft ins Vorhersagegebiet.

STURM/ORKAN (UNWETTER): Im Süden und in der Mitte verbreitet Sturmböen bis 85 km/h aus Südwest bis West, stellenweise schwere Sturmböen bis 100 km/h. Im höheren Bergland schwere Sturmböen oder Orkanböen (90 bis 140 km/h, auf exponierten Gipfeln bis 160 km/h) aus westlichen Richtungen.
Ab dem Nachmittag und bis in die erste Nachthälfte hinein in einem Streifen von NRW bis nach Sachsen vorübergehend weiter auffrischender Wind und verbreitet schwere Sturmböen bis orkanartige Böen (90 bis 110 km/h), auch einzelne Orkanböen (120 km/h) sind nicht
ausgeschlossen.
Abends im Westen, nachts dann auch nach Osten zu abnehmender Wind. In den Niederungen dann meist steife Böen (Bft 7) aus West, in den Hochlagen weiterhin Sturm- und schwere Sturmböen (Bft 9 bis 10), auf exponierten Gipfeln auch orkanartige Böen (Bft 11). Im Norden und Nordosten weiterhin keine warnrelevanten Böen.
Am Montag im Westen, in der Mitte und im Süden erneut auffrischender und im späteren Tagesverlauf auf Nordwest drehender Wind. Dabei wieder häufiger stürmische Böen, vor allem im Westen vorübergehend auch Sturmböen, einzelne schwere Sturmböen nicht ausgeschlossen. Auf den Berggipfeln nach wie vor schwere Sturm- bis Orkanböen.

GEWITTER: Heute bis zum frühen Abend im Süden einzelne kräftige Gewitter nicht ausgeschlossen, lokal eng begrenzt begleitet von Hagel bis 2 cm und schweren Sturm- oder orkanartigen Böen bis 110 km/h (Bft 10 bis 11).
In der Nacht zum Montag vor allem im Nordwesten wieder aufkommende Gewitter mit Schnee und Graupel.
Am Montag verbreitet Schneeregen-, Schnee- und Graupelschauer, dabei auch einzelne kurze Gewitter, lokal eng begrenzt mit stürmischen Böen, vor allem im Westen auch mit Sturm- oder schweren Sturmböen. DAUERREGEN/TAUWETTER: Bis in die Nacht zum Montag anhaltender Regen. Im Schwarzwald, im Allgäu und im Bayerischen Wald etwa 40 bis 50 l/qm, in Staulagen teils bis 80 l/qm. Aufgrund zeitweise ansteigender Schneefallgrenze auf etwa 1800 m im Allgäu zusätzlich Tauwetter.

SCHNEE/GLÄTTE: Ab dem späten Nachmittag oder Abend etwa vom Emsland bzw. Münsterland ostwärts bis nach Brandenburg gebietsweise Übergang der Niederschläge in Schnee und örtlich Glätte durch Schneematsch. In der Nacht zum Montag und am Montag Schneefallgrenze verbreitet teils bis in tiefe Lagen sinkend. In Lagen oberhalb 400 m teilweise Bildung einer Schneedecke bis 5 cm, vereinzelt bis starken Schauern auch bis 10 cm. Auch in tieferen Lagen mitunter vorübergehend Entstehung einer Nassschneedecke nicht ausgeschlossen. Verbreitet Glättegefahr durch Schneematsch.

Aktuelle Informationen zur Unwetterlage und zu den herausgegebenen Schwere Sturmböen und Orkanböen über der Mitte und dem Süden präsentiert Dipl.-Met. Marcus Beyer in
einem Video aus dem DWD TV-Studio (Stand: 10.03.2019 11:00 Uhr) https://www.youtube.com/watch?v=8vVD8V_USPM
Nächste Aktualisierung: spätestens Sonntag, 10.03.2019, 16:00 Uhr

Deutscher Wetterdienst, VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Jens Winninghoff