VHDL16 DWSG 291000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 29.12.2018, 11:30 Uhr

Heute vielerorts bedeckt. Kommende Nacht örtlich Glatteis, im Allgäu Schnee, im Norden und in höheren Lagen Windböen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag vielerorts bedeckt durch Hochnebel, örtlich leichter Sprühregen oder ein paar Flocken. Am ehesten in den südlichen Landesteilen Sonne. Gegen Abend auch dort aufziehende Wolkenfelder. Höchstens -1 bis +3 Grad bei meist schwachem Südwestwind, zum Abend im Norden böig auffrischend.

In der Nacht zum Sonntag bedeckt, von Norden zeitweise leichter Regen, vor allem im Bergland Glatteisgefahr. Im Allgäu oberhalb etwa 800 m Schnee. Tiefstwerte +2 bis -4 Grad, im Laufe der Nacht ansteigend. Im Norden sowie im höheren Bergland starke bis stürmische Böen aus Südwest bis West.

Am Sonntag kaum Sonne. Vereinzelt etwas Regen, am Vormittag noch mit örtlicher Glatteisgefahr. Höchstwerte 1 bis 8 Grad. Schwacher bis mäßiger Südwest- bis Westwind, am Vormittag stark böig.

In der Nacht zum Montag bedeckt. Gebietsweise Regen, im Bergland Glatteisgefahr, in den höheren Lagen anfangs Schnee. Tiefstwerte 5 bis 1 Grad, im Süden bis -2 Grad.

Am Montag (Silvester) bedeckt. Vormittags noch etwas Regen, nachmittags trocken. Höchstwerte 3 bis 7 Grad. Schwacher
südwestlicher Wind.

In der Nacht zum Dienstag stark bewölkt, ganz im Süden zeitweise auch klar. Gebietsweise Nebelbildung. Minima +4 bis -1 Grad, im Allgäu bis -3 Grad.

Am Dienstag (Neujahr) bedeckt, nachmittags im Norden etwas Regen. Temperaturanstieg auf 3 bis 8 Grad. Schwacher bis mäßiger, stark böig auflebender Westwind.

In der Nacht zum Mittwoch bedeckt, nach Süden ausbreitender Niederschlag. Im Bergland dabei in leichten Schneefall übergehend. Tiefstwerte +4 bis -2 Grad. Im höheren Bergland starke bis stürmische Böen aus West.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 29.12.2018, 11:30 Uhr –
„Das Jahr 2018 endet feucht, aber mild. In den kommenden Tagen befindet sich Deutschland stets an der Ostflanke des kräftigen Hochs IGNATIUS, das seinen Schwerpunkt bis zu Beginn des neuen Jahres gemächlich von Frankreich zu den Britischen Inseln verlagert. Über Deutschland stellt sich dabei ein westliche bis nordwestliche Strömung ein, mit der mal mehr, mal weniger milde, aber durchweg feuchte und wolkenreiche Meeresluft zu uns gelangt. In die
nordwestliche Strömung sind zudem Tiefausläufer eingebettet, die immer wieder für etwas Nass von oben sorgen.

Den Anfang machen die Ausläufer von Tief YVETTE, das über die Nordsee und Dänemark zur südlichen Ostsee zieht. YVETTES Fronten überqueren Deutschland ab Samstagmittag bis Sonntagfrüh mit Regenfällen südwärts. Schnee fällt nur in höheren Lagen der Mittelgebirge sowie im Südosten und am Alpenrand. Meist reicht es aber nur für ein bisschen Matsch und glatte Straßen. Einzig in Hochlagen des Erzgebirges und Bayerwaldes könnten durchaus um 10 cm, unmittelbar an den Alpen auch 15 bis 20 cm Neuschnee zusammen kommen und für eine tief verschneite Landschaft sorgen. YVETTE mag zwar nur ein kleines Tief sein, baut an seiner Süd- und Ostflanke trotzdem aber einen veritablen Luftdruckgradienten auf, wodurch der West- bis
Nordwestwind im Tagesverlauf und in der Nacht deutlich anzieht und in Böen verbreitet stark, gebietsweise sogar stürmisch weht.

Am Sonntag sind die Ausläufer von YVETTE zwar Geschichte, der Zustrom der feuchten Meeresluft reißt aber nicht ab. Somit bleibt es sehr wolkig, teilweise trüb. In den meisten Regionen fällt nur
gelegentlich etwas Sprühregen. An den Nordwesträndern des Erzgebirges sowie an den Alpen treibt der immer noch sehr böige Wind die Wolken aber gegen die Berghänge, wo sie sich stauen und dort über längere Zeit abregnen. Schnee fällt in Lagen oberhalb von 600 bis 800 m. Die besten Chancen auf Sonne hat man ganz im Norden, wo der
„Skandinavienföhn“ größere Löcher in die Wolkendecke reißt.

„Z“ ist nicht nur der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, sondern aller Voraussicht nach auch der Anfangsbuchstabe des letzten Tiefs, das uns in diesem Jahr beehren wird. Tief ZEETJE zieht vom Nordatlantik über Island zur Norwegischen See. Die Warmfront überquert Deutschland am Silvestertag ostwärts. An ihr kommt es zwar nur örtlich zu leichtem Regen oder Sprühregen, aufgrund einer dichten, einförmigen und grauen Wolkensuppe bleiben uns aber auch anderswo letzte Sonnenstrahlen des Jahres meist verwehrt.

In der Silvesternacht wird örtlicher Nieselregen dem Feuerwerk wohl kaum etwas anhaben können, jedoch verschwinden die Raketen wohl relativ schnell in einer tiefhängenden, weiterhin überwiegend dichten Wolkendecke – oder im Nebel. Der könnte besonders in den
windschwachen Regionen im Süden und in der Mitte extrem dicht und gefährlich für Autofahrer werden! Im Norden, wo sich am Rande des nunmehr schon nach Skandinavien gezogenen Tief ZEETJE wiederholt ein stärkerer Luftdruckgradient aufbauen konnte, wird Nebel kein Thema sein. Dafür könnte die Raketen durch den in Böen stark bis stürmisch auffrischenden Westwind in Schräglage geraten.

Das neue Jahr startet schließlich unbeständig und ungemütlich, wie das alte endete. Die Kaltfront von ZEETJE überquert uns am
Neujahrstag mit schauerartigen Regenfällen südwärts. Ein vor allem im Norden und Osten frischer und in Böen teils stürmischer Nordwestwind komplettiert den schmuddeligen Wettercharakter.“

Das erklärt Dipl.-Met. Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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