DWD -> Regionenwetter – Berlin/Brandenburg –
VHDL16 DWPG 291000
Regionalwetter-aktuell
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Potsdam
am Mittwoch, 29.04.2020, 11:30 Uhr
Heute Gewitter, dabei Windböen und Starkregen nicht ausgeschlossen.
Am Donnertag Windböen sowie Gewitter mit erhöhtem Risiko für
Sturmböen.
Vorhersage für Brandenburg und Berlin:
Heute Mittag stark bewölkt, örtlich Regen, am Nachmittag und Abend
gebietsweise aufkommende Schauer, lokal auch Gewitter. Dabei mit
geringer Wahrscheinlichkeit Windböen um 55 km/h (Bft 7) und
Starkregen um 15 l/qm. Höchstwerte zwischen 13 Grad in der Uckermark
und 18 Grad im Elbe-Elster-Kreis. Schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen.
In der Nacht zum Donnerstag wolkig bis stark bewölkt und gebietsweise
Schauer, mit geringer Wahrscheinlichkeit vereinzelt Gewitter, im
Verlauf nach Polen abziehend. Anschließend größere Auflockerungen und
lokal Dunst- oder Nebelfelder. Gegen Morgen im Westen erneut Aufzug
dichter Bewölkung. Tiefstwerte zwischen 9 und 6 Grad. Schwachwindig.
Am Donnerstag nach teils heiterem Start zunehmend stark bewölkt.
Nachfolgend von Westen Regen, am Nachmittag Übergang in Schauer und
Gewitter. Am Abend allmählich abziehend. Nachfolgend Auflockerungen.
Erwärmung auf 16 bis 20 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Süd bis
Südwest, zeitweise Windböen. In Gewitternähe einzelne stürmische Böen
bis 70 km/h (Bft 8).
In der Nacht zum Freitag zunächst wolkig, teils gering bewölkt und
meist niederschlagsfrei. Später erneut dichte Wolken und Regen.
Abkühlung auf 8 bis 4 Grad. Schwacher, meist südlicher Wind.
Am Freitag wechselnd bis stark bewölkt. Zeitweise schauerartiger
Regen, ab dem Nachmittag lokale Gewitter. Höchsttemperatur zwischen
16 und 19 Grad. Zunehmend mäßiger Wind aus Südwest. Windböen
wahrscheinlich.
In der Nacht zum Sonnabend wechselnde, teils geringe Bewölkung,
örtlich Schauer, meist jedoch niederschlagsfrei. Temperaturrückgang
auf 8 bis 6 Grad. Schwacher Südwestwind.
Am Sonnabend wechselnd bewölkt. Regenschauer, mit geringer
Wahrscheinlichkeit einzelne Gewitter. Höchstwerte zwischen 15 und 17
Grad. Mäßiger Südwest- bis Westwind. Windböen nicht ausgeschlossen.
In der Nacht zum Sonntag wolkig oder stark bewölkt, gelegentlich
etwas Regen. Tiefsttemperatur zwischen 7 und 5 Grad. Schwacher Wind
aus unterschiedlichen Richtungen.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 29.04.2020, 11:30 Uhr –
„Nachdem der gestrige Tag in einigen Regionen angefangen hat, die
Feuchte-Reservoire des Bodens, zumindest gebietsweise, zögerlich
wieder aufzufüllen, werden die kommenden Tagen mit dieser „Arbeit“
weitermachen.
Der heutige Mittwoch konzentriert sich dabei auf den Süden, den Osten
und den Norden, wobei auch in den übrigen Gebieten ein kurzer Schauer
nicht ausgeschlossen ist. Im Süden ziehen dabei vor allem in der
ersten Tageshälfte noch Regengebiete durch, allerdings bleiben
Gewitter die Ausnahme, so sie denn überhaupt auftreten. Auch im
Norden kommt es im Tagesverlauf verbreiteter zu etwas Regen,
ebenfalls meist gewitterfrei. Im Tagessverlauf ist dann die Osthälfte
dran, dort ist der regen aber überwiegend schauerartig verstärkt und
teils auch gewittrig. Das bedeutet im Gegensatz zu den anderen
genannten Gebieten, dass die Verteilung des Regen ungleicher
ausfallen dürfte. Unmittelbar in Schauern und Gewittern gibt es
durchaus mal einen ordentlichen „Schütt“, aber es werden auch wieder
Ecken zu finden sein, in denen erneut kein Tropfen fällt. Dennoch:
Zumindest gebietsweise kommt das lang ersehnte Nass! Dabei weht der
Wind durchaus lebhaft, gebietsweise kann es mal eine steife Böe um 55
km/h
geben, und exponiert sowie in Schauern und Gewittern ist auch mal
eine stürmische Böe oder eine Sturmböe mit von der Partie (65 bis 80
km/h). Bezüglich der Temperaturen kratzen wir nur regional, z.B. am
Mittel- und Oberrhein, aber auch in Mitteldeutschland, mal an der
20-Grad-Marke. Meist liegen die Maxima in einer Spanne von 15 bis 19
Grad, an den Küsten sind es sogar nur um 12 Grad.
Verursacht wie das Ganze von Tief YVE. YVE liegt heute Mittag über
dem Westen Polens, und von dort erstreckt sich eine Tiefdruckrinne
über die Nordhälfte Deutschlands bis nach Irland. Die Tiefdruckrinne
ist auch der Grund für den Regen im Norden, und südlich der
Tiefdruckrinne ist die Luft etwas wärmer (siehe Höchstwerte), etwas
feuchter und auch energiegeladener, was für die Schauer und Gewitter
sorgt. Aber keine Angst: Im Vergleich zu dem was im Hochsommer an
Gewittern möglich ist, sind die Entwicklungen heute allenfalls
„Vorgeplänkel“.
Westlich von Irland geht die angesprochene Tiefdruckrinne in ein
neues Tief über, das auf den Namen ZLATINA „hört“. ZLATINA ist vom
Charakter her ein etwas diffuses Wesen, es weist phasenweise mehrere
Kerne auf. ZLATINAs Entscheidungsschwäche zeigt sich darin, dass sie
nicht so recht weiß, wohin es gehen soll – sprich, ihre
Verlagerungstendenz ist verhalten. Das gilt aber nicht für ihr
Frontensystem, welches schon in der Nacht zum morgigen Donnerstag auf
den Westen übergreift und bis zum Morgen den Norden und die Mitte
erreicht. Am Tage erreichen die Niederschlagsfelder dann den Osten.
Und auch wenn am Tage zunehmend Schauer und auch erneut einzelne
Gewitter in den Regen eingelagert sind (mit anderen Worten: der Regen
wieder etwas ungleich verteilt sein dürfte), sieht es doch aktuell so
aus, als sollten alle etwas von ZLATINAs Regen abbekommen – auch die
gestern vernachlässigten Regionen. Der Wind bleibt dabei ähnlich
lebhaft wie am Vortag, vielleicht legt er einen kleinen Zacken zu,
weniger bezüglich der Maxima als bezüglich seiner räumlichen
Verteilung. Es kommen also tendenziell mehr Gebiete in den
(zweifelhaften?) Genuss von steifen, stürmischen oder eben auch mal
von Sturmböen (letztere erneut vor allem auf Bergen und in Schauern
und Gewittern). Eine kleine Änderung ist im Windprogramm aber doch
vorgesehen. Kommt dieser heute im Norden noch aus östlicher Richtung,
so ist morgen durch die Bank südwestlicher bis südlicher Wind
angesagt. Und wo wir es von ZLATINAs Charakter hatten: bezüglich der
Höchstwerte legt sie einen gewissen Gerechtigkeitssinn an den Tag.
Die 20-Grad-Marke fällt allenfalls noch an der Neiße und an der
südlichen Spree, ansonsten unisono 15 bis 19 Grad, nur an der Küste
noch immer etwas darunter.
Während ZLATINAs Frontensystem und mit ihm der Regen in der Nacht zum
Freitag allmählich nach Osten abzieht, kommen am Freitag von Westen
schon wieder neue Wolken mit Regen ins Land.- was ja mit Blick auf
die lange Trockenheit nichts Schlimmes ist. Allerdings hängt in der
Familie der Vorhersagemodelle bezüglich der Planungen für Freitag
doch etwas der Haussagen schief. Einig ist man sich zwar, dass es im
Norden und Nordwesten bezüglich des Regens wieder kräftiger zur Sache
gehen soll, wieviel Regen aber in der Mitte und im Süden fallen soll,
diesbezüglich scheiden sich die Vorhersage-Geister. Klar scheint
allerdings, dass es wieder sehr verbreitet mehr oder weniger viel
Nass von oben geben soll. Hier wird von Modellseite noch an einer
einheitlichen Linie gefeilscht. Bezüglich des Windes ist für Freitag
zu sagen, dass dieser weiter aus Südwest weht und dabei etwas zulegt.
Im Gegensatz zu den Höchstwerten. Die legen den Rückwärtsgang ein und
liegen 1 bis 2 Grad unter denen vom
Donnerstag.
Für das Wochenende bleiben die Modelle im Detail weiter uneinig. Klar
ist aber: Es wird weiter wechselhaft sein und verbreitet Regen geben,
dabei weht ein lebhafter Wind und die Temperaturen liegen für den
dann noch jungen Mai im normalen bis leicht zu kühlen Bereich. “
Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
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