VHDL16 DWPG 171000
Regionalwetter-aktuell
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Potsdam
am Freitag, 17.04.2020, 11:30 Uhr
In der Nacht zum Sonnabend Frost.
Vorhersage für Brandenburg und Berlin:
Heute Mittag bei Schleierwolken heiter, später zusätzlich einzelne
Quellwolken, aber weiterhin viel Sonnenschein. Trocken. Höchstwerte
zwischen 14 Grad in der Uckermark und 19 Grad an der Grenze zu
Sachsen. Schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen, ab dem
Nachmittag aus Nordost.
In der Nacht zum Sonnabend gering bewölkt und niederschlagsfrei.
Tiefstwerte +4 bis -2 Grad. Bodennah verbreitet leichter Frost bis -5
Grad. Schwacher Nordost- bis Ostwind.
Am Sonnabend nahezu ungestörter Sonnenschein, trocken.
Temperaturanstieg auf 14 Grad im Nordosten Brandenburgs und bis 20
Grad im Elbe-Elster-Land. Schwacher Wind aus Nordost.
In der Nacht zum Sonntag überwiegend klar, im Süden Brandenburgs
dünne Schleierwolken. Niederschlagsfrei. Tiefsttemperatur +3 bis -2
Grad, verbreitet leichter Frost in Bodennähe bis -5 Grad. Schwacher
Nordostwind.
Am Sonntag bei ganz vereinzelten Quellwolken meist sonnig und
trocken. Höchsttemperatur 13 bis 16 Grad. Schwacher, teils mäßiger
Nordostwind.
In der Nacht zum Montag klar und niederschlagsfrei.
Temperaturrückgang auf +2 bis -2 Grad, verbreitet Frost in Bodennähe
bis -5 Grad. Schwacher Wind aus Nordost.
Am Montag vorübergehend Quellwolken, sonst viel Sonnenschein.
Trocken. Temperaturanstieg auf 14 bis 18 Grad. Schwacher bis mäßiger
Nordostwind.
In der Nacht zum Dienstag nur wenige Wolken und niederschlagsfrei.
Abkühlung auf +5 bis 0 Grad, in Bodennähe auf 0 bis -4 Grad.
Weiterhin schwachwindig.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Freitag, den 17.04.2020, 11:30 Uhr -
"Im Norden kalt und im Süden warm, so stellt sich das Wetter heute
dar. Und so wird es auch in den kommenden Tagen sein, wobei sich die
Kaltluft aus dem Norden allmählich gegen die Warmluft aus dem Süden
durchsetzt. Aber der Reihe nach.
Aktuell sind es vier Druckgebilde, die in Deutschland beim Wetter
mitmischen. Einerseits Tief ULRIKE nordöstlich und ein namenloses
Tief südwestlich von Deutschland. Andererseits Hoch ODILO
nordwestlich und Hoch NIKOLAS südlich bzw. südöstlich von uns. Sie
bilden ein sogenanntes Viererdruckfeld. Davon spricht man immer dann,
wenn zwei Tiefs und zwei Hochs die Ecken eines fiktiven Quadrats oder
Rechtecks bilden, wobei sich die beiden Tiefs und die beiden Hochs
jeweils diagonal gegenüberstehen.
In der aktuellen, oben skizzierten Lage bedeutet dies, dass von
Norden her kalte, gleichzeitig aber von Süden her warme Luft nach
Mitteleuropa transportiert. Diesen Temperaturgegensatz konnte man
gestern schon beobachten. Während das Quecksilber in
Rheinau-Memprechtshofen am Oberrhein, der wärmsten DWD-Station, bis
auf 26,6 Grad stieg, lag das Tagesmaximum an der Station Wangerland
in Ostfriesland, der kühlsten DWD-Station abseits der Inseln, bei nur
8,5 Grad - ein Unterschied von immerhin 18 Grad. Am Wochenende und
auch zu Beginn der neuen Woche bleibt der starke Temperaturgradient
erhalten - er schrumpelt aber etwas zusammen. An den Küsten werden
als Höchsttemperatur übers Wochenende um 10 Grad, am Montag dann um
12 Grad erwartet. Der Oberrhein kann dagegen am Samstag mit bis zu 26
Grad, am Sonntag mit bis zu 24 Grad und am Montag mit bis zu 23 Grad
glänzen. Aber nicht nur am Tage macht sich die durch die
unterschiedlichen Luftmassen hervorgerufene Temperaturspanne
bemerkbar. Nacht
ist, zumindest anfangs, im Norden und Osten verbreitet Bodenfrost und
sogar lokal Luftfrost zu erwarten - dagegen ist Frost im Süden und
Westen kein Thema.
Die angesprochenen Luftmassen unterschieden sich aber noch in anderer
Hinsicht - nämlich bezüglich der Feuchte und entsprechend dem Risiko
(oder doch besser der Chance?) auf Schauer und Gewitter. Am morgigen
Samstag kann es südlich einer Linie vom Niederrhein bis nach
Nordbayern, also auf der warmen Seite der Luftmassengrenze, Schauer
oder Gewitter geben, wobei bei starken Entwicklungen punktuell auch
mal Starkregen mit mehr als 15 l/qm in kurzer Zeit möglich sein
könnte. Ansonsten ist es bezüglich des Regens weniger, so dass das
Feuchtedefizit der vergangenen Wochen nicht ausgeglichen werden wird.
Und wie bei Schauern und Gewittern immer üblich: Es wird auch im
Süden und Westen Ecken geben, die - so wie der Norden und Osten -
komplett trocken bleiben. Am Sonntag gibt es dann für die Gebiete von
der Eifel bis zu den Alpen und nach Südostbayern noch eine zweite
Schauer- und Gewitterchance. Ansonsten wird die feucht-warme Luft
immer weiter nach Südwesten abgedrängt. Und wenn sie am
Montag weg ist, ist es auch mit dem ersehnten Nass von oben wieder
vorbei.
Dann hat sich die Wetterkonstellation aber auch schon wieder
umgestellt. Dann liegt Hoch ODILO über Südskandinavien und ein
größerer, langgestreckter Tiefkomplex zieht sich vom Mittelmeer über
die Pyrenäen bis zum Nordatlantik. Das bedeutet, dass es wieder
windiger wird, lokal sogar stürmisch. "
Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.:
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