VHDL16 DWSG 221000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 22.09.2019, 11:30 Uhr

Anfangs meist trocken, später wolkiger und aufkommende Schauer. Geringes Gewitterrisiko. Nachts im Schwarzwald schauerartig verstärkter Regen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag aufziehende hohe und mittelhohe Wolkenfelder. Dazwischen anfangs noch zeitweise Sonne. Im Nachmittagsverlauf vor allem im südlichen Baden einzelne, meist schwache Schauer. Dort später auch aufkommendes geringes Risiko für vereinzelte Gewitter. Maxima von 19 Grad im Südschwarzwald bis 25 Grad an der Tauber. Schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt und von Westen her einsetzender Regen, der sich ostwärts ausbreitet und im Schwarzwald schauerartig verstärkt fallen kann. Minima 14 bis 10 Grad. Dazu vor allem in den Hochlagen zeitweise starke bis stürmische Böen.

Am Montag bedeckt bei leichtem bis mäßigem Regen, im Schwarzwald zum Teil auch noch schauerartig verstärkt. Ab dem Mittag von Westen nachlassende Niederschläge, nachfolgend lokale Schauer. Höchstwerte zwischen 13 und 20 Grad. Schwacher bis mäßiger Südwestwind, in Böen auffrischend.

In der Nacht zum Dienstag zunächst überall stark bewölkt und im Osten letzte schwache Schauer. Bald von Westen Auflockerungen und örtlich Nebel. Tiefstwerte 11 bis 6 Grad.

Am Dienstag nach Nebelauflösung wolkig, zunächst meist trocken, im Nachmittagsverlauf im Westen aufkommender Regen. Höchsttemperaturen von 15 Grad im Bergland bis 21 Grad im Rheintal. Schwacher bis mäßiger Wind aus Süd, örtlich frische Böen.

In der Nacht zum Mittwoch bei dichter Bewölkung zeitweilig leichter Regen. Tiefsttemperaturen 13 bis 9 Grad und vor allem im Bergland gegen Morgen starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Am Mittwoch viele Wolken und zeitweise Regen bei maximal 14 bis 20 Grad. Dazu mäßiger Südwestwind mit frischen bis starken, im höherem Schwarzwald auch stürmischen Böen.

In der Nacht zum Donnerstag stark bewölkt, anfangs örtlich leichter Niederschlag, später verbreiteter Regen. Tiefstwerte zwischen 13 und 8 Grad. Auf Schwarzwaldgipfeln stürmische Böen oder Sturmböen.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 22.09.2019, 11:30 Uhr –
„Erst brachte uns Hoch „Gaia“ am vergangenen Wochenende den Spätsommer, an diesem Wochenende sorgt Hoch „Hanneke“ für viel Sonnenschein und angenehm spätsommerliche Temperaturen über 20 Grad. Am heutigen Sonntag kann die Temperatur besonders in einem Bereich von Südniedersachsen und Ostwestfalen bis ins Emsland nochmals die 28-Grad-Marke erreichen. Dazu gibt es erneut viel Sonnenschein. Allerdings zeigen sich im Westen und Süden bereits höhere
Wolkenfelder, die den bevorstehenden Wetterumschwung ankündigen

Tief „Klaus“ bringt sich aktuell über den Britischen Inseln in Position und schickt einen Tiefausläufer in Richtung Deutschland. Dieser greift heute Abend und in der Nacht zum Montag auf den Südwesten und Westen über und leitet wieder einen wechselhafteren Witterungsabschnitt ein. Er sorgt zunächst südwestlich einer Linie vom Niederrhein bis zum Allgäu für Regen, der vorübergehend auch schauerartig verstärkt ausfallen kann. Zudem sind dabei einzelne Gewitter eingelagert. Besonders im äußersten Südwesten nehmen dann auch die Luftdruckgegensätze etwas zu, sodass dort der Westwind vorübergehend stark böig auffrischen kann.

Am Montag zieht der Tiefausläufer dann nordostwärts, wobei er immer weiter an Geschwindigkeit und Intensität verliert, kämpft er doch gegen hohen Luftdruck über Osteuropa und Skandinavien an. So kommt es, dass weite Teile Deutschlands unter dichten Wolken liegen werden, einzig im Nordosten scheint tagsüber bei Temperaturen von bis zu 23 Grad noch häufiger die Sonne. Dort bleibt es zunächst wohl auch noch weitgehend trocken. In einem breiten Streifen vom Nordwesten bis in den Südosten kann es unter dichten Wolken hingegen länger regnen, am Alpenrand wird womöglich lokal die Warnschwelle für ein markantes Dauerregenereignis von mehr als 30 Litern pro Quadratmeter in 24 Stunden gerissen. Zudem frischt der Wind im Alpenvorland
vorübergehend stark böig auf. Die Tageshöchsttemperaturen steigen unter dichten Wolken wohl nicht über 17 Grad an, im Dauerregen werden voraussichtlich nur um 14 Grad erreicht. Einer der positiven Nebeneffekte: Die Temperatur sinkt nachts unter der dichten Bewölkung

nicht gerade weit ab und liegt etwa bei Werten um 9 Grad. Somit ist dort zumindest Frost kein Thema mehr.
Rückseitig des Tiefausläufers fließt etwas kühlere Luft in den Westen und Südwesten ein. Zwar lässt die Niederschlagsneigung dort im Vormittagsverlauf nach, dennoch reißt die Wolkendecke nur
stellenweise auf, die Sonne zeigt sich also nur gelegentlich. Auch die Temperaturen „kommen nur schwer aus dem Saft“. Die höchsten Temperaturwerte werden wohl entlang des Rheins gemessen, wo sie gerade so die 20-Grad-Marke erreichen, sonst liegen sie häufig bei 16 bis 19 Grad.

Am Dienstag gehen sowohl „Klaus“ als auch dem von ihm ausgehenden Ausläufer allmählich die Luft aus. Lediglich vom Bayerischen Wald über das Erzgebirge bis zur Ostsee fallen noch ein paar Tropfen, größere Mengen zur Linderung der dort vorherrschenden Trockenheit werden jedoch nicht erwartet.

Es taucht aber ein weiteres Tief auf der Wetterkarte auf, das bereits seit Tagen mit Spannung von den Medien erwartet wird. „Ex-Humberto“, der ehemalige tropische Wirbelsturm (die Betonung liegt auf „ehemalig“!) nimmt Kurs auf die Britischen Inseln und schickt einen weiteren Tiefausläufer nach Deutschland. Mit einem eigentlichen Wirbelsturm hat dieser aber nichts mehr gemein. Ab Dienstagabend sorgt er von Westen für weitere schauerartige Regenfälle, die 24-stündigen Niederschlagsmengen sollten dabei aber meist unter 10 Liter pro Quadratmeter liegen. Nach aktuellen Modellrechnungen kommt dieser Ausläufer ebenfalls bis in den Nordosten voran, wird dort aber nicht für signifikante Regenmengen sorgen können.

Sonst hat „Ex-Humberto“ für Deutschland aber nicht viel zu bieten. So verabschiedet er sich am Mittwoch bereits wieder und löst sich über Schottland auf. Damit reißt die Tiefdruckserie über dem nahen Nordostatlantik jedoch nicht ab. Bereits zum Beginn der Woche macht sich ein weiteres Tief von der Labradorsee auf den Weg in Richtung Europa, das dann am Mittwoch nach „Ex-Humberto“ vor den Britischen Inseln das „Tiefdruck-Steuer“ an sich nimmt. So kommen am Mittwoch nach einer kurzen „Regenpause“ bei Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad ab den Abendstunden von Südwesten und Westen her weitere Niederschläge auf.

Das erklärt MSc.-Met. Sebastian Schappert von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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