DWD -> Regionenwetter – Baden-Württemberg –
VHDL16 DWSG 221000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 22.07.2019, 11:30 Uhr
Sonnig und heiß. Nachts meist klar. Am Dienstag sonnig und sehr heiß.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf viel Sonne, nur zeitweilig Durchzug von Zirrusfeldern. Höchstwerte bei 27 Grad im Bergland und 32 Grad im Breisgau. Schwacher bis mäßiger, in Böen frischer Wind aus nördlichen Richtungen.
In der Nacht zum Dienstag meist klar bei 18 bis 12 Grad.
Am Dienstag purer Sonnenschein und heiß bei Höchstwerten von 29 Grad im Bergland und 35 Grad am Oberrhein. Kaum kühlender, schwacher bis mäßiger nordöstlicher Wind.
In der Nacht zum Mittwoch bei wolkenlosen Bedingungen tropische Tiefstwerte vor allem im Rheintal um 20 Grad, sonst 20 bis 12 Grad.
Am Mittwoch viel Sonne bei nur zeitweilig hoher Schleierbewölkung, trocken. Schwacher Ostwind und sehr heiße Höchsttemperaturen zwischen 31 Grad im Bergland und 38 Grad im Rheintal.
In der Nacht zu Donnerstag weiterhin nur Cirruswolkenfelder, trocken. Zum Teil tropische Tiefstwerte zwischen 22 und 14 Grad.
Am Donnerstag ganztags Sonne, im Süden mitunter Schleierwolken. Schwacher bis mäßiger, in Böen frischer Ostwind. Sehr heiße Höchsttemperaturen zwischen 32 Grad im Bergland und 40 Grad im Rheintal.
In der Nacht zu Freitag meist klar und trocken. Zum Teil tropische Tiefstwerte zwischen 23 und 15 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 22.07.2019, 11:30 Uhr –
„Die nächste Hitzewelle steht uns bevor, und der Grund (genauer gesagt EIN Grund) dafür ist das Hoch YVONNE. YVONNE liegt aktuell (Montag, 22.07., Vormittag) über dem Alpenraum und auf ihrer Westflanke wird von Südwesten her zunehmend heiße Luft nach Norden bzw. Nordosten transportiert. Zumindest in der ersten Wochenhälfte kommt dieser „Heißlufttransport“ aber nur zögerlich in Gang. Das liegt daran, dass YVONNE erst noch etwas nach Osten vorankommen muss, damit ganz Deutschland auf der für die Warmluftzufuhr günstigen Westflanke liegt. Und da YVONNE alles andere als dynamisch
daherkommt, nimmt sie sich für die Strecke nach Osteuropa so etwa 2 bis 3 Tage Zeit.
Ein weiterer Grund für den anfangs verhaltenen, in der zweiten Wochenhälfte aber etwas dynamischer werdenden Transport von subtropisch-heißer Luft nach Mitteleuropa liegt auf dem Atlantik. Dort hat sich eine großräumige Tiefdruckzone eingenistet, in der mehrere Tiefdruckkerne „herumziehen“. Einer davon liegt aktuell bei Neufundland, er überquert den Atlantik in der ersten Wochenhälfte und erreicht Westeuropa in der zweiten. In der Folge werden zwischen dem dann über Westeuropa liegenden Tief und dem Hoch YVONNE, das sich bis dahin wie schon o. e. über dem östlichen Mitteleuropa befindet, die Luftdruckgegensätze und in der Folge der Wind kräftiger. Die heiße Luft bekommt dann etwas mehr Schub und wird bis über die Nordsee und nach Dänemark geschoben. Etwas „besser“ kommt der Nordosten weg, zumindest für alle, die Temperaturen von über 35 Grad nicht für einen erstrebenswerten Zustand halten.
Die geschilderte Entwicklung hat zur Folge, dass die Höchstwerte von Tag zu Tag etwas ansteigen. Am morgigen Dienstag werden 25 bis 35 Grad und am Mittwoch 28 bis 38 Grad erwartet, jeweils mit den niedrigsten Werten im Küstenumfeld und mit den Höchsten im Südwesten und Westen.
Letztendlich wird am Donnerstag bzw. am Freitag der Höhepunkt der Hitzewelle erreicht. Dabei stellt sich der Temperaturverlauf über Deutschland am Donnerstag in etwa wie folgt dar: In Vorpommern liegen die Maxima um 31 Grad, von Nordfriesland bis an die Oder um 34 Grad und im großen Rest des Landes zwischen 36 und 40 Grad. Lokal kann es am Rhein und seinen Nebenflüssen auch noch etwas heißer werden. Und die Nächte werden teils tropisch, sprich die Temperaturen sinken nicht unter 20 Grad.
Der Freitag steht dem Donnerstag in weiten Teilen Deutschlands bezüglich der Temperaturen in Nichts nach. Insofern wird es von lokalen und kleinräumigen Entwicklungen abhängen, ob der Donnerstag oder der Freitag der heißeste Tag sein wird. Nur im äußersten Westen zeichnet sich aktuell ab, dass es am Freitag etwas abkühlt. Der Grund ist wiederum das Tief über dem Atlantik, dessen Front sich dem Westen Deutschlands nähert und wo im Vorfeld der Front schon etwas kühlere Luft einsickert. Das ist dann wahrscheinlich auch mit Schauern und Gewittern verbunden, die lokal kräftig ausfallen können, eine „Erfrischung“, die nach den heißen Tagen durchaus willkommen sein könnte. Denn bis dahin dominiert YVONNE nicht nur bezüglich der Temperaturen das Geschehen. Im Bereich des Hohen Luftdrucks bleibt es auch weitestgehend trocken. “
Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
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